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Maschine zum Entrinden von Holz
Die zur Entrindung von Blochholz bisher benützten Methoden können in folgende Gruppen eingeteilt werden :
1. Von Hand oder mit maschineller Kraft durchgeführte Entrindung unter Benutzung scharfer Schneidwerkzeuge. Die Handarbeit ist zeitraubend und ermüdend, ihre Produktivität ist gering ; bei der mit maschineller Kraft betriebenen, mittels scharfer Schneidwerkzeuge durchgeführten Entrindung aber wird das Blochholz beschädigt und ein bedeutender Verlust verursacht, da im Abfall nicht nur die Baumrinde, sondern auch eine bedeutende Menge des mit der Rinde bedeckten wertvollen Holzes enthalten ist. Übrigens verursacht auch die Handentrindung einen erheblichen Holzverlust.
2. Entrindung durch Reibungskräfte, d. h. durch Verwendung von Werkzeugen, z. B. von Ketten, oder durch Aneinanderreiben der Holzbloche. Bei diesen Verfahren wird das Holz ebenfalls beschädigt, und die
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sind nur in besonderen Fällen anwendbar.
Ein gemeinsamer Nachteil aller dieser Verfahren und der bisher bekanntgewordenen Maschinen ist es, dass sie nur für bestimmte Holzsorten, in bestimmtem Zustand derselben und bei Vorliegen normaler Holzformen gebracht werden können. Wenn das Blochholz verwunden, stark gebogen, verästelt, gespaltet ist, kann es mit den bekannten Maschinen nicht entrindet werden. Die Zahl der bisher gebauten und vorgeschlagenen Maschinentypen beträgt mehrere hundert, welcher Umstand allein schon bezeugt, dass das Problem bis jetzt zufriedenstellend nicht gelöst werden konnte. Demzufolge wird die Entrindung in vielen holzbearbeitenden Betrieben auch zumeist noch von Hand durchgeführt, welche Arbeitsweise, wie bereits erwähnt, unvollkommen und kostspielig ist.
Unter diesen Umständen wurden mit den verschiedensten Maschinentypen Versuche angestellt, so z. B. auch mit einer solchen, bei welcher man bestrebt war, die Baumrinde mit auf einer schnellaufenden Welle befestigten Ketten von dem Blochholz loszuklopfen. Da aber dieses Verfahren die Oberfläche des Holzes bedeutend beschädigt, eine rauhe und mit Splittern versehene Oberfläche liefert, Holzverlust verursacht usw., erwähnt die Fachliteratur diese Maschine als eine einstweilen unbrauchbare, die einer Verbesserung bedürftig ist.
Es wurde ferner bereits eine Maschine zum Entrinden von Holz vorgeschlagen, bei welcher auf einer motorisch angetriebenen, umlaufenden und zu der Längsrichtung des Holzes parallelen Welle senkrecht zur Welle verdrehbare, gleich lange und biegsame Riemen oder Bänder, z. B. mit Textilstoff armierte Gummibänder, vorzugsweise aussermittig, befestigt sind, an deren freien Enden je ein Schlagstück befestigt ist, das beim Rotieren der Welle in einer Tangentialfläche des Holzes auf dieses auftrifft und sich entlang dieser Fläche bewegt. Hiebei ermöglicht eine Einspannvorrichtung für das zu entrindende Holz die Annäherung des Holzes an die Schlagstücke, das Drehen des Holzes und dessen Bewegung parallel zu der die Schlagstücke tragenden Welle. Auch bei dieser Maschine kommen schneidenartige Werkzeuge zur Anwendung, welche die bereits geschilderten Nachteile zeitigen.
Zweck der Erfindung ist es aber, eine Entrindemaschine zu schaffen, welche nur die Baumrinde entfernt, so dass kein Holzverlust eintritt, eine glatte und unbeschädigte Oberfläche liefert, deren Kraftbedarf
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gering ist, jedoch leistungsfähig und in der Anwendung universal ist, folglich für jede Holzsorte, für Roh- holz und Trockenholz gleicherweise, ferner auch für unregelmässig geformte und auch für gespaltete
Stämme gebracht werden kann. Dieser Zweck wird mit Sicherheit dadurch erreicht, dass die Schlagstücke mit einer flachen, harten Schlagfläche versehen sind, mit der sie platt auf das Holz auftreffen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Entrindung beliebig geformter und aus beliebigen Holzsorten be- stehender Blochhölzer rasch und tadellos durchgeführt werden kann, wenn das Blochholz so bewegt wird, dass die flache Oberfläche der auf dem Ende der Riemen befestigten Schlagstücke im Augenblick des
Schlages ungefähr in die Berührungsebene des Blochholzes fällt.
Die Zeichnungen zeigen schematisch eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen
Maschine. Fig. l ist die Seitenansicht der Maschine, jedoch ohne Darstellung der Werkzeuge und des
Blochholzes. Fig. 2 stellt in grösserem Massstab in einem auf die Hauptwelle der Maschine senkrechten
Schnitt die Werkzeuge in ihrer Ruhestellung dar und Fig. 3 ist die Vorderansicht der Werkzeuge. Fig. 4 veranschaulicht eines der Werkzeuge und Fig. 5 veranschaulicht die Werkzeuge in ihrer relativen Stellung zum Blochholz während des Arbeitens.
Gemäss Fig. 1 treibt der Motor 2 die Hauptwelle 1 der Maschine mit beliebigen Mitteln, z. B. mit einem doppelten Riementrieb, an. Die Welle und der Motor sind im Gestell 5 angeordnet, auf welchem die das Blochholz haltende Einspannvorrichtung bewegt werden kann. Die Einspannvorrichtung ermöglicht auf eine an sich bekannte Weise das Annähern des Blochholzes an die Haupiwelle l und sein
Entfernen von der Hauptwelle, ferner die Bewegung des Blochholzes in seiner Längsrichtung und auch das
Drehen des Blochholzes um seine Längsachse. Auf diese Weise kann das Blochholz während der Arbeit leicht mit der Hand immer so bewegt werden, dass die nachstehend beschriebenen Entrindungswerkzeuge an der erforderlichen Stelle und in der erforderlichen Weise arbeiten können.
Bei der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform befindet sich die Einspannvorrichtung 3 auf einer geneigten Bahn, welche in der sich von der Welle 1 entfernenden Richtung abwärts geneigt ist. Man kann aber auch eine andere Lösung anwenden, bei welcher die Einspannvorrichtung sich durch die Neigung der Welle und den auf der Welle befindlichen Werkzeugen zu nähern sucht. Der Vorteil der letzteren Lösung besteht darin, dass das Gewicht des Blochholzes auch die Wirkung der Schlagwerkzeuge ausgleicht, welche ihrerseits das Blochholz von der Welle zu entfernen trachten.
Das in den Zeichnungen angedeutete Rad 4 ermöglicht das Verdrehen des zwischen Spitzen eingespannten Blochholzes.
Auf der Welle 1 sind zwei Scheiben 6 befestigt, welche mit Bolzen 7 verbunden sind. Auf den Bolzen sind leicht verdrehbar dieSchlagwerkzeuge gelagert, welche aus dem Riemen 8 und dem am Ende der Riemen angeordneten Schlagstücken 9 bestehen. Die Riemen der in Fig. 2 dargestellten Schlagwerkzeuge sind aus gebogenen, auf entsprechende Länge geschnittenen Riemenstücken hergestellt, welche man in der Nähe des Bolzens 7 und an ihrem freien Ende vernietet. Die Niete hält auch das Schlagstück 9, welches aus Metall hergestellt ist und eine flache, glatte Schlagfläche besitzt.
Der Riemen 8 muss nicht unbedingt in seiner ganzen Länge gedoppelt sein, man kann auch einen in Fig. 4 dargestellten einfachen Riemen oder Band 8a anwenden, welches den Bolzen 7 umschliesst und sich um den Bolzen verdrehen kann.
In den Fig. 2 und 3 sind die Riemen in ihrer Ruhestellung dargestellt, in welcher sie abwärts hängen.
Sobald aber die mit der Längsrichtung des Blochholzes parallele Welle 1 mittels des Motors 2 gedreht wird, nehmen die Riemen zufolge der Zentrifugalkraft eine radiale Stellung ein. In dieser Stellung schlagen die am Ende der Riemen befindlichen, in Fig. 5 dargestellten Schlagstücke 9 so auf das Blochholz, dass die flache Schlagfläche sich im wesentlichen in der Tangentialfläche des Blochholzes befindet.
Die Bedienungsperson hat daher das Blochholz so zu bewegen, dass es in der zur Welle 1 parallelen, also in seine eigene Länge fallenden Richtung weiterbewegt wird, wobei es ständig in solcher Entfernung von der Welle 1 gehalten wird, dass die Schläge das Blochholz auf die in Fig. 5 dargestellte Weise in der Tangentialebene treffen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Rinde beliebig geformter und aus beliebigen Holzsorten bestehen-
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die Schlagwerkzeuge die Stellung ein, welche im unteren Teil der Fig. 5 dargestellt ist, d. h. die Schlagstücke 9 verschieben sich entlang der Oberfläche des Holzes. Für diese Arbeitsweise ist es also notwendig, dass die Riemen 8 biegsam sind, doch müssen sie auch eine gewisse Festigkeit besitzen und dürfen ihre Länge nicht ändern. In der Praxis haben sich die durch Zerschneiden eines gebrauchten Förderbandes hergestellten Riemen sehr gut bewährt, da diese aus mit Textilstoff kombiniertem Gummi beste-
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hen, ausserordentlich haltbar, genügend elastisch und fest sind.
Letztere Beschaffenheit verhindert das Verdrehen der Schlagstücke 9. was im Hinblick auf die Qualität des zu entrindenden Holzes von grösster Wichtigkeit ist.
Gemäss Fig. 3 sind auf je einem Bolzen 7 drei Schlagwerkzeuge gelagert, welche durch nicht dargestellte Distanzmittel voneinander in erforderlichem Abstand gehalten werden. Es ist ferner wichtig, dass die Schlagwerkzeuge untereinander gleich lang sind, da sonst nicht erreicht werden kann, dass die Schlag- werkzeuge tatsächlich tangential auftreffen.