AT227076B - Blattförmiges Material und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Blattförmiges Material und Verfahren zu seiner Herstellung

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AT227076B
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Snia Viscosa
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  Blattförmiges Material und Verfahren zu seiner Herstellung 
Die Erfindung betrifft ein blattförmiges Material, welches als Zeichenpapier für technische Zeichnungen geeignet ist, bestehend aus einem Gewebe aus synthetischen, natürlichen oder   künstlichen   Fäden, dessen Zwischenräume mit einem synthetischen Harz gefüllt sind, wobei letzteres in Form eines Lackes auch die Fäden des Gewebes umgibt, und einer das Gewebe und den Lack bedeckenden aussen glatten Schicht ; die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung dieses Materials. 



   In der   USA-Patentschrift Nr. 2, 496, 665   wird ein aus Fasern hergestelltes Folienmaterial beschrieben, das kein Gewebe als Grundkörper enthält. Das Folienmaterial gemäss dieser Literaturstelle gehört zu jener Klasse von Kunststoffolien, die mit willkürlich angeordneten Fasern verstärkt sind. 



   In der brit. Patentschrift Nr. 787, 769 wird ein Folienmaterial beschrieben, dessen wesentliches Merkmal darin besteht, dass es ein Gewebe enthält, in dem die   Schuss- und Kettfäden   miteinander an den Kreuzungsstellen der Fäden durch Erhitzen verbunden sind. Das Gewebe wird dann mit wenigstens einer Schicht aus synthetischem Harz oder einem Cellulosederivat überdeckt. Dabei wird ein Papierersatzprodukt erhalten, das den Anforderungen an Pausleinen nicht entspricht. Es ist jedoch für andere Zwecke, z.   B.   zur Aufnahme von Druck, geeignet. Es ist nicht transparent, hat keine glatte Oberfläche und, selbst wenn es mit glatter Oberfläche hergestellt werden würde, würde es nicht zur Adsorption von Zeichnungslinien geeignet sein. 



   Es sind auch sogenannte Leinwandpapiere bekannt, welche aus einem   Baumwoll- oder   Leinenstoff bestehen, der mit geeigneten Stoffen behandelt ist, um eine glatte Oberfläche zu erhalten, auf welcher technische Zeichnungen ausgeführt werden können. Diese Leinwandpapiere weisen jedoch zahlreiche Nachteile auf und besitzen insbesondere keine Wasserbeständigkeit ; die die glatte Oberfläche bildenden Stoffe werden durch Wasser gelöst, wodurch die Zeichnung zerstört wird. Ferner weisen diese Leinwandpapiere eine unzulängliche mechanische Festigkeit, Formbeständigkeit usw. auf. 



   Durch die Erfindung sollen die Nachteile der bekannten   Leinwandpapiere beseitigt und ein   transpaentes blattförmiges Material geschaffen werden, auf dessen glatter Oberfläche technische Zeichnungen ausgeführt werden können ; das erfindungsgemässe blattförmige Material soll auch im Fall des Eintauchens n Wasser für mehrere Stunden beständig sein, ferner seine Form und Abmessungen genau beibehalten und   : ine   hohe mechanische Widerstandsfähigkeit besitzen. 



   Dieses blattförmige Material, welches aus einem Gewebe aus synthetischen, natürlichen oder künstichen Fäden, dessen Zwischenräume mit einem synthetischen Harz gefüllt sind, wobei letzteres in Form tines Lackes auch die Fäden des Gewebes umgibt, und einer das Gewebe und den Lack bedeckenden, ; latten Schicht besteht, ist im wesentlichen dadurch charakterisiert, dass der Lack durchsichtig ist und lie das Gewebe und den Lack bedeckende Schicht klebende und saugfähige Stoffe, wie Gelatine oder   tärke,   und ein wärmehärtendes Harz enthält. 



   Zur Herstellung dieses Materials kann ein Verfahren angewendet werden, bei dem die Zwischen- äume eines Gewebes aus synthetischen, natürlichen oder künstlichen Fäden, beispielsweise aus Polymidfäden, mit einem synthetischen Harz in Form eines Lackes gefüllt und die Fäden des Gewebes mit em Lack umgeben werden sowie eine das Gewebe und den Lack bedeckende, aussen glatte Schicht auf- 

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 gebracht wird ;

   erfindungsgemäss wird dabei so vorgegangen, dass man auf beiden Seiten des Gewebes das synthetische Harz in Form eines durchsichtigen Lackes in mehreren aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen aufstreicht, wobei nach jedem einzelnen Aufstreichvorgang getrocknet wird, und dass man das so erhaltene Gebilde in einem Bad behandelt, welches Gelatine, Stärke bzw. sonstige klebende und saugfähige Stoffe und bzw. oder ein polymerisierbares, wärmehärtendes Harz und bzw. oder unlöslich machende Stoffe enthält, wonach getrocknet und polymerisiert wird. 



   Unter dem Ausdruck "polymerisierbares Harz" sollen auch Monomere verstanden werden. Es können auch unlöslich machende Mittel, wie Formalin oder Alaun, beigegeben werden. 



   Die verwendeten synthetischen Fäden können Polyamid-, Polyester-, Acrylfäden usw. sein, als künstliche Fäden kommt Kunstseide in Frage und als natürliche Fäden können Seide, Leinen oder Baumwolle verwendet werden. Das im blattförmigen Material gemäss der Erfindung enthaltene Gewebe ist vorzugsweise ein Polyamidgewebe mit einem Gewicht von 30 bis 60   g/m.   



   Die synthetischen Harze, welche für den durchsichtigen Lack verwendet werden, können Vinyl-, Acryl-, Polyamid-, Epoxyd-, Phenol-, Polyester-, Polyurethan-, Melamin-, Harnstoff- oder AlkydKunstharze sein. 



   Als wärmehärtendes Harz wird vorzugsweise ein Harnstoff-Formaldehyd oder Melaminharz verwendet. 



   Vorzugsweise wird der Lack auf beiden Seiten des Gewebes in gleichen Mengen aufgestrichen, es kann aber auch auf eine Seite mehr Lack als auf die andere Seite gestrichen werden. Die Gesamtmenge des verwendeten durchsichtigen Lackes beträgt vorzugsweise etwa   25 - 45 g/m2.   Auf das Aufstreichen des durchsichtigen Lackes folgt eine Kalanderbehandlung unter Wärmeeinwirkung bzw. es können auch mehrere Kalanderbehandlungen, beispielsweise jeweils eine nach zwei Auftragevorgängen, vorgenommen werden. 



   Zweckmässigerweise hat die Deckschicht ein Gewicht von 15 bis 30   g/m2.   Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Eintauchen   L1   das Bad derart eingeregelt, dass man auf jede Seite des Materials eine Gesamtmenge an Gelatine, Stärke und wärmehärtendem Harz, berechnet auf das Trokkenprodukt und auf das polymerisierte Harz, von 40 bis 75   g ! m2 aufträgt.   



   Die Trocknung nach jedem Auftragevorgang erfolgt vorzugsweise zwischen 80 und 1000C und die Polymerisation zwischen 120 und 1600C. 



   Nachstehend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf ein besonderes Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigt Fig. 1 den Vorgang des Aufstreichens der Oberflächenschicht und Fig. 2 die darauffolgende Eintauchbehandlung. 



   Es wird von einem"Lilion"-Gewebe (Polyamid 6-Polymer des Caprolactams) ausgegangen, welches in der Kette 50 - 52 Fäden je cm mit einer Fadenstärke von 45 den und im Schuss 38 - 40 Fäden je cm, ebenfalls mit einer Fadenstärke von 45 den, aufweist. 



   Das Gewebe wird von der Walze 10 abgewickelt, gelangt unter das Messer 11 und über die Walze 12. 



  Der Lack kann aus einem Behälter 13 zugeführt werden. Nach jedem Auftragevorgang gelangt das Gewebe in den Ofen 14, der beliebig ausgebildet sein kann ; im dargestellten Beispiel ist der Ofen 14 ein Warmluftofen. Nach Verlassen des Ofens wird das Gewebe auf die Walze 15 aufgewickelt. Für den darauffolgenden Auftragevorgang werden die Walzen 15 und 10 ausgetauscht. 



   Bei der Behandlung entsprechend dem obigen Schema wird nach dem vorliegenden Beispiel ein Lack folgender Zusammensetzung   verwendet : 60 - 80 Gew. -Teile   einer Chloracetovinylharzlösung (Harzgehalt   30 - 400/0), 4 - 8 Gew. -Teile Weichmacher. 10 - 20 Gew. -Teile Butylacetat. 0, 5 - 2 Gew. -Teile   Sta-   bilisierungsmittel.   
 EMI2.1 
 einer Temperatur von   90 C , 5   sec lang getrocknet. 



   Das Gewebe wird im Rohzustand und jeweils nach zwei Auftragevorgängen einer Behandlung in einem Kalander bei 60-70 C unterworfen. 



   Das erhaltene Material wird anschliessend dreimal von der Walze 20 (Fig. 2) in ein Bad einer Lösung folgender Zusammensetzung eingeleitet :   8 - 12 Gew. -Teile Harnstoff-Formaldehydharz. 2 - 5 Gew. -   Teile Stärke und bzw. oder Gelatine, 0,   2- 0, 3 Gew.-Teile   optisches Bleichmittel, 0,   8-1,   2   Gew. - -j   Teile Katalysator, bis zu 100 Gew.-Teile Wasser. 



   Dem Bad können unlöslich machende Mittel, wie Formalin oder Alaun, beigegeben werden. Während der Behandlung wird eine Badtemperatur von 45 bis 550C aufrechterhalten. Beim wiederholten Durchführen des Materials durch das Bad werden insgesamt 15-30 g/m2 Trockenstoffe aufgetragen. Nach 

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 jedem Durchgang wird in einem Ofen 22 bei einer Temperatur von   90 - 1000C   getrocknet und im glei- chen Ofen bei einer Temperatur von 130 bis 1450C während mindestens 90 sec polymerisiert. 



   Nach jedem Durchgang wird das Material in einem Kalander bei   80 - 1000C   behandelt. 



    PATENT ANSPRÜCHE :    
1. Blattförmiges Material, welches als Zeichenpapier für technische Zeichnungen geeignet ist, be- stehend aus einem Gewebe aus synthetischen, natürlichen oder künstlichen Fäden, dessen Zwischenräu- me mit einem synthetischen Harz gefüllt sind, wobei letzteres in Form eines Lackes auch die Fäden des
Gewebes umgibt, und einer das Gewebe und den Lack bedeckenden aussen glatten Schicht, dadurch ge- kennzeichnet, dass der Lack durchsichtig ist und die das Gewebe und den Lack bedeckende Schicht kle- bende und saugfähige Stoffe, wie Gelatine oder Stärke, und ein wärmehärtendes Harz enthält.

Claims (1)

  1. 2. Blattförmiges Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe ein Polyamid- gewebe mit einem Gewicht von 30 bis 60 g/m2 ist.
    3. Blattförmiges Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der durchsichtige Lack aus Vinyl-, Acryl-, Polyamid-, Epoxyd-, Phenol-, Polyester-, Polyurethan-, Melamin-, Harnstoff- oder Alkyd-Kunstharzen besteht.
    4. Blattförmiges Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lackanteil des Materials 25 - 45 glum beträgt.
    5. Blattförmiges Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als wärmehärtendes Harz Harnstoff-Formaldehyd-oder Melaminformaldehydharz enthält.
    6. Blattförmiges Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht ein Gewicht von 15 bis 30 g/m2 besitzt.
    7. Verfahren zur Herstellung des blattförmigen Material nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Zwischenräume eines Gewebes aus synthetischen, natürlichen oder künstlichen Fäden, beispielsweise aus Polyamidfäden, mit einem synthetischen Harz in Form eines Lackes gefüllt und die Fäden des Gewebes mit dem Lack umgeben werden sowie eine das Gewebe und den Lack bedeckende, aussen glatte Schicht aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass man auf beiden Seiten des Gewebes das synthetische Harz in Form eines durchsichtigen Lackes in mehreren aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen aufstreicht, wobei nach jedem einzelnen Aufstreichvorgang getrocknet wird, und dass man das so erhaltene Gebilde in einem Bad behandelt, welches Gelatine, Stärke bzw. sonstige klebende und saugfähige Stoffe und bzw. oder ein polymerisierbares, wärmehärtendes Harz und bzw.
    oder unlöslich machende Stoffe enthält, wonach getrocknet und polymerisiert wird.
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man als Gewebe ein Polyamidgewebe mit einem Gewicht von 30 bis 60 g/m2 verwendet.
    9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man als durchsichtigen Lack ein Vinyl-, Acryl-, Polyamid-, Epoxyd-, Phenol-, Polyurethan-, Polyester-, Melamin-, Harnstoff- oder AlkydKunstharz verwendet.
    10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man je m2 des Gewebes eine Lackmenge, berechnet auf das Trockenprodukt, von 25 bis 45 g aufträgt.
    11. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man als polymerisierbares wärmehärtendes Harz Harnstoff-Formaldehyd-oder Melaminformaldehydharz verwendet.
    12. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man unlöslich machende Stoffe. wie Formalin oder Alaun, beigibt. EMI3.1 tendes Harz, berechnet auf das Trockenprodukt und auf das polymerisierte Harz, von 40 bis 75 g/m2 aufträgt.
    14. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man die Trocknung des Lackes und des Harzes bei einer Temperatur von 80 bis 1000C und die Polymerisation des Harzes bei einer Temperatur von 120 bis 1600C durchführt.
AT6960A 1959-01-15 1960-01-05 Blattförmiges Material und Verfahren zu seiner Herstellung AT227076B (de)

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