DE1259562B - Verfahren zur Herstellung eines biegsamen, flaechenfoermigen Koerpers aus einem stranggepressten Netz aus geschaeumtem Kunststoff aus Polystyrolbasis - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung eines biegsamen, flächenförmigen Körpers aus einem stranggepreßten Netz aus geschäumtem Kunststoff auf Polystyrolbasis Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines leichten, biegsamen, flächenförmigen Körpers aus einem stranggepreßten Netz aus geschäumtem oder geblähtem Kunststoff auf Polystyrolbasis.
• Wenn das Netz beispielsweise durch Strangpressen gestaltet ist, wird der Kunststoff wärmebehandelt, z. B. gedämpft, damit sich der Werkstoff des Netzes zu der erwünschten Dicke aufbläht. Sofort nach dieser Behandlung und noch einige Zeit später ist das Netz äußerst weich und nachgiebig; danach aber nehmen die Zellen in dem Kunststoff Luft aus der Atmosphäre auf, und das Netz wird elastisch gegenüber Zusammendrückung und bekommt polsternde Eigenschaften, die beim Verpacken wünschenswert sind; andererseits neigt das Netz dazu, insbesondere wenn es so geknickt wird, daß die Knicklinie quer zur Auspreßrichtung verläuft, zu brechen, und zwar deshalb, weil sich die Zellen in dem synthetischen Material geweitet haben und sich beim Auspressen eine geschlossene und steife Haut mit geringer Dehnung gebildet hat. Ist die Haut gerissen, so werden Belastungen allein auf das restliche Innere übertragen, das dann reißt bzw. bricht.
• Die Erfindung bezweckt, ein Netz aus stranggepreßtem Schaumstoff herzustellen, dessen Biegsamkeit gesteigert ist, so daß es für alle Einwickel- und Verpackungszwecke besser geeignet ist.
• Ausgehend von dem einleitend genannten Verfahren läßt sich ein solches Netz erfindungsgemäß dadurch herstellen, daß innerhalb schmaler Bezirke die Zellen des Netzes, solange dieses nach dem Auspressen noch weich und biegsam ist, zusammengedrückt und geknickt werden, so daß bei der nachfolgenden Luftaufnahme der Zellen die Luftaufnahme in diesen Bezirken verhindert wird.
• Die schmalen Bezirke werden vorzugsweise längs paralleler Linien angeordnet, die einen Abstand voneinander haben und quer zur Auspreßrichtung verlaufen. Auf diese Weise wird eine Biegsamkeit des Netzes in Auspreßrichtung erzielt. Die Breite und der Abstand der Linien hängen von der gewünschten Biegsamkeit und der Maschenzahl und Maschenweite des Netzes ab. Geeignet sind eine ungefähre Breite von 0,16 bis 0,32 cm und ein entsprechender Abstand von 0,64 bis 1,27 cm.
• Die zusammengedrückten Teile nehmen nur ein Minimum an Luft auf, wenn das frisch hergestellte Netz altert, und bleiben daher relativ biegsam.
• Das Netz kann stellenweise auch entlang parallelen Linien zusammengedrückt sein, die sich in Auspreßrichtung erstrecken, d. h. im rechten Winkel zu den quer verlaufenden Drucklinien, so daß die beiden Druckliniengruppen ein Gitter mit quadratischen Flächen bilden.
• Eine zweckmäßige Art, die Drucklinien zu erzeugen, besteht darin, das Netz nach seiner Dampfbehandlung durch den Walzspalt zweier Walzen zu schicken, von denen mindestens eine mit axial verlaufenden Rippen versehen ist, deren Breite und Abstand entsprechend der Breite und dem Abstand der Drucklinien ausgebildet sind. Wenn nur eine Walze mit Rippen versehen ist, wird das Netz nur auf einer Seite eingedrückt.
• Wird aber ein Walzenpaar mit zusammenwirkenden Rippen verwendet, dann wird das Netz von beiden Seiten her zusammengedrückt, wobei die zusammengedrückten Teile in der Mittelebene des Netzes liegen. Sollen in das Netz auch in Auspreßrichtung verlaufende Linien eingedrückt werden, dann wird eine Walze oder werden zwei Walzen mit zusätzlichen Rippen, die rings um die Walze herumlaufen, verwendet.
• In der Zeichnung zeigt Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines Netzes aus Kunstschaumstoff mit Drucklinien quer zur Auspreßrichtung, F i g. 2 die Seitenansicht mit Aufbrüchen eines Netzes aus Kunstschaumstoff mit einseitigen Drucklinien, F i g. 3 die Seitenansicht mit Aufbrüchen eines Netzes mit zweiseitigen Drucklinien und F i g. 4 das Schaubild einer Vorrichtung zur Herstellung von Quer-Drucklinien.
• Das in F i g. 1 beispielsweise gezeigte ganzstückige (d. h. knotenlose) Netz aus geschäumtem (d. h. geblähtem) Kunststoff ist nach seiner endgültigen Blähung mit Drucklinien 1 versehen, die sich quer zur Auspreßrichtung 2 erstrecken. Der Abstand der Drucklinien ist im wesentlichen gleich der Maschenweite 3. Dies muß jedoch nicht sein, sondern der Abstand der Drucklinien kann entsprechend einer gewünschten Biegsamkeit und der Maschenzahl und -weite oder den Eigenschaften des Kunststoffes gewählt werden; dasselbe gilt für die Breite jeder Drucklinie.
• Die Drucklinien können, wie in Fig.2 gezeigt, auf einer Seite des Netzes vorgesehen sein oder, wie in F i g. 3 gezeigt, auf beiden Seiten.
• Die Wirkung der Drucklinien besteht darin, daß der Kunststoff 4 entlang jeder Drucklinie zusammengepreßt ist und die Zellstruktur zerquetscht und zusammengebrochen ist. In den Zwischenteilen 5 des Netzes nehmen die Zellen nachträglich Luft auf, wodurch das Netz ein gummiartiges, elastisches Gefüge mit zum Verpacken und ähnlichen geeigneten polsternden Eigenschaften erhält, aber auch die Neigung hat, zu platzen und dann zu brechen.
• Letzteres tritt jedoch nicht ein, da die Zellen entlang den Drucklinien 1, die Biegelinien darstellen, zerbrochen sind und keine Luft aufnehmen, wodurch die Biegsamkeit des Netzes erhalten bleibt.
• Diese Wirkung ist unerwartet und überraschend und macht ein sonst sprödes und relativ steifes Material zum Verpacken und Einwickeln äußerst geeignet.
• Obwohl es wegen des Aufbaues eines geblähten Netzes mit rautenförmigen Maschen, wie in Fig. 1 gezeigt, im allgemeinen nur nötig ist, Drucklinien rechtwinklig (oder schräg) - zur langen Diagonalen der rautenförmigen Maschen vorzusehen, können Netze mit derartigen oder anders geformten Maschen, z. B. mit Maschen in Form eines rechtwinkligen Vierecks, mit Drucklinien versehen werden, die in zwei Richtungen rechtwilig zueinander verlaufen.
• Zum Beispiel können die Drucklinien in Auspreßrichtung und quer dazu oder parallel zu den beiden Stranggruppen eines Netzes mit viereckigen Maschen oder parallel zu den Diagonalen der Maschen verlaufen.
• Die Drucklinien können durch eine beliebige geeignete Vorrichtung erzeugt werden. Zweckmäßiger- weise wird eine Walze oder werden Walzen 6, wie in F i g. 4 gezeigt, verwendet, die mit Rippen 7 versehen sind, deren Abstand und Breite durch den Abstand und die Breite der Drucklinien 1 vorgegeben sind.
• Das Zusammendrücken des Kunststoffnetzes an den Linien 1 erfolgt während oder unmittelbar nach der endgültigen Blähung des Kunststoffes. Der Zeitpunkt hängt vom Kunststoff selbst und/oder dem Treibmittel ab. Ein stranggepreßtes P olystyrolnetz wird z. B. durch heißes Wasser gezogen und erhält so seine erste Blähung; sodann reift oder altert es für eine bestimmte Zeit, z. B. 12 Stunden. Sodann wird es einer endgültigen oder Nachblähung mit Heißdampf unterzogen. Hierzu wird, wie in Fig. 4 schematisch gezeigt, das vorgeblähte Netz 8 durch eine Dampfkammer 9 gezogen (wo es, in bekannter, nicht gezeigter Weise, zwischen endlosen Maschenbändern aus Stahl flach gehalten wird); das nachgeblähte Netz 10 wird dann durch den Walzspalt zweier mit Rippen versehenen Walzen 6 geführt, deren Rippen 7 die Drucklinien 1 des Fertigerzeugnisses bilden.

Claims (5)

1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung eines leichten, biegsamen, flächenförmigen Körpers aus einem stranggepreßten Netz aus geschäumtem oder geblähtem Kunststoff auf Polystyrolbasis, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb schmaler Bezirke die Zellen des Netzes, solange dieses nach dem Auspressen noch weich und biegsam ist, zusammengedrückt und geknickt werden, so daß bei der nachfolgenden Luftaufnahme der Zellen die Luftaufnahme in diesen Bezirken verhindert wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schmalen Bezirke längs paralleler, im Abstand verlaufender Linien angeordnet werden.
3. 3. Verfahren nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die schmalen Bezirke längs der Linien eines Rechteckgitters angeordnet werden.
4. 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Linien bzw. die eine Schar paralleler Linien etwa quer zur größeren Diagonale der Netzmaschen verlaufen.
5. 5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Linien bzw. die eine Schar der parallelen Linien etwa quer zur Auspreßrichtung verlaufen.

   In Betracht gezogene Druckschriften: »Modern Plastics«, 1963, November, S. 80 bis 83.