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Schaltung zur impulsweisen Energieübertragung zwischen zwei
Anschlüssen, insbesondere zur Verbindung von Anschlüssen eines Zeitmultiplex-Vermittlungssystems
Zur impulsweisen Energieübertragung zwischen zwei Anschlüssen kann man sich einer in der Zeit- schrift"Ericsson Review", 1956, Heft 1 auf Seite 10 beschriebenen Schaltung bedienen, bei welcher pro
Anschluss eine Querkapazität vorgesehen ist und diese beiden Querkapazitäten über eine Längsinduktivi- tät und zwei Schalter miteinander verbunden werden. Die Schalter werden dabei jeweils gleichzeitig für eine Zeitdauer geschlossen, dass ein Ladungsaustausch zwischen den beiden Querkapazitäten in Form einer Halbschwingung vor sich geht. Auf diese Weise kann die gesamte auf einer Querkapazität befindliche Ladung auf die andere Querkapazität übertragen werden.
Diese Art der Energieübertragung setzt eine absolute Gleichzeitigkeit hinsichtlich des Ein- und Ausschaltaugenblicks der beiden Schalter voraus, wenn man die gesamte Einschaltdauer ausnutzen will, was für viele Zwecke eine einengende Bedingung darstellt und daher unerwünscht ist.
Die nachstehend beschriebene Erfindung eröffnet einen Weg, wie man bei der impulsweisen Energie- übertragung zwischen zwei Anschlüssen mit wenigstens einer Übertragungsschaltung die Steuerung der beiden Schalter freizügiger gestalten kann. Erfindungsgemäss erfolgt dies dadurch, dass die Übertragungsschaltung je eine Querkapazität pro Anschluss, eine zwischen den beiden Querkapazitäten liegende Querinduktivität und je einen zwischen einer Querkapazität und der Querinduktivität liegenden Schalter aufweist, von denen der erste Schalter ein während der Dauer eines ersten Schaltimpulses und der zweite Schalter ein während der Dauer eines sich unmittelbar an den ersten Schaltimpuls anschliessenden zweiten Schaltimpulses schliessender Schalter ist,
so dass die auf der ersten Querkapazität gespeicherte Energie durch Schliessung des ersten Schalters auf die Querinduktivität übertragen wird und mit Erreichen des Strommaximums am Ende einer Viertelschwingung mit dem Öffnen des ersten Schalters und gleichzeitigem Schliessen des zweiten Schalters die Energie über den zweiten Schalter geleitet wird, woraufhin die auf der Querinduktivität gespeicherte Energie auf die zweite Querkapazität übertragen und mit Erreichen des Spannungsmaximums am Ende einer Viertelschwingung mit dem Öffnen des zweiten Schalters beendet wird.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, welches nach dem vorstehend beschriebenen Prinzip arbeitet. Gezeigt ist eine Schaltung mit den beiden Anschlüssen Al und A2, denen jeweils eine Querkapazität Cl und C2 zugeordnet ist. Die beiden Querkapazitäten sind über die beiden Schalter SI und S2 miteinander verbunden, zwischen welchen eine Querinduktivität L liegt.
Die Wirkungsweise dieser Schaltung sei an Hand des in Fig. 2 dargestellten Diagramms erläutert. In diesem Diagramm sind auf den Achsen SI und S2 die Schaltzeiten der Schalter Sl und S2 eingezeichnet, wobei der Schaltimpuls Pl die Schaltzeit des Schalters Sl und der Schaltimpuls P2 die Schaltzeit des Schalters S2 darstellt. Es wird davon ausgegangen, dass die Querkapazität Cl eine Ladung besitze, während die Querkapazität C2 ladungsfrei sein solle.
Während des Schaltimpulses Pl, d. h. während der Schliessungszeit des Schalters 1, bildet sich in dem damit gescblossenen Schwing-
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kreis, bestehend aus der Querkapazität Cl und der Querinduktivität L, eine Schwingung aus, die auf Grund einer entsprechenden Dimensionierung des aus der Querkapazität Cl und der Querinduk- tivitä L bestehenden Schwingkreises am Ende des Impulses Pl gerade ihr Strommaximum erreicht
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h.impulses P1, d.h. ein Zeitraum, der einer Viertelschwingung der Eigenfrequenz des betrachteten Schwingkreises entspricht. Nachdem nun der Schalter Sl am Ende des Schaltimpulses Pl wieder geöffnet wird, schliesst unmittelbar daran anschliessend der Schalter S2 während des Schaltimpulses P2.
Damit wird der die Querinduktivität L durchfliessende Strom nunmehr im Augenblick seines Strommaximums auf einen Zweig umgeleitet, welcher die Querkapazität C2 enthält. Für die Dauer des Schaltimpulses P2 liegt damit wieder ein Schwingkreis vor, gebildet durch die Querinduktivität L und die Querkapazität C2. Wenn dieser Schwingkreis ebenfalls der vorstehend erwähnten Gleichung genügt, schliesst sich an die erste Viertelschwingung während des Schaltimpulses P 1 eine zweite Viertelschwingung gleicher Dauer während des Schaltimpulses P2 an, während welcher die Querkapazität C2 aufgeladen wird. Am Ende dieser zweiten Viertelschwingung besitzt die Querkapazität C2 die gleiche Ladung wie zu Beginn des betrachteten Vorganges die Querkapazität Cl, jedoch mit umgekehrten Vorzeichen.
Der Stromverlauf in der Querinduktivität L sowie der Spannungsverlauf an der Querkapazität C1 und der Querkapazität C2 wird über den Achsen 1 und U in Fig. 2 mit durchgehenden Linienzügen dargestellt. Während der Dauer des Schaltimpulses Pl nimmt die Spannung an der Quethapazität C1 gemäss der eingezeichneten Viertelschwingung ab, während der Dauer des Schaltimpulses P2 lädt sich die Querkapazität C2 gemäss der sich anschliessenden Viertelschwingung auf und erreicht schliesslich den umgekehrten, aber dem Betrag nach gleichen Spannungswert wie zu Beginn des Vorganges.
Das erfindurgsgemässe Prinzip gestattet es nun auch, für die Schliessungszeit des Schalters S2 eine andere Dauer als durch den Impuls P2 dargestellt zu wählen Zu diesem Zweck ist dem aus der Querinduktivität L und der Querkapazität C2 bestehenden Schwingkreis eine entsprechende Dimensionierung zu geben, d. h., da der Wert der Querinduktivität L festliegt, der Wert der Querkapazität C2 entweder grösser oder kleiner zu machen. Bei grösserem Wert der Querkapazität C2 ergibt sich eine länger währende Viertelschwingung, bei kleinerem Wert eine kürzere Viertelschwingung. Der Fall der
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währenden Viertelschwingung ist in Fig. 2 über den Achsen 1 und U in Form der strichpunktiertensich aus der Summe der Impulse P2 und P2', dargestellt über der Achse 52 in Fig. 2.
Diese wahlweise Anpassungsmöglichkeit der Dauer der Schliessungszeit des Schalters S2, die, wie vorstehend dargelegt, mit einer entsprechenden Änderung des Wertes der Querkapazität C2 einhergeht, liefert
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schaltung eines bestimmten Kapazitätswertes zulassen, so kann man ein solches Erfordernis ohne weiteres mit der erfindungsgemässen Schaltungsanordnung erfüllen.
Aus Gründen der Erleichterung des Verständnisses wird bei den nachfolgend behandelten Ausführungsbeispielen von einer jeweils gleichlangen Schliessungsdauer der beiden Schalter ausgegangen. Es ist selbstverständlich jedoch möglich, auch bei diesen Ausführungsbeispielen unterschiedliche Schliessung3- zeiten festzulegen und diese damit an die jeweils erforderlichen Verhältnisse hinsichtlich der Schliessungs- dauer der Schalter bzw. der notwendigen Anpassung an die Eingänge der miteinander zu verbindenden Anschlüsse anzugleichen.
Damit hat sich in beiden Fällen ein vollständiger Energietransport von der Querkapazität Cl zur Querkapazität C2 vollzogen, wozu die beiden Schalter Sl und S2 jeweils für eine Viertelschwingung zu schliessen waren.
Es ist ein Erfordernis bei der in Fig. l dargestellten Schaltung, dass zwischen den Impulsen 11 und 12 gemäss Fig. 2 kerne zeitliche Lücke liegt, damit der durch die Querinduktivität L fliessende Strom keine Unterbrechung erfährt. Um nun mit geringen Genauigkeitsanforderungen hinsichtlich der Schaltzeiten der Schalter Sl und S2 auszukommen, kann man Hilfsmittel vorsehen, welche zeitliche Lücken zwischen den Schaltimpulsen Pl und P2 überbrücken.
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fürinduktivität L kurzzeitig zu schliessende Kurzschlusswindungen Wk besitzt und diese Schliessung je- weils während des Überganges von einem Schaltimpuls auf den unmittelbar folgenden Schaltimpuls er- folgt.
In Fig. 2 ist auf der Acnse Swk der Impuls Ps dargestellt, welcher die Schliessungszeit des Schalters Swk in Fig. 3 angibt. Dieser Impuls Ps liegt so, dass er den Übergang vom Schaltimpuls Pl zum Schaltimpuls P2 zeitlich überdeckt, so dass im Falle einer zeitlichen Lücke zwischen den Schalt- impulsen Pl und P2 das in der Querinduktivität L enthaltene Feld Fich über die momentan ge- schlossenen Kurzschlusswindungen Wk hält. Folgt dann mit zeitlichem Abstand auf die Öffnung des
Schalters Sl die Schliessung des Schalters S2, aber noch während der Schliessung des Schalters Swk i (wie auch im Diagramm gemäss Fig. 2 dargestellt), so kann die in der Querinduktivität L gespeicherte
Energie an die auf den Schalter S2 folgende Querkapazität übertragen werden.
Eine andere Methode der Überbrückung eines eventuellen zeitlichen Zwischenraumes zwischen den
Schaltimpulsen Pl und P2 besteht gennss Fig. 4 darin, dass man die Querinduktivität L durch einen
Kondensator Ck überbrückt, der einen Stromfluss durch die Querinduktivität ermöglicht, wenn der Übergang von einem Schaltimpuls zu einem unmittelbar folgenden Schaltimpuls nicht völlig unter- brechungsfrei erfolgt. Liegt ein zeitlicher Zwischenraum zwischen den Schaltimpulsen Pl und P2, so ermöglicht der Kondensator Ck eine Aufrechterhaltung des Stromftusses durch die Querinduktivilät L, so dass das in ihr gespeicherte magnetische Feld aufrecht erhalten bleibt.
Es kann anderseits erwünscht sein, eine gegebenenfalls gespeicherte Restenergie in der Querinduk- tivität zu vernichten, wozu mar die Querinduktivität einseitig an einen ihr zugeordneten Unterbrechungs- schalter legen kann, der zu einem Zeitpunkt ausserhalb des Übertragungsvorganges kurzzeitig geöffnet wird. Man erreicht hiedurch, dass ein gegebenenfalls möglicher unerwünschter Stromfluss durch die Quer- induktivität und damit eine Speicherung von Energie verhindert wird.
In Fig. 5 ist eine entsprechende Schaltung dargestellt. Hier ist die Querinduktivität L einseitig über einen Unterbrechungsschalter Su an Erde gelegt, der während des Energieübertragungsvorganges, also während der Schliessung der Schalter Sl und S2, geschlossen ist. Vor bzw. nach diesem Vorgang wird der Schalter Su kurzzeitig geöffnet, wodurch eine gegebenenfalls vorhandene Restenergie in der
Querinduktivität L vernichtet wird.
Die erfindungsgemässe Schaltung eignet sich insbesondere für nach dem Zeitmultiplexprinzip ar- beitende Vermittlungssysteme, in welchen die impulsweise Zuführung und Weitergabe der einzelnen
Nachrichten von und zu den Anschlüssen des Vermittlungssystems dadurch erfolgt, dass die einzelnen An- schlüsse über periodisch betätigte Schalter an eine Multiplexschiene angeschaltet werden. Eine Anwen- dung der Schalter gemäss Fig. l auf ein derartiges Zeitmultiplexvermittlungssystem würde bedeuten, dass eine von dem Anschluss Al gelieferte Sprechenergie die Querkapazität Cl auflädt, über den Schal- ter Sl auf die Querinduktivität L übertragen wird, von der Querinduktivität L über den Schal- ter S2 auf die Querkapazität C2 gelangt und von hier den Anschluss A2 speist.
Die Verbindung zwischen den Schaltern Sl und S2, an welcher die Querinduktivität L liegt, stellt dabei die Multiplexschiene des Vermittlungssystems dar, an welche in der gleichen Weise noch weitere Schalter und Anschlüsse anzuschliessen wären. Bei derartigen Zeitmultiplexvermittlungssystemen erbringt die Verwen- dung der erfindungsgemässen Schaltung noch einen weiteren Vorteil, nämlich die Verwendung einer zentralen Querinduktivität, wogegen beim eingangs beschriebenen Stand der fechnik in Anwendung auf Zeitmultiplexvermittlungbsysteme pro Anschluss eine eigene Induktivität aufzuwenden ist.
Die erfindungsgemässe Schaltung ermöglicht nun auch eine Energieübertragung in beiden Richtungen, was z. B. für Zeitmultiplex-Vermittlungssysteme dann von Bedeutung ist, wenn diese nicht vierdrähtig, d. h. mit getrennten Sende-und Empfangswegen, aufgebaut sind. Zur Energieübertragung i : 1. der Gegenrichtung wird die Erscheinung ausgenutzt, dass in einer Schaltung gemäss Fig. 1 während des zweiten Schaltimpulses P2 auch eine Energieübertragung von der Querkapazität C2 zur Querinduktivität L stattfindet, sofern die Querkapazität C2 vorher eine Ladung besessen hat.
Nach dem Superpositionsgesetz kann man beide Übertragungsvorgänge, also sowohl den von der Querinduktivität L zur Querkapazität C2 als auch den von der Querkapazität C2 zur Querinduktivität L, getrennt betrachten, d. h. im Falle einer vorher vorhandenen Ladung auf der Querkapazität C2 wird diese Ladung in Form einer Viertelschwingung auf die Querkapazität L übertragen.
Diesen Effekt kann man sich zunutze machen, indem man zwecks Energieübertragung von der zweiten Querkapazität zur ersten Querkapazität eine während des zweiten Schaltimpulses erfolgte Energie- übertragung von der zweiten Querkapazität zur Querinduktivität während eines sich unmittelbar an den zweiten Schaltimpuls anschliessenden dritten Schaltimpulses fortsetzt, wozu während des dritten Schalt-
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impulses der erste Schalter geschlossen und die auf der Querinduktivität gespeicherte Energie auf die erste Querkapazität übertragen wird.
Dieses Prinzip sei an Hand der Fig. 6 und 7 näher erläutert, Fig. 6 zeigt ein Zeitmultiplex-Vermittlungssystem mit der Multiplexschiene M, zu welcher die Anschlüsse AI-An Zugang besitzen, an welche jeweils die Teilnehmer Tl-Tn angeschlossen sind. Jedem Anschluss ist eine Querkapazität Cl-Cn zugeordnet, von welcher die Verbindung zur Multiplexschiene M über einen Schal- ter Sl-Sn hergestellt wird. An der Multiplexschiene M liegt zentral die Querinduktivität L. Die Schalter Sl-Sn werden periodisch jeweils zu einer Pulsphase des Zeitmultiplex-Vermittlungssystems geschlossen, wobei für eine Verbindung zwischen zwei Teilnehmern der nachstehend beschriebene Rhyth- mus einzuhalten ist.
Fig. 7 zeigt ein Diagramm der sich bei einer Verbindung zwischen zwei Teilnehmern abspielenden Vorgänge. Es handle sich z. B. um eine Verbindung, zwischen den Teilnehmern Tl und T2. Zunächst wird der Schalter Sl während des Schaltimpulses Pl geschlossen, woraufhin eine auf der Querkapazität Cl befindliche Ladung eine auf der Achse 11 eingezcichnete Viertelschwingung auslöst, die am Ende des Impulses P1 zu einem Strommaximum in der Querinduktivität L führt. Gleichzeitig sinkt die Spannung an der Querkapazität Gl auf den Wert 0 ab, was aus der über der Acbse Ul eingezeichneten Kurve ersichtlich ist.
An den Schaltimpuls Pl schliesst sich unmittelbar der Schaltimpuls P2 an, während welchem die in der Querinduktivität L gespeicherte Energie in Form einer zweiten Viertelschwingung auf die Querkapazität C2 übergeht, da während des Schaltimpulses P2 der Schalter S2 geschlossen wird. Die zugehörige Strom- bzw. Spannungskurve im Zeitraum des Schaltimpulses P2 ist auf der Achse 11 bzw. Ul aufgetragen. Während dieses zuletzt betrachteten.
Vorganges, nämlich während des Schaltimpulses P2, findet nun auch ein Energiei1bertrag'Ion der Quer- kapazität C2 zur Querinduktivität L in Form einer Viertelschwingung statt, d. h. eine auf der Querkapazität C2 zu Beginn des Schaltimpulses P2 vorhandene Ladung (s. Kurve über der Achse U2) führt am Ende des Schaltimpulses P2 zu einem weiteren Strommaximum in der Querinduktivität L
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pulse P2 und P3 stattgefunden hat.
In Fig. 6 ist noch ein Kondensator Ck dargestellt, der über die gestrichelt gezeichneten Anschlüsse
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die Multiplexschiene gelegt ist und mit dem gegebenenfalls die'Querinduktivitätden kann, 1. : m einen nicht völlig unterbrechungsfrei erfolgenden Übergang zweier aufeinanderfolgender Schaltimpulse auszugleichen, wie dies weiter oben an Hand der Fig. 4 dargestellt worden ist. Es istausserdem ein Schaltkontakt Sk dargestellt, mit welchem die Querinduktivität L kurzgeschlossen werden kann, um ebenfalls einen nicht lückenlosen Übergang zwischen zwei aufeinanderfulgenden Schaltimpul-
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sen.
In c... ; m inFig. 6 dargestellten Zeitmultiplex-Vermittlungssystem können selbstverständlich noch weitere Verwendungen bestehen, die dann über weitere zur Verfügung stehende Pulsphasen abzuwickeln sind.
Das vorstehend beschriebene Zeitmultiplex-Vermittlungssystem arbeitet im Zweidrahtbetrieb, wobei für eine Verbindung jeweils drei Pulsphasen benötigt werden. Die erfindungsgemässe Schaltung lässt sich nun auch bei Zeitmultiplex-Vermittlungssystemen verwenden, die vierdrähtig aufgebaut sind, d. h. bei welchen nach Sende- und Empfangsrichtung unterschieden wird.
Hiezu werden die Anschlüsse des Zeitmultiplex-Vermittlungssystems jeweils über eine Sendeleitung und eine Empfangsleitung an die Multiplexschiene angeschlossen (Vierdrahtbetrieb) und in jede Sende-und jede Empfangsleitung jeweils ein Schalter gelegt, von welchen Schaltern zur Herstellung einer Verbindung zwischen zwei Anschlüssen der in der Sendeleitung des ersten Anschlusses liegende Schalter zu einer Pulsphase und der in der Empfangsleitung des zweiten Anschlusses liegende Schalter zu einer unmittelbar darauffolgenden Pulsphase pericdisch geschlossen werden, während der in der Sendeleitung des zweiten Anschlusses liegende Schalter und der in der Empfangsleitung des ersten Anschlusses liegende Schalter in entsprechender Weise zu dem gegenüber zeitlich versetzt liegenden zwei Pulsphasen geschlossen werden.
Eine entsprechende Schaltung ist in Fig. 8 dargestellt. Das zugrunde liegende Zeitmultiplex-Ver- mittlungssystem besitzt eine Multiplexschiene M, an welche die Querinduktivität L gelegt ist. Die
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Schaltzeit des Schalters Szs, d. h. durch den Impuls Pzl begrenzt. Dies bedeutet, dass sich Toleran- zen in der Schliessungszeit des Schalters Sal nicht bemerkbar machen, wenn nur dieSchliessungszeit des Schalters Sal diejenige des Schalters Szs zeitlich überdeckt.
Die folgende Viertelschwingung, mit welcher die Energie von der Querinduktivität L zur Querkapazität Cb2 übertragen wird, ist durch i die Schliessungszeit des Schalters Sze, dargestelltdurchdenimpuls Pz2, begrenzt, so dass also auch hier eine Toleranz in der Schliessungszeit des Schalters Sb2 ohne Auswirkung auf die Viertelschwin- gung bleibt. Damit ist der Energieübertrag von der Querkapazität Cal zur Querkapazität Cb2 ab- geschlossen. Der Energieübertrag von der Querkapazität Ca2 zur Querkapazität Cbl erfolgt wäh- rend der Impulse P3 und P4, welche jeweils die Schliessungszeit der Schalter Sa2 und Sbl darstel- 'len und welche wieder die Impulse Pz3 und Pz4 zeitlich überdecken, mit welchen die Querinduk-
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präzise arbeitenden Schaltermechanismus vorzusehen, wofür wegen der zentralen Lage ein besonderer Aufwand nicht ins Gewicht fällt.
Dagegen kann aber anAufwand für eine genaue Schliessung der den einzelnen Anschlüssen zugeordneten Schalter Sal, Sbl und Sa2, Sb2 verzichtet werden, da von diesen Schaltern lediglich gefordert wird, dass ihre Schliessungszeit die der Zentralschalter Szs und Sze zeitlich überdeckt, weshalb man sich für die Schliessungszeit der anschlussindividuellen Schalter grössere Toleranzgrenzen leisten kann. Dies stellt sine beträchtliche Aufwandsersparnis dar, da die letzteren Schalter in grosser Zahl vorgesehen sein müssen.
Die Impulsdiagramme gemäss den Fig. 2 und 7 zeigen, dass bei der Energieübertragung von einer Querkapazität auf eine andere Querkapazität eine Polaritätsumkehr eintritt, was gelegentlich unerwünscht sein kann. Um eine derartige Polaritätsumkehr zc vermeiden, kann man nun die Querinduktivität zwischen die in Fig. 9 dargestellten Zentralschalter legen und jedes Ende der Querinduktivität über einen Erdungsschalter an Erde führen, wobei die Betätigung der Zentralschalter und der Erdungsschalter derart erfolgt, dass mit der Betätigung jedes Zentralschalters jeweils ein Erdungsschalter geschlossen wird.
In Fig. 11 ist eine entsprechende Schaltung dargestellt. Zugrunde gelegt ist ein Zeitmultiplex-Ver- mittlungssystem gemäss Fig. 9 mit den beiden Multiplexschienen Ms und Me, an welche die beiden Zentralschalter Szs und Sze angeschlossen sind. Diese beiden Zentralschalter führen nur jeweils an
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welchester El bzw. E2 an Erde gelegt ist. Die impulsweise Betätigung der beiden Erdungsschalter E1 und E2 ist mit in das Diagramm gemäss Fig. 10 eingetragen. Gleichzeitig mit dem Zentralschalter Szs wird der Erdungsschalter El betätigt, u. zw. während des Impulses Pel, welcher wie einer der Impulse Pl - P4 die Schliessungszeit des Zentralschalters Szs, dargestellt durch den Impuls Pzl, zeitlich überdeckt.
Entsprechend erfolgt mit der Betätigung des Zentralschalters Sze die Schliessung des Erdungsschalters E2 während der Impulse Pe2 und Pe4, u. zw. auch hier in zeitlich überdekkender Weise. Die Folge dieser Betätigungsweise der einzelnen Schalter ist, dass, wenn während einer ersten Viertelschwingung der Strom vom Zentralschalter Szs zur Querinduktivität L verläuft, der Strom während der zweiten sich daran anschliessenden Viertelschwingung von der Querinduktivität zum ZentralscLalter Sze fliesst.
Es liegt somit eine Stromrichtung während der ersten Viertelschwingung von der Sendssmultiplexschiene Ms zur Querinduktivität und während der zweiten Viertelschwingung von der Querinduktivität zur Empfangsmultiplexschiene Me vor, während in allen vorher beschriebenen Anwendungsfällen ein während der ersten Viertelschwingung von einer Multiplexschiene zur Querinduk- tivität fliessender Strom auch während der nächsten Viertelschwingung einen von einer Multiplexschiene zur Querinduktivität fliessenden Strom zur Folge hat.
Es handelt sich also bei der Schaltung gemäss Fig. 11 gewissermassen um ein Umpolen der Induktivität im Anschluss an eine erste Viertelschwingung, was zur Folge hat, dass die vorstehend beschriebene Polaritätsumkehr an einer empfangenden Querkapazität nicht eintritt. Eine zeitliche Überlappung der Erdungsschalter El und E2 hat noch den Vorteil, dass hiedurch die Induktivität L kurzzeitig kurzgeschlossen undhiedurch eine eventuelle Lücke zwischen den Impulsen Pzl und Pz2 bzw. Pz3 und Pz4 ausgeglichen werden kann. Es ist das der gleiche Effekt, wie er an Hand der Fig. 3 und 6 beschrieben wird.
Wie ersichtlich, werden in den Schaltungen gemäss den Fig. 8 und 9 für eine Verbindung jeweils vier Pulsphasen benötigt. Man kann nun den Aufwand an Pulsphasen halbieren, also mit zwei Pulsphasen auskommen, wenn man zwischen abgehender und ankommender Verbindungsaufbaurichtung unterscheidet und jeden Anschluss über eine Abgangsleitung an eine Abgangsmultiplexschiene und eine Ankunftsleitung an eine Ankunftsmultiplexschiene anschliesst, sowie zwei zentrale Querinduktivitäten jeweils über Zentral-
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schalter an die beiden Multiplexschienen anschliesst, wobei zwecks Herstellung einer Verbindung zwi- schen zwei Anschlüssen die Betätigung der Zentralschalter derart erfolgt, dass die Abgangsleitung des ersten Anschlusses mit der ersten Querinduktivität und die Ankunftsleitung des zweiten Anschlusses mit der zweiten Querinduktivität verbunden wird,
woraufhin die erste Querinduktivität an die Ankunftsleitung des zweiten Anschlusses und die zweite Querinduktivität an die Abgangsleitung des ersten Anschlusses gelegt wird, während die in der Abgangsleitung des erstenAnschlusses und in der AnkunftsJeitung des zwei- ten Anschlusses liegenden Schalter in einer die Betätigungszeit der Zentralschalter zeitlich überdecken- den Weise durchgeschaltet werden.
Ein Ausführungsbeispiel, das nach dem vorstehend erwähnten Prinzip arbeitet, ist in Fig. 12 darge- stellt. Gezeigt sind zwei Anschlüsse Al und A2, die mit Teilnehmerstellen Tl und T2 verbunden sind. Die Schaltung enthält eine Abgangsmultiplexschiens ab und e ne Ankunftsmultiplexschie- ne Man. Der Anschluss Al besitzt Zugang zur Abgangsml1ltiplexschiene Mab über die Abgangs- leitung Llab und zur Ankunftsmultiplexschiene Man über die Ankunftsleitung Llar Entsprechen- des gilt für den Anschluss A2. In die jeweiligen Abgangsleitungen Llab, L2abbzw. Ankunftsleitun- gen Llan, L2an sind die Schalter Sal, Sa2 bzw. Sbl, Sb2 gelegt. Zwischen den Anschlüssen Al und A2 und den jeweiligen Abgangs-bzw.
Ankunftsleitungen liegen noch die Querkapazitäten Cl und C2. In dieser Schaltung sind nun zwei Querinduktivitäten Ll und L2 vorgesehen, die je über
Zentralschalter Szl, Sz2 und Sz3, Sz4 jeweils an eine der beiden Multiplexschienen Mab und Man anschaltbar sind. Durch die dick gezeichnete Linie ist der Verbindungsweg dargestellt, wie er ausgehend vom Anschluss Al zum Anschluss A2 aufzubauen ist. In diesem Falle werden die Schalter Sal und SbP zu besternten Pulsphasen geschlossen, was anschliessend näher erläutert sei.
Fig. 13 zeigt das Impulsdiagramm für eine vom Anschluss Al zum Anschluss A2 verlaufende
Verbindung in einer Schaltung gemäss Fig. 12. Es erfolgt die Schliessung der Schalter Sal und Sb2 gleichzeitig während der Impulse Pl und P2, u. zw. in zeitlich überdeckender Weise bezüglich der
Schliessungszeit der Zentrl'. lschalter Szl - Sz4, dargestellt durch die Impulse Pzl-Pz4. Wie an
Hand der Fig. 9 erläutert, erfolgt auch in der Schaltung gemäss Fig. 12 die präzise Begrenzung der Vier- telschwingungen durch die Schliessung der Zentralschalter Szl-Sz4.
Sowohl während des Im- pulses Pzl als auch während des Impulses Pz4 kann sich jeweils eine Viertelschwingung ausbilden, u. zw. ausgehend von der Querkapazität Cl über die Abgangsleitung Llab mit dem Schalter Sal, die Abgangsmultiplexschiene Mab, den Zentralschalter Szl zur Querinduktivität LI und aus- gehend von der Querkapazität Cl über die Ankunftsleitung L2an mit dem Schalter Sb2, die Ankunftsmultiplexschiene Man, den Zentralschalter Sz4 zur Querinduktivität LS. Diese beiden
Viertelschwingungen verlaufen gleichzeitig, so dass also hiefür nur eine Pulspha.. e be'1ötigt wird, in der die beiden Zentralschalter Szl und Sz4 gleichzeitig geschlossen werden.
Im Anschluss an diese beiden
Viertelschwingungen werden die beiden Querinduktivitäten L1 und L2 auf die jeweils andere Multiplexschiene umgeschaltet, nämlich die Querinduktivität L1 über den Zentralschalter Sz2 auf die Ankunftsmultiplexschiene Man und die Querinduktivität L2 über den Zentralschalter Sz3 auf die Abgangsmultiplexschiene Mab, so dass sich nunmehr zwei weitere gleichzeitig verlaufende Viertelschwingungen ausbilden, während welcher eine Energieübertragung von der Querinduktivität Ll zur Querkapazität C2 und von der Querinduktivität L2 zur Querkapazität Cl stattfindet. Damit ist der Energieaustausch zwischen den beiden Anschlüssen vollzogen, wofür, wie ersichtlich, nur zwei Pulsphasen benötigt worden sind.
Die erfindungsgemäss eingesetzte Querinduktivität kann man zweckmässig als parametrischen Verstärker ausbilden. Mit Induktivitäten aufgebaute parametrische Verstärker sind bekannt und z. B. in der Zeitschrift "Bulletin des schweizerischen elektrotechnischen Vereins"1960 in einem Aufsatz S. 1046 bis 1053 beschrieben. In Fig. 14 ist prinzipiell dargestellt, wie eine als parametrischer Verstärker ausgebildete Induktivität an eine Multiplexschiene M anzuschliessen ist. Die Querinduktivität L besteht hier aus zweimal zwei Wicklungen, die magnetisch gekoppelt sind. Es sind dies die WicKlungen Wl, W2 und W3, W4.
An die Wicklungen W3, W4 wird die Pumpspannung F so angelegt, dass durch diese beiden Wicklungen Ströme in entgegengesetzten Richtungen fliessen, so dass sich die in den beiden Wicklungen W1 und W2 von der Pumpspannung induzierten Spannungen gegenseitig aufheben und damit die PumpfrequenzaufderGeitederWicklungenW1undW2nichtinFrscheinungtritt, Einderartigaufgebauter parametrischer Verstärker ist in allen vorstehend beschriebenen Schaltungen einsetzbar.
In der vorstehenden Beschreibung von Zeitmultiplex-Vermittlungssystemen wird auf den Mechanismus, welcher die einzelnen Schalter steuert, nicht näher eingegangen. Dieser Mechanismus ist bekannt und wird beispielsweise in prinzipieller Form in der USA-Patentschrift Nr. 2,936, 337 beschrieben.