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Schlagradmühle, insbesondere Kohlenmühle Die Erfindung bezieht sich
auf eine Schlagradmühle, insbesondere Kohlenmühle, bei der Schlag-und Ventilatorrad
auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sind und das. Mahlgut am äußeren Umfang des
Schlagrades aufgegeben wird.
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Die bei den verschiedenen Mühlengattungen angewandte und bekannte
Zuführung des Mahlgutes am äußeren Umfang des Schlagrades hat gegenüber der gleichfalls
bekannten axialen Zuführung den Vorteil, den nachteiligen axialen Druck auf die
Lagerung zu vermeiden. Außerdem verteilt sich das am äußeren. Umfang zugeführte
Mahlgut besser und gleichmäßiger auf die einzelnen Schlägerelemente. Des weiteren
ergibt sich der Vorteil, daß die Gesamtbreite der Gehäusetür erheblich schmaler
und die Türen leichter gehalten werden können. Die gewichtlich schwere und teure
elastische Verbindung zwischen Tür und Kohlenfallschurre, die bei der axialen Zuführung
des Mahlgutes notwendig ist, wird bei der Zuführung am äußeren Umfang erspart, da
sie durch eine einfache, nicht abhebbare; Stopfbuchse ausgeführt werden. kann, die
auf dem Gehäuse angeordnet ist. Diese an sich bekannten Vorteile der Zuführung am
äußeren Umfang
sollen bei der Schlagradmühle nach der Erfindung
gewahrt bleiben.
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Bei den bekannten Schlagradmühlen dieser Bauart sind die Schlag- und
Ventilatorräder als selbständige Bauelemente bzw. Einzelräder gestaltet, wobei das
Schlagrad die Kohle zerschlägt und zu Staub mahlt und das Ventilatorrad das Kohlenstäub-Luft-Gemisch
aus dem Schlagradraum absaugt. Diese Einzelräder sind bei den bekannten Mühlen,
nicht nur durch Zwischenwände des Gehäuses getrennt, sondern außerdem noch durch
Zwischenräume. Diese Bauarten bedingen sowohl einen großen Raumbedarf als auch,
Mehrkosten an Werkstoff und Arbeitslohn, was in bezug auf den Umstand, das es sich
hier um eine in vielen Stückzahlen gefertigte Maschine handelt, von hoher Bedeutung
ist.
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Die funktionswichtigen Anordnungen sind bei vielen bekannten Mühlen
äußerst schwierig und verwickelt. Teils sind bei den bekannten Mühlen, da sie Grobkohle
- etwa qo mm Korn - nicht mit Sicherheit zermahlen, Grobbeechwerke dem eigentlichen
Feinbrechwerk vorgeschaltet, andererseits sind Siebanordnungen vor dem Ventilatorrad
angeordnet, damit für die zermahlene ausgestoßene Kohle ein bestimmter Feinheitsgrad
gewährleistet ist. Die bekannten Mühlen, mit Siebanordnungen verstopfen bisweilen,
hauptsächlich, bei Grobkohle, infolge nicht sorgfältiger Bedienung.
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Als ein wesentlicher Nachteil hat sich. bei der Bauart mit Einzelrädern
und Zwischenwänden die schwierige Montage und Demontage der Mühle, vornehmlich der
Schlagräder, erwiesen. Dies ist in Hinsicht auf die starke Abnutzung sowohl der
Schlägerelemente der Schlagräder als auch. der Innenpanzerung insofern von erheblicher
Bedeutung; als in gewissen Zeitabständen diese Teile ausgewechselt und die Mühlen
an einzelnen Stellen ausgebessert bzw. überholt werden müssen. In technologisch-funktioneller
Beziehung ist festzustellen, daß bei den bekannten Mühlen die Zwischenwände und
Zwischenräume den Strömungswiderstand erhöhen und die Leistung und den Wirkungsgrad
vermindern.
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Bei den soganannten Ventilatarschlagradmühlen sind Schlagplatten,
vorgesehen, die wegen der hohen Luftleistung großflächig bemessen sein müssen. Infolge
der verhältnismäßig geringen Anzahl der Schlagplatten wird das Mahlgut nicht oft
genug angeschlagen, also wenig zermahlen.. Dagegen ist der Verschleiß der Schlagplatten
durch den langen Gleitweg der Kohle auf der Platte groß. Es muß eine mehrmalige
Umwälzung des Mahlgutes erfolgen:, was einen hohen Kraftbedarf und die Anordnung
eines Windsichters erfordert. Die Windsichter, die den Mühlen nachgeschaltet sind,
sondern die zu großen Stücke zum nochmaligen Vermahlen aus dem Kohlenstaub-Luft-Gemisch-
aus. Diese Sichter vergrößern die Bauhöhe der Mühleerheblich und verteuern sie außerdem.
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Auch hat man bereits bei Schlagradmühlen vorgeschlagen, an der ein=en
Scheibe des Ventilatorschlagrades Hilfsflügel zur Erzeugung eines zusätzlichen Luftstromes
vorzusehen, um so das zu dichte Kohlenstaub-Luft-Gemisch besser zu durchmischen.
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Die vorstehend geschilderten. Nachteile bei den bekannten Mühlen werden
gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß das Ventilatorrad. und das Schlagrad
links und rechts unmittelbar, d. h. ohne Zwischenräume, an einer mit der Welle umlaufenden,
die Verbindungsöffnung enthaltenden Mittelscheibe befestigt sind und das so gebildete
Doppelrad von einem gemeinsamen. Gehäuse ohne das Schlag- und Ventilatorrad trennende
Zwischenwände eingeschlossen ist. Hierdurch kommen nicht nur die sonst eingebauten
Zwischenwände der Gehäuse und Zwischenräume zwischen. Schlag- und Ventilatorrad
in Fortfall, sondern es ergeben sich auch baulich geringere Abmessungen, wodurch
Einsparungen an Werkstoff und Arbeitslohn erreicht werden. Das gemeinsame Gehäuse
für die Aufnahme des Doppelrades gibt die Möglichkeit einer einfachen Montage und
Demontage-, so daß auch Überholungen des Doppelrades und der Innenpanzerung in geringer
Zeit ausführbar sind. Dies ist mit Rücksicht auf den stellenweise auftretenden Verschleiß
der Schlägerelemente der Schlagräder und der Panzerungselemen:te beachtlich.
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Die kurze zusammengedrängte Bauart des Schlag-und des Ventilatorrades
ergibt erstmalig einen kurzen Ansaugweg vom Schlagradraum zum Ventilatorradraum
und außerdem geringe Strömungswiderstände, so daß die Leistung und der Wirkungsgrad
der Mühle verbessert werden.
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Nach einem weiteren Motiv der Erfindung sind die zueinander spiralbogenförmig
angeordnet, so, daß das Mahlgut beim Zermahlen spiralbogenförmig zur Mitte des Schlagradraumes
befördert und von dort durch, das Ventilatorrad abgesaugt wird. Hierbei sind die
Schlägerelemente in bezug auf die Kreise, die sie beim Umlauf bilden, gegeneinander
ohne Spielraum vorgesehen, so daß zwangläufig das zermahlene Gut zur Mitte befördert
wird. Um eine zum Mittelpunkt gerichtete verstärkte Teilströmung im Schlagradraum
zu erzielen, sind, erfindungsgemäß die Schlägerelemente im Umlaufsinne unter einem
Anstellwinkel geneigt, und zwar insbesondere die am weitesten außen und innenliegenden
Schlägerelemente. Die den bekannten Mühlen gegenüber erhöhte Anzahl der Schlägerelemente
bewirkt eine feinere und schnellere Zermahlung des Mahlgutes.
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Nach einem anderen. Grundgedanken der Erfindung ist für Regelzwecke,
insbesondere zur Regelung der Leistung, der Strömungswiderstand des Ansaugweges
zwischen Schlagrad und Ventilatorrad regelbar ausgebildet, und zwar insbesondere
durch vorzugsweise von außen verstellbare Klappen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden mit Hinweis auf die Zeichnung
in der Beschreibung des Ausführungsbeispieles erläutert. In der Zeichnung stellt
dar Abb, r einen Längsschnitt durch das Mühlengeh.äuse mit Doppelrad nach der Linie
E-F der Abb. 2,
Abb. 2 einen Ouerschn.itt durch den. Ventilatorraum
mit Venti#lato,rrad nach der Linie, A-B der Abb. i, Abb-. 3 einen Querschnitt durch
dien. Sch.lagradraum mit Schlagrad nach der Linie C-D der Abb. i, Abb. 4 eine größere
Wiedergabe des in Abb. 3 dargestellten Schlagrades, Abb. 5 ein Schlägerelement,
das durch Öffnen einer Klappe am Gehäuse leicht auswechselbar ist. Bei der Mühle
nach den Abb. i bis 4 sind. das Ven:tilatorrad i und das Schlagrad 2 links und rechts
unmittelbar, d. h. ohne Zwischenräume, an einer Mittelscheibe 3, die mit der Welle
4. umläuft, angeordnet. Die Schlägerelemente 5 des Schlagrades 2 sind - wie dies
Abb. 3 und vornehmlich Abb. 4 zeigt - zueinander spiralbogenförmig angeordnet, so
daß das in Richtung des Pfeiles 6 (s. Abb. 1, 2 und 3) einfallende Mahlgut mehrmals
von einer Vielzahl der Schlägerelemente 5 zerschlagen wird, ehe es durch die Ansaugöffnung
7 in der Mittelscheibe 3 von dem Ventilatorrad i an@ gesaugt wird. In radialer Richtung
betrachtet, sind also mehrere Schlägerelemente 5 anstatt nur eines einzigen Schlägerelementes,
wie sonst, vorgesehen. Wie Abb. 4 ferner zeigt, sind die Schlägerelemente 5 im Schlagrad
2 in bezug auf die Kreise, die sie beim Umlauf bilden, gegeneinander ohne Spielraum
vorgesehen, so daß jedes größere Kohlestück unbedingt mehrmals getroffen, feinstens
zermahlen und zur Ansaugöffnung 7 befördert wird: Damit nun für das, zerschlagene
Mahlgut eine zum Mittelpunkt gerichtete Teilströmung erzielt wird, werden die Schlägerelemente
5 im Umlaufsinne unter einem Anstellwinkel geneigt, und zwar insbesondere die am
größten und kleinsten Teilkreisdurchmesser der Schläger vorgesehenen Schlägerelemente.
Das Ventila,torrad i ist in an sich bekannter Weise mit Ventilatorflügeln 8 ausgerüstet.
Der Diffuso,r 9, der das Ven,tilatorrad i - wie dies Abb. 2 zeigt -umgibt, ist an
seiner engsten Stelle, d. h. am Anfang io, etwa i bis 5 mm breit gehalten, da nur
Staub im Ven:tilatorradraum vorhanden ist, wodurch der Wirkungsgrad verbessert wird.
Demgegenüber weist bei den bekannten Ventilatorschlagradrnüh.len. der Diffusor eine
weit größere Anfangsbreite - etwa 5o bis ioo mm - auf, da nur grobe und halbzerschlagene
Kohleteilchen, gegebenenfalls auch Fremdkörper, z. B. Eisen, in den Diffusorraum
eintreten. Das aus Ventilatorrad i und Schlagrad 2 bestehende Doppelrad 1, 2 ist
mittels einer Flanschscheibe i i mit der vom Motor 12 angetriebenen Welle 4 verbunden,
also nach. Art der fliegenden Lagerung im Lager 13 gelagert. Das Doppelrad 1, 2
ist von einem gemeinsamen Gehäuse 14 eingekapselt, das mit einer Tür 15 abgeschlossen
ist. Eine Panzerung 16 umgibt das Schlagrad 2 mit geringem Luftspalt, also ahne
Diffusor. Unter dem Schlagrad 2 bzw. dem SÜhlagradraum ist ein Sumpf 17 vorgesehen.
An der inneren Seite der Tür 15 sind vorzugsweise; von außen verdrehbare Widerstandsflächen
18 angeordnet, so daß durch Drehen bzw. durch die verschiedene Winkellage dieser
Widerstandsflächen. 18 der Strömungswiderstand des Ansaugweges zwischen Schlagrad
2 und Ventilatorrad i den erforderlichenBedingungen an, gepaßt werden kann. Diese
Einzelheiten und Zusammenhänge sind aus den Abb. i und 2 eindeutig zu entnehmen.
Wie die Abb. i und 2 zeigen, sind an der Rückseite des Gehäuses 14 abnehmbare Verschlußklappen
i9 vorgesehen, so daß die Auswechselung der profilartigen Schlägerelemente 5 des
innen - also nicht an der Tür 15 - liegenden Schlagrades :2 gemäß Abb. 5 nach Öffnen
der Verschlußklappen i9 (Abb. i) ohne Demontage des Doppelrades 1, 2 möglich ist.