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Einrichtung zum Transport von zellenförmigen, vorfabrizierten Bauteilen grosser Abmessungen
Die Erfindung befasst sich allgemein mit dem Problem des Transportes schwerer, vorfabrizierter zel- lenförmiger Baukörper grosser Abmessungen, wie sie beispielsweise zum Aufbau von Wohnhäusern aus Fer- tigteilen dienen. Es kann sich dabei um Zellen. bestehend aus Boden und mehreren begrenzenden Wänden in der Abmessung eines mittleren oder sogar grösseren Wohn- oder Arbeitsraumes oder um mehr oder min- der ganz geschlossene Hohlkörper handeln. Solche Körper besitzen, wenn sie beispielsweise aus bewehr- tem Beton bestehen, selbst dann erhebliches Gewicht, wenn zu ihrer Herstellung eine der bekannten
Leichtbauweisen mit angewendet wird.
Der Transport solcher Einheiten vom Herstellungsort zum Verwendungsort ist aber nicht nur ein Ge- wichts-, sondern auch ein Raumproblem. Es sind Spezialfahrzeuge und sowohl am Orte der Beladung als auch der Entladung besondere Hebezeuge nötig und der Transport selbst ist dermassen erschwert, dass, alle diese Umständlichkeiten zusammengenommen, die Grösse der Fertigteile auf ein Mass beschränkt werden muss, welches aus dem Gesichtspunkt der rationellen Errichtung der Bauten oft nicht zufriedenstellt.
Die Erfindung weist einen Weg, um diese Schwierigkeiten weitgehend auszuschalten und dadurch einerseits den Transport grösserer Fertigteile als bisher zu ermöglichen, anderseits aber dies mit Mitteln durchzuführen, welche mit relativ geringen Kosten geschaffen und eingesetzt werden können.
Die Erfindung erreicht dies dadurch, dass der beim Transport unten liegende Wandteil der Zelle Durchbrechungen zum lösbaren Einsetzen von Laufrädern und eines Hubwerkes in der Zelle besitzt, wobei die Zelle beim Transport, der unter Verwendung der Laufräder erfolgt, unmittelbar auf diesen Rädern ruht, und das Hubwerk am Anfang und am Ende des Transportweges dazu verwendet wird, die Zelle auf dem Boden abzustützen, um die Laufräder in die Zelle ein-bzw. aus dieser ausbauen zu können, wogegen es während des Transportes die horizontalen Zellenwände gegeneinander abstützt.
Zweckmässig umfasst das Hub werk eine Mehrzahl von ausfahrbaren Stützen, zweckmässig als hydraulische Zylinder ausgebildet, welche über Bodendurchbrechungen der Zelle gesichert werden können und über Fussplatten auf letztere sowie die Zellendecke wirken, wobei es zweckmässig ist, wenn die Fussplatten dazu eingerichtet sind, nachträglich als Verschlusselemente der Wanddurchbrechungen zu dienen. Um übermässige Beanspruchungen der zu transportierenden Zelle durch Bodenunebenheiten u. dgl. während des Transportes auszuschliessen, kann es zweckmässig sein, wenn den Hubwerken Versteifungsstreben zugeordnet sind, welche innerhalb der Zelle eine Querverbindung der Hubwerke bilden und am Zielort wieder ausgebaut werden.
In der schematischen Zeichnung ist in drei Schnittdarstellungen, u. zw. im Aufriss, Fig. l, Grundriss, Fig. 2, und Seitenriss, Fig. 3, eine Zelle dargestellt, welche, mit den erfindungsgemässen Vorrichtungen versehen, transport-bzw. abstellbereit ist. Fig. l ist ein Schnitt nach Linie I-I, Fig. 2 nach Linie n-n und Fig. 3 nach Linie nI-nI, wie in den Figuren angegeben.
Die Zelle 1 besteht aus einem Boden la mit drei Seitenwänden lb, Ic und ld und einer Decke le und sei dazu eingerichtet, mit weiteren Zellen in Nebeneinander- oder Übereinanderanordnung ein grösseres Bauwerk oder in selbständiger Anordnung kleinere Reihenhäuser zu bilden. Die Zelle kann aus entsprechend bewehrtem Beton, bereichsweise auch aus Leichtbeton bestehen. Sie besitzt im dargestellten Fall eine Stimöffnung 1f und kann natürlich Fenster- oder Türöffnungen haben, die jedoch nicht dargestellt
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Vordere und hintere Laufrädergruppen 2 und 3 greifen mittels Zapfen 2a, 3a durch die für den Trans- port als Zellenboden wirkende Wand la hindurch und klemmen den Boden zwischen einer oberen und einer unteren Deckplatte 4 bzw. 5, die mittels nicht gezeichneter, durch die Löcher 6 greifender Spannschraui ben gesichert sind. Die Vorderlaufrädergruppe 2 ist mittels eines Lenkergestänges 7, 8 und einer um einen
Mittelzapfen 9 drehbaren Deichsel 10 als Zug- und Lenkeinrichtung ausgestattet, wobei man sich vorzu-. stellen hat, dass an der Deichsel 10 eine Zugmaschine, z. B. ein Traktor angreift. Es können natürlich auch die hinteren Räder 3 als Lenkräder ausgeführt sein.
Der Zellenboden la ist mit vier Durchbrechungen 12 versehen, durch welche hindurch die Hubstempel 13 hydraulischer Zylinder 14 auf den Boden wirken können. Zu diesem Zwecke sind die Zylinder 14 über
Druckplatten 15 gegen die Zellendecke abgestützt ; einerseits sind Kreuzspeichenglieder 17 vorgesehen, mit denen die Hubeinrichtung auch im Zellenbodendurchlass zentriert ist. Zur weiteren, namentlich seit- lichen Versteifung können Spreizglieder 18 mit ausschraubbare Druckplatten 19 benützt werden, die sich zu einem zusammensetzbaren Gestell ergänzen. Durch dieses Gestell wird die Zelle auch gegen seitlich wirkende Kräfte versteift, wobei während der Fahrt der Hubstempel 13 mittels einer Zwinge 20 an dem
Speichenglied 17 festgeklemmt ist.
Die hydraulischen Stempel 13, die einfach an Ort und Stelle mit Druckwasser gespeist werden, wir- ken über Fussplatten 21 auf den Untergrund, vgl. Fig. l linke Hälfte. Diese Fussplatten sind zweckmässi- gerweise so bemessen, dass sie nach Ausbau des Hubwerkes zum Verschluss der Bodenlöcher 12 dienen kön- nen.
Die praktische Durchführung des Transportverfahrens geht wie folgt vor sich : Die zum Transport be- reitgestellte Zelle wird mit den Huborganen versehen und diese werden innerhalb der Zelle verspannt.
Sodann wird die Zelle hydraulisch gehoben und es werden die Fahrwerke 2,3 eingebaut. Nach abermali- gem Senken der Zelle ruht diese auf den Fahrwerken und kann verfahren werden. Am Verwendungsort angelangt wiederholen sich die Vorgänge in umgekehrter Reihenfolge.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist natürlich nicht an die dargestellte Zellenform gebunden und es ist auch nicht gesagt, dass die dargestellte Zelle nur in der angegebenen Lage transportiert werden kann.
Es wird auch in besonderen Fällen nicht schwierig sein, bei der Festlegung des Zellenaufbaues dem Um- stand Rechnung zu tragen, dass diese nachträglich gewissermassen selbsttragend-wenn auch durch die erwähnten Einbauten versteift-transportiert werden soll, was unter Umständen die Unterbringung der ei- nen oder andern verstärkenden Einlage zweckmässig machen wird. An Stelle der hydraulisch betätigten
Hubeinrichtung könnten auch solche mechanischer Art, beispielsweise mit Schraubenspindeln arbeitend, treten, unter Umständen ist der Transport der Zelle auch nur mit einem Räderpaar durchführbar, das dann möglichst in der Schwerlinie anzuordnen ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Transport von zellenförmigen, vorfabrizierten Bauteilen grosser Abmessungen, dadurch gekennzeichnet, dass der beim Transport unten liegende Wandteil (la) der Zelle (la, lb, Ic, ld) Durchbrechungen zum lösbaren Einsetzen von Laufrädern (2, 3,4, 5) und eines Hubwerkes (13, 14, 15) in der Zelle besitzt, wobei die Zelle beim Transport, der unter Verwendung der Laufräder erfolgt, un- mittelbar auf diesen Rädern ruht, und das Hubwerk am Anfang und am Ende des Transportweges dazu ver- wendet wird, die Zelle auf dem Boden abzustützen, um die Laufräder in die Zelle ein-bzw. aus dieser ausbauen zu können, wogegen es während des Transportes die horizontalen Zellenwände (la, le) gegeneinander abstützt.