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Vorrichtung zum Ingangsetzen einer Filmkamera
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ingangsetzen einer Filmkamera, sowohl für den normalen
Gang, bei dem die Anzahl der exponierten Aufnahmen pro Sekunde durch die eingestellte Frequenz des
Kameramechanismus gegeben ist, als auch zur Herstellung von Aufnahmen mit einem bestimmten Zeit- abstand.
Bisher bekannte Auslösevorrichtungen des Kameramechanismus sind entweder bloss für den normalen
Gang konstruiert, oder ist für die Auslösung einer jeden gewünschten Funktion ein besonderer Druckknopf vorgesehen bzw. wird der Mechanismus durch einen Druckknopf in Gang gesetzt und die Wahl der ge- wünschen Art der Auslösung erfolgt durch ein besonderes Steuerelement (z. B. gemäss der tschechoslo- wakischen Patentschrift Nr. 93623, Umschaltvorrichtung zur Herstellung von statischen oder kinemato- graphischen Aufnahmen mit Filmaufnahmekameras).
Zweck der Erfindung ist eine Vorrichtung, die den bisher bekannten Stand der Technik auf dem erwähnten Gebiet wesentlich vereinfacht und verbessert. Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Ingangsetzen einer Filmkamera vereinigt denDruckknopf für das Ingangsetzen und das Element für die Funktionswahl in ein gemeinsames Steuerelement, das auch gleichzeitig zur Befestigung eines biegsamen Auslösers dient. Dadurch wird die Bedienung der Kamera erleichtert und eine bessere Übersicht über die Steuerelemente gewonnen.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Ingangsetzen einer Filmkamera fUr den normalen Gang oder für Bildaufnahmen mit beliebigem Zeitabstand durch Drücken eines Auslöserdruckknopfes oder eines eingeschraubten biegsamen Auslösers, ist dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösemechanismus aus einem Hebelpaar besteht, dessen erster Hebel infolge der Lage seiner drehbaren Lagerung in zwei Arbeitsrichtungen ausschwingen kann, während der zweite Hebel in einem Lager in einer Arbeitsrichtung ausschwenkbar gelagert ist, wobei die Bewegungen der beiden Hebel durch einen, am zweiten Hebel befestigten Stift, der in eine Aussparung im ersten Hebel hineinreicht, derart gekoppelt sind, dass beide Hebel eine Scherbewegung ausführen, die sich durch Ausschwenkung des oberen Endes des in zwei Richtungen ausschwenkbaren Hebels entweder nach vorn oder nach hinten äussert,
während an das obere Ende dieses Hebels in seiner normalen mittleren Lage ein erster Stift der Welle des Kameramechanismus aufliegt, dessen Bahn durch die erwähnte Ausschwenkung des oberen Endes des ersten Hebels freigegeben wird, u. zw. beim Ausschwingen nach vorn derart, dass sich die Welle des Mechanismus ständig drehen kann, und beim Ausschwingen nach hinten derart, dass der erste Stift der Welle des Kameramechanismus zwar freigegeben wird, aber das obere Ende des ersten Hebels in die Bahn eines zweiten, an der Welle vorgesehenen Stiftes gelangt, so dass die Welle bereits nach einemTeil ihrer ersten Umdrehung zum Stehen gebracht wird und den Rest dieser ersten Umdrehung erst nach erneuerter Freigabe der Bahn des zweiten Stiftes nach Rückkehr des ersten Hebels in die mittlere Ausgangslage beenden kann, welche Rückbewegung durch eine Feder bewirkt wird,
welche sich an die unteren Enden der beiden Hebel unterhalb der Lagerung des ersten Hebels stützt.
Die Erfindung soll nun mit Hilfe der beiliegenden Zeichnungen näher erklärt werden. Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Teiles der Filmkamera mit einem Ausführungsbeispiel des Auslösemechanismus, und Fig. 2 zeigt eine Einzelheit eines Auslösedruckknopfes im Schnitt mit dem angeschlossenen biegsamen Auslöser. Gleiche Bestandteile sind in beiden Figuren mit denselben Bezugszeichen
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bezeichnet.
Im Kamerakörper 1 ist eine Führung 2 für den Auslöserdruckknopf 3 vorgesehen. Der Druckknopf ist an seiner Rückseite mit einem Flansch, der auf der Führung 2 aufsitzt, und mit einem Einschnitt versehen, in den ein flacher Fortsatz eines Vierkants 4 eingreift, der auf diese Weise ebenfalls in der Führung 2 geführt wird. Der Vierkant ist an seiner Rückseite fest mit einer Leitstange 5 verbunden, die im Kamera- körper geführt wird. DieseTeile des Mechanismus werdendurch die Feder 6 in der Grundstellung gehalten, d. h. mit dem Flansch des Druckknopfes 3 an der Führung 2 anliegend. Die Leitstange 5 ist an der Rück- seite mit einem Drücker 7 versehen, welcher exzentrisch zur Längsachse der Leitstange angeordnet ist.
Der eigentliche Auslösemechanismus besteht aus einem Hebelpaar 8,15. Der doppelarmigeHebel 8, der als erster Hebel bezeichnet wird, ist in einem Lager 9 im Kamerakörper gelagert. In der Ruhelage ver- hindert das obere Ende dieses ersten Hebels die Bewegung des Stiftes 10 der Welle 11 des Kameramechanismus.
Diese Welle wird in nicht dargestellter Weise vom Kameramechanismus angetrieben. Die Lagerung der
Welle 11 ist ebenfalls nicht dargestellt. Im dargestellten Beispiel trägt die Welle 11 einen Rotationsver- schluss 12, der in der gegebenen Lage den Durchgang des Lichtes aus dem Objektiv auf die empfindliche
Schicht des Filmbandes verhindert.
Der zweite, einarmige Hebel 15 des erwähnten Hebelpaares ist im Kamerakörper im Lager 16 gelagert und mit einem Stift 17 versehen, der in eine Aussparung im Hebel 8 eingreift. Infolge der gegenseitigen
Lage des Stiftes 17 und der Lager 9, 16 der beidenHebel 8, 15, führen die Hebel eine Scherbewegung aus.
Die auf den unteren Endender Hebel aufsitzende flache Feder 18 bringt diese Hebel in die Ruhelage zurück.
Bei Drehung des Druckknopfes 3 wird dessen Bewegung auf den Vierkant 4, die Leitstange 5 und den
Drücker 7 übertragen. Dies erfolgt durch den Eingriff des flachen Endes des Vierkantes in den Einschnitt des Druckknopfes. Der exzentrisch angeordnete Drücker 7 kann auf diese Weise durch Teildrehungdes
Druckknopfes 3 entweder gegen das untere Ende des ersten Hebels 8 oder des zweiten Hebels 15, oder gleich- zeitig gegen beide Enden eingestellt werden. Diese individuellen Lagen werden durch eine auf die ent- sprechende Fläche des Vierkantes aufliegende flache Feder 14 gesichert.
Bei Verdrehung des Drückers 7 gegen den ersten Hebel 8 wird beim Herabdrücken des Druckknopfes 3 der Druck auf den Hebel 8 übertragen und sein oberes Ende wird nach vorne in Richtung A ausgeschwenkt.
Dadurch wird die Bahn des Stiftes 10 freigegeben und die Welle 11 des Kameramechanismus beginnt sich zusammen mit dem ganzen angeschlossenen Mechanismus ununterbrochen zu drehen, wobei die Drehzahl der normalen Bildfrequenz entspricht. Bei Aufhebung des Druckes Åauf den Druckknopf des Auslösers 3 kehrt die Auslösevorrichtung durch Wirkung der Federn 6 und 18 in die Ausgangsstellung zurück. Dadurch gelangt das obere Ende des ersten Hebels 8 wieder in die Bahn des Stiftes 10, dessen Bewegung dadurch verhindert wird, so dass auch der ganze Kameramechanismus zum Stehen gebracht wird.
Beim Verdrehen des Drückers 7 mittels des Auslösedruckknopfes 3 in die um 1800 entgegengesetzte
Lage gegen das untere Ende des zweiten Hebels 15, wird dieser Hebel beim Herabdrücken des Druckknopfes 3 nach hinten ausgeschwenkt. Durch Wirkung des Stiftes 17 wird nun aber gleichzeitig auchdas obere Ende des ersten, doppelarmigen Hebels nach hinten in Richtung B ausgeschwenkt. Dadurch wird der Stift 10 der Welle 11 zwar wieder freigegeben und die Welle beginnt sich wieder zu bewegen, sie kann aber nur einen Teil der Umdrehung vollenden, da dann ihre weitere Bewegung durch den Stift 13 gehemmt wird, in dessen
Bahn das ausgeschwenkte obere Ende des ersten Hebels 8 gebracht wurde. Beim Aufheben des Druckes auf den Druckknopf 3 kehrt der ganze Mechanismus wieder durch Wirkung der Federn 6 und 18 in die mittlere Ausgangsstellung zurück.
Dadurch wird die Bahn des Stiftes 13 der Welle 11 wieder frei, so dass der Stift den restlichen Teil der Umdrehung vollenden kann. Die Welle dreht sich nun so lange, bis der Stift 10 wieder durch das obere Ende des ersten Hebels aufgehalten wird, der inzwischen wieder in seine mittlere Lage gebracht wurde. Während dieses Zyklus wird ein Bildrahmen des Filmbandes belichtet. Weitere Bildrahmen können durch erneutes Herabdrücken des Auslösedruckknopfes 3 und durch seineFreigabe belichtet werden.
BeiVerdrehungdesDrückers 7 durch den Druckknopf 3 in irgendeine Zwischenlage, d. h. gleichzeitig gegen die unteren Endenbeider Hebel 8, 15 kann keiner der beiden Hebel ausschwingen. Auf diese Weise ist der Mechanismus gegen Selbstauslösung der Kamera durch zufälliges Herabdrücken des Druckknopfes 3 gesichert.
Die einzelnen Lagen des Drückers 7 sind aussen an der Kamera in geeigneter Weise für die einzelnen wählbaren Funktionen des Mechanismus bezeichnet und durchdieLage des Auslösedruckknopfes 3 bestimmt.
Dieser Druckknopf ist mit einem inneren Gewinde versehen, in das ein biegsamer Auslöser 19 hinein- geschraubt werden kann. Beim Herabdrückendes biegsamen Auslösers wirkt sein Auslösestift 20 auf die Stirnfläche des flachen Fortsatzes des Vierkantes 4 und verdrängt diesen aus seiner Ruhelage in der im Druck-
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knopf vorgesehenen Einschnitt oder Rille. Diese Verschiebung überträgt sich weiter'durch den Vierkant 4, die Leitstange 5 und den Drücker 7 auf die Hebel, wie bereits oben erwähnt. Auch bei Verwendung des biegsamen Auslösers kann der Auslosedruckknopf 3 verdreht und die gewünschte Funktion des Auslöse- mechanismus gewählt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Ingangsetzen einer Filmkamera für den normalen Gang oder für Bildaufnahmen mit beliebigem Zeitabstand durch Drücken eines Auslösedruckknopfes oder eines eingeschraubten bieg- samen Auslösers, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösemechanismus aus einem Hebelpaar (8, 15) be- steht, dessen erster Hebel (8) infolge der Lage seiner drehbaren Lagerung (9) in zwei Arbeitsrichtungen ausschwingen kann, während der zweite Hebel (15) in einem Lager (16) in einer Arbeitsrichtung aus- schwenkbar gelagert ist, wobei die Bewegung der beiden Hebel durch einen, am zweiten Hebel (15) be- festigten Stift (17), der in eine Aussparung im ersten Hebel hineinreicht, derart gekoppelt sind, dass beide
Hebel eine Scherbewegung ausführen,
die sich durch Ausschwenkung des oberen Endes des in zwei Rich- tungen ausschwenkbaren Hebels (8) entweder nach vorn oder nach hinten äussert, während an das obere Ende dieses Hebels (8) in seiner normalen mittleren Lage ein erster Stift (10) der Welle (11) des Kamera- mechanismus aufliegt, dessen Bahn durch die erwähnte Ausschwenkung des oberen Endes des ersten Hebels (8) freigegeben wird, u.
zw-beim Ausschwingen nach vorne derart, dass sich die Welle des Mechanismus ständig drehen kann, und beim Ausschwingen nach hinten derart, dass der erste Stift (10) der Welle (11) des
Kameramechanismus zwar freigegeben wird, aber das obere Ende des ersten Hebels (8) in die Bahn eines zweiten, an der Welle (11) vorgesehenen Stiftes (13) gelangt, so dass die Welle (11) bereits nach einem Teil ihrer ersten Umdrehung zum Stehen gebracht wird und den Rest dieser ersten Umdrehung erst nach erneuerter
Freigabe der Bahn des zweiten Stiftes nach Rückkehr des ersten Hebels (8) in die mittlere Ausgangslage beenden kann, welche Rückbewegung des Hebels durch eine Feder (18) bewirkt wird, welche sich an die unteren
Enden der beiden Hebel unterhalb der Lagerung des ersten Hebels (8) stützt.