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Ölumlaufschmiereinrichtung Ölumlaufschmiereinrichtungen sind bekanntlich bei umlaufenden Vertikalmaschinen mit selbstschmierenden Lagern sehr gebräuchlich. Oft wird bei solchen Einrichtungen das Schmieröl durch die Fliehkraftwirkung allein gefördert. So ist für aussetzend angetriebene Wellen eine besonders einfache Schmiervorrichtung bekannt, bei der ein das Lager aufnehmender, an der Welle befestigter Ölbehälter von der Befestigungsstelle an nach oben derart erweitert ist, wobei das das Lager beim Stillstand schmierende Öl während des Betriebes je nach Umdrehungsgeschwindigkeit ganz oder zum grössten Teil gegen die Peripherie des Behälters geschleudert R ird und dadurch die Schmierung ganz oder teilweise aufhört.
Bei grösseren Maschinen mit Führungs-bzw. Traglagern sind meistens schräg nach oben verlaufende Ölkanäle bzw. radiale Bohrungen im Tragkopf vorgesehen, die im Lager der Ölführung von unten nach oben bzw. von innen nach aussen dienen. Gewöhnlich ist die drehzahlabhängig geförderte Schmierölmenge bei solchen Maschinenlagern (Spurlagern) im Betriebsbereich ungefähr linear veränderlich. BeiÜberdrehzahlen kann deshalb eine zu starke Schmierölzufuhr unzulässig hohe Lagerbeanspruchungen verursachen. Ölwirbel und Luftblasenbildung können dann zur Entstehung von Ölschaum führen, so dass die Lagerstellen mit von Luft durchsetztem Öl, d h. nicht gleichmässig geschmiert werden.
Eine derartige unter Umständen auftretende unzulässig hohe Ölförderung sowie die durch die zusätzliche Lagererwärmungentstehenden grösseren Verluste müssen dann wieder durch erhöhte Leistungsaufnahme kompensiert werden, was wieder eine Vergrösserung der Gesamtverlustleistung zur Folge hat.
Eine zu starke Schmierölförderung bei zunehmender Drehzahl des Lagers kann nun in bekannter Weise z. B. dadurch verhindert werden, dass ein Teil des durch Fliehkraftwirkung aufsteigenden Schmieröls mit Hilfe von insbesonders waagrechten radialen Kanälen vor Erreichen der Schmierstellen abgezweigt wird und wieder in den Ölsammelraum zurückfliesst. Bei einer andern bekannten Traglagerausführung erfolgt die Regelung des drehzahlabhängigen Schmierölstromes in dem in die peripheren Ausmündungen der ra-
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Schmierölkanäle austauschbare Düsenden. Die Dimensionierung der vorgenannten Schmiereinrichtungen bzw. die Feststellung ihres günstigsten mittleren Schmierölmengendurchsatzes ist jedoch wenigstens mit einem einmaligen, wenn nicht andauernden, zusätzlichen Aufwand verbunden.
Die unter Umständen sich nachteilig auswirkenden Regelungsunstetigkeiten bei den vorgenannten Schmiereinrichtungen sind bei einem bekannten Apparat zur Kontrolle des Druckes von Flüssigkeiten vermieden. Bei diesem Kontrollmittel ist in einem mit einer rotierenden Achse sich mitdrehenden Gehäuse ein in radialer Richtung zu dieser durch Fliehkraftwirkung sich verschiebendes Fliehgewicht geführt, das mit seinem Konusansatz einen das besagte Gehäuse durchsetzenden Kanal drehzahlabhängig offen hält bzw. gegen die Wirkung einer Rückholfeder stetig verschliesst.
Gegenstand der Erfindung ist nun eine Ölumlaufschmiereinrichtung für selbstschmierende Lager, vorzugsweise von elektrischen Vertikalgrossmaschinen, die sich dadurch auszeichnet, dass in den drehzahlabhängigen, vorzugsweise durch Fliehkraftwirkung hervorgerufenen Ölumlauf ein oder mehrere fliehkraftabhängige Drosselorgane eingeschaltet ist oder sind, dessen oder deren Drosselwirkung mit steigender Drehzahl zunimmt, wobei z. B. der Ölumlauf im Bereich zwischen Nenndrehzahl und Durchgangsdrehzahl
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konstant bleibt. Die den Ölumlauf regelnden fliehkraftbetätigten Drosselorgane sind hiebei in den radialen Ölförderbohrungen der umlaufenden Lagerteile angeordnet.
Die Schmierölregelung erfolgt nun in an sich bekannter Weise mit Hilfe eines insbesondere gegen Federkraft unter Fliehkraftwirkung sich verschiebenden Teiles der letztgenannten Drosselorgane, deren Durchflussquerschnitt sich bei zunehmender Maschinendrehzahl verengt.
An Hand der Zeichnungen ist die erfindungsgemässe Ölumlaufschmiereinrichtung beispielsweise erläutert, u. zw. zeigt Fig. 1 zum Teil den Mittelschnitt der oberen Hälfte eines Traglagers, während Fig. 2 einen in Fig. l nur an der rechten Ölkanalausmündung andeutungsweise abgebildeten Axialschnitt eines Drosselorgans vergrössert in zwei verschiedenen Einstellungen darstellt. Die Fig. 3 und 4 zeigen Teile von verebneten Blendenvarianten, während Fig. 5 in Vordersicht die Überlappung der Blendenstreifen einer offenen Blende erkennen lässt. In Fig. 6 ist schliesslich der funktionale Zusammenhang zwischen geförderter Ölmenge und Lagerdrehzahl inDiagrammformdargestellt.
Fig. 1 zeigt demnach den Mittelschnitt eines Teiles eines selbstschmierenden Lagers (Tragglocke oder Tragkopf) und ein Wellenstück einer Vertikalgrossma- schine. Im linken Teil dieser schematischen A bbildung des umlaufenden Tragkopfes ist ein radial angeordneter
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gerkopf zu den Schmierstellen austretenden Schmieröls) im vorzugsweise ringförmigen Lagerkopfölkanal hochsteigende und durch den radialen Kanal zu den Schmierstellen fliessende Schmieröl in Abhängigkeit von der Drehzahl selbsttätig zu bemessen.
Der Fliehkraftregeler ist in der oberen Hälfte der Fig. 2 in der Ruhestellung und in der unteren Hälfte in einer Stellung in Betrieb abgebildet Der erfindungsgemässe Regler besteht nun im wesentlichen aus einer Druckfeder 1, einer Einstellschraube 2, einem Fliehgewicht 3, einer Regelblende 4 sowie einem Reglerstock 5.
Die Fig. 3 und 4 zeigen erfindungsgemässe Blendenausführungen, die vorzugsweise aus einem Blech inRechteck- oder Parallelogrammform erzeugt werden, in dem das Blechstück durch in gleichen Abständen geführte parallele Schnitte eingeschnitten und so eingerollt wird, dass die so entstehenden elastischen Streifen der Blende einander etwas überlappen. Die auf diese Weise erzeugte trichterförmige Blende ist an der Stirnseite des fliehkraftbetätigten und von Flüssigkeit durchströmten Reglerteiles 3 angeordnet.
Der in der radialen Ölförderbohrung des umlaufenden Lagerteiles mit Bewegungsspiel angeordnete Teil 3 verschiebt sich unter Fliehkraftwirkung gegen die Wirkung einer Feder l, die mittels einer Einstellschraube 2 so justierbar ist, dass erst bei einer bestimmten Drehzahl die Fliehkraft des Fliehgewichtes 3 grösser ist als die Vorspannung der Feder l. Die mit dem von Flüssigkeit durchströmten Fliehgewicht 3 verbundene Regelblende 4 wird durch das von der Fliehkraft bewegte Fliehgewicht unter gleichzeitigem Zusammenpressen der Druckfeder 1 in den ringförmigen Regelstock 5 hineingeschoben, so dass sich die Austrittsöffnung der trichterförmigen Regelblende mit axial nach aussen erfolgender Verschiebung unter Zunahme der Überlappung der elastischen Regelblendenstreifen verengt. Die jeweilige lichte Weite bzw.
Form des Blendenöffnungsquerschnittes ist demnach im wesentlichen von der Ausbildung der Streifenblende und der inneren Gleitfläche des ringförmigen Regelstockes bestimmt. Die Justierung der Blende erfolgt in der Ruhestellung des Reglers bzw. bei Stillstand der Maschine, indem der Ausströmquerschnitt der Blende ausgangsgrössenmässig durch Einstellung des Regelstockes 5 justiert wird.
Die erfindungsgemäss in Abhängigkeit von der Drehzahl sich selbsttätig verstellende Blende funktioniert in der Weise, dass die durch Drehzahlerhöhung bedingte steigende Ölförderung wieder drehzahlabhängig durchDurchflussquerschnittsverkleinerung so verringert bzw. auf den erforderlichen günstigen Wert gedrosselt wird, so dass trotz Drehzahlerhöhung bzw. -änderung vorzugsweise im Bereich zwischen Nennund Durchgangsdrehzahi der Maschine eine erwünscht konstantbleibende Ölförderung erreicht ist.
In Fig. 6 der Zeichnung ist der Zusammenhang zwischen geförderter Ölmenge und Lager bzw. Vertikalwellendrehzahl graphisch dargestellt, u. zw. gibt Kurve I die Abhängigkeit der gefördertenSchmieröl- menge von der Drehzahl für eine ungeregelt betriebene und Kurve II für eine vermittels Fliehkraftregler geregelt betriebene Ölumlaufschmierung an.
Der erfindungsgemässe Regler ermöglicht es demnach bei entsprechendem Abstimmen der Fliehkraftreglerteile, insbesondere der Druckfeder 1, des Fliehgewichtes 3 und der Reglerblende 4, für jede Maschine mitumlaufschmierung in einfacher Weise eine selbsttätig sich regelnde Schmiereinrichtungvon
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optimaler Wirtschaftlichkeit zu schaffen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Ölumlaufschmiereinrichtung für selbstschmierende Lager, vorzugsweise von elektrischen Vertikalgrossmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass in den drehzahlabhängigen, vorzugsweise durchFliehkraftwirkung hervorgerufenen Ölumlauf ein'oder mehrere fliehkraftabhängige Drosselorgane eingeschaltet ist oder sind, dessen oder deren Drosselwirkung mit steigender Drehzahl zunimmt, wobei z. B. der Ölumlauf im Bereich zwischen Nenndrehzahl und Durchgangsdrehzahl konstant bleibt.