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Automatische Aufrollvorrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine automatische Aufrollvorrichtung zum Aufwickeln von Abschnit- ten einer Stoffbahn unter Zuhilfenahme eines Elektromotors. Unter dem Ausdruck"Stoffbahn"soll dabei eine kontinuierliche Bahn aus einem beliebigen Material, beispielsweise Papier, Gewebe od. dgl. ver- standen werden. Der Gegenstand der Erfindung wird im folgenden insbesondere mit Bezug auf das automa- tische Aufrollen von Kreppapier beschrieben, ohne jedoch hierauf beschränkt zu sein.
Kreppapier wurde bisher in der Weise auf kleine Röllchen gewickelt, dass man das gekreppte Papier nach der Trocknung am Trockenzylinder mittels angebauten Querschneiders auf eine bestimmte Bogen- länge schnitt und über einen Transportfilz zu einem Rolltischchen beförderte. An diesem Rolltischchen wurde der Kreppbogen von Hand aus auf eine Spindel angelegt, diese Spindel durch Betätigen eines Fuss- pedals mittels eines Elektromotors über eine Kupplung in Drehung versetzt, der Kreppbogen aufgerollt und die Spindel wieder stillgesetzt. Sodann wurde mit der zweiten Hand die so gerollte Krepprolle von der
Spindel abgezogen, aufgestossen und in ein bereitgestelltes Ablagegestell geordnet. Bei dieser Methode ist jedoch die Leistung der Kreppmaschine nicht ausgenützt, da die Laufgeschwindigkeit der Maschine von dem Arbeitstempo der Arbeiterin abhängig ist.
Man ist deshalb dazu übergegangen, das auf der Kreppmaschine erzeugte Kreppapier auf Rollen bis zu
1000 mm Durchmesser zu wickeln und anschliessend daran diese Rollen in eigens für diesen Zweck gebauten Querschneidern auf Bogenlänge abzuschneiden u. ähnl. wie im vorbeschriebenen Fall über Transportfilz und Rolltischchen aufzurollen und abzulegen.
Bei diesen Herstellungsarten ist die Produktionsleistung immer von der Geschicklichkeit der Arbeiterinnen abhängig und es wurden auf diese Art zirka 11 Bogen pro Minute und Lauf aufgerollt, das ergibt pro achtstündiger Schicht zirka 4300 Stück, wenn man die diversen Stehzeiten und Pausen berücksichtigt.
Die erfindungsgemässe automatische Aufwickelvorrichtung ermöglicht nun eine Mehrleistung von etwa 5Clo bei gleichem Personalstand, wobei die Arbeiterinnen physisch und auch psychisch weniger belastet sind als bisher.
Die erfindungsgemässe Aufrollvorrichtung weist das Merkmal aut, dass der Elektromotor an der einen Seite seiner Welle eine geschlitzte und einseitig offene Aufrollspindel und an seinem andern Wellenende eine aus zwei Elektromagnetpaaren bestehende, an eine Gleichstromquelle anschliessbare bzw. anschaltbare Magnetbremse trägt, wobei ein Elektromagnetpaar fest am Wellenende des. Elektromotors befestigt und das andere Elektromagnetpaar gegenüber diesem einen Elektromagnetpaar feststehend angeordnet ist, und dass gegebenenfalls ein durch den SchaltrhythmusdesElektromotors bzw. der Elektromagnetpaare gesteuerte, automatisch arbeitende Abzieheinrichtung zum Abzug der fertig gewickelten Rollen vorgesehen ist.
Der Gegenstand der Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, wobei in Fig. l ein Aus- führungsbeispiel einer erfindungsgemässen Aufrollvorrichtung teilweise im Schnitt dargestellt ist und Fig. 2 in schematischer Darstellung eine Anordnung zum Aufrollen von Abschnitten einer Stoffbahn zeigt, die eine erfindungsgemässe Aufrollvorrichtung enthält. In Fig. 3 ist eine Abzieheinrichtung zum Abziehen der auf der erfindungsgemässen Aufrollvorrichtung fertiggewickelten Rollen vorgesehen ist.
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Die in Fig. 1 gezeigte Aufrollvorrichtung besteht aus einem Elektromotor 22 (Aufrollmotor) einem normalen Gleich-, Wechsel- oder Drehstrommotor, mit einer dem aufzuwickelnden Material entspre- chenden Drehzahl mit beiderseits ausgeführten Ankerwellenenden. An einem der beiden Wellenenden ist eine, später genauer beschriebene Aufrollspindel 21 befestigt, während am zweiten Wellenende die an- schliessend beschriebene Gleichstrommagnetbremse 3 befestigt ist. Die Bremse 3 besteht im wesentlichen aus zwei Gleichstrommagneten 4 und 5, wovon einer 4 auf dem Wellenende des Motors sitzt, während der zweite Magnet 5 mit dem Gehäuse des Motors starr verbunden ist und stillsteht. Beide Elektromagnete werden mit Gleichstrom gespeist, der sich drehende Magnet über zwei Schleifringe 7, der feststehende
Magnet direkt.
Im Bremsfall werden sich die beiden Magnete so einspielen, dass die ungleichnamigen Pole gegenüber stehenbleiben. Die Geschwindigkeit der Bremsung ist abhängig von den bewegten Massen und vom Kraftfeld der Magnete und ist einstellbar durch Regelung der Gleichspannung. Um eine even- tuell zu hohe Erwärmung der Bremsspule oder der Eisenteile zu verhindern, wird durch die Öffnung 6 kalte Luft auf die Magnete geblasen.
Diese Anordnung stellt eine Art Stoppmotor dar, bei welcher jedoch keine mechanische Abnützung auftreten kann, da die Bremskräfte nur durch magnetische Kraftlinien erzeugt werden.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Anordnung ist die in Abschnitten aufzuwickelnde. Stoffbahn, z. B. das
Kreppapier. in Form einer Rolle mit einem Durchmesser bis etwa 1 m in ein Ablaufgestell 11 eingehängt.
Die Kreppapierbahn wird sodann durch den Transportfilz 12, welcher über die Filzleitwalzen 13 geführt ist, dem Ausgleichszylinder 14 zugeleitet, wo eventuelle Falten oder Verspannungen des Kreppapiers aus- geglichen werden.
Anschliessend wird die Kreppapierbahn mittels eines Papierleitbleches 16 vom Transportfilz 12 abge- hoben und mit dem Querschneider 15 in einzelne Abschnitte geteilt, welche mittels eines weiteren Pa- pierleitbleches 16 dem Transportfilz 17 zugeführt werden. Auf diesem Transportfilz 17 wird der Abschnitt durch beiderseits des Filzes angeordnete Leitbleche 18 und durch die Luftdüsen 19 genau ausgerichtet. Die letzte der Luftdüsen bläst das vordere Papierende, welches durch das Leitblech 20 vom Filz 17 abgehoben wird, in den Schlitz der Aufrollspindel 21. Die Aufrollspindel 21, welche auf einem Wellenende des Auf- rollmotors 22 sitzt, ist ein zylindrischer Körper, welcher etwas länger als das Format des Kreppapiers ist.
Sie istder Längenach geschlitzt, u. zw. so, dass der Schlitz auf einer Seite bis ans Ende der Spindel reicht, wodurch die Spindel in zwei Teile geteilt ist. Dieser offene Schlitz hat den Zweck, dass man die fertig gewickelte Rolle nach einer Seite abziehen. kann, trotzdem der Anfang des Abschnittes durch die Spindel hindurchragt.
Wenn der Kreppapierabschnitt weit genug durch die Spindel durchragt, wird die Spindel in Drehung
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nocke 36 - Kontakt 39 kurzzeitig eingeschaltet, bis der Kreppapierabschnitt auf der Spindel aufgerollt ist.
Die Steuerung von Aufrollmotor und Abzieheinrichtung ist in Fig. 3 schematisch angedeutet, und die Schaltung von Aufrollmotor, Magnetbremse usw. erfolgt üblicherweise nicht direkt, sondern über Schütze.
Nach Abschaltung des Aufrollmotors 22 wird die auf dem zweiten Wellenende des Aufrollmotors sitzende Magnetbremse 3 eingeschaltet, welche bewirkt, dass der Motor mit der Aufrollspindel 21 nach wenigen Umdrehungen in einer genau definierten Stellung zum Stehen kommt, so dass der Schlitz der Spindel nach jedem Arbeitsgang dieselbe Lage einnimmt. Durch die in Fig. 3 dargestellte Schaltungsanordnung wird auf Grund der Verwendung des Doppelschalters 39 mit Sicherheit vermieden, dass nicht zugleich der Auf- rollmotor 22 und die Magnetbremse 3 eingeschaltet sind, sondern nur abwechselnd. Sobald die Spindel 21 zum Stillstand gekommen ist, wird der darauf gerollte Kreppapierabschnitt (Kreppröllchen) durch den Abzieher 23 ergriffen und in axialer Richtung von der Spindel abgezogen.
Zu diesem Zweck weist der Abzieher 23 einen festen Hebelarm 27 und einen bei 29 an diesen angelenkten beweglichen Hebelarm 28 auf. Die Betätigung des beweglichen Hebelarmes 28 zwecks Einklemmung des ergriffenen Kreppröllchens erfolgt durch einen Elektromagneten 30, der entsprechend gesteuert wird.
Zur Ermöglichung der axialen Verschiebung des Abziehers 23 ist dieser mit Armen 31 versehen, welche auf einer Führungsstange 32 geführt sind und die über einen Seilzug 33, 34 betätigt werden. Zum Antrieb dient z. B. ein Motor 35, welcher mittels der Steuerhocke 37 über einen Schalter 40 ein-und ausschaltbar ist.
Der Antrieb der Steuernocke 37 erfolgt von dem Hauptantriebsmotor 38, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Untersetzung, welcher Motor 38 auch die Steuernocke 36 antreibt, so dass eine feste Phasenbeziehung zwischen den beiden Steuernocken 36 und 37 in der Weise besteht, dass der Abzieher 23 nur bei stillstehendem Motor 22 eingeschaltet wird. In der Zeichnung ist dies durch die verschiedene Winkellage der Nocken angedeutet, wobei angenommen wurde, dass sich die Steuernocken im Gegenuhrzei-
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gersinn drehen.
An Stelle einer Betätigung des Schalters 39 durch den Hauptantriebsmotor 38 unter Zwischenschaltung eier Untersetzung, kann die Betätigung des Schalters 39 auch durch einen Schaltexzenter erfolgen, der auf einer Schaltwelle sitzt, welche mit der Messerwelle des Querschneiders 15 gekuppelt ist. Dadurch wird die Aufrollvorrichtung in Abhängigkeit vom zulaufenden Gut bei jedem Schnitt des Querschneiders einem betätigt. Der Schaltexzenter ist dabei zweckmässig so ausgebildet, dass sowohl der Einschaltzeit punkt als auch die Einschaltdauer regulierbar sind. Dadurch ist es möglich, den Einschaltzeitpunkt derart
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von der Aufrollspindel absteht, um ein einfaches Ablegen der Röllchen zu ermöglichen.
Es ist auch möglich, den Schalter 39 durch mechanische Fühler oder Fühler anderer Art, die den
Stoffabschnitt an einer geeigneten Stelle zwischen dem Querschneider 15 und der Spindel 21 abtasten, zu steuern,
Zur Erzielung eines gleichmässigen Arbeitsablaufes kann die Schaltung der Elektromotoren auch über an sichbekanntezeitschalter erfolgen. Ein derartiger Zeitschalter kann vorteilhaft auch nur an Stelle des
Schalters 39 vorgesehen sein und das Einschaltkommando von einem Schaltexzenter erhalten, während er die Einschaltdauer selbst festlegt. Dadurch wird ein einfacherer Aufbau des Schaltexzenters ermöglicht.
Zur Erreichung der hin- und hergehenden Bewegung des Abstreifers 23 können in an sich bekannter
Weise fest angeordnete Schalter (in der Zeichnung nicht angedeutet) vorgesehen sein, die den Motor 35 umpolen bzw. ein-und ausschalten. Auch die Ein- und Ausschaltung des Elektromagneten 30 kann durch solche Schalter erfolgen, wodurch insbesondere das Öffnen des Abziehers hiedurch genau zu dem Zeit- punkt erfolgen kann, in dem sich das Kreppröllchen über der Bahn 25 befindet. Um ein sicheres Herab- fallen des Kreppröllchens auf den sich langsamer als der Transportfilz 17 bewegenden Transportfilz 25 zu erreichen, kann ein in der Zeichnung nur strichliert angedeuteter Abstreifer 24 vorgesehen sein, an welchen das vom Abzieher 23 getragene Kreppröllchen anstösst und bei weiterer Bewegung des Abziehers 23 nach links von diesem abgestreift wird.
Soweit erfolgen alle Bewegungen automatisch. Erst von dem Transportfilz 25 werden die Kreppröllchen 26 von Hand aus aufgenommen, seitlich so aufgestossen, dass die beiden Enden der Kreppröllchen glatt ausgeglichen werden, und in ein Transportgestell einzeln abgelegt. Die Röllchen können aber auch gleich in einer bestimmten Stückzahl gebündelt und adjustiert und so abgelegt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Automatische Aufrollvorrichtung zum Aufwickeln von Abschnitten einer Stoffbahn unter Zuhilfenahme eines Elektromotors, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (22) an der einen Seite seiner Welle eine geschlitzte und einseitig offene Aufrollspindel (21) und an seinem andern Wellenende eine aus zwei Elektromagnetpaaren bestehende, an eine Gleichstromquelle anschliessbare bzw. anschaltbare Magnetbremse (3) trägt, wobei ein Elektromagnetpaar (4) fest am Wellenende des Elektromotors befestigt und das andere Elektromagnetpaar (5) gegenüber diesem einen Elektromagnetpaar (4) feststehend angeordnet ist, und dass gegebenenfalls eine durch den Schaltrhythmus des Elektromotors (22) bzw. der Elektromagnetpaare (4, 5) gesteuerte, automatisch arbeitende Abzieheinrichtung zum Abzug der fertig gewickelten Rollen vorgesehen ist.