<Desc/Clms Page number 1>
Kettenware für Filetvorhänge
Die Erfindung betrifft eine Kettenware für Filetvorhänge, in denen die Garne eines Garnsystems fransenartige Maschenstäbchen bilden, die in regelmässigen Abständen miteinander verbunden sind und wobei
EMI1.1
Masehenstäbchennannten Patentschriften beschriebenen Kettenware sind die Maschenstäbchen durch ein zweites Garnsystem miteinander verbunden, das in regelmässigen Abständen in der Längsrichtung der Kettenware Schusslagen über mehr als eine Nadel und in den dazwischenliegenden Bereichen Schusslagen über eine Nadel bildet.
Die bekannte Kettenware der vorstehend angegebenen Art hat den Nachteil, dass das Garn zum Rutschen neigt. Infolgedessen wurden besondere Verfahren zur Herstellung einer Kettenware der vorstehend angegebenen Art vorgeschlagen, in der das Garn nicht rutscht. Ein derartiges Verfahren, das darin besteht, dass die beiden Garnsysteme Schusslagenin asymmetrischer Anordnung bildet, ist in der österr.
Patentschrift Nr. 202259 beschrieben. Die Wirkware nach der zuletzt genannten Veröffentlichung ist eine mit drei Legeschienen hergestellte Kettenware. In der angegebenen Weise kann keine Kettenware mittels zweier Legeschienen hergestellt werden, in der das Garn nicht rutscht, so dass der Bereich, in dem Filetware für Vorgänge hergestellt werden kann, sehr begrenzt ist.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung einer marquisetteähnlichen Kettenware, die von einem oder mehreren Kettenbäumen hergestellt werden kann, in der das Garn nicht zum Rutschen neigt und die eine ausgezeichnete Masshaltigkeit und jeden gewünschten Grad der Durchsichtigkeit hat.
Die Erfindung besteht darin, dass bei den Kettenwaren für Filetvorhänge der vorstehend angegebenen, bekannten Art die Verbindungen zwischen den Maschenstäbchen durch Fransenmaschen über zwei Nadeln gebildet sind.
In der erfindungsgemässen Kettenware rutscht das Garn auch dann nicht, wenn in der Ware keine Schusslagen vorhanden sind. Zur Erhöhung der Undurchsichtigkeit wird die erfindungsgemässe Kettenware jedoch vorzugsweise aus mehreren Garnsystemen hergestellt, wobei die Garne des zweiten Garnsystems und gegebenenfalls der weiteren Garnsysteme an den Stellen, an denen die Maschenstäbchen nicht miteinander verbunden sind, Schusslagen über einer Nadel bilden und an den Stellen, an denen die Maschenstäbchen miteinander verbunden sind, Schusslagen über mehr als einer Nadel bilden.
Im allgemeinen hat die erfindungsgemässe Kettenware vorteilhafte Eigenschaften, wenn sie aus zwei Garnsystemen besteht, von denen das eine erfindungsgemäss Maschenstäbchen bildet, die an bestimmten Stellen miteinander verbunden sind, während das andere Schusslagen bildet.
Wie vorstehend erwähnt wurde, bilden die Garne dieses andern Garnsystems und etwaiger weiterer Garnsysteme an den Stellen, an denen die Maschenstäbchen nicht miteinander verbunden sind. Schusslagen über eine Nadel und an den Stellen, an denen die Maschenstäbchen miteinander verbunden sind, Schusslagen über mehr als einer Nadel. Da die Schusslagen über mehr als einer Nadel über jeder beliebi-
<Desc/Clms Page number 2>
gen Anzahl von Nadeln gebildet werden können, kann man die Dichte und daher auch das Gewicht pro
Flächeneinheit der Kettenware durch Veränderung der Anzahl dieser Nadeln beeinflussen.
Die erfindungsgemässen Kettenwaren werden vorzugsweise aus synthetischen Endlosfadengarnen her- gestellt, weil sich diese Garne besonders für eine Verarbeitung mit hoher Geschwindigkeit in geeigneten
Wirkmaschinen eignen und die bei weitem vorteilhaftesten Kettenwaren gemässder Erfindung ergeben. Die
Erfindung ist von besonderer Bedeutung für Kettenware für Filetvorhänge aus synthetischen Endlosfadengarnen, weil hier ein Rutschen der Maschen im allgemeinen sehr häufig vorkommt, während die erfin- dungsgemässe Kettenware von diesem Nachteil frei ist.
Die erfindungsgemässe Kettenware wird vorzugsweise aus Garnen hergestellt, die nur wenig oder gar nicht gezwirnt sind. Aus derartigen Garnen hergestellte Kettenware hat Vorteile, weil ein wenig gezwirn- tes Garn eine geringere Anzahl von Behandlungen erfordert als ein stark gezwirntes Garn und daher billiger ist. Die erfindungsgemässe Kettenware aus wenig oder gar nicht gezwirntem Garn hat eine höhere Steifig- keit und einen besseren Griff und daher bessere Drapiereigenschaften, was für ihre Verwendung als Filet- vorhänge äusserst wichtig ist.
Die Garne, aus denen die erfindungsgemässe Kettenware besteht, können matt, halbmatt oder glän- zend sein und können aus Fäden von rundem oder unrundem Querschnitt bestehen ; die Fäden können auch hohl sein. Man kann auch Kombinationen der genannten Garne verwenden.
Eine besonders vorteilhafte Kettenware erhält man durch Verwendung von Polyestergarnen, beispiels- weise aus Polyäthylenterephthalat. Derartige Kettenware wird daher bevorzugt.
Eine sehr befriedigende, bevorzugte Kettenware gemäss der Erfindung besteht aus zwei Garnsystemen auswenig bezwirntenEndlosfadengarnen aus PolyäthylenterephthalatmiteinemTitervon 30 bis 100 Denier, wobei jedes Garn aus 10 bis 40 Fäden besteht, die Maschenstäbchen in Abständen von 2 bis 8 über einer
Nadel gebildeten Fransenmaschen miteinander verbunden sind und die Schusslagen an den Stellen, an denen die Maschenstäbchen miteinander verbunden sind, über einer Breite von 2 bis 5 Maschenstäbchen gebildet sind.
Die Zeichnung zeigt schematisch und sehr stark vergrössert ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Kettenware.
Die Garne 1 bilden fransenartige Maschenstäbchen. Die Zeichnung zeigt fünf nebeneinander angeordnete Maschenstäbchen 4 - 8. Die aufeinanderfolgenden Maschen dieser Maschenstäbchen sind mit 9 - 18 bezeichnet. In der Zeichnung sind einander benachbarte Maschenstäbchen dadurch miteinander verbunden, dass die Garne 1 Fransenmaschen 11, 14 und 17 über zwei Nadeln bilden.
In dem durch die Maschenstäbchen 7 und 8 gebildeten Teil der Zeichnung sind keine Schusslagen vorhanden.
In dem durch die Maschenstäbchen 4 - 6 gebildeten Teil der Zeichnung sind Garne 2 vorhanden, die Schusslagen bilden. In den Maschenstäbchen 4 und 5 ist ferner ein Garn 3 vorhanden, das Schusslagen bildet, die immer in der entgegengesetzten Richtung laufen wie die Garne 2. Die Garne 2 und 3 bilden Schusslagen über der Breite eines Maschenstäbchens, mit Ausnahme jener Stellen, an denen das Garn eine Fransenmasche über zwei Nadeln bildet und die Schusslagen über der Breite von zwei Ma- schenstäbchen gebildet werden.
An den Stellen, an denen das Garn 1 eine Fransenmasche über zwei Nadeln bildet, können die Garne 2 und 3 Schusslagen über der Breite von mehr als zwei Maschenstäbchen bilden.
Ferner kann man die über zwei Nadeln gebildete Fransenmasche anstatt nach zwei auch nach vier über einer Nadel gebildeten Fransenmaschen bilden.
Im Rahmen der Erfindung sind zahlreiche nicht dargestellte Varianten möglich.