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Schlagradmühle
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schlagradmühle, insbesondere für die Versorgung von Feuern- gen mitKohlenstaub, bei der das beiderseits des Mühlengehäuses gelagerte Schlagrad Mahlgut und Förder- wind von beiden Seiten axial empfängt und tangential in das das Schlagrad umgebende Mühlengehäuse schleudert.
Einen wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit derartiger Mühlen und der von ihnen versorgten
Staubfeuerungen bzw. Dampfkessel übt die Betriebsbereitschaft der Mühlen aus, die um die Zeiten ver- mindert wird, in denen die Mühlen zum Auswechseln ihrer Verschleissteile, hauptsächlich der Schläge ! ; ausser Betrieb sind. Auch der für das Auswechseln erforderliche Aufwand an Personal engt den wirtschaft- lichen Nutzen der Mühlen ein.
Um die Forderung nach schnellem Wechsel der Verschleissteile erfüllen zu können, ist es bekannt, die Gehäuse von Schlägermühlen längs der Schlagradachse zu unterteilen und den Gehäuseunterteil unabhängig vom Gehäuseoberteil zu lagern. Der Gehäuseunterteil wird auf Rollen fahrbar angeordnet und kann nach Lösen der Verbindungen zum Oberteil seitlich weggefahren werden. Der Nachteil dieser Bauart besteht darin, dass sie im modernen Kraftwerksbau mit grossen Kesseleinheiten und damit grossen Mühlenleistungen nicht mehr verwendet werden können, da der zum Wegfahren der Gehäuseunterteile erforderliche Platz nicht zur Verfügung steht.
Bei kleineren Siebmilhlen ist es auch bekannt, das Mühlengehäuse derart zu unterteilen und auszubilden, dass ein Teil desselben nach oben aufgeklappt werden kann. Für Kohlenmühlen ist eine derartige Massnahme wegen der über den Mühlen angeordneten Sichter und/oder Staubleitungen nicht durchführbar.
Nach der Erfindung werden wesentliche Verbesserungen dadurch erzielt, dass unterhalb des Gehäuseunterteils ein Raum vorgesehen ist, in den der Gehäuseunterteil ganz oder teilweise versenkt werden kann.
Zwecks Auswechseln der Schläger kann nunmehr der Gehäuseunterteil abgesenkt werden, obwohl der Gehäuseoberteil fest mit den Zuleitungen und den Ableitungen für Mahlgut und Förderwind verbunden bleibt. Für den Gehäuseunterteil wird dabei kein zusätzlicher Platz benötigt. Das Bedienungspersonal kann durch den Spalt zwischen Gehäuseober-und-unterteil leicht an die auszuwechselnden Schlagplatten bzw. sonstige Verschleissteile gelangen.
In weiterer Ausbildung der Erfindung liegt in bekannter Weise die Trennfläche schräg und schneidet das Mühlengehäuse in einer Linie, die oberhalb der Scheitelhöhe des eingebauten Schlagrades und vorzugsweise auch oberhalb der Welle verläuft, so dass, wenn erforderlich, bei abgesenktem Gehäuseunterteil das gesamte Schlagrad mit seiner Welle aus dem Gehäuse herausgezogen werden kann.
Erfindungsgemäss greift an dem Gehäuseunterteil ein stationäres, vorzugsweise hydraulisches Hubwerk an, mit dessen Hilfe der Unterteil abgesenkt bzw. gegen den Oberteil angepresst werden kann.
In der Zeichnung ist die Erfindung mit weiteren Einzelheiten in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen die Fig. 1 einen senkrechten Querschnitt durch die Mühle etwa nach Linie a-b in Fig. 2, die Fig. 2 einen senkrechten Querschnitt etwa nach Linie c-d in Fig. 1, die Fig. 3 eine Seitenansicht der Mühle, die Fig. 4 eine Frontansicht der Mühle.
Die Mühle enthält das Schlagrad 1, welches mit seiner Welle beiderseits gelagert ist und über eine Kupplung 2 von einem Motor unmittelbar oder über ein Getriebe in Umlauf gesetzt wird. Das Schlagrad
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besteht aus einer Nabenscheibe 3, welche durch Stege 5 beiderseits mit Ringscheiben 4 verbunden ist, so dass das Schlagrad einem doppelseitig ansaugenden Ventilatorrad ähnelt. Zwischen den Scheiben sind in bekannter Weise die auswechselbaren Schlagplatten angeordnet. Die Ringscheiben 5 lassen die Öffnun- gen 6 frei für den Eintritt von Kohle und Luft oder Feuergasen aus den Fallschächten 7. Das Schlagrad wird zum Teil von einem oberen Gehäuseteil 8 umfasst, der auf den Trägern 9-10 ruht.
Der Träger 10 ist auf
Pendelstützen 25 gelagert, wodurch das Mühlengehäuse bei Erwärmung sich frei nach dieser Seite hin dehnen kann. Zum restlichen Teil ist das Schlagrad von dem unteren Gehäuseteil 11 umgeben, der mit
Armen 12 an den Lagern 13 angelenkt ist. Der Gehäuseteil 11 ist auf den Stangen 14 abgestützt, die an- derseits mit in den Druckzylindern 15 gleitenden Kolben versehen sind, die ihrerseits von einem in die
Zylinder unter die Kolben eingepressten Flüssigkeit, beispielsweise Öl, Wasser oder Pressluft getragen wer- den. Die Druckzylinder sind an den Lagern 16 angelenkt. An das spiralig das Schlagrad umgebende Ge- häuse schliesst sich der Auslass 17 an, der das gemahlene Gut mit dem Fördergas in den Sichtraum 18 ent- weichen lässt. Der Auslass 17 wird teils von der Decke 19, teils vom Sichterauslass 24 und gegebenenfalls von der Drehklappe 20 überdeckt.
Man kann die Rohkohle nur über die Radhälfte, die der Decke 19 zuge- ordnet ist, in die Mühle gelangen lassen. Das grobe Mahlgut prallt dann beim Aufströmen durch den Ka- nal 17 gegen die Decke 19 (oder die Klappe 20) und fällt zurück in den Satteltrichter 21, dessen Ausläufe 22 es in die Schächte 7 und somit in das Schlagrad leiten. Ein Teil der Fördergas mit genügend feinem
Mahlgut kann dagegen unter der Klappe 20 hindurch oder seitlich um sie herum zum Sichterauslass 24 und aus ihm zur Verwendungsstelle, gegebenenfalls zu den Brennern einer Kohlenstaubfeuerung entweichen. Eine über dem Trichtersattel angebrachte Drehklappe 23 gestattet es, im Sichtraum angefallenes Mahlgut mehr oder weniger der einen oder der andern Schlagradseite zuzuführen.
Bei Mahlgut mit hohem Gehalt an schleissendem Ballast werden die Griesse ausschliesslich in die rechte Schlagradhälfte geleitet, um sie auf diese Weise nach dem 2. Mahldurchgang in den Sichterauslass 24 bzw. aus der Mühle zu befördern. Das bedeutet, dass z. B. die in der linken Radhälfte noch nicht ausreichend zerkleinerte Kohle noch die rechte Radhälfte passiert und von dort praktisch ausgetragen wird.
Zur Besichtigung des Schlagrades bzw. zum Auswechseln der Schlagradplatten oder sonstigen Verschleissteile genügt es, an der Naht zwischen dem Gehäuseoberteil 8 und dem Gehäuseunterteil 11 angebrachte, die Dichtung sichernde SpannElemente, wie Schrauben od. dgl. zu lösen und das Flüssigkeitspolster unter den Druckkolben der Druckzylinder 15 entweichen zu lassen, wodurch der Gehäuseteil 11 um die Achse der Lager 13 in den Raum 26 herunterklappt und das Schlagrad freilegt. Zum Schliessen des Gehäuses werden die Druckzylinder wieder aufgefüllt und damit der Gehäuseunterteil wieder gehoben, wonach die Gehäuseteile mittels Schrauben od. dgl. wieder staubdicht miteinander verbunden werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schlagradmühle, insbesondere für die Versorgung von Feuerungen mit Kohlenstaub, bei der das beiderseits des Mühlengehäuses gelagerte Schlagrad Mahlgut und Förderwind von beiden Seiten axial empfängt und tangential in das das Schlagrad umgebende Mühlengehäuse schleudert, das längs der Schlagradachse unterteilt und der Gehäuseoberteil unabhängig vom Gehäuseunterteil gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des Gehäuseunterteils sich ein Raum befindet, in dem der Gehäuseunterteil ganz oder teilweise versenkbar ist.