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Als Relief ausgebildetes Material
Die Erfindung betrifft eine Weiterentwicklung des Gegenstandes des Patentes Nr. 178852, u. zw. han- delt es sich um ein als Relief ausgebildetes Material in Ausgestaltung nach dem genannten Patente, wo- nach die Reliefs quer zur Materialbahn in zickzackförmigen Linien parallel zueinander verlaufend eingeprägt sind, zwischen welchen das Material um gerade Faltlinien gebogen werden kann, wobei die Reliefs aus ebenen Flächen bestehen, indem sie z. B. an sich bekannten. trapezförmigen Querschnitt aufweisen und wobei das Papier in Längsrichtung dadurch elastisch dehnbar ist, dass die Relieflinien nach dem Prägen durch an sich bekanntes Zusammendrücken des Materiales quer zu ihrer Längsrichtung einander näher gebracht sind.
Die Zusatzerfindung beruht nun darauf, dass für die Herstellung dieses Reliefmateriales Kunststoff, vorzugsweise Acetylcellulose oder Polyvinylchlorid, verwendet wird.
Es ist zwar an sich bekannt, einfach geripptes gefaltetes) Verpackungsmaterial aus Kunststoffolien herzustellen. Es handelt sich aber dort nur um geradlinig parallellaufende Rippen, die unter Anwendung eines üblichen Rippungsverfahrens hergestellt werden, wobei die an sich bekannten Eigenschaften des Kunststoffes nur als solche in Erscheinung treten.
Beim Gegenstand der Erfindung liegen die Verhältnisse wesentlich anders. Hier wird durch die besondere Form der Reliefs eine ganz besondere Formgebung des Blattmateriales verlangt, was seinerseits wieder ganz spezielle Eigenschaften des zu verarbeitenden Materiales erfordert, da dieses nämlich nicht nur für die vorzunehmende Prägung sondern zugleich auch für die nachträgliche Faltung und für die Beibehaltung der erforderlichen Elastizität und Biegsamkeit geeignet sein muss.
Durch die erfindungsgemäss vorgeschlagene Anwendung von Kunststoff für die Erzeugung eines solchen Reliefmateriales werden nun die Eigenschaften der Kunststoffe schon bei der Herstellung des Reliefma- teriales selbst zufolge der hier vorzufindenden, ziemlich komplizierten Herstellung (Prägung und anschlie- ssende Faltung) in noch viel weitergehendem Umfang ausgenützt. Es schafft gerade die Anwendung von Kunststoff erstso richtigdie Möglichkeit, die angestrebte Form der Wellen bzw.
Falten, u. zw. sowohl hinsichtlich ihrer Längenerstreckung (Zickzackverlauf) als auch bezüglich ihres Querschnittes, zu erhalten.
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innewohnende Eigensteifigkeit der versteifenden Wirkung der besonders geformten Wellen (Falten) aberlagert und dadurch, wie die Praxis gezeigt hat, die Widerstandsfähigkeit des Reliefmateriales gegen Druckbeanspruchungen senkrecht zu dessen Flächenerstreckung auf ein Höchstmass gebracht ist.
Die im vorstehenden geschilderten Eigenschaften machen dieses Reliefmaterial nicht nur sehr gut verwendbar für die verschiedensten Verpackungszwecke, sondern lassen es auch vorzüglich geeignet enchei- nen als dekorative Verkleidung ebener und insbesondere gekrümmter Wände, mit Vorsprüngen oder mit Nischen oder ganz allgemein mit solchen Unregelmässigkeiten, die eine elastische und biegsame Bekleidung erfordern. welche nicht nur dekorativ wirkt, sondern auch von der Feuchtigkeit und den Ausdünstungen nicht angegriffen wird, gegebenenfalls auch durchsichtig oder schalldämpfend ist.
Ein weiterer Verwendungszweck, für welchen sich das erfindungsgemässe Reliefmaterial überraschen-
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derweise gleichfalls sehr zur geeignet erwiesen hat, ist der Gebrauch desselben für die sogenannten "schwimmenden"Fussböden, bestehend aus einem gewöhnlichen Fussboden, bei welchem sich zwischen dem eigentlichen Boden und dem Bodenbelag eine Schicht aus einem elastischen und nicht faulenden
Werkstoff befindet, der zudem schalldämpfende Eigenschaften besitzt.
Unter den andern möglichen Verwendungszwecken des erfindungsgemässen Materiales kann man noch anführen die Verwendung als Wärmeisolierstoff für Lichtschirme, für durchsichtige und durchscheinende
Scheidewände, für Badezimmermatten, für geschichtete Stoffe in Verbindung mit Steifmitteln, als elek- trische Isolierung, für Vorhänge, für dekorativ wirkende Verpackungen, insbesondere als Folien bei der
Fabrikation von Pralinen, für die Auskleidung von Biscuitschachteln und schliesslich als Umhüllung für ) Blumenvasen.
Die Erfindung wird durch die nachstehende Beschreibung an Hand der ein Ausführungsbeispiel dar- stellenden Zeichnung noch näher erläutert. Dabei zeigen Fig. 1 einen Grundriss des geprägten Materiales,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2 - 2 der Fig. l, Fig' 3 einen Grundriss des geprägten Materiales nach dem Zusammendrücken und Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie 4 - 4 der Fig. 3. i Aus den Fig. 1 und 2 ersieht man zunächst, dass das dort dargestellte Kunststoffmaterial aus einem
Bogen besteht.
mit Zickzackwellen trapezförmigen Querschnittes, gebildet durch die ebenen Bergflächen l, die mit ähnlichen Talflächen 2 abwechseln, wobei die Flächen 1 und 2 miteinander durch die ebenfalls ebenen, geneigten seitlichen Flächen 3. 4 und 5, 6 verbunden sind, die zu je zwei ein Dieder bilden. Die Flächen 1 und 2 sind von den zickzackförmigen Linien 7 und 8 bzw. 9 und 10 begrenzt. Längs jeder Berg- -fläche 1 oder Talfläche 2 erstreckt sich eine einzige Gerade 11 bzw. 12, welche alle abwechselnden
Scheitelpunkte der Zickzacklinien 7, 8 bzw. 9, 10 berührt.
Ein derartiges Produkt ist starr in allen Richtungen parallel zu seiner Ebene, d. h. es kann in keiner
Weise gestreckt werden, es ist aber um die Linien H und 12 leicht abbiegbar.
Die Vorrichtung zur Herstellung der geprägten Bahn nach den Fig. 1 und 2 ist praktisch gleich der- jenigen zur Erzeugung einer ähnlichen Bahn aus Papier und soll daher nicht weiter beschrieben werden. Es sei diesbezüglich auf die italienischen Patentschriften Nr. 471. 165 und Nr : 519. 457. in welchen in den kleinsten Einzelheiten eine Maschine zur Herstellung von geprägtem Papier nach der Patentschrift
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jeweils verwendeten Kunststoffes anzupassen hat, welcher bekanntermassen andere Eigenschaften als das
Papier besitzt. Ausserdem ändert sich der Verfahrensgang, je nachdem ob, das Produkt aus einem thermoplastischen oder aus einem wärmehärtenden Werkstoff verfertigt wird.
Im ersteren Fall ist es wohl klar, dass das Produkt nach dem Prägen gekühlt werden muss, ähnlich wie dies auch beim Papier der Fall ist.
Dagegenmussbeider Verwendung von wärmehärtenden Kunststoffen das Produkt einer solchen remperatur unterworfen werden, dass es polymerisiert und dabei seine endgültige Dauerform annimmt.
Falls gewünscht wird, ein Produkt zu erhalten, das nicht nur längs der Linien 11 und 12 biegsam ist, sondern auch in einer Richtung senkrecht zu diesen Linien elastisch ist, genügt es, das Produkt nach den Fig. 1 und 2 in der Richtung senkrecht zu den Linien 11 und 12 zusammenzudrücken. Bei diesem Arbeitsgang bilden sich längs der Linien 11 und 12 echte und eigene Falten, die in dem Fertigprodukt näher aneinander liegen, als es dem Abstand zwischen den Linien 11 und 12 vor der Kompression entspricht. Da sich derartige Falten genau nach wohlbestimmten Linien bilden, die einen gleichmässigen Abstand voneinander haben, befinden sich auch die Falten in dem Fertigprodukt in gleichem Abstand voneinander.
Das neuartige elastische Reliefmaterial sieht so aus, wie es in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, haben die längs der theoretischen geraden Linien 11 gebildeten Falten 11'die Bergflächen 1 praktisch in zwei Flächen-l'und l"-unterteilt, die in entgegengesetzter Richtung geneigt sind, und die Seitenflächen 3,4 sowie 5, 6 haben sich verformt und dabei neue Oberflächen geschaffen, die hier ganz allgemein mit 13 bezeichnet sind. So haben sich auch die Zickzacklinien 7 und 8 verformt, welche in ihrer neuen Form mit 7'und 8'bezeichnet sind.
Natürlich haben sich in der gleichen Weise entsprechende Falten längs der theoretischen geraden Linien 12 der Talflächen 2 gebildet, welche dabei ebenfalls in zwei verschiedene Flächen unterteilt wur- den, aber diese Falten sind deutlich auf der Seite des Bogens zu sehen, welche der in der Fig. 3 dargestellten Seite entgegengesetzt ist, während die Faltungslinie an der Oberfläche der Bodenwandung, welche sich auf der in der Zeichnung sichtbaren Seite findet, nicht deutlich und maskiert ist durch die plötz-liche Verformung der Seitenflächen 3,4 sowie 5,6, wobei diese Verformung- wie bereits vorher erwähnt wurde-ganz allgemein durch die Oberfläche 13 bezeichnet ist.
Mit andern Worten, bei dem Produkt nach den Fig. 3 und 4 wäre es angemessener, von Berg- und Talwänden zu sprechen und zwischen den
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beiden entgegengesetzten Seiten dieser Wände zu unterscheiden. Bei einer solchen Begriffsbestimmung kann man sagen, dass die Faltungslinien sich nach einer wohl definierten geraden Linie auf jeder Seite des Bogens in Übereinstimmung mit. der oberen Fläche der Bergwand bilden, wobei es klar ist, dass die Bergwand einer Seite die Talwand der'andern Seite des Bogens bildet.
Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Produkt ist nicht nur ausschliesslich biegsam längs der Linien 11' und 12'. sondern kann auch gestreckt werden in der Richtung, welche zu diesen Linien senkrecht ist, wobei das Produkt das Bestreben hat, die ursprüngliche Form wieder anzunehmen, wenn die Streckwirkung aufhört. Ein derartiges Produkt eignet sich ganz besonders für die Bekleidung von Wänden gekrümmter oder unregelmässiger Form, da es sich infolge seiner sehr grossen Biegsamkeit und Elastizität jeder Wandungsform anpassen kann. Das Produkt wird natürlich auch dem starren Produkt gemäss den Fig. 1 und 2 in allen jenen Fällen vorgezogen, wo man eine grössere Knitterfestigkeit verlangt, so z. B. bei der Erstellung sogenannter"schwimmender"Fussböden oder beim Verpacken schwerer Gegenstände.
Auch die Vorrichtung für die Herstellung des elastischen Produktes kann ähnlich sein derjenigen, wie sie für die Herstellung von elastischem Packpapier gemäss der bereits erwähnten italienischen Patentschrift Nr. 471. 165 verwendet wird. Infolgedessen wird auch hinsichtlich dieser Vorrichtung auf die erwähnte Patentschrift sowie auf die ebenfalls schon erwähnte italienische Patentschrift Nr. 519. 457 verwiesen.