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Verfahren zur Herstellung einer Platte für die Röntgenstrahlen-Elektrophotographie
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Weitere Ziele und Vorteile der Erfindung werden in der Beschreibung und in den Zeichnungen an Hand von mehreren nicht beschränkenden Ausführungsbeispielen weiter erläutert. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäss hergestellten elektrophotographischen Platte im Querschnitt. Fig. 2 veranschaulicht graphisch den Vergleich zwischen dem Spannungsabfall einer aufgeladenen elektrophotographischen Platte aus orthorhombischem Bleimonoxyd mit dem einer aufgeladenen Platte aus Selen. In Fig. 3 ist die Spannung in einer elektrophotographischen Platte aus orthorhombischem Bleimonoxyd nach einer Belichtung mit Röntgenstrahlen graphisch dargestellt.
Eine typische Platte für die Elektrophotographie, die nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhalten wurde, ist in Fig. 1 in vergrössertem Massstab dargestellt. Die Platte besteht aus einer Grundplatte-10--, die mit einer photoleitenden Schicht -11- überzogen ist, die aus einem harzartigen Bindemittel besteht, in welchem Teilchen aus orthorhombischem Bleimonoxyd --12-- dispergiert sind.
Gegebenenfalls kann die photoleitende Schicht noch mit einer harten, glatten Oberfläche überzogen sein. Es kann auf der Oberfläche der Platte auch eine dunkle, undurchsichtige Schicht --13-- aufge- bracht werden, um sichtbares Licht auszuschliessen und so die Abnahme der Oberflächenladung auf der Platte nach der Belichtung zu verhindern.
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im Dunkeln eine elektrostatische Ladung aufnehmen kann, welche Ladung bei der Belichtung mit z. B. Röntgenstrahlenwandernkann.
Selbstverständlichkannfür diese Unterlage eine Vielzahl von Materialien verwendetwerden, z. B. Metalloberflächen aus Aluminium, Messing, rostfreiem Stahl, Kupfer, Nickel, Zink usw. ; leitend überzogenes Glas, beispielsweise mit Zinn oder Indiumoxyd überzogenes Glas, mit Aluminium überzogenes Glas usw. ; ähnliche Überzüge auf Kunststoffsubstraten, z. B. auf Polyäthylen- terephthalat, Celluloseacetat, Polystyrol usw. oder Papier, das leitend gemacht wurde, beispielsweise durch Einschluss einer geeigneten Chemikalie oder durch Konditionieren in einer feuchten Atmosphäre, so dass das Material durch einen ausreichenden Wassergehalt leitend wird, abgesehen von der erfindungmässig vorgesehenen, anschliessenden Erhitzung der nach dem Stammpatent erhaltenen Platte in einer trockenen Atmosphäre.
Der Vorteil der erfindungsgemäss hergestellten Bleimonoxydplatten gegenüber Selenplatten bisher bekannter Art wird weiterhin durch Fig. 2 der Zeichnungen veranschaulicht, in welchen die Abnahme der Oberflächenspannung in Volt gegen die Dauer der Röntgenbestrahlung in Sekunden aufgetragen ist. Aus diesem Diagramm ist zu ersehen, dass nach einer längeren Zeit, wie 20 bis 30 sec, die Probe S und die Selenplatte ungefähr dieselbe Entladung zeigen, dass aber in Zeitabschnitten von weniger als 20 sec die erfindungsgemäss hergestellte Probe merklich rascher entladen wird als die bisher übliche Selenplatte. Beispielsweise hatte nach einer Bestrahlungsdauer von 5 sec die Oberflächenspannung der Selenplatte nur auf ungefähr 550 V abgenommen, während die Oberflächenspannung der Bleimonoxydplatte auf 400 V abgenommen hatte.
Die Selenplatte brauchte 3, 5 sec länger, als dies bei der Bleimonoxydplatte der Fall ist, zur Erreichung von 450 V, die einen brauchbaren Wert für die Pulverwolkentechnik darstellen.
Fig. 3 stellt die Abnahme der Spannung auf den Oberflächen der Platten nach der Belichtung mit verschiedenen Strahlungsimpulsen 5 min nach der Belichtung dar. Für Vergleichszwecke wurde eine technische Selenplatte ebenfalls aufgeladen und belichtet. Aus dem Diagramm ist ersichtlich, dass Bleimonoxyd von hohem Reinheitsgrad empfindlicher als Bleimonoxyd von technischem Reinheitsgrad und ganz wesentlich empfindlicher als die Selenplatte ist. Dies folgt klar aus dem starken Spannungsabfall in der Platte aus einem Bleimonoxyd von hohem Reinheitsgrad bei verhältnismässig energiearmen Röntgenstrahlenimpulsen.
Die erfindungsgemäss erfolgende Wärmebehandlung der Platte ist notwendig, wenn man Belichtungsgeschwindigkeiten erzielen will, die für den medizinischen Röntgenstrahlengebrauch geeignet sind, nämlich mindestens die siebenfache Belichtungsgeschwindigkeit einer handelsüblichen Selenplattehaben. Wenn auch die Wirkung einer derartigen Wärmebehandlung noch nicht vollständig geklärt ist, so wird doch angenommen, dass die Wirkung der erfindungsgemässen Wärmebehandlungsstufe eine Ent- fernung von überschüssigem Sauerstoff aus der Oberfläche der Platte ist, der, wenn er auf der Oberfläche der Platte belassen wird, als Falle oder sonstiges Hindernis für das Fliessen des Stromes wirken könnte. Die Wärmebehandlung kann entweder in Luft oder einer inerten Atmosphäre vorgenommen werden.
Die Wärmebehandlungszeitkannetwa 10 bis 60 min betragen, wobei niedrigere Temperaturen längere Wärmebehandlungen erfordern. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Wärmebehandlung wird die Platte zunächst in Luft erhitzt und anschliessend ein inertes Gas wie Kohlendioxyd über die Platte gelei-
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tung erfolgte unter einem geeigneten Sichtwinkel zur Platte. Für Vergleichszwecke wurde eine Selenplatte als Standard verwendet. Es wurde gefunden, dass die Empfindlichkeit gegenüber sichtbarem Licht direkt proportional der Empfindlichkeit gegenüber Röntgenstrahlen ist, d. h. je rascher das jeweilige elektrophotographische Material auf Röntgenstrahlen anspricht, desto rascher spricht es auch auf sichtbares Licht an.
Eine Platte mit der dreifachen Belichtungsgeschwindigkeit einer Selenplatte in einem Bündel von Röntgenstrahlen hatte in sichtbarem Licht eine Belichtungsgeschwindigkeit, die derjenigen der Selenplatte äquivalent war.
Ausserdem wurden die gleichen Bleimonoxydplatten aufgeladen, durch eine Testplatte mit einem T. V.-Muster (Standbild) hindurch belichtet, die sich in Berührung mit der Oberfläche der Bleimonoxydplatte befand und durch kaskadenartiges Aufschütten von Entwicklerpulver und Eisenspänen entwickelt.
Es wurden klare, sehr kontrastreiche Bilder nach diesem Verfahren erhalten. Die Bilder konnten gelöscht und die Platten nach Dunkelanpassung wieder verwendet werden.
Die Entwicklung der mit den erfindungsgemäss hergestellten Platten erhaltenen elektrostatischen Bilder erfolgt in der gleichen Weise wie bei andern xerographischen Entwicklungsverfahren.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung einer Platte für die Röntgenstrahlen-Elektrophotographie, wobei eine bestimmte Menge von teilchenförmigem, orthorhombischem Bleimonoxyd von mindestens 99, 9% Reinheit und einer Teilchengrösse von weniger als 10 Jl in einer trockenen, inerten Atmosphäre bei einer Temperatur zwischen300 und 6000C oder in einer trockenen, sauerstoffhaltigen Atmosphäre bei einer Temperatur entweder zwischen 100 und 3500C oder zwischen 500 und 7000C erhitzt, sodann das Bleimonoxyd abgekühlt und in einer trockenen Atmosphäre mit einem isolierenden Bindemittel im Gewichtsverhältnis von mehr als 4 :
1 vermischt wird, worauf eine leitende Unterlage in der trockenen Atmosphäre mit diesem Gemisch überzogen wird, nachPatentNr. 267696, dadurch gekenn- zeichnet, dass man zur Erzielung einer hohen Belichtungsgeschwindigkeit die so erzeugte Platte in einer trockenen Atmosphäre bei einer Temperatur zwischen 100 und 2250C und einer Erhitzungsdauer von etwa 10 bis 60 min erhitzt.