AT228376B - Verfahren zur Entfernung von NO aus Industriegasen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von NO aus IndustriegasenInfo
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Verfahren zur Entfernung von NO aus Industriegasen EMI1.1 <Desc/Clms Page number 2> man noch nicht komprimiert hat. Indem man so verfährt, bewirkt man, dass die benötigte Menge Cyclo- pentadien fortwährend umläuft ; demgemäss brauchen nur geringe Mengen Cyclopentadien beigegeben zu werden, um eventuelle Verluste an diesem Stoff auszugleichen. Handelt es sich um Koksofengas, so lässt sich das erfindungsgemässe Verfahren vorteilhaft mit der an sich bekannten Gewinnung von Benzol aus Koksofengas durch Waschung mit Öl kombinieren. In Fig. 1 und 2 ist das erfindungsgemässe Verfahren schematisch dargestellt : Fig. 1 zeigt das Verfah- ren. das ohne Benzolgewinnung, Fig. 2 dasjenige, das unter Gewinnung von Benzol erfolgt. Gemäss Fig. 1 tritt das Gas über eine Leitung 1 in einen Wascher 2 ein, in dem das Gas dem Wasch- öl einen grossen Teil seines Gehaltes an Cyclopentadien entzieht ; das nunmehr mit Cyclopentadien ange- reicherte Gas wird mittels eines Kompressors 3 komprimiert und anschliessend unter Anwendung von Druck in einer Waschsäule 4 mit cyclopentadienarmem Öl, das mittels einer Pumpe 6 aus dem Wascher 2 zu- geleitet wird, gewaschen. In dieser Waschsäule 4 entzieht das Öl dem Gas Cyclopentadien und zudem die gummiartigen Stoffe, die sich durch Reaktion von aus NO entstandenem NO mit Cyclopentadien gebildet haben, worauf das Öl wieder in den oberen Teil des Waschers 2 eingeleitet wird. Das Gas, das nunmehr NO-frei ist bzw. annähernd NO-frei, wird über eine Leitung 5 abgeführt. Das Verfahren gemäss Fig. 2 entspricht ungefähr demjenigen der Fig. 1, nur ist es von diesem darin verschieden, dass man das aus dem Wascher 2 abgeführte cyclopentadienarme Öl in einer Destilliersäule 8 einer Benzoldesorption unterzieht, wobei die Benzoldämpfe über eine Leitung 9 abgeführt werden. Mit Rücksicht darauf, dass man, bezogen auf die Waschung eines nicht komprimierten Gases, für die Waschung des komprimierten Gases mit weniger Öl auskommt, wird das Öl, das von der Benzoldesorption herkommt, in zwei Teile aufgeteilt ; der eine Teil geht über Pumpe 6 der Waschsäule 4 zu, der andere Teil wird über Pumpe 7 unmittelbar wieder dem Wascher 2 zugeleitet. Die Reaktion des NO mit dem in dem Gas vorhandenen Cyclopentadien geht jetzt an der Stelle vor sich, wo die für die Reaktion günstigsten Bedingungen vorliegen, nämlich hohe Temperatur, hohe Diolefinkonzentration und hohe Sauerstoffkonzentration. Sie liegen gleich hinter der Austrittsöffnung des Kompressors 3 vor. Analysen haben in der Tat gezeigt, dass das Entziehen von NO im Kompressorinneren und in der Leitung von dem Kompressor 3 zu der Waschsäule 4 erfolgt. Gleichzeitig mit dem in dem Kompressor und in der Leitung durch Kühlung gebildeten Kondensat - dessen Abführung aus dem System über nicht eingezeichnet Syphons erfolgt - werden das Stickstoffdioxyd, das sich gebildet hat, und die Teilchen der gebildeten gummiartigen Stoffe abgeführt. Die Bildung gummiartiger Stoffe ist nicht nur auf NO und Cyclopentadien beschränkt ; es lassen sich anstatt Cyclopentadien auch andere ungesättigte Kohlenwasserstoffe verwenden, die ein System konjugierter Bindungen oder mehrere solcher aufweisen, beispielsweise Butadien-1, 3 oder Inden. Letztere lassen sich aber beim erfindungsgemässen Verfahren nicht verwenden, denn z. B. Butadien wird bei der Waschung mit Öl, die in der Waschsäule 4 vorgenommen wird, nicht ausgewaschen, während Inden, wegen seiner geringen Flüchtigkeit, im Verlauf des Komprimierens oder nach dem Komprimieren kondensiert, so dass die in dem betreffenden Gas vorliegende Konzentration an diesen Dienen zu niedrig bleibt, um eine die Bildung gummiartiger Stoffe ermöglichende schnelle Reaktion erzielen zu können. Deswegen kann das erfindungsgemässe Verfahren nur mit Cyclopentadien durchgeführt werden bzw. mit einem ungesättigten, konjugierte Doppelbindungen aufweisenden Kohlenwasserstoff, dessen physikalische Eigenschaften hinsichtlich Auswaschbarkeit durch Öl und Flüchtigkeit denen des Cyclopentadiens ungefähr gleichkommen. Es sei hier bemerkt, dass in der deutschen Auslegeschrift 1023 556 ein Verfahren vorgeschlagen ist, bei dem man das NO aus Gasgemischen dadurch entfernt, dass man diese Gemische mit einer Lösung ungesättigter Kohlenwasserstoffe, die mit NO gummiartige Stoffe zu bilden vermögen, auswäscht. Im Gegensatz zu diesem Verfahren. erfolgt beim erfindungsgemässen Verfahren die Bildung gummiartiger Stoffe in der Gasphase, u. zw. vor der in der Säule 4 stattfindenden Waschung, wie dies aus der folgenden Tabelle hervorgeht, die die Ergebnisse von bei der NO-Entfernung aus Koksofengas vorgenommenen Messungen enthält. Die Zahlen, die in dieser Tabelle aufgeführt werden, stellen jeweils den Mittelwert von Ergebnissen dar, die bei 6-10 Messungen gefunden wurden. <Desc/Clms Page number 3> EMI3.1 <tb> <tb> Cyclopentadiengehalt <SEP> Stickstoffoxyd <tb> des <SEP> Gases <SEP> nach <SEP> Durch- <SEP> (NO+NO2) <SEP> in <SEP> cm3/Nm3 <tb> gang <SEP> durch <SEP> Wascher <SEP> 2 <tb> g/Nm3 <SEP> Eintritt <SEP> Austritt <SEP> Eintritt <SEP> Austritt <tb> Kompressor <SEP> Kormpressor <SEP> Wascher <SEP> Wascher <tb> 3 <SEP> 3 <SEP> 4 <SEP> 4 <SEP> <tb> 1, <SEP> 1 <SEP> 0, <SEP> 89 <SEP> 0, <SEP> 69 <SEP> 0, <SEP> 55 <SEP> 0, <SEP> 28 <SEP> <tb> 3, <SEP> 5 <SEP> 0, <SEP> 44 <SEP> 0, <SEP> 08 <SEP> 0, <SEP> 06 <SEP> 0, <SEP> 05 <SEP> <tb> 4, <SEP> 3 <SEP> 0, <SEP> 49 <SEP> 0, <SEP> 11 <SEP> 0, <SEP> 06 <SEP> 0, <SEP> 04 <SEP> <tb> EMI3.2 finden zu lassen, u. zw. wegen Explosionsgefahr der Kondensationsprodukte in der Gasscheidungsapparatur, wie in der oben genannten deutschen Auslegeschrift 1023 556 behauptet wird, trifft hier nicht zu, da die gebildeten Kondpnsationsprodukte durch die Ölwaschung und die anschliessenden Gasreinigungen aus dem Gasgemisch vor Eintritt in die Gasscheidungsapparatur entfernt sind. Leitet man das in dieser Weise gereinigte Gas der Gaszerlegungsanlage zu, so kommt es beim Beför- dern durch die Leitung infolge der in dieser stattfindenden Kondensation von Wasser noch zum Verschwinden von etwas Stickstoffoxyd und, vorausgesetzt dass das ursprüngliche Gas eine ausreichende Menge Cyclopentadien erhalten hat, beträgt dann der Stickstoffoxydgehalt des durchgeleiteten Gases bei dessen Eintreten in die betreffende Anlage weniger als 0,02 cm/Nm\ Der Gehalt an Cyclopentadien braucht nicht viel höher zu sein als 1 g/Nm ; eine zufriedenstellende Entfernung von Stickstoffoxyd liess sich bereits bei Cyclopentadiengehalten von 1,5 und 1,8 g/Nm8 erzielen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Entfernung von NO aus Industriegasen, z. B. Spaltgas, Generatorgas oder Koksofengas, die mindestens 0, l Vol.-% elementaren Sauerstoff enthalten, bei welchem das zu reinigende Gas mit einer Lösung gewaschen wird, welche Cyclopentadien oder andere, ihm eng verwandte, konjugierte Doppelbindungen aufweisende Kohlenwasserstoffe ähnlicher Flüchtigkeit enthält, und bei welchem sich durch Reaktion der genannten Kohlenwasserstoffe mit dem-aus NO und Sauerstoff entstandenen - N02 gebildete gummiartige Stoffe örtlich begrenzt abscheiden, dadurch gekennzeichnet, dass man das zu reinigende Gas durch Waschen mit einem die genannten Kohlenwasserstoffe enthaltenden Waschöl auf einen Gehalt an diesen Kohlenwasserstoffen von mindestens 1,5 g/Nm3 Gas bringt bzw.anreichert, dass man das erhaltene Gas hierauf komprimiert, wodurch die Bildung der gummiartigenStoffe in der Gasphase erfolgt, und dass man das komprimierte Gas sodann mit einem Waschöl zwecks Absorption des grössten Teiles der nicht umgesetzten oben genannten Kohlenwasserstoffe behandelt, wobei das hier anfallende Waschöl, gegebenenfalls nach Ergänzung der genannten Kohlenwasserstoffe, in die bei niedrigerem Druck als die zweite Waschstufe arbeitende erste Waschstufe rückgeführt wird.
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