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Handwasch- und Reinigungsmittel
Organische Lösungsmittel werden in Industrie und Gewerbe vielfach als Handwasch- bzw. Reinigungs- mittel verwendet. Hier sei z. B. auf die Verwendung von Terpentinöl in Farbenfabriken und bei Malern und Anstreichern hingewiesen. Die Anwendung des reinen flüssigen Lösungsmittels hat jedoch neben der häufig nicht unbeträchtlichen Vergeudung den Nachteil, dass dieses schnell von der Haut abrinnt und so- mit wenig Zeit hat, mit der verschmutzten Haut in Kontakt zu kommen. Ausserdem entfetten diese Lö- sungsmittel die Haut so stark, dass es zu Hautschäden kommen kann.
Bekannte Handwaschmittel sind z. B. auf Basis von "fettigen Lösungen" von technischen Lösungsmitteln aufgebaut. Solche Reinigungsmittel besitzen jedoch den Nachteil, dass sie nur auf trockener Haut angewendet werden können. Da sie sich schlecht mit Wasser emulgieren, sind sie auch schwer abwaschbar.
Ziel der Erfindung ist nun die Schaffung eines Handwasch- bzw. Reinigungsmittels, das ein organisches Lösungsmittel in emulgierter Form enthält, auf nasse Haut anwendbar ist und sich überdies leicht abwaschen lässt.
Es wurde gefunden, dass ein Handwasch- und Reinigungsmittel auf Basis eines organischen Lösungsmittels in Emulsion mit Wasser, enthaltend einen im organischen Lösungsmittel löslichen Emulgator und einen wasserlöslichen Emulgator, bei welchem das Verhältnis organisches Lösungsmittel zu Wasser 80-55% : 20-45% beträgt und der wasserlösliche Emulgator ein aminierter Fettsäurephosphorsäureester ist, all diesen Forderungen gerecht wird. Ein Verhältnis organisches Lösungsmittel zu Wasser von 92 bis '78% : 8-22% hat sich als zweckmässig erwiesen.
Handwasch- und Reinigungsmittel auf Basis eines organischen Lösungsmittels in Emulsion mit Wasser, enthaltend einen im organischen Lösungsmittel löslichen Emulgator und einen wasserlöslichen Emulgator, sind an sich bekannt (s. z. B. USA-Patentschrift Nr. 2, 948,686). Bei diesen bekannten Reinigungsmitteln handelt es sich jedoch um thixotrope Emulsionen, während die Emulsion nach der Erfindung diese Erscheinung nicht zeigt, auch gar nicht angestrebt wird. Der Grund, warum nach dem Stand der Technik thixotrope Emulsionen verwendet werden, ist darin zu sehen, dass es einfach bisher nicht möglich war, eine stabile Emulsion, die bei Gebrauch leicht bricht, herzustellen. Es ist bekannt, dass man mit Bentonit Testbenzin so weit verdicken kann, dass es ganz fest oder noch gerade flüssig wird.
Immer aber geht die Emulsion, wenn sie noch in dem"gerade flüssigen Bereich"bleiben soll, in den thixotropen Zustand über.
Das Problem, das der gegenständlichen Erfindung zugrunde liegt, bestand nun darin, die einen verhältnismässig hohen Anteil an Testbenzin enthaltenden Emulsionen zu verdicken. Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, dass die beanspruchten Phosphorsäureester dies ermöglichen. Diese Ester haben zudem die positive Eigenschaft, sehr reinigend zu sein und ausserdem nachzufetten. Die erfindungsgemässen Reinigungsmittel ergeben ein ausgezeichnetes Hautgefühl, das mit bisherigen Reinigungsmitteln auf Basis flüssiger organischer Lösungsmittel nicht erreicht werden konnte.
Als organische Lösungsmittel gemäss der Erfindung kommen in erster Linie Äthylenglykol, Äthylenglykoläther, Monobutyläther des Diäthylenglykols, Dekalin, Hexalin, 2-Methyl-2, 3-pentandiol, Methylbenzylalkohol, Methylcyclohexanol, Mineralöldestillate, Terpene, Terpentinöl, Terpentinölersatz (White Spirit) in Frage, doch können mit dem gleichen Erfolg auch beliebige andere organische Lösungs-
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mitte; z. B. Chlorkohlenwasserstoffe, wie Trichloräthylen, Tetrachlorkohlenstoff, Ketone, Ester usw., Verwendung finden.
Als in der organischen Komponente löslicher Emulgator haben sich besonders Ammoniumsalze ungesättigterFettsäuren bewährt. Es sind jedoch auch andere Emulgatoren, sofern sie eine entsprechende Löslichkeit im organischen Lösungsmittel besitzen, durchaus geeignet. Hier wären z. B. Glycerinmonostearat, Glycerindistearat zu nennen.
Der wasserlösliche Emulgator gemäss der Erfindung ist, wie schon erwähnt, ein Phosphorsäureester einer aminierten Fettsäure. Als Phosphorsäureester besitzt dieses Produkt gute Wasserlöslichkeit und ist überdies neutralisierbar.
Das erfindungsgemässe Handwasch- bzw. Reinigungsmittel enthält das organische Lösungsmittel in Gelform und kann somit leicht aus einem Vorratsbehälter entnommen und gleichmässig aufgetragen werden. Damit das Lösungsmittel seine schmutzlösenden Eigenschaften voll entfalten kann, ist es erforderlich, dieses aus der Emulsion wieder freizusetzen. Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, dass das erfindungsgemässe Erzeugnis schon bei dem gegenseitigen Druck der Hände, wie er bei der Waschbewegung entsteht, das Lösungsmittel in der gewünschten Form freigibt ; so kommt es sehr schnell und vor al- lem gleichmässig mit der verschmutzten Haut in Kontakt.
Der öllösliche Emulgator übernimmt nun die Funktion eines Haftmittels, so dass es zur Ausbildung eines Haftfilmes kommt, aus dem das Lösungsmittel nicht wegfliesst. Die anwesenden Emulgatoren bewirken zudem eine sehr gute Reinigung der verschmutzten Haut und erlauben es, nach der Reinigungsbehandlung das aufgebrachte Mittel mit Wasser glatt abzuspülen, wobei sich eine neue "dünne" wässerige Emulsion bildet. Wider Erwarten hat sich gezeigt, dass eine mit dem erfindungsgemässen Produkt behandelte Haut nicht entfettet, sondern ein ausgesprochener Nachfettungseffekt erzielt wird. Man hat nach der Behandlung vielmehr ein angenehmes Hautgefühl, wie etwa nach dem Einreiben mit einer Hautcreme.
Zur Herstellung des Erfindungsgegenstandes wird der in der organischen Komponente lösliche Emul-
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Da der wasserlösliche Emulgator, wie schon erwähnt, eine Aminogruppe enthält, besteht auch die Möglichkeit, durch Zusatz einer Säure ihn zu neutralisieren, wodurch eine zusätzliche Verdickung des Gels erreicht werden kann.
Die nachstehenden Beispiele zeigen einige Möglichkeiten der Zusammensetzung des erfindungsgemässen Handwasch- bzw. Reinigungsmittels.
Beispiel l : In 580g Testbenzin werden 50 g Ammoniumlinolat gelöst. Dann langsam unter ständigem Rühren 150 ml einer Saigon Lösung von Lauryldi (aminoäthyl)-glycinphosphorsäureester zufliessen lassen.
Beispiel 2 : 400 g Terpentin werden mit 40 g Glycerinmonostearat verrührt. Hierauf setzt man 5 g Stearyldi (aminoäthyl)-glycinphosphorsäureester als 2, 5% igue Lösung zu.
Beispiel 3 : 700 g Dekalin versetzt man mit 40 g Ammoniumoleat und lässt klar lösen. Sodann fügt man 200 g einer 5%igen Lösung von Myristyl-di(aminoäthyl)-glycinphosphorsäureester unter Rühren hinzu.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Handwasch- und Reinigungsmittel auf Basis eines organischen Lösungsmittels in Emulsion mit Wasser, enthaltend einen im organischen Lösungsmittel löslichen Emulgator und einen wasserlöslichen Emulgator, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis organisches Lösungsmittel zu Wasser 80-55 : 20-45% beträgt und der wasserlösliche Emulgator ein aminierter Fettsäurephosphorsäureester ist.