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Verfahren zum Einziehen von Garnen in eine Vorrichtung zum Kräuseln
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einziehen von Garnen in eine Vorrichtung zum Kräuseln, in welcher zwei oder mehr nebeneinander zugeführte thermoplastische Textilgarne längs einer
Zwimstrecke eine vorbestimmte Anzahl von Verdrillungen durchlaufen, die Garne im verzwirnten Zu- stand auf dieser Strecke hitzefixiert und nachfolgend wieder getrennt werden.
Die gegenseitige Verzwirnung der Garne erfolgte dabei bisher in der Weise, dass diesen mittels eines
Zwirnmotors die benötigte Anzahl Verdrillungen pro Meter erteilt wird. Sodann werden die Garnenden in die Kräuselvorrichtung eingezogen, indem sie über Fadenförder-und-leitorgane einer Aufwickelvorrichtung zugeführt werden. Diese Art des Einziehens der Garne hat jedoch beträchtliche Nachteile. Kräuselmaschinen zur Durchführung des genannten Kräuselverfahrens weisen eine grössere Zahl nebeneinander liegender Arbeitsstellen mit gemeinsamem Antrieb auf. Erfolgt an einer Arbeitsstelle während des Betriebes ein Fadenbruch, so bedingt dies ein Abstellen der ganzen Maschine, was unwirtschaftlich ist.
Ferner muss auch die Temperatur in der Erhitzungsvorrichtung, welche während des Betriebes zwischen 200 und 2500C oder eventuell mehr liegt, jeweils stark herabgesetzt werden, weil ein Einziehen der thermoplastichen Garne bei Betriebstemperatur innerhalb kürzester Frist zu deren Zerstörung führen würde. Ferner sind die nach der üblichen Methode verzwirnten Garne, falls ihnen eine sehr hohe Anzahl Zwirndrehungen pro Meter erteilt werden musste, so hart zusammengedreht, dass die Enden nur mit äusserster Schwierigkeit von Hand getrennt werden konnten.
Die Erfindung beseitigt dieseNachteile und besteht in einem Verfahren zum Einziehen von Garnen in eine Vorrichtung zum Kräuseln der eingangs erwähnten Art, welches Verfahren sich auch während des Betriebes durchführen lässt, und dadurch gekennzeichnet ist, dass eine den zuzuführenden Garnen entsprechendeAnzahl von Garnabschnitten in zusammengefachtem Zustand auf einem zylindrischen Körper aufgewickelt werden mit einer Anzahl Windungen, welche gleich der Anzahl der in der Kräuselvorrichtung vorgesehenen Verdrillungen längs der Zwirnstrecke ist, wonach die Enden der Garnabschnitte an die Garnenden von Rohgarnspulen angeknüpft, die zusammengefachten Garnabschnitte über Kopf vom zylindrischen Körper abgezogen und in die Kräuselvorrichtungen eingezogen werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist nachstehend an Hand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert : Die Fig. l und 2 zeigen schematisch im Aufriss teilweise im Schnitt Teile einer Kriusclvorrichtung in verschiedenen Stadien während des Einziehens der Garne.
Mit der dargestellten Vorrichtung zum Kräuseln von thermoplastischen Textilgamen werden zwei ab Spulen 1, 2 gelieferte Garne 3,4 längs einer Strecke gegenseitig verzwirnt, in diesem Zustand in einer Erhitzungsvorrichtung 5 fixiert und am Trennpunkt 6 wieder auseinandergezogen. Der Einzug der Rohgarne erfolgt gemäss'Fig. l wie folgt : Es werden Rohgarnabschnitte 3', 4'mittels einer nicht dargestellten Koniermaschine zusammengefacht und auf eine zylindrische Hülse 7 und einem Winkel von zirka 900 zur Hülsenachse aufgewickelt. Die Enden der Garnabschnitte 3', 4'werden mit den Enden der von den Lieferspulen 1, 2 kommenden, über Fadenführer 8,9 geleiteten Garne 3,4 zusammengeknüpft. Die Knüpfstellen sind mit 10 bzw. 11 bezeichnet.
Es ist vorteilhaft, zylindrische Hülsen mit einem Durchmesser zwischen 1, 5 und 3 cm und Garnabschnitte mit einer Länge von 500 bis 1000 m zu verwenden. Sollen die beiden Garne 3,4 in der Kräuselvorrichtung z. B. auf einer Zwirn-
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strecke von 5 m mit 2000 Umdr/m verzwimt werden, so müssen die beiden Rohgarnabschnitte 31, 4' 5 x 2000 = 10000 Windungen erhalten. Hat die Hülse 7 z. B. einen Durchmesser von 2 cm, so be- trägt die Länge der Garnabschnitte mindestens 2 x 3, 14 x 10000 = 628 : infolge Zunahme des Wikkeldurchmessers ist die effektive Länge jedoch grösser.
Die Garnabschnitte 3', 4''werden nun von der Hülse 7 über Kopf abgezogen über Fadenleitstäbe 12, 12', 12", ein als Garnfördervorrichtung dienendes Walzenpaar 16,17 und eine Umlenkwalze 13 zum Trennpunkt 6 geführt, wo ihre freien Enden auseinandergezogenwerden. Da dieGarhabschnitte 3',. 4* während des Einziehens nur mit höch- stens 20 T/m vorzugsweise zirka 10 T/m zusammengedreht sind, können ihre Enden leicht von Hand getrennt werden. Letztere werden sodann über eine nicht dargestellte Fadenfördervorrichtung, z. B. ein Walzenpaar einer ebenfalls nicht dargestelltenAufwickelvorricht1ll1g zugeführt. Hierauf lässt man dieKräuselvorrichtung anlaufen, wobei sich, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, die Zwirndrehungen am Trennpunkt 6 zu, stauen beginnen.
Man erhält damit auf der Zwirnstrecke nach Durchlauf der Garnabschnitte 3', 4' die gewünschte Anzahl Drehungen pro Meter.
Anstatt auf eine Hülse können dieGarnabschnitte auch auf einen Rundstab oder andern zylindrischen Körper mit einem Durchmesser von z. B. 0, 5 bis 1 cm aufgewickelt werden, wobei die Länge derGarnab- schnitte bis auf etwa 50 m verringert werden kann. Ebenso können Hülsen mit grösseren Durchmessern bis z. B.'4 cm verwendetwerden, wobei entsprechend grössereGarnabschnittlängen bis zu 2000m resultieren.
Die Erhitzungsvorrichtung 5 derKräuselvorrichtung besteht aus einemvertikal verlaufenden zylindrischen Kanal 14, in welchem die Luft mittels einer nicht dargestellten elektrischen Heizwicklung aus Widerstandsdraht erhitzt wird. Am oberen Ende des Kanals 14 ist eine nicht dargestellte Vorrichtung angebracht. mittels welcher die Umlenkwalze 13 wahlweise in derStellung A oder in der Stellung B fixlert werden kann. Beim Einziehen der zusammengefachten Garnabschnitte 3*,4* wird die Umlenkwalze 13 in die Lage A unterhalb des Kanals 14 gesenkt, so dass die Garnabschnitte den
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wird die Umlenkwalze 13 in die Stellung B übergeführt, so dass die verzwirnten Garne'3, 4 nun über die Leitwalze 15 in den Kanal 14 gelangen, an dessen oberem Ende mittels der Walze 13 um 1800 umgelenkt und wieder an dessen unteres Ende zurückgeführt werden.
In Kräuselvorrichtungen, bei welchen das Verfahren zur Anwendung gelangt, werden in der Regel an den nebeneinander liegenden Arbeitsstellen die Garne 3,4 abwechselnd in S- und Z-Richtung vor- übergehend verzwirnt. Die zylindrische Hülse 7 muss deshalb, je nachdem für welche Arbeitsstelle sie bestimmt ist, so mit den zusammengefachten Gamabschnitten 3', 4'bewickelt werden, dass diese beim Abziehen über Kopf in S- oder Z-Richtung verzwirnt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Einziehen von Garnen in eine Vorrichtung zum Kräuseln, in welcher zwei oder mehr nebeneinander zugeführte thermoplastische Textilgarne längs einer Zwirnstrecke eine vorbestimmte Anzahl von Verdrillungen durchlaufen, die Garne im verzwirnten Zustande auf dieser Strecke hitzefixiert 1ll1d nachfolgend wieder getrennt werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine den zuzuführenden Garnen entsprechende Anzahl von Garnabschnitten in zusammengefachtem Zustand auf einenzylindrischen Körper aufgewickelt wird mit einer Anzahl Windungen, welche gleich der Anzahl der in der KrÅau- selvorrichtung vorgesehenen Verdrillungen längs der Zwirnstrecke ist, wonach die Enden der Garnabschnitte an die Garnenden von Rohgarnspulen angeknüpft,
die zusammengefachten Garnabschnitte über Kopf vom zylindrischen Körper abgezogen und in die Kräuselvorrichtung eingezogen werden.