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Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Textilgeweben
Die Erfindung bezieht sich auf ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Textilgewebe mit einer Mehrzahl von Kunstharzpunkten oder-tupfen, die am Gewebe festsitzen und sich über eine Oberfläche des Gewebes erstrecken, wobei das Gewebe in Bahnform in Kontakt mit der Aussenfläche eines zylindrischen Auftragsiebes, das mit der gleichen Geschwindigkeit und in gleicher Richtung wie das Gewebe rotiert, gebracht wird, im Sieb ein Vorrat einer thermoplastischen Kunstharzmischung aufrechterhalten und diese Mischung mit einer Rakel durch die Sieböffnungen hindurch und auf das Gewebe gepresst wird, worauf das Gewebe vom Sieb getrennt und die Mischung zur Festigung erhitzt wird.
Die Erfindung ermöglicht erstmalig die Herstellung von kunstharzbetupftem Gewebe in einem kontinuierlichen Hochleistungsverfahren, z. B. von 4 1/2 bis 27 1/2 m/min.
Die Erfindung besteht darin, dass eine thixotrope mit Weichmacher versetzte Mischung auf der Basis von Polyvinylchlorid mit verhältnismässig hoher unterer Fliessgrenze verwendet wird, u. zw. eine solche Mischung, die 0, 4 0 Gew.-Teil Di- (2-äthylhexyladipat) oder Di-octylsebacat als Weichmacher und entweder 1 Gew.-Teil eines Homopolymeren von Vinylchlorid mit einem Teilchengrössenbereich von 0, 05 bis 1, 0 p, einem vorherrschenden Teilchengrössenbereich von 0,2 bis 0, 8 P. und einer vorherrschenden Teilchengrösse von 0,25 p oder 1 Gew.-Teil einer Mischung von Harz, welches 0-50 Gew.-lo eines Homopolymeren von Vinylchlorid mit einem Teilchengrössenbereich von 0, 2 bis 2, 0p,
einem vorherrschenden Teilchengrössenbereich von 0, 25 bis l, 2 p, einer vorherrrschenden Teilchengrösse von 0, 45 p., und 50-100 Gew.-% eines Homopolymeren von Vinylchlorid mit einem Teilchengrössenbereich von 0,05 bis 1, 0 u und einer vorherrschenden Teilchengrösse von 0,25 u enthält.
Eine Mischung ist thixotrop, wenn beim Rühren eine Verringerung der Viskosität eintritt und beim Stehenlassen die ursprüngliche Viskosität wiederkehrt. Die untere Fliessgrenze sind die Dyn/cm2 der Kraft, welche auf eine in Ruhe befindliche Mischung ausgeübt werden muss, um das Fliessen zu veranlassen.
Eine Kunstharzmischung, die für das erfindungsgemässe Verfahren geeignet ist, soll folgende Merkmale aufweisen. Sie soll eher thermoplastisch als hitzehärtbar sein, da Gewebe, auf denen hitzehärtbare Harze aufgebracht sind, nicht leicht geschnitten und genäht werden können. Die Mischung soll in dem Rundsieb verbleiben (aushärten), ohne dass sie durch die Öffnungen durchtritt, wenn sich das Sieb nicht bewegt. Die Mischung soll an Metall nicht kleben und soll bei der Anwendung von Kraft, z. B. durch die Rakel weniger viskos werden und durch die verhältnismässig schmalen Sieböffnungen in die Gewebelücken fliessen sowie zu ihrer viskosere Beschaffenheit nach dem Aufhören der Krafteinwirkung zurückkehren.
Die verhältnismässig hohe untere Fliessgrenze der Mischung soll das Aushärten in dem Sieb unterstützen und auch das Fliessen nach dem Aufhören der Krafteinwirkung rasch verhindern.
Die angeführten Anforderungen werden erfindungsgemäss durch die thixotrope Mischung erfüllt, die eine Dispersion von homopolymeremVinylchloridharz mit den angeführten besonderen Bereichen der Teilchengrösse in speziellen Mengen des angegebenen Weichmachers enthalten.
Wenn erwünscht, können kleine Mengen von Schmiermitteln, z. B. Motoröl oder Stearinsäure, Stabilisatoren, z. B. Diglycidyläther von Diphenylpropan oder Strontiumkomplexsalz, und Pigmentfarbstoffen der Mischung zugesetzt werden. Die Komponenten der Mischung sollen sanft miteinander gemischt werden, wobei die Reihenfolge der Mischung beliebig ist.
Es ist jeodch wichtig, dass das Harz und der Weichmacher ohne Erhitzen vor ihrem Aufbringen auf das Gewebe gemischt werden, da sonst das Harz
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Aufnahme der Harzmischung von den Sieböffnungen und gleichzeitig zur Verhinderung des Beschmutzens der Siebaussenfläche wird die Bahn so auf die Siebwalze aufgebracht, dass sie deren Öffnungen auf einer Fläche der Walze verschliesst, die sich bis vor die Stelle erstreckt, an der an der inneren Siebfläche die Harzmischung im Überschuss zugeführt wird, und so weit über diese Stelle hinaus, dass eine wirksame Aufnahme durch die Sieböffnungen von der Gewebebahn erfolgen kann.
Die in dieser Weise über die Siebwalze geführte Bahn umschliesst die Siebrolle unter Spannung vor der Stelle, an der die Rakel einwirkt, und wird gegen die Siebwalze auch noch über eine Siebfläche gepresst, die sich in beiden Richtungen von dieser Stelle aus erstreckt. Das Anpressen der Bahn gegen die Siebwalze wird zweckmässig mittels einer Druckrolle durchgeführt, die stark zusammendrückbar ist, einen nachgiebigen Überzug aufweist und der Siebrolle im wesentlichen an der Stelle der Rakeleinwirkung gegenübersteht, wobei sie ein Druck einwirkt, der genügend gross ist, um den Druckwalzenüberzug in Oberflächenberührung entlang der gewünschten Fläche in beiden Richtungen von dieser Stelle aus zu deformieren.
Durch diese Ausführung wird zwischen den Sieb- und Presswalzen ein ausgeprägter Walzenspalt von wesentlicher Breite gebildet, der nicht nur die reine Abnahme der mit der Rakel aufgestrichenen Harzmischung von den Sieböffnungen durch die Bahn bewirkt, sondern auch die Bahn wirksam gegen Gleiten festhält und dadurch alle Schwierig- keiten verhindert, die durch ein Verschmieren der plastischen Mischung auf der Bahn oder auf der das Gewebe nachher aufnehmenden äusseren Oberfläche der Siebwalze entstehen.
Die Siebwalze, welche zum Aufbringen der plastischen Mischung auf die Bahn verwendet wird, hat eine hohle zylindrische Form und wird zweckmässig aus Blech hergestellt, das zylindrisch geformt und verschweisst wird, worauf die Sieböffnungen gestanzt, geäzt oder gebohrt werden, je nach der besonderen Grösse oder dem gewünschten Muster. Die Stärke des zur Bildung der Siebwalze verwendeten Bleches bestimmt in erster Linie die Dicke oder Höhe der durch die Bahn von jeder Sieböffnung aufgenommenen Harzmischung und die Blechstärke wird daher in Übereinstimmung mit der gewünschten Dicke oder Höhe der plastischen Mischung auf der Bahn ausgewählt.
Die thermoplastische Mischung, welche zur Behandlung eines Textilgewebes gemäss der Erfindung verwendet wird, ist wie vorstehend angeführt durch thixotrope Eigenschaften und eine verhältnismässig hohe Viskosität in der Form, in der sie auf die Siebwalze aufgebracht wird, gekennzeichnet. Mit Mischungen dieser Beschaffenheit kann beispielsweise ein Gewebe für Arbeitshandschuhe gemäss der Erfindung hergestellt werden, das im Abstand voneinander Punkte oder Tupfen der aufgebrachten und gehärteten Mischung aufweist, um an den einer Beanspruchung ausgesetzten Stellen des Handschuhes eine ungewöhnlich hohe Scheuerfestigkeit zu erreichen, ohne aber im wesentlichen die Schmiegsamkeit und Porosität des Gewebes zu beeinträchtigen.
Ein Vorteil für gewisse Zwecke besteht dann, wenn die distanzierten in der beschriebenen Weise aufgebrachten Tupfen flach gedrückt werden, bevor sie noch vollständig erhärtet sind, um eine glattere Form der Gewebeoberfläche zu erhalten, z. B. für Verwendungszwecke zu Waschsäcken, welche eine gute Scheuerfestigkeit aufweisen sollen, jedoch mit der Hand angefasst werden, so dass eine zu rauhe oder zu unebene Oberfläche beanstandet werden würde. Die verwendete Harzmischung kann auch in der Weise abgeändert werden, dass sie durch das Erhärten die Eigenschaft der Rutschfestigkeit erhält, so dass auch das Gewebe in gleicher Weise für Zwecke wie Sohlen von Schlafanzügen von Kindern, welche Fussteile besitzen, geeignet ist.
Zu diesem Zweck werden Weichmachermengen entsprechend der höheren Grenze der angegebenen Bereiche und Vinylchloridharz mit einer vorherrschenden Teilchengrösse von 0, 25 jn in Mengen der angegebenen oberen Bereiche verwendet.
Diese und andere Gewebe für spezielle Zwecke können mit dem Verfahren gemäss der Erfindung leicht hergestellt werden.