AT254171B - Verfahren zur Isolierung von p-Kresol aus technischen Kresolgemischen - Google Patents

Verfahren zur Isolierung von p-Kresol aus technischen Kresolgemischen

Info

Publication number
AT254171B
AT254171B AT470864A AT470864A AT254171B AT 254171 B AT254171 B AT 254171B AT 470864 A AT470864 A AT 470864A AT 470864 A AT470864 A AT 470864A AT 254171 B AT254171 B AT 254171B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
cresol
oxalic acid
weight
parts
ester
Prior art date
Application number
AT470864A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Leuna Werke Veb
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Leuna Werke Veb filed Critical Leuna Werke Veb
Application granted granted Critical
Publication of AT254171B publication Critical patent/AT254171B/de

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Isolierung von p-Kresol aus technischen Kresolgemischen 
Es ist bekannt, dass man p-Kresol aus Kresolgemischen durch partielle thermische Zersetzung der entsprechenden   Sulfonsäuren   mit Wasserdampf, durch Adduktbildung mit Bisphenolen wie auch durch destillative Trennung butylierter Kresole und anschliessende Entalkylierung abtrennen kann. Einer wirtschaftlichen Durchführung dieser Trennungsverfahren stehen aber die Nachteile entgegen, dass die zur Trennung benötigten Stoffe nur unter hohen Verlusten und grossem apparativem Aufwand zurückgewonnen werden können. 



   Weiterhin ist bekannt, dass man das in Kresolgemischen enthaltene p-Kresol mit Oxalsäure unter Verwendung von Benzol als Lösungsmittel über den Oxalsäurehalbester abtrennen kann. Dieser Oxalsäurehalbester ist eine weisse kristalline Substanz, die sich ohne weiteres von den nichtumgesetzten Kresolbestandteilen abtrennen lässt. Mit Wasser kann der Oxalsäurehalbester bei   70 - 900 C   leicht wieder in seine Komponenten, Oxalsäure und p-Kresol, zerlegt werden. Die Zersetzung des Esters geschieht 
 EMI1.1 
 möglich ist. Aus dem sich über der Oxalsäure abscheidenden Gemisch von Benzol und p-Kresol wird letzteres am einfachsten durch Abdestillieren des Benzols gewonnen. 



   Die erhaltene Oxalsäurelösung wird zur Rückgewinnung der Oxalsäure eingedampft, und die ausgeschiedene Säure kann nach vollständiger Entwässerung wieder in den Prozess zurückgeführt werden. 



   Diese Arbeitsweise ist umständlich und kostspielig, da nach diesem Verfahren nur wasserfreie Oxalsäure zur Veresterung verwendet werden kann. Die Entwässerung der Oxalsäure ist aber nur mit grossem apparativem Aufwand und unter hohen Oxalsäureverlusten möglich. Diese Nachteile stehen einer wirtschaftlichen Nutzung dieses Verfahrens im grosstechnischen Massstab entgegen. 



   Es wurde nun gefunden, dass die geschilderten Nachteile vermieden werden, wenn man p-Kresol aus technischen Kresolgemischen durch Veresterung mit Oxalsäure bei Temperaturen von 80 bis 95  C, gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels, Spalten des aus dem erkalteten Veresterungsgemisch kristallin abgeschiedenen Halbesters aus p-Kresol und Oxalsäure durch Erhitzen mit Wasser in Gegenwart eines Lösungsmittels und durch destillative Aufarbeitung des dabei erhaltenen Kresol-LösungsmittelGemisches isoliert und dabei erfindungsgemäss zur Veresterung wasserhaltige Oxalsäure verwendet und während der Veresterung das Wasser mit Lösungsmittel bis auf einen Gehalt von 0, 5 bis 1, 8 Mol, vorzugsweise 1, 3-1, 5 Mol Wasser/Mol p-Kresol azeotrop abscheidet. 



   Das Verfahren wird zweckmässig so durchgeführt, dass man als Schleppmittel bei der Veresterung bzw. als Lösungsmittel bei der Esterspaltung Benzin mit einem Siedebereich von 80 bis   110   C   verwendet. 



   Die bei der Esterspaltung erhaltene Oxalsäure kann ohne Entwässerung wieder zur Esterbildung eingesetzt werden. Nach Abtrennung der Oxalsäure destilliert man die bei der Esterspaltung zugegebenen Lösungsmittel ab und fraktioniert das verbleibende Rohkresol anschliessend im Vakuum. 



   Beispiel 1 : In ein Rührgefäss aus austenitischem Chromnickelstahl werden 2000   Gew.-Teile   einer Kresolfraktion, bestehend aus 6% o-Kresol,   40%     m-Kresol, 40% p-Kresol   und 14% Xylenolen, und 1065   Gew.-Teile   Benzin vom Siedebereich   80-120   C   gegeben. Unter gutem Rühren werden 1000 Gew.Teile 72% ige Oxalsäure nacheinander zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird 2 h unter azeotroper Entwässerung auf 85   C erhitzt, wobei 250   Gew.-Teile   Wasser abgeschieden werden. 



   Nach Abkühlung des Reaktionsgemisches auf 20   C wird der ausgeschiedene Ester abgesaugt und mit 665   Gew.-Teilen   Benzin gewaschen. Das im Filtrat befindliche Benzin wird abdestilliert und kann ohne weitere Reinigung wieder eingesetzt werden. 



   Der Oxalsäurehalbester wird zur Zersetzung in ein zweites Rührgefäss gegeben und mit 2390 Gew.Teilen Benzin und 200   Gew.-Teilen   Wasser 10 min bei 85   C gerührt. Nach Abkühlung wird die aus- 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 gefallen pulverige Oxalsäure abgeschleudert und das Benzin-Kresol-Gemisch destilliert. Zu diesem Zweck wird das Benzin unter Normaldruck abgetrieben und das zurückbleibende p-Kresol anschliessend im Vakuum fraktioniert, wobei 336   Gew. - Teile 80%iges p-Kresol   erhalten werden. Das entspricht 42 Gew.-% des in der umgesetzten Kresolmenge enthaltenen p-Kresols. 



   Das bei der Destillation anfallende Benzin kann ohne Entwässerung wieder zur Veresterung bzw. zum Waschen des Halbesters verwendet werden. Setzt man das gewonnene   80%ige p-Kresol   nochmals mit Oxalsäure unter den angegebenen Bedingungen um, so erhält man nach Aufarbeitung des Halbesters   95-98%igues   p-Kresol. 



     Beispiel 2 :   Zu 900 Gew.-Teilen einer Kresolfraktion, bestehend aus   40% m-Kresol, 40% p-Kresol,   6% o-Kresol und 14% Xylenolen, werden unter gutem Rühren 270   Gew.-Teile   wasserhaltige Oxalsäure 
 EMI2.1 
 



   Der Oxalhalbester wird unter Zusatz von 650 Gew.-Teilen Benzin und 30   Gew.-Teilen   Wasser unter gutem Umrühren bei 85   C zersetzt. Nach Abkühlung wird die ausgefallene feinkristalline Oxalsäure abgeschleudert. Sie kann ohne Entwässerung wieder zur Veresterung eingesetzt werden. 



   Das anfallende Benzin-Kresol-Gemisch wird nach Entfernung des Lösungsmittels im Vakuum fraktioniert, wobei 67 g 62%iges p-Kresol erhalten werden, was einer Ausbeute von 31 Gew.-%, bezogen auf das umgesetzte p-Kresol, entspricht. 
 EMI2.2 
 zugesetzt. Das Reaktionsgemisch wird 2 h unter azeotroper Entwässerung auf   850 C   erhitzt, wobei 250 Gew.-Teile Wasser abgeschieden werden. Nach Abkühlung des Reaktionsgemisches auf   200 C   wird der ausgeschiedene Halbester abgesaugt und mit 665 Gew.-Teilen Benzin gewaschen. 



   Der Oxalsäurehalbester wird zur Zersetzung in ein zweites Rührgefäss gegeben und mit 2390 Gew.- 
 EMI2.3 
 Zu diesem Zweck wird der Tetrachlorkohlenstoff unter Normaldruck abgetrieben und das zurückbleibende p-Kresol anschliessend im Vakuum fraktioniert, wobei 335   Gew. -Teile 80%iges   p-Kresol erhalten werden. 



  Das entspricht 43 Gew.-% des in der gesetzten Kresolmenge enthaltenen p-Kresols. 



   Beispiel 4 : Zu 500   Gew.-Teilen   einer technischen Braunkohlenkresol-Fraktion, bestehend aus   40%     m-Kresol,     39% p-Kresol, 6% o-Kresol, 6% Guajakol, 5% o-Äthylphenol   und 4% Xylenolen, werden unter gutem Umrühren 250 Gew.-Teile wasserhaltige Oxalsäure und 266   Gew.-Teile   Benzin vom Siedebereich   80-110  C   gegeben. Das Reaktionsgemisch wird 2 h unter azeotroper Entwässerung auf 85   C erhitzt, wobei 2   Gew.-Teile   Wasser abgeschieden werden. Nach Abkühlung des Reaktionsgemisches auf 20   C wird der ausgeschiedene Ester abgesaugt und mit 165 Gew.-Teilen Benzin gewaschen. Das im Filtrat befindliche Benzin wird abdestilliert und kann ohne weitere Reinigung wieder eingesetzt werden. 
 EMI2.4 
 schleudert.

   Sie kann ohne Entwässerung wieder zur Veresterung eingesetzt werden. Das anfallende Toluol-Kresol-Gemisch wird nach Entfernung des Lösungsmittels im Vakuum fraktioniert, wobei 82 Gew.Teile 83%iges p-Kresol erhalten werden, was einer Ausbeute von 42   Gew.-%, bezogen   auf das im Braunkohlenkresolgemisch vorhandene p-Kresol, entspricht. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Isolierung von   p-Kresol   aus technischen Kresolgemischen durch Veresterung mit Oxalsäure bei Temperaturen von 80 bis 95   C, gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels, Spalten des aus dem erkalteten Veresterungsgemisch kristallin abgeschiedenen Halbesters aus p-Kresol und Oxalsäure durch Erhitzen mit Wasser in Gegenwart eines Lösungsmittels und destillative Aufarbeitung des dabei erhaltenen Kresol-Lösungsmittel-Gemisches, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Veresterung wasserhaltige Oxalsäure verwendet und während der Veresterung das Wasser mit Lösungsmittel bis auf einen Gehalt von 0, 5 bis 1, 8 Mol, vorzugsweise 1, 3-1, 5 Mol Wasser/Mol p-Kresol azeotrop abscheidet.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Schleppmittel bei der Veresterung bzw. als Lösungsmittel bei der Esterspaltung Benzin mit einem Siedebereich von 80 bis 1100 C verwendet.
AT470864A 1964-02-15 1964-06-01 Verfahren zur Isolierung von p-Kresol aus technischen Kresolgemischen AT254171B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD10291864 1964-02-15

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT254171B true AT254171B (de) 1967-05-10

Family

ID=5478080

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT470864A AT254171B (de) 1964-02-15 1964-06-01 Verfahren zur Isolierung von p-Kresol aus technischen Kresolgemischen

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT254171B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE665369C (de) Verfahren zur Herstellung von Estern der Methacrylsaeure
EP0463434A2 (de) Verfahren zur Herstellung von monoethylenisch ungesättigten Carbonsäureestern
DE1000377B (de) Verfahren zur Herstellung von Chrysanthemummonocarbonsaeureestern
AT254171B (de) Verfahren zur Isolierung von p-Kresol aus technischen Kresolgemischen
DE2758566A1 (de) Verfahren zur reinigung von unreinen diphenolen
CH465634A (de) Verfahren zur Abtrennung von p-Kresol aus Kresolgemischen
DE1518434A1 (de) Verfahren zur Isolierung von p-Kresol aus Kresolgemischen
DE646820C (de) Verfahren zur UEberfuehrung von Chlorpropionsaeure und ihren Verbindungen in Acrylsaeure und ihre Verbindungen
DE281802C (de)
DE3878088T2 (de) Reinigung von diphenylphthalaten.
DE1932420A1 (de) Verfahren zur Reinigung von 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol-mono-hydroxypivalinsaeureester
DE68907129T2 (de) Reinigung von Diphenylphthalaten.
DE720080C (de) Verfahren zur Herstellung von Titansaeureestern
DE963330C (de) Verfahren zur Gewinnung von reiner Pimelinsaeure
EP0172931B1 (de) Verfahren zur Gewinnung von 5-Ring-Dicarbonsäureanhydriden
DE935306C (de) Verfahren zur Herstellung von Ameisensaeureestern der 5-Oxymethylbrenzschleimsaeureester
DE1939827A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Trialkylphosphaten
DE670762C (de) Verfahren zur Gewinnung von hochprozentigem p-Kresol aus den aus einem technischen Kresolgemisch durch wasserfreie Oxalsaeure abgeschiedenen Additionsverbindungen
DE1618812C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Trlmellithsäureanhydrid durch Dehydratisierung von Trimellithsäure
DE1618793A1 (de) Verfahren zum Aufarbeiten von Mutterlaugen aus der Herstellung von Phthalsaeureanhydrid
DE898299C (de) Verfahren zur Herstellung von Estern der 2, 4-Dichlorphenoxyessigsaeure
DE733965C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten
DE1593246C3 (de) Verfahren zur Extraktion von Citraconsäure
DE444640C (de) Verfahren zur Abtrennung von Alkoholen und Phenolen aus Gemischen
DE819400C (de) Verfahren zur Herstellung von 1-Phenyl-2-aminopropan bzw. seinen N-substituierten Derivaten