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Deckenfüllstein aus gebranntem Ton od. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Deckenfüllstein aus gebranntem Ton od. dgl., der zur Bildung einer Hohlkörperdecke in seiner Längsrichtung quer zu den tragenden Balken zwischen diese eingelegt wird und dessen in Längsrichtung verlaufender durchgehender Hohlraum nach oben durch eine Kopfplatte und nach unten durch eine Grundplatte begrenzt und durch zwischen Kopf- und Grundplatte fachwerkartig angeordnete Zwischenwände unterteilt ist.
Es ist bereits ein keramischer Deckenfüllstein mit fachwerkartig gegliedertemQuerschnitt zur Bildung einer Hohlkörperdecke bekannt, der in seiner Längsrichtung quer zu den tragenden Balken zwischen diese eingelegt wird. Diese Deckenfüllsteine weisen jedoch eine geringe, annähernd der Höhen- und Breitenabmessung gleiche Länge auf, so dass zur Bildung der Hohlkörperdecke eine grosse Anzahl in geringen Achsabständen verlegter Tragbalken erforderlich ist. Die mit dem nach innen gewölbten Teil ihrer Stirnflächen unmittelbar auf den vorgewölbten Seitenflächen der tragenden Balken aufliegenden Deckenfüll- steine stehen hiebei mit den tragenden Balken wie auch untereinander in einem losen Zusammenhang, der eine statische Mitwirkung derselben als tragende Teile der Decke ausschliesst.
Diese üblicherweise im Strangpressverfahren hergestellten Bauelemente sind in Längen, die ein mehrfaches ihrer Breite und Höhe betragen, nicht herstellbar, da sich bei solchen Presslingen stets grosse Schwierigkeiten beim Trocknungsund Brennvorgang einstellen. Erfolgt nämlich die Trocknung nicht gleichmässig über die gesamte Länge sowie über den Querschnitt des Presslings, so bilden sich Risse, die den tragenden Querschnitt schwächen. Auch neigen solche Presslinge zum Verziehen während des Trocknungsvorganges und beim Brennen, wodurch diese unbrauchbar werden.
Die mangelnde Eignung derartiger Deckenfüllsteine ist auch darin begründet, dass ihre Querschnittsgliederung keine ausgeprägte Druck- bzw. Zugzone aufweist. Selbst eine etwa verstärkte Ausbildung des gesamten Querschnittes wäre hiebei unzweckmässig, da erfahrungsgemäss mit zunehmender Wandstärke auch die Neigung zur Rissbildung bzw. zum Verziehen beim Trocknungs-und Brennvorgang erheblich zunimmt.
Die Erfindung bezweckt nunmehr die Schaffung von Deckenfüllsteinen, die grosse Achsabstände der tragenden Balken ohne Nachteile ermöglichen und welche ausserdem in einfacher Weise und rationell her-
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der fachwerkartig angeordneten Zwischenwände etwa die Hälfte oder kleiner als die Hälfte der Dicke der Kopfplatte ist, und die Dicke der zur Auflage auf den tragenden Balken dienenden Grundplatte einen Wert zwischen etwa zwei Drittel der Dicke und der vollen Dicke der Kopfplatte aufweist, und dass bei Anordnung eines Verblendbodens unterhalb der Grundplatte die Dicke seiner Wände etwa der Dicke der Zwischenwände entspricht.
Durch diese Ausbildung des Deckenfüllsteines werden die Nachteile der bekannten Ausführung vermieden, da die Wandstärken sowie die Querschnittsflächen den Erfordernissen des Trocknungs- und Brennvorganges entsprechend bemessen sind und untereinander in einem solchen Verhältnis stehen, dass einerseits die auftretenden statischen Beanspruchungen voll aufgenommen werden können, anderseits aber eine für den Pressvorgang günstige Mundstückausbildung gewährleistet ist. Daher wird auch die Ausschussquote infolge unzulänglicher Trocknung und der dadurch verursachten Rissbildung sowie durch Verzug des Deckenfüllsteines auf ein wirtschaftlich tragbares Mindestmass reduziert. Die grössere Wandstärke der Kopfplatte ermöglicht in vorteilhafter Weise deren Begehbarkeit.
Weiters ist auch ein Verguss der
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Stirnflächen der Deckenfüllsteine mit Ortbeton zwecks sicherer Aufnahme der Schubkräfte durch den Tragbalken, welcher aus Ortbeton und Zugbewehrung gebildet wird, ohne weiteres möglich, da die dünnwandigen Zwischenwände in so geringem Abstand voneinander angeordnet werden können, dass ein wirksamer Verschluss gegen das Eindringen von Ortbeton erzielt wird und der Betonbalken infolgedessen ohne Verlust von Ortbeton die erforderliche Schubbreite im Steg beibehält.
Erfindungsgemäss kann weiters die Breite der Grundplatte grösser sein als die Breite der Kopfplatte, wobei deren Querschnittsflächen einander annähernd gleich sind. Zufolge dieser Querschnittsgestaltung erzielt man bei Kopf- und Grundplatte nahezu den gleichen Trocknungsverlauf, da dieser ausser von der Wandstärke auch von den Massen der Wände abhängt, die im vorliegenden Fall bei Kopf- und Grundplatte annähernd gleich gross sind. Ein Verziehen wegen unterschiedlicher Durchtrocknung der beiden Platten wird somit weitgehend vermieden. Die erfindungsgemässe Ausbildung des Deckenfüllsteines ergibt auch Vorteile für das Strangpressverfahren im Sinne einer annähernd gleichmässigen Druckverteilung über die gefährdeten Randzonen des Querschnittes des Pressmundstückes.
Es weist deshalb der aus dem Mundstück austretende Pressling eine über den gesamten Querschnitt annähernd gleiche Dichte sowie eine homogene Struktur auf und neigt somit schon aus diesem Grund weniger zu Verformungen bzw. Rissbildungen beim Trocknungs-und Brennvorgang. Zugleich wird die volle statische Mitwirkung des Deckensteins in der Biegedruckzone erreicht, da wegen der schmäleren Ausführung der Kopfplatte in der Druckzone zwischen den Füllsteinen ausreichend grosse Fugen für den Verguss mit Ortbeton frei bleiben. Innerhalb der ganzen Fertigteildecke wird somit ein einheitlicher Drukverband erhalten.
In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Fig. l zeigt einen Querschnitt durch eine verlegte und mit Ortbeton vergossene Hohlkörperdecke und Fig. 2 eine Stirnansicht eines tragenden Balkens mit auf ihm aufruhenden Deckenfüllsteinen nach der Erfindung. Fig. 3 und 4 stellen je eine Stirnansicht von verschiedenen Ausführungsformen des Deckenfüllsteines dar.
Die Hohlkörperdecke nach Fig. l besteht aus im Abstand angeordneten tragenden Balken 1, zwischen welchen mit ihren Enden auf den tragenden Balken 1 aufruhende Deckenfüllsteine 2 vorgesehen sind, die mit dem tragenden Balken 1 durch eine Vergussmasse, z. B. Ortbeton 3, verbunden sind. Die tragenden Balken 1 bestehen aus aneinandergefügten Schalungskörpern 4, z. B. aus gebranntem Ton, die U-förmig ausgebildet sind und einen nach oben zu offenen Hohlraum umschliessen, in welchen die die Zugbewehrung bildenden Bewehrungsstäbe 5 eingelegt und zur Verankerung mit einer Füllung 6, z. B. aus Beton, vergossen sind.
Zur besseren Verankerung der tragenden Balken 1 mit dem Ortbeton 3 sind U-förmige Stahlbügel 7 vorgesehen, die mit ihrem geschlossenen Ende einen Teil der Bewehrungsstäbe 5 umschliessen und mit ihren Schenkeln im Ortbeton 3 verankert sind.
Die Deckenfüllsteine 2 liegen mit ihrer Längsachse quer zur Achse der tragenden Balken 1 und besitzen in ihrem Inneren einen oder mehrere in Längsrichtung verlaufende Hohlräume, die durch Zwischenwände voneinander getrennt sind. An den Stirnseiten der Deckenfüllsteine 2 ist jeweils ein Absatz 8 vorgesehen, mit welchem sie auf den tragenden Balken 1 aufliegen. Die Grösse und Form des Absatzes 8, der bei der Herstellung der DeckenfU1lsteine 2 beispielsweise im Strangpressverfahren auf einfache Weise ausgeschnitten werden kann, ist dabei so bemessen, dass die an der Deckenuntersicht liegenden Fugen zwischen den Schalungskörpern 4 und den Deckenfüllsteinen 2 möglichst schmal sind und die die Deckenuntersicht bildenden Begrenzungsflächen der Schalungskörper 4 und der Deckenfüllsteine 2 in einer Ebene liegen.
Bei der Ausführung nach Fig. 2 sind die tragenden Balken 1 aus Formsteinen 9 gebildet, deren Oberteil aus einem schienenkopfartig ausgebildeten Steg 10 besteht und deren Unterteil einen nach einer Seite zu offenen Hohlraum 11 umschliesst, der zur Aufnahme der Bewehrungsstäbe 12 sowie der zur Verankerung derselben dienenden Betonfüllung dient. Zu beiden Seiten des Steges 10 besitzt der Formstein 9 Lagerflächen, auf welchen die DeckenfU1lsteine 13 und 14 mit an ihren Stirnseiten vorgesehenen Aufsatznasen 15 und 16 aufliegen.
Die Stirnseite des Deckenfüllsteines 13 ist oberhalb der Aufsatznase 15 nach oben gegen den Deckenfüllstein 13 zu geneigt und mit einer Platte 17 abgedeckt, die bei aus keramischem Material bestehendem Deckenfüllstein aus demselben Material bestehen kann und vor dem Brennen des Deckenfüllsteines aufgebracht wird, so dass sie beim Brennen ansintert. Die Platte 17 hat den Zweck, die Öffnungen der im DeckenfUllstein 13 liegenden Hohlräume nach aussen zu abzuschliessen, um ein Eindringen von Beton beim Aufbringen des Ortbetons auf die Decke zu vermeiden.
Die Stirnseite des Deckenfüllsteines 14 besitzt dagegen im Bereich oberhalb der Aufsatznase 16 einen z. B. parabolisch gekrümmten Verlauf. Die Öffnungen der im Deckenfüllstein 14 liegenden Hohlräume sind hiebei durch eine Auflage 18 aus Dachpappe abgedeckt, die nach dem Einlegen der Deckenfüllsteine 14 zwischen die tragenden Balken l, jedoch vor dem Vergiessen der Decke mit Ortbeton aufgebracht
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wird. Durch die nach oben zu zurückweichende Ausbildung der Deckenfüllsteine 13 und 14 entsteht zwi- schen den Stirnseiten der auf demselben tragenden Balken einander gegenüber aufliegenden Deckenfüll- steine ein sich nach oben zu erweiternder Zwischenraum zur Aufnahme von Ortbeton.
Durch die dadurch gebildete verbreiterte Rippe aus Ortbeton werden die bei Belastung der Decke auftretenden Schubspanzungen aufgenommen.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, die eine Stirnansicht des Deckenfüllsteines 13 ohne Abdeckung 17 zeigt, sind im Inneren des Deckenfüllsteines 13 in dessen Längsrichtung verlaufende Hohlräume 19 vorgesehen, die durch zur Versteifung dienende Zwischenwände 20 getrennt sind. Die horizontal verlaufende Zwi- schenplatte bildet hiebei zugleich die zur Lagerung des Deckenfüllsteines 13 auf einem tragenden Balken dienendeAufsatznase 15. Die obere Begrenzungswand des Deckenfüllsteines 13 ist als Druckplatte 21 ver- stärkt ausgebildet, die bei Belastung der Decke einen Teil der auftretenden Druckbeanspruchungen auf- nehmen kann. Die an der Oberseite der Druckplatte 21 vorgesehenen Schwalbenschwanznuten 28 dienen zur Verbesserung der Haftung des Ortbetons.
Im Bereich des Oberteiles sind ausserdem zu beiden Seiten des Deckenfüllstein & s 13 in Längsrichtung verlaufende durchgehende Aussparungen 29 vorgesehen. Bei verlegter Decke bilden dadurch die Aussparungen 29 zweier parallel nebeneinander liegender Deckenfüll- steine eine nach oben zu offene Rinne, die beim Vergiessen der Decke mit Ortbeton gefüllt wird, so dass eine sichere, fugenlose Verbindung der beiden benachbarten Deckenfüllsteine gewährleistet ist. Dadurch ergibt sich eine über die gesamte Decke durchgehende, zusammenhängende Druckzone.
Bei dem DeckenfUl1stein 25 nach Fig. 4 ist eine zusätzliche Zugbewehrung 26 in zu beiden Seiten des Deckenfü11steines liegenden, nach oben zu offenen Nuten 27 vorgesehen. Der Oberteil des Deckenfüll- steines 25 ist wieder als Druckplatte 21 ausgebildet und weist an seiner Oberseite Schwalbenschwanznu- ten 28 auf. Eine fugenlose Verbindung zwischen benachbarten Deckenfüllsteinen wird hiebei durch die bei verlegter und vergossener Decke oberhalb der Nuten 27 liegende Rippe aus Ortbeton erzielt.
Die Deckenfüllsteine können auch in ihren Längswänden eingebettete, zusätzliche Zugbewehrungen aufweisen, die zur Verstärkung der Deckenfüllsteine und auch zur Auflagerung derselben auf den tragen- den Balken dienen'können. Diese zusätzlichen Zugbewehrungen können insbesondere bei aus Betone- bildeten Deckenfüllsteinen bei der Herstellung leicht mit eingegossen oder eingeschleudert werden. Die
Deckenfüllsteine können ferner an ihren Aussenseiten, insbesondere an der Ober- und Unterseite mit Ril- len, Nuten, Vorsprüngen od. dgl. versehen sein, um eine bessere Verbindung mit dem Ortbeton bzw. eine bessere Haftung des Deckenverputzes zu erzielen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Deckenfüllstein aus gebranntem Ton od. dgl., der zur Bildung einer Hohlkörperdecke in seiner Längsrichtung quer zu den tragenden Balken zwischen diese eingelegt wird und dessen in Längsrichtung verlaufender durchgehender Hohlraum nach oben durch eine Kopfplatte und nach unten durch eine Grundplatte begrenzt und durch zwischen Kopf- und Grundplatte fachwerkartig angeordnete Zwischenwände unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfplatte zur Bildung einer Druckplatte verstärkt mit einer Dicke von etwa 20 bis 30 mm ausgebildet ist und die Dicke der fachwerkartig angeordneten Zwischenwände (20) etwa die Hälfte oder kleiner als die Hälfte der Dicke der Kopfplatte (21) ist, und die Dicke der zur Auflage auf den tragenden Balken dienenden Grundplatte (15)
einen Wert zwischen etwa zwei Drittel der Dicke und der vollen Dicke der Kopfplatte aufweist, und dass bei Anordnung eines Verblendbodens (30) unterhalb der Grundplatte, die Dicke seiner Wände (20a) etwa der Dicke der Zwischenwände (20) entspricht.