DE1421419B2

DE1421419B2 - Waermekopierverfahren

Info

Publication number: DE1421419B2
Application number: DE19621421419
Authority: DE
Inventors: Walter 2000 Hamburg B41m Limberger
Original assignee: Lumoprint Zindler KG, 2000 Harn bürg
Priority date: 1962-01-27
Filing date: 1962-01-27
Publication date: 1971-03-18
Also published as: US3207897A; GB979740A; DE1421419A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Wärmekopierverfahren zum Übertragen einer Abbildung mittels Strahlung, bei dem das latente Wärmebild ^durch ein Pigmentpulver sichtbar gemacht wird.

Bei einem derartigen bekannten Verfahren ist ein schmelzbarer Überzug auf einem blattförmigen Kopiermaterial angeordnet. Dieser Überzug wird bei einer bildmäßig einwirkenden Wärmestrahlung entsprechend dem Muster einer Vorlage ausgeschmolzen und in eine saugfähige oder auf eine nicht saugfähige ίο Unterlage übertragen. Dieses Verfahren ist verhältnismäßig kompliziert, weil nicht nur das eine bestimmte Oberfläche aufweisende Überzugsmaterial vorgesehen, sondern ein zweites Materialblatt, nämlich die Unterlage, vorhanden sein und mit dem Kopiermaterial in Flächenkontakt gebracht werden muß. Die Durchführung dieses bekannten Verfahrens, welches auch zur Herstellung einer Schablone angewendet werden kann, ist daher verhältnismäßig kompliziert.

Es- sind bereits Wärmekopierverfahren vorgeschlagen worden (Patentschriften 1125 453,1140 953 und 1166 795), bei denen Vorlagen durch bildmäßige Einwirkung von Wärme auf eine sich dadurch verändernde Fläche kopiert werden und auf dieser Fläche das latente Wärmebild durch Pulveraufbringung sichtbar gemacht und gegebenenfalls fixiert wird. Diese Fläche kann dabei aus Polyamid, duroplastischen Kunstharzen oder Naturharzen, modifizierten Kunstharzen oder thermoplastischen Kunststoffen gebildet sein. Diese Fläche wird dabei jeweils auf einem Träger, der aus einem Papierblatt bestehen kann, aufgebracht. Bei diesen vorgeschlagenen Verfahren muß infolgedessen jeweils ein besonders präpariertes, d. h. mit einem flächigen Überzug versehenes Kopiermaterial vorhanden sein. Dieser Überzug, der wärmeempfindlich ist, verbleibt an den bildfreien Stellen der Kopien, so daß bei den vorgeschlagenen Ausführungen zur Fixierung eine Nachbehandlung oder gegebenenfalls die Aufbringung eines Lacküberzuges vorgeschlagen wird. Das Pulver selbst kann durch Bürsten, Pinsel oder Walzen mit Plüschüberzug aufgetragen, werden, wobei die Gefahr einer Verwischung vor der Bindung des Pigmentpulvers besteht.

Die Erfindung geht von einem Wärmekopierverfahren zum Übertragen einer Abbildung mittels Strahlung aus, bei dem das latente Wärmebild durch ein Pigmentpulver sichtbar gemacht wird, bei dem aber ein beschichtetes oder präpariertes Kopiermaterial vermieden werden soll.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Kopiermaterial Papier verwendet wird und ein Überzug mit einem solchen Schmelzpunkt auf den Körnern des Pigmentpulvers aufgebracht ist, daß er bei Berührung mit den erwärmten Abschnitten des Kopiermaterials schmilzt und die Pigmentkörner mit dem Kopiermaterial verbindet. Dadurch ist es möglich, Kopien beispielsweise auf Firmenbögen u. dgl. herzustellen. Im übrigen bleibt das Papierblatt an den abbildungsfreien Stellen auch von dem Überzug frei.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführung des Verfahrens werden die mit dem Überzug versehenen Körner des Pigmentpulvers vor oder während der Strahlungseinwirkung auf das Kopiermaterial aufgestreut.

Als Kopiermaterial wird ein normales, vorzugsweise gut saugfähiges Papier verwendet. Bei der Verbindung der Pigmentkörner mit dem Kopiermaterial kann der verflüssigte Überzug in das Kopiermaterial eindringen.

Gegenüber den vorgeschlagenen Ausführungen ergibt sich dabei auch der Vorteil, daß nicht für die Abbildung verwendete und weiter mit einem Überzug versehene Körner des Pigmentpulvers leichter von bildfreien Stellen abgeworfen werden können als bei Ausführungen, bei denen die gesamte Fläche des Kopiermaterials mit einem schmelzbaren Überzug versehen ist. Zum Abwerfen kann beispielsweise ein Luftstrom verwendet werden, der zugleich eine Kühlwirkung an den Verbindungsstellen ausübt und eine schnellere Erstarrung fördert.

Das Pigmentpulver kann beispielsweise aus festen Körnern bestimmter Färbung bestehen. Gemäß einer besonderen Ausführungsform besteht es aus Farbstoffpartikeln, die sich bei einer bestimmten Temperatur in dem geschmolzenen Überzug lösen. Dadurch ergibt sich eine gute Fixierung des Bildes, weil dieser Farbstoff in das Kopiermaterialblatt eindringt. Eine ausreichende Bildschärfe" wird dadurch gewährleistet, daß sehr kleine Farbstoffpartikeln angewendet werden.

Der Überzug auf den Körnern des Pigmentpulvers besteht vorteilhaft aus Stearinwachs, bitumenartigen Stoffen, insbesondere Wachsverbindungen, beispielsweise aus Paraffinwachs, Zeresinwachs u. dgl. Hierbei ist eine Auswahl für den gewünschten Schmelzpunktbereich möglich. Femer können diese Stoffe in Mischung mit und ohne Weichmacher und Schmiermittel, z. B. aus der Gruppe der Fettsäuren, beispielsweise Olein-Säure, Stearin-Säure, verwendet werden. Weiterhin ist es möglich, Harze, wie Kolophonium, hydriertes Kolophonium, Kolophonium-Ester, Polyterpene u. dgl., zu verwenden. Im Verwendungsbereich liegen auch synthetische harzartige Stoffe, die bei erhöhten Temperaturen flüssig sind, wie Polyamide, Polymerisate von Acryl-Säuren, Esterderivaten, z.B.Äthyl-acrylat, Butyl-methacrylat, Butyl-acrylat u. dgl, Polystyrol, Polytetra-Fluoräthylen u. dgl. mit oder ohne Weichmachermittel und Zusatzmittel.

Als Schmelzbereich wird vorteilhaft eine untere Temperaturgrenze über 50° C, jedoch zweckmäßig unterhalb 80° C vorgesehen.

Als Überzugstärke genügt eine Stärke in der Größenordnung von 0,1 bis 0,2 mm. Ein solcher Überzug kann auf Pigmentkörner in einer hier nicht näher erläuterten Weise aufgebracht werden, da das Verfahren zur Aufbringung nicht zur Erfindung gehört.

Bei Wärmekopierverfahren ist zur Aufbringung der Wärme eine Infrarotstrahlung bekannt. Ferner ist eine entsprechend der Vorlage selektive stärkere Erwärmung bestimmter Flächenabschnitte des Kopiermaterials dadurch bekannt, daß es auf die Vorlage aufgebracht wird und die Strahlung von der Seite des Kopiermaterials her einwirkt. Die Strahlen werden in gefärbten, insbesondere schwarzen Bereichen der Vorlage durch Absorption in Wärme umgesetzt, welche die selektive Erhitzung des Kopiermaterials bewirkt. Die Strahlung kann auch Strahlung in Form der erwähnten Infrarotstrahlung mit einer Temperatur sein, die von sich aus nicht zur Herbeiführung einer Reaktion ausreicht, sondern erst durch den Einfluß gefärbter Stellen der Vorlage zu einer ge-

nügenden Temperaturerhöhung führt, um die erforderliche Wirkung auszulösen.

Zur Ausführung des Verfahrens genügt eine Transporteinrichtung für eine Vorlage und ein Kopiermaterial und eine dieser Transporteinrichtung zugeordnete Wärmequelle sowie eine in Transportrichtung hinter dieser angeordnete Einrichtung zur Auftragung eines Pigment- oder Farbpulvers, wobei die Transporteinrichtung zum Transport der Vorlage und des Kopiermaterials sowohl durch den Bereich der Strahlungsquelle als auch der Einrichtung zur Auftragung eines Pigment- oder Farbpulvers vorgesehen ist.

Claims

Patentansprüche:

1. .Wärmekopierverfahren zum Übertragen einer Abbildung mittels Strahlung, bei dem das latente Wärmebild durch ein Pigmentpulver sichtbar gemacht wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Kopiermaterial Papier verwendet wird und ein Überzug mit einem solchen Schmelzpunkt auf den Körnern des Pigmentpulvers aufgebracht ist, daß er bei Berührung mit den erwärmten Abschnitten des Kopiermaterials schmilzt und die Pigmentkörner mit dem Kopiermaterial verbindet.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Überzug versehenen Körner des Pigmentpulvers vor oder während der Strahlungseinwirkung auf das Kopiermaterial aufgestreut werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Körner des Pigmentpulvers Farbstoffpartikeln sind, die sich bei einer bestimmten Temperatur in dem geschmolzenen Überzug lösen.