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Verfahren zur Beschichtung von Oberflächen von Körpern aus makromolekularen organischen Stoffen
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Man verwendet ftir die amorphen Komponenten vorzugsweise solche Dispersionen, die einen Vinylidenchlorid-Anteil im Polymerisat von 85 bis 92% enthalten. Dispersionen dieser Art können beispielsweise so hergestellt werden, dass die Polymerisation durch Zugabe der Monomeren entsprechend ihren Mischpolymerisationsparametem in das Polymerisationsgefäss bei Temperaturen unterhalb 350C unter Vermeidung eines grösseren Monomerenüberschusses so geleitet wird, dass die Kristallisationsneigung der Makromolekülketten gestört wird.
Diese Dispersionen besitzen den Vorzug, dass ihre Polymerisatteilchen über lange Zeit ihren amorphen Strukturzustand aufrecht erhalten und dass somit diese Dispersionen über einen
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Als Herstellungsverfahren für die kristallinen Komponenten kommen alle Massnahmen in Frage, die den Polymerpartikeln die Eigenschaft vermitteln, bereits in der Dispersion in den ilberwiegend kristallinen Zustand überzugehen. Beispielsweise begünstigt eine heterogene Mischpolymerisationsweise unter Erzeu-
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Generell kommen für das erfindungsgemässe Verfahren alle Dispersionen auf Basis von Mischpolymerisaten des Vinylidenchlorids mit einem Anteil von 85 bis 95% Vinylidenchlorid in Frage, die selbst keinen transparenten und/oder zusammenhängenden Film mehr zu bilden vermögen.
Dispersionen dieser Art haben ebenfalls-bei ausreichender Zugabe von beispielsweise 1 bis 3%, bezogen auf die Dispersion eines geeigneten Emulgiermittels, wie sie z. B. in der deutschen Patentschrift Nr. 821615 beschrieben sind - eine längere Lebensdauer als der Gebrauchszeitraum der üblichen zur Kristallisation neigenden Dispersionen vergleichbarer chemischer Zusammensetzung. Es dürfte für den Fachmann daher keine Schwierigkeit bereiten, geeignete Dispersionen zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens auszuwählen.
Es wurde festgestellt, dass überraschenderweise die Zugabe von Dispersionen deren Polymerteilchen selbst keine
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vorwiegend amorph sind, bei geeigneten Mischungsverhältnissen völlig transparente Beschichtungen mit verbesserten Filmeigenschaften zeitigt. Voraussetzung hiefür ist, dass höchstens 1/3 des Feststoffgehalts als kristallines Polymerisat vorliegt.
Die Dispersionen sollen im allgemeinen einen Feststoffgehalt von 10 bis 50% bezogen auf das Gewicht der Dispersion enthalten. Besonders gute Beschichtungsergebnisse liefern Dispersionen mit Feststoffgehalten zwischen 20 und 40gO.
Unter Vinylidenchlorid-Mischpolymerisaten im Sinne der Erfindung werden Polymerisate aus 70-95go, vorzugsweise 80-92%, Vinylidenchlorid und 30-5, vorzugsweise 20-8%, mindestens eines mit Vinylidenchlorid mischpolymerisierbaren Monomeren verstanden. Als mit Vinylidenchlorid mischpolymerisierbare
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; Vinylchlorid,der genannten Ester 1-6, vorzugsweise nicht über 4 C-Atome enthalten können, Methylvinylketon, Vinylacetat und andere Vinylester, Styrol, Dichlorvinylidenf1uoid, Butadien, Chlorbutadien, Isopren, Vinylpyridin.
Als Körper aus makromolekularen organischen Stoffen im Sinne der Erfindung werden Körper beliebiger Form, also Formkörper, Hohlkörper, Rohre, Platten oder insbesondere Folien oder Filme aus den zur Herstellung solcher Körper üblichen makromolekularen Stoffen natürlicher oder synthetischer Herkunft verstanden. Als makromolekulare Stoffe seien in erster Linie die Cellulose in nativer oder regenerierter
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äthylen und Polypropylen, Polyvinylchlorid, Mischpolymerisate des Vinylchlorids, z. B. solche mit den obengenannten Monomeren, Polyäthylenterephthalat, Gemische aus Polyvinylchlorid und halogenierten Polyolefinen, z. B. chloriertem Polyäthylen, Polyvinylalkohol, Alginsäurederivate, Gelatine, Caseinj Polyamide, z.
B. solche aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure oder Sebacinsäure, Polycaprolactam, Polyvinylacetale.
Der Polymerisatdispersion können gewünschtenfalls geringe Mengen, etwa 0, 01-5%, vorzugsweise 0, 3-0, 6%, bezogen auf das Gewicht des Feststoffanteils, der als Schlupfmittel bekannten Stoffe, insbesondere natürliche oder synthetische Esterwachse zugesetzt werden. Als solche seien beispielsweise be- nannt : Carnauba-, Spermaceti-, Candellila-oder Palmwachs sowie hydriertes Rhizinusöl, Benzylstearat, Pentaerythrit-distearat,-tetrastearat, oder n-Octadecylstearat.
Die Beschichtung der genannten Körper mit der erfindungsgemäss hergestellten Dispersion erfolgt in
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ben ist. Im allgemeinen verwendet man wässerige Dispersionen, jedoch sind auch Dispersionen in andern Dispersionsmedien in gleicher Weise geeignet.
Um die Haftfestigkeit der Beschichtung zu erhöhen, können bekannte Massnahmen zur Verankerung
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B.andern geeigneten Stoffen.
Das Verfahren der Erfindung soll durch folgendes Beispiel erläutert werden, ohne dass dadurch der Erfindungsgedanke eingeschränkt werden soll.
Beispiel : Eine handelsübliche Folie aus regenerierter Cellulose, die gemäss dem Verfahren der brit. Patentschrift Nr. 766, 827, Beispiel l mit Glycerin und Polyäthylenimin vorbehandelt war, wurde entsprechend dem Beispiel der brit. Patentschrift Nr. 744, 669 beiderseitig mit je etwa 5 c/m (bezogen auf Trockensubstanz) der folgenden Mischpolymerisat-Dispersionen mit einer Beschichtungsgeschwindigkeit von 30 m/min beschichtet :
A) Eine wässerige Dispersion aus 91, 5% Vinylidenchlorid
6, 81o Methylmethacrylat
1, 2% Acrylnitril 0, 5% Itaconsäure
Die Dispersion wurde hergestellt durch symbates Zuschleusen der Mischungen a, b und c in ein Re-
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a) 5,424 kg Vinylidenchlorid
0, 210 kg Acrylnitril und
0, 330 kg Methylmethacrylat b) 2, 4001 Wasser
0,058 kg Natriumalkylsulfonat und
0, 012 kg Wasserstoffperoxyd (35% ig) c) 2,400 1 Wasser und
0,012 kg Natrium-Formaldehyd-Sulfoxylat und enthält 66, 7% Chlor bezogen auf den Feststoffanteil.
B) Eine wässerige Dispersion aus 93. 0) Vinylidenchlorid 6, 5% Methylmethacrylat
0, 5% Itaconsäure Hergestellt nach dem Verfahren der brit. Patentschrift Nr. 804,285 (Beispiel 1) mit einem Chlorgehalt von 67, 9% bezogen auf den Feststoffanteil.
C) Eine wässerige Dispersion mit kristallinen Polymerteilchen aus :
91, 5% Vinylidenchlorid
5, 5% Methylmethacrylat
2,5% Acrylnitril
0, 5,,/0 Itaconsäure Hergestellt nach Beispiel 1 der brit. Patentschrift Nr. 804,285.
D) Ein Gemisch aus zwei Teilen der Dispersion A) und einem Teil der Dispersion C).
Die Beschichtungen zeigten die in der nachfolgenden Tabelle genannten Eigenschaften.
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<tb>
Dis- <SEP> Zusatz <SEP> von <SEP> Trans- <SEP> Film- <SEP> Wasser- <SEP> Schlupf- <SEP> Blocken <SEP> Gebrauchsper- <SEP> Carnaubawachs <SEP> % <SEP> parenz <SEP> bildung <SEP> dampf-Werte <SEP> dauer <SEP> dss <SEP>
<tb> sion <SEP> (bez. <SEP> a. <SEP> Fest- <SEP> durch- <SEP> Latex <SEP>
<tb> Stoff) <SEP> lässigkeit
<tb> g/m2.
<SEP> 24h
<tb> A) <SEP> ohne <SEP> gut <SEP> gut-schlecht <SEP> stark <SEP> > <SEP> 1 <SEP> Monat
<tb> A) <SEP> 1/2 <SEP> gut <SEP> gut <SEP> 1, <SEP> 9 <SEP> mässig <SEP> mässig <SEP> > <SEP> 1 <SEP> Monat
<tb> B) <SEP> 1/2 <SEP> gut <SEP> gut <SEP> 1 <SEP> gut <SEP> kein <SEP> nur <SEP> 3 <SEP> Wochen
<tb> C) <SEP> ohne <SEP> schlecht <SEP> schlecht <SEP> haltbar <SEP>
<tb> D) <SEP> ohne <SEP> gut <SEP> gut <SEP> l, <SEP> ss <SEP> gut <SEP> kein <SEP> < 1 <SEP> Monat
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Cellulose auf solche aus Polyäthylen, Polyäthylenterephthalat oder einem Gemisch aus Vinylchlorid und chloriertem Polyäthylen aufgebracht wurden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Beschichtung von Oberflächen von Körpern aus makromolekularen organischen Stoffen mit wässerigen Dispersionen auf Basis von Mischpolymerisaten des Vinylidenchlorids, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung mit einer Mischung von Dispersionen ausgeführt wird, von denen die eine Komponente in Mengen von 50 bis 99 Gew.-'%, bezogen auf den Feststoffgehalt der Gesamtdisper- sion, überwiegend amorphe Polymerteilchen und die andere Komponente in Mengen von 50 bis 1 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt der Gesamtd : spersion, überwiegend kristalline Mischpolymerisatteilchen enthält.