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ÖSTERREICHISCHES PATENTAMT
Int. CI. : H 04 n 5/02 Farbfernseh-Empfangsgerät
Die Erfindung betrifft ein Farbfemseh-Empfangsgerät mit einem nach beliebiger Norm aufgebauten Farbteil, der vom Eingang des Chromasignals bis zur Herstellung der Farbsignale alle erforderlichen Elemente enthält und der als kompakt entfernbare Farbeinheit ausgebildet ist.
Die Behebung etwaiger auftretender Fehler an bereits im Betrieb stehenden Fernsehgeräten ist bei Farbfernsehgeräten durch folgende Faktoren besonders erschwert :
1. Die rund doppelte Anzahl der Bestandteile ergibt die doppelte Fehlermöglichkeit und erschwert dadurch die Lokalisierung des Fehlers.
2. Die ebenfalls verdoppelte Anzahl der aktiven Bauelemente (das sind die Röhren und Transistoren) zwingt aus dem Grunde des Strombedarfes zu weitgehender Transistorisierung und erschwert dadurch ebenfalls die Fehlersuche, weil der Röhrentausch nicht mehr genügend Anhaltspunkte gibt.
3. Der eigentliche Farbteil des Gerätes ist durch seine Kompliziertheit ein schwer überprüfbares Element, das nur dem Service in einer Werkstätte zugewiesen werden kann.
4. Das grosse Gewicht des Farbfernsehgerätes, hauptsächlich durch die Bildröhre bedingt, erschwert jeden Transport.
5. Die genaue Einjustierung der Bildröhre (Farbreinheit, Konvergenz und Beseitigung des Erdfeldeinflusses) ist gegen Erschütterungen empfindlich und muss nach jedem Transport an Ort und Stelle korrigiert werden.
Eine weitgehende Vereinfachung und Erleichterung des Service unter möglichster Ausschaltung eines Gerätetransportes bedeutet eine Verbilligung der Instandhaltung des Farbfernsehgerätes, eine Verringerung der Garantieleistungen des Erzeugers und eine Einsparung von technisch hochwertigem Personal. Alle diese Effekte stellen wirtschaftliche Ersparnisse dar und sind ein erzeugungstechnischer Fortschritt. Im Zuge der Darlegung des Erfindungsgedankens wird sich noch ergeben, dass weitere Vorteile produktionstechnischer Art aus ihm herzuleiten sind.
Aufgabe der Erfindung ist die Konstruktion eines Farbfernsehgerätes, das bei einem Fehler im Farbteil weiterhin als SchwarzWeissFernsehgerät in Funktion bleibt und dessen Farbteil ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen an Ort und Stelle in einfacher Weise ausgetauscht werden kann.
Das wird dadurch erreicht, dass die bei Entfernung der passive Kontaktelemente enthaltenden Farbeinheit freigewordenen aktiven Kontakte in den weiters im verbleibenden Geräteteil vorgesehenen passiven Kontaktelementen Aufnahme finden und dadurch jene Schaltverbindungen hergestellt werden, welche zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit des verbleibenden Geräteteils als Schwarz-Weiss-Femseh- empfangsgerät erforderlich sind, wobei die Verbindungskontakte des Farbteils mit dem übrigen Gerät leicht lösbar ausgebildet sind. Zwecks Vermeidung unzulässiger Rückwirkungen auf die Spannungen im verbleibenden Teile des Gerätes ist der Farbteil mit einer unabhängigen Niederspannungsversorgung ausgestattet.
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Die Möglichkeit der Entfernung des Farbteils unter Erhaltung der Funktion des übrigen Gerätes ist beispielsweise dann gegeben, wenn der Farbteil keine Röhre enthält. Sonst bleibt nämlich die Stromversorgung des übrigen Gerätes nicht intakt. Der Farbteil ist daher einschliesslich der Farbdifferenz-Endstufen voll zu transistorisieren.
Damit bei Entfall des Leistungsbedarfes des Farbteils keine unzulässigen Rückwirkungen auf die Spannungen im übrigen Gerät auftreten ist zweckmässigerweise die Stromversorgung des Farbteils mit einer Niederspannungsversorgung auszustatten.
Soll auch der Vorteil einer leichten Fehlerdiagnose im übrigen Gerät erzielt werden, wird man den Schwarz-Weiss-Teil vorwiegend in der bisher bekannten Weise bauen, z. B. zur leichteren Fehlerfeststellung die auswechselbaren Röhren, wie bisher in Schwarz-Weiss-Geräten, verwenden. Dies gilt verständlicher Weise nicht für die eigentlichen Abstimmelemente (VHF-Tuner und UHF-Tuner), bei denen man sich die Vorteile der Transistoren zunutze machen wird.
Die Entfernung des Farbteils einschliesslich der Farbdifferenz-Endstufen muss mit der Festlegung definierter Spannungen an den Steuergittern der Farbbildröhre Hand in Hand gehen. Das führt zwangsläufig auf die Frage der Verbindung des Farbteils mit dem"Schwarz-Weiss-Gerät".
Für die Ansteuerung des Farbteils und für den Ausgang des Farbteils sind lösbare Kontaktverbindungen vorhanden, die einerseits das Chromasignal und die erforderlichen Versorgungsspannungen dem Farbteil zuführen, anderseits das Farbdifferenzsignal den Steuergittern der Farbbildröhre zuleiten, um dadurch den Farbteil ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen entfernen zu können.
Dafür sind eine ganze Reihe von technischen Lösungen denkbar. Die einfachste besteht wohl darin, dass der Farbteil zwei Sockel für Eingang und Ausgang enthält, in welche im kompletten Farbgerät entsprechende Mehrfachstecker, die mit den korrespondierenden Schaltplatten verbunden sind, Aufnahme finden. Dann können diese Stecker bei Entfernung des Farbteils in andere Aufnahmesockel gesteckt werden, welche beispielsweise die definierten Spannungen an den Steuergittern der Farbbildröhre herstellen und ebenso entfallende Belastungen durch die Einfügung von Lastwiderständen kompensieren können. Natürlich kann das gleiche Problem in technisch vielfältiger Weise gelöst werden, hier ist nur die einfachste Form dargestellt.
Der hier skizzierte Aufbau eines Farbfernsehgerätes erlaubt nun in einfachster Form die Feststellung, ob der aufgetreten Fehler seine Ursache im Farbteil oder im Schwarz-Weiss-Teil des Gerätes hat. Diese Feststellung ist durchaus nicht so leicht, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat. Fehler im Schwarz-Weiss-Teil können sich sehr wohl auf die Farbqualität auswirken.
Der erfindungsgemässe Aufbau gibt durch die mögliche Entfernung des Farbteils die Möglichkeit einwandfreier Zuordnung des Fehlers zu dem einen oder andern Teil des Gerätes. Sollte der Fehler im Schwarz-Weiss-Teil liegen, dann ist er mit den üblichen und bekannten Methoden der Fehlersuche in Fernsehgeräten feststellbar.
Liegt der Fehler aber im Farbteil, dann ist es durchaus nicht notwendig, das Farbfernsehgerät zur Fehlersuche abzutransportieren und die ganzen Risken des Transports und die unvermeidlichen Justierarbeiten bei der Wiederaufstellung in Kauf zu nehmen. Es genügt die Entfernung des Farbteils und dessen Mitnahme zur Reparatur. Der Besitzer des Gerätes behält ein funktionierendes Schwarz-Weiss-Gerät zurück, das im Falle des Wiedereinsetzens des instandgesetzten Farbteils keiner neuerlichen Einjustierung bedarf.
Im folgenden wird an Hand der Zeichnungen eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
Fig. 1 stellt eine Draufsicht auf drei Platten dar, welche in Drucktechnik die Schaltung eines Farbfernsehgerätes enthalten. Die platte --1-- stellt den Eingangsteil einschliesslich des Zwischenfrequenzverstärkers dar, die Platte--II--in der Hauptsache den Hochspannungsteil. Platte --I und II--sind untereinander durch Kabelräume verbunden und bilden gemeinsam ein Schwarz-Weiss-Femsehempfangsgerät üblicher Bauart. Zwischen diesen beiden Platten ist die Farbplatte am Chassis leicht abnehmbar befestigt.
Diese Farbplatte hat keinerlei feste Schaltverbindungen mit dem übrigen Empfangsgerät, sondern besitzt zwei Steckersockel, die mit Eingang und Ausgang nach ihren Hauptfunktionen bezeichnet sind. Im normalen Betriebszustand sind in diese Sockel Stecker eingeführt, welche die Verbindung zu den beiden Nachbarplatten-I und II-herstellen und mit deren Schaltung flexibel verbunden sind.
Soll nun die Farbplatte entfernt werden, so werden beide Stecker aus der Farbplatte herausgezogen und in Sockel auf der eigenen Platte gesteckt. Diese Sockel können Blindsockel ohne Verbindung mit der Schaltung sein (Platte oder Schaltsockel, die beim Einführen des Steckers
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neue Schaltverbindungen herstellen (Platte --11--). Die Farbplatte ist jetzt von jeder schaltungsmässigen Verbindung mit dem Gerät gelöst und kann jetzt durch Lösen von Rändelmuttern vom Chassis abgenommen und entfernt werden.
Was dabei in elektrischer Hinsicht geschieht, erläutert Fig. 2. Die Stecker sind hier in gestreckter Form als Flachstecker gezeichnet, um die elektrische Funktion der damit hergestellten Schaltverbindungen deutlicher zu zeigen. Im Eingangsstecker links erfolgt zunächst die Zuführung des Chromasignals vom Demodulator zur Farbplatte. Weiters führen zwei vom Netztransformator kommende Leitungen der Farbplatte 30 V Wechselspannung zu, aus der in der Farbplatte selbst die zum Betrieb der Transistoren erforderliche Niederspannung gewonnen wird. Ausserdem wird noch der Farbplatte eine Impulsspannung von 2 X 55 V zugeleitet, die vom Zeilentrafo hergeführt wird.
Der Ausgangsstecker rechts führt mit drei Leitungen die in der Farbplatte gewonnenen Farbdifferenzsignale R-Y, B-Y und G-Y den drei Wehneltzylindern der Farbbildröhre zu. Zur Erzeugung dieser Farbdifferenzsignale sind Transistoren mit hoher Betriebsspannung nötig. Es wird daher der Farbplatte auch eine Gleichspannung von 240 V zugeleitet, die vom Netzteil des Gerätes kommt und aus Gründen der einfacheren Auslegung der Schaltverbindungen ihren Weg über den Ausgangsstecker nimmt, der in diesem Falle eine Eingangsfunktion übernimmt.
Werden nun die Stecker aus der Farbplatte entfernt, so enden die Zuführungen der hier aufgezählten Spannungen auf Platte-I-in einem Blindsockel. Dieser könnte auch mit Belastungswiderständen oder Erdungskondensatoren zum genauen Ausgleich der Spannungen im übrigen Gerät beschaltet werden, in der vorliegenden Ausführung hat sich dies als unnötig erwiesen.
Auf der platte --11-- hat aber der Sockel tatsächlich eine Schaltfunktion. Mit ihm werden die Wehneltzylinder der Farbbildröhre auf festes Potential gelegt, so dass die Ansteuerung der Bildröhre nur mehr mit dem Y-Signal über die Kathoden erfolgt. Diese Ansteuerung ist aber im vorliegenden Ausführungsbeispiel bereits im verbleibenden Teil des gesamten Empfangsgerätes enthalten.
Die Forderung, dass bei Entfernung der Farbplatte das Farbfernseh-Empfangsgerät als Schwarz-Weiss-Gerät betriebsfähig bleibt, ist hier mit einfachsten Mitteln erfüllt.
Es ist durchaus nicht notwendig, die Farbplatte zwischen zwei andern Platten anzuordnen und es ist ebenso nicht notwendig, zwei Stecker für Ein-und Ausgang vorzusehen. Im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel war diese Anordnung aber zweckmässig, weil die Platten--I und 11-- weitgehend den Platten der bisher erzeugten Schwarz-Weiss-Geräte entsprechen und den Servicetechnikern des Handels vertraut sind. Sie wurden lediglich um 90 in ihrer Ebene verdreht und so dazwischen der Platz für die Farbplatte gewonnen. Erst dadurch wurde die Anordnung von zwei Steckern zweckmässig.
Die Möglichkeit des sofortigen Austausches des Farbteils ohne Lötkolben und ohne Messgeräte stellt noch eine weitere Beschleunigung und Verbilligung des Service dar.
Die erfindungsgemässe konstruktive Gesamtauslegung des Gerätes ergibt auch eine Reihe von Vorteilen produktionstechnischer Art. In der Fertigung und Prüfung bedeuten abgeschlossene funktionsfähige Einheiten immer eine bedeutende Erleichterung von Erzeugung und Prüfung.
Darüber hinaus tritt aber der Vorteil ein, dass ein erfindungsgemäss aufgebautes Farbfernsehgerät durch einfache Auswechslung des Farbteils auf ein beliebiges Farbfernsehsystem umstellbar ist. Allein durch Austausch des Farbteils kann es auf die derzeit aktuellen Systeme NTSC, PAL oder SECAM umgestellt werden, soferne nur die Schwarz-Weiss-Sendenorm identisch ist. Dies bedeutet Erleichterung des Produktionsplans und der Lagerhaltung. Dies bleibt auch für künftige Entwicklungen, z. B. SECAM IV oder weitere Systeme gültig.
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