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Thermographisches Kopiermaterial
Die Erfindung bezieht sich auf ein thermographisches Kopiermaterial, bestehend aus einem Donator- bogen, der die für die Kopie erforderliche Farbe oder Farbsubstanz bei Wärmeeinwirkung durch Infrarotstrahlen auf einen Papierbogen abgibt.
Ein solches bekanntes thermographisches Kopiermaterial besteht aus einem flexiblen Trägermaterial und einer darauf aufgetragenen Schicht, die aus einem bis zu 1200 C nicht schmelzbaren Bindemittel und zwei bei Raumtemperatur festen, bei erhöhter Temperatur unter Farbbildung miteinander reagierenden chemischen Verbindungen aufgebaut ist, wobei mindestens eine der unter Farbbildung reagierenden Verbindungen einen über 600 C liegenden Schmelzpunkt besitzen muss. Bei Bestrahlung eines solchen, in direkter Berührung mit einem Original hinter diesem liegenden Kopiermaterials mittels einer Infrarotquelle reagieren die wärmeempfindlichen Komponenten miteinander unter Farbbildung.
Es ist ein Nachteil eines solchen bekannten Kopiermaterials, dass bei dessen Herstellung sorgfältig darauf geachtet werden muss, dass bei der Herstellung eines solchen thermographischen Kopiermaterials keine Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes der farbbildenden. Komponente mit dem tiefsten Schmelzpunkt angewendet werden, dass die zur Herstellung dieses Kopiermaterials zu verwendenden wärmeempfindlichen Komponenten relativ teuer sind und dass mittels eines solchen relativ teuren Kopiermaterials jeweils nur eine einzige Kopie von einem Original hergestellt werden kann. Die unter Verwendung derartiger thermographischer Materialien hergestellten Kopien sind darüber hinaus weder scharf noch klar und schliesslich auch noch wärmeempfindlich und müssen daher unter Ausschluss von Wärme oder Sonnenlicht gelagert werden.
Solche thermographische Kopiermaterialien sind beispielsweise in der USA -Patentschrift Nr. 2, 740, tHJG und in der deutschen Auslegeschrift 1129510 beschrieben.
Ein weiteres bekanntes thermographisches Kopiermaterial besteht aus einem farbigen Träger und einem darauf aufgebrachten undurchsichtigen Überzug, der unter dem Einfluss von Wärme durchsichtig wird und dabei die Farbe des Trägers sichtbar werden lässt. Abgesehen davon, dass ein solches thermographisches Kopiermaterial ebenso wie die oben erwähnten bekannten Kopiermaterialien auch nur zur Herstellung einer einzigen Kopie geeignet ist und wärmeempfindlich bleibt, besitzt es noch den Nachteil druckempfindlich zu sein und damit bei der Handhabung unbeabsichtigte Eindrücke aufzunehmen.
Zwecks Herstellung von gegen Wärmeeinwirkung unempfindlichen Kopien auf thermographischem Wege wurde bereits ein thermographisches Kopiermaterial vorgeschlagen, welches aus zwei Blättern besteht, von denen jedes in einer Schicht eine von zwei Substanzen trägt, die befähigt sind miteinander unter Farbbildung zu reagieren, wobei zumindest eines der beiden Blätter über der ersten Schicht eine weitere Beschichtung mit einem in der Wärme klebrigen Stoff, z. B. einem Klebewachs oder Klebeharz, trägt.
Durch Verteilung der beiden miteinander bei der Wärmeeinwirkung unter Farbbildung reagierenden chemischen Verbindungen auf zwei verschiedene Blätter gelingt es zwar gegen Wärmeeinwirkung unempfindliche Kopien herzustellen, jedoch muss der Nachteil in Kauf genommen werden, dass für jede Kopie zwei Blätter thermographischen Kopiermaterials aufzuwenden sind.
Die Herstellung von nicht wärmeempfindlichen Kopien auf thermographischem Wege gelingt gemäss einem bekannten Vorschlag auch wenn ein Donatorbogen verwendet wird, der unmittelbar oder mittelbar über seiner Farbstoffschicht eine Schicht eines nur bei erhöhter Temperatur wirkenden Klebstoffes besitzt, jedoch lässt sich mit einem solchen Donatorbogen jeweils nur eine Kopie herstellen, da beim
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h.Möglichkeiten sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen aufgezeigt.
Allgemein kann für den Aufbau der Donatorschicht als Richtlinie eine Mischung folgender Art dienen :
EMI4.1
<tb>
<tb> Bestandteile <SEP> Gew.-Teile
<tb> 1. <SEP> Material <SEP> zum <SEP> Aufbau <SEP> der <SEP> schwammartigen, <SEP> festen <SEP> Schicht <SEP> 10
<tb> 2. <SEP> Bindemittel <SEP> für <SEP> das <SEP> farbabgebende
<tb> Material <SEP> der <SEP> Donatorschicht <SEP> 7, <SEP> 5-35
<tb> 3. <SEP> Farbe <SEP> bzw. <SEP> farbbildende <SEP> Substanz
<tb> oder <SEP> Substanzen <SEP> 3 <SEP> - <SEP> 75 <SEP>
<tb> 4. <SEP> Flüchtiges <SEP> Lösungsmittel <SEP> eine <SEP> für <SEP> das <SEP> einwandfreie <SEP> Auftragen
<tb> der <SEP> Mischung <SEP> ausreichende <SEP> Menge,
<tb> welche <SEP> in <SEP> der <SEP> Regel <SEP> zwischen <SEP> etwa
<tb> 45 <SEP> und <SEP> 120 <SEP> Gew.-Teilen <SEP> liegt.
<tb>
Beispiel l:
Zusammensetzung der zur Herstellung der Donatorschicht dienenden Mischung :
EMI4.2
<tb>
<tb> Bestandteile <SEP> Gew.-Teile
<tb> Vinylchlorid <SEP> - <SEP> Vinylacetat-Copolymeres <SEP>
<tb> (Vinylite <SEP> VYHH) <SEP> 10
<tb> Karnauba-Wachs <SEP> 11
<tb> Mineralöl <SEP> 4
<tb> Gallussäure <SEP> 15
<tb> Essigester <SEP> 45 <SEP>
<tb> Toluol <SEP> 15
<tb>
Zusammen mit unter Verwendung der angegebenen Mischung hergestellten Donatorbögen zu verwendende Kopierbögen können mit einem der Gallussäure komplementären Salz, wie Ferrichlorid, imprägniert sein. Zwecks Herstellung solcher Kopierbögen wird nach der in der USA-Patentschrift Nr. 2, 872, 863 beschriebenen Weise Papier mit einer Mischung beschichtet, welche das Eisensalz, ein Benetzungsmittel, wie Glycerin, oder ein Bindemittel, wie Celluloseacetat od. dgl. enthält.
Beispiel 2: Zusammensetzung der zur Herstellung der Donatorschicht verwendeten Mischung :
EMI4.3
<tb>
<tb> Bestandteile <SEP> Gew.-Teile
<tb> Zein <SEP> 10
<tb> Mikrokristallines <SEP> Wachs <SEP> lü
<tb> Bienenwachs <SEP> 5
<tb> Kristallviolettlakton <SEP> 15
<tb> Isopropylalkohol <SEP> 35
<tb> Wasser <SEP> 25
<tb>
EMI4.4
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EMI5.1
<tb>
<tb> Bestandteile <SEP> Gew.-Teile
<tb> Polyvinylbutyrat <SEP> 10
<tb> Mikrokristallines <SEP> Wachs <SEP> 12
<tb> Indopol <SEP> H-300 <SEP> (Kunstharz) <SEP> 3
<tb> Nickelpalmitat <SEP> 4
<tb> Bariumsulfid <SEP> 4
<tb> Stearinsäure <SEP> 7
<tb> Essigester <SEP> 45
<tb> Toluol <SEP> 15
<tb>
Donatorbögen, die die obige Zusammensetzung oder die des folgenden Beispiels 4 enthalten, erzeugen Kopien auf gewöhnlichen unbehandelten Schreibbögen.
Beispiel 4 : Zusammensetzung der zur Herstellung der Donatorschicht verwendeten Mischung :
EMI5.2
<tb>
<tb> - <SEP> -¯. <SEP> ¯--------- <SEP> -Bestandteile <SEP> Gew. <SEP> -Teile
<tb> Casein <SEP> 10
<tb> Ammoniumhydroxyd <SEP> (281o <SEP> in <SEP> Wasser)
<tb> (Härter) <SEP> 2
<tb> Karnauba-Wachs <SEP> 10
<tb> Montanwachs <SEP> 8
<tb> Paraplex <SEP> AI-111 <SEP> (Kunstharz) <SEP> 2
<tb> Kristallviolett <SEP> 18
<tb> Wasser <SEP> 50
<tb>
PATENTANSPRÜCHE :
1. Thermographisches Kopiermaterial, bestehend aus einem Donatorbogen, der die für die Kopie erforderliche Farbe oder Farbsubstanz bei Wärmeeinwirkung durch Infrarotstrahlen auf einen Papier-
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artigen, festen Schicht des Donatorbogens in Form einer zusammenhängenden Phase eingelagert ist und aus einer Farbe oder einer farbbildenden Substanz und einem Bindemittel besteht.