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Normalerweise benötigt man zum Waschen bzw. Reinigen, Glanzgeben und Konservieren von glat- ten Oberflächen, insbesondere von Lackoberflächen von Metallteilen, insbesondere von Autokarosserien, mehrere Arbeitsgänge, u, zw. 1. das Waschen bzw. Reinigen, 2. das Trocknen, 3. das Auftragen der
Pflegemittel und 4. das abschliessende Polieren der mit Pflegemittel überzogenen Lackoberfläche. Dem
Waschwasser werden häufig zur Verbesserung seiner Reinigungswirkung oberflächenaktive Stoffe zuge- setzt, die die Oberflächenspannung'des Wassers stark herabsetzen.
Spült man nach dem Waschen mit netzmittelhaltigem Wasser die so gereinigte Lackfläche noch so gründlich mit zusatzfreiem Wasser ab, so bleiben doch immerhin so grosse Spuren des Netzmittels auf der Lackoberfläche zurück, dass sie da- durch mehr oder weniger hydrophil wirkt. Wird die Lackoberfläche nicht weiter behandelt, so wird später auf diese Fläche gelangendes Wasser, z. B. Regenwasser, durch die Spuren des Netzmittels entspannt und kann dadurch viel leichter in die Risse und Poren des Lackes eindringen und auf dem Untergrund Korrosion verursachen.
Um dies zu vermeiden, ist es also nötig, die mit Waschwasser gereinigten und gespülten Lackoberflächen mit Pflegemittel zu behandeln. Als Pflegemittel verwendet man im allgemeinen Lösungen oder Emulsionen bzw. Dispersionen von Wachs, Siliconöl u. ähnl. Diese Mittel trägt man auf die trockene Lackoberfläche meist mit Watte, Läppchen od. ähnl. auf. Nach dem Verdunsten des im Pflegemittel enthaltenen Lösungsmittels bleibt auf dem Lack ein weisser Film zurück, der erst auspoliert werden muss, wobei der grösste Teil des aufgetragenen Pflegemittels wieder entfernt wird. Hiebei ist zu beachten, dass bei mangelhaftem Waschen etwa auf der Lackoberfläche zurückbleibende Schmutz- und Staubteilchen bei dem Polieren als Schmirgel wirken und dabei zur Beschädigung und zum Mattwerden der Lackoberfläche beitragen können.
Nach dem Polieren verbleibt auf der Lackoberfläche ein glänzender, abweisender Film, der auch das Eindringen von Wasser in die Poren und Risse weitgehend verhindern und die Korrosionsgefahr herabsetzen soll.
Der Arbeits- und Zeitaufwand für die oben erwähnten vier Arbeitsgänge ist sehr gross. Nimmt man z. B. einen Wagen mittlerer Grösse, so kann man durchschnittlich für das Waschen 30 min, für das Abledern 15 min, für das Auftragen des Konservierungsmittels nochmals 30 min und schliesslich für das Auspolieren 90 min rechnen. Insgesamt muss man also für eine gründliche Pflege solch eines Wagens ungefähr 3 aufwenden.
Es sind schon viele Versuche unternommen worden, dieses zeitraubende und aufwendige Verfahren zu vereinfachen. So sind verschiedene sogenannte Autoshampoos vorgeschlagen worden, die angeblich nach dem Waschen einen glanzgebenden Film hinterlassen sollen. In allen diesen Fällen handelt es sich um die Verwendung von überfettem Waschmittel, wobei der zurückbleibende Film jedoch ausgesprochen hydrophil, d. h. ungünstig wirkt. Von einer konservierende Wirkung dieser Mittel kann also im allgemeinen nicht gesprochen werden. Es sind auch z. B. bestimmte Waschmittel bekannt, die geringe Mengen Wachs oder Fettsubstanzen enthalten. Ausserdem sind Autopoliermittel in Emulsionsform bekannt, wobei das Pflegemittel auf die ungereinigte Lackoberfläche aufgebracht und der Auftrag anschliessend auspoliert wird.
Eine solche Behandlungsweise des Lackes ist jedoch nur in seltenen Ausnahmefällen möglich. Denn man muss ja im allgemeinen annehmen, dass die Autokarosserien mit einem scharfkörnigen Staub bedeckt
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sind, der bei einer solchen Behandlungsweise immer erhebliche Lackschäden verursachen wird und dadurch den Lack in kürzester Zeit unansehnlich macht.
Verwendet man im Gegensatz dazu das erfindungsgemässe Konzentrat im Waschwasser, so lassen sich die vier Arbeitsgänge. also das Waschen, Abledern, Auftragen und Polieren, zu zwei Arbeitsgängen ver- ringers. Das erfindungsgemässe Konzentrat wird dem Waschwasser in Konzentrationen z. B. von 0. 1 bis l% oder mehr. vorzugsweise ungefähr 0, 3% zugesetzt, wobei es sich spontan emulgiert. Dabei ist es gleichgültig, ob das Konzentrat vor oder während des Waschens dem Wasser zugegeben wird. Die Autokarosserie braucht nur in üblicher Weise gewaschen und anschliessend abgeledert werden. Dabei erhält der Lack einen glänzenden und wasserabstossenden Filmüberzug.
Ein Auftragen von zusätzlichem Pflegemittel. sowie das besonders zeitraubende und daher kostspielige Auspolieren des Pflegemittelfilmes unterbleibt, wodurch sich der Zeitaufwand für die Gesamtbehandlung auf ungefähr 45 min gegenüber den mehr als 3 h des bekannten Verfahrens verringert. Zurückgebliebene, hartnäckige Flecken, wie Teerflecken, können je nach Beschaffenheit durch das Konzentrat oder eine verdünnte Lösung entfernt werden.
Erfindungsgemäss enthält ein Konzentrat zur Zubereitung von ungefähr 0, 1 und höherprozentigen, vorzugsweise von 0, 1 bis 4'0igen Waschwässern zur Behandlung von Lackoberflächen von Metallteilen 0, 1 - 5 - 5 Gew. -Teile Netzmittel, 5 - 20 Gew. -Teile nichtionogenen, in organischen Lösungsmitteln löslichen Emulgator, 2 Gew.-Teile Wachs, 0-10 Gew.-Teile Siliconöl, 0-20 - 20 Gew. -Teile fette Öle und/oder Mineralöle und als Rest organische Lösungsmittel, vorzugsweise Kohlenwasserstoffe. Die Wahl des Lösungsmittels richtet sich je nach der Art des verwendeten Emulgators. Als Siliconöl verwendet man Siliconöle mit 50 - 1000 cP, insbesondere 350 - 500 cP.
Insbesondere können Zubereitungen folgender Zusammensetzung verwendet werden.
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<tb>
<tb>
Zubereitung <SEP> I <SEP> II <SEP> in <SEP> IV <SEP> V <SEP>
<tb> Oxydiertes <SEP> Mikrowachs <SEP> 3 <SEP> 3 <SEP> 3 <SEP> - <SEP> 3 <SEP>
<tb> EPs83-84 <SEP> SZ <SEP> : <SEP> 13-15 <SEP>
<tb> FPg <SEP> 91 <SEP> - <SEP> 96 <SEP> VZg55 <SEP> - <SEP> 60 <SEP>
<tb> Carnaubawachs <SEP> 7 <SEP> 7 <SEP> 7 <SEP> 5 <SEP> 7
<tb> Parrafin <SEP> 52/4 <SEP> - <SEP> - <SEP> - <SEP> 5 <SEP> - <SEP>
<tb> öllöslicher <SEP> nichtionogener
<tb> Emulgator <SEP> 15 <SEP> 15 <SEP> 15 <SEP> 15 <SEP> 5
<tb> Natriumalkylsulfat <SEP> 2 <SEP> 2--2
<tb> Alkylarylsulfonat--2
<tb> Testbenzin <SEP> 59 <SEP> 58 <SEP> 59 <SEP> 61 <SEP> 33
<tb> Siliconöl <SEP> (350eSt)
<SEP> 4-4 <SEP> 4 <SEP> 4
<tb> Olivenöl <SEP> 10
<tb> Spindelöl <SEP> - <SEP> 15 <SEP> 10 <SEP> 10
<tb> Wasser----39
<tb> Olein-Morpholinseife <SEP> 7 <SEP>
<tb>
Die Viskosität des Konzentrats kann durch den Gehalt an Testbenzin oder gegebenenfalls durch Wasserzusatz eingestellt werden.
Behandelt man Lackoberflächen von Metallteilen mit Waschwässern auf der Basis der erfindungsgemässen Konzentrate, so stellt man eine erhebliche Glanzsteigerung gegenüber Lackoberflächen fest, die mit zusatzfreien Waschwässern oder Waschwässern mit Zusatz an Netzmittel behandelt worden sind. Von einer lackierten Blechtafel wurde 1/3 mit einem Waschwasser, enthaltend die Zubereitung I in 0, 30/0,
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man der unbehandelten Fläche den Glanzwert 100, so besitzt die mit Natriumalkylsulfatlösung gewaschene Fläche einen Glanzwert von 97 und die mit der erfindungsgemässen Waschlösung behandelte Fläche einen Glanzwert von 104.
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Ein Zusatz des erfindungsgemässen Konzentrats erniedrigt auch die Oberflächenspannung des Wassers sehr. Das'Wasser zeigt mit einem Zusatz von zo der Zubereitung I eine Oberflächenspannung von 24,6 Dyn/cm, das Wasser mit einem Zusatz von 0. 30/0 der Zubereitung II eine Oberflächenspannung von 28, 5 Dyn/cm. Handelsübliche Autoshampoos zeigen in den empfohlenen Konzentrationen in Wasser gelöst jedoch erheblich grössere Oberflächenspannungen, nämlich 33 - 34 Dyn/cm.
Bei der Verwendung von reinen Netzmitteln ergeban sich folgende Oberflächenspannungswerte : Isobutyl-Diphenylsulfonat (Nekal BX) zeigt bei 2, 5 g/l eine Oberflächenspannung von 32,2 Dyn/cm, Oleylmethyltaurid (Igepon THC) bei
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kylbenzolsulfonate in Konzentration von 0, 5 g/l etwa 27 Dyn/cm Oberflächenspannung.
Obwohl durch die Waschwässer mit Gehalt an erfindungsgemässem Konzentrat die Oberflächenspannung stark herabgesetzt wird, werden Lackflächen, die mit ihnen gewaschen werden, überraschenderweise hydrophob. Eine lackierte Blechtafel, von der die eine Hälfte, z. B. mit einer 0, lloigen Natriumalkylsulfatlösung gewaschen und anschliessend dreimal mit Wasser gespült wurde, wird auf dieser Hälfte von Wasser benetzt. Wäscht man die andere Hälfte mit einer 0, 3%igen Lösung an Zubereitung I und ledert diese Hälfte ab, so bildet darauf gesprühtes Wasser keinen zusammenhängenden Film wie auf der ersten Hälfte, sondern perlt in Tropfen ab. Hieraus geht eindeutig hervor, dass die das erfindungsgemässe Konzentrat enthaltenden Waschwässer den bekannten in grossem Masse überlegen sind.
PATENTANSPRÜCHE ;
1. Konzentrat zur Zubereitung von reinigenden, glanzgebenden und konservierenden Waschwässern für glatte Oberflächen, insbesondere für lackierte Metallteile, dadurch gekennzeichnet, dass es 0, 1 bis 5 Gew. -Teile Netzmittel, 5 - 20 Gew. -Teile nichtionogenen, in organischen Lösungsmitteln löslichen Emulgator, 2 Gew.-Teile Wachs, 0-10 Gew.-Teile Silikonöl, 0-20 Gew.-Teile fette Öle und/ oder Mineralöle und als Rest organische Lösungsmittel, vorzugsweise Kohlenwasserstoffe, enthält.