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Verfahren zur Herstellung von Druckformen Gegenstand des Stammpatentes Nr. 218548 Ist ein Verfahren zur Herstellung von Druckformen, besonders für den Flachdruck auf elektrophotographischem Wege, das dadurch gekennzeichnet ist, dass auf elektrophotographischen Schichtträgern photoleitfähige Schichten gebildet werden, die Gemische von niedermolekularen organischen Photoleitern mit niedermolekularen Substanzen, die alkalilöslich sind, und i bzw. oder niedermolekulare alkalilösliche organische Photoleiter enthalten, und diese Schichten nach Durchführung der bekannten elektrophotographischen Verfahrensschritte, nämlich elektrostatisches Aufladen, Belichten, Entwickeln und Fixieren, mit alkalischen, gegebenenfalls Wasser und bzw. oder organische Lösungsmittel enthaltenden Flüssigkeiten behandelt werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ausgestaltung des Verfahrens zur Herstellung von Druckformen, besonders für den Flachdruck auf elektrophotographischem Wege nach Stammpatent Nr. 218548 und ist dadurch gekennzeichnet, dass in den elektrophotographischen Schichten an Stelle der niedermolekularen organischen Photoleiter hochmolekulare organische Photoleiter verwendet werden.
Es wurde nämlich gefunden, dass man auch elektrophotographische Bilder mit Hilfe alkalischer Lösungen in Druckformen umwandeln kann, deren photoleitfähige Schichten Gemische von hochmolekularen organischen Photoleitern mit niedermolekularen Substanzen, die alkalilöslich sind, und bzw. oder niedermolekulare alkalilösliche organische Photoleiter enthalten, darstellen.
Zur Herstellung des erfindungsgemässen photoelektrischen Materials beschichtet man elektrophotographische Trägermaterialien, beispielsweise Papier oder Metalle, mit einer Lösung eines oder mehrerer hochmolekularer Photoleiter im Gemisch mit einer oder mehreren niedermolekularen alkalilöslichen Substanzen, wobei den Lösungen auch noch niedermolekulare, gegebenenfalls alkalilösliche Photoleiter, Harze und Sensibilisatoren beigemischt sein können. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels werden mit diesem Material auf übliche Weise elektrophotographische Bilder erzeugt, indem man die Photoleiterschicht mit einer Coronaentladung elektrostatisch auflädt, bildmässig belichtet, entwickelt und fixiert.
Anschlie- ssend werden durch Behandlung des so hergestellten elektrophotographischen Bildes mit alkalischen, gegebenenfalls Wasser und bzw. oderorganische Lösungsmittelenthaltenden Flüssigkeiten die bildfreien Stellen entfernt und so Druckformen erhalten. Die Bildstellen nehmen leicht fette Farbe an. An den bildfreien Stellen wird, zweckmässig z. B. durch Behandlung mit einer Säure, die Hydrophilie erhöht. Mit solchen Formen können nach Einspannen in eine Maschine zahlreiche Abdrucke hergestellt werden.
Als hochpolymere Photoleiter kommen solche wie Polyvinylcarbazol, Polyacenaphthylen und Umsetzungsprodukte von aromatischen Aminen mit Acrolein, in Frage. Als niedermolekulare Photoleiter, die den Schichten zugesetzt werden können, kommen Oxdiazole, beispielsweise 2,5-Bis- [4'- (n-propyl-
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-2'-chlorphenyl- (I') ]-I, 3, 4-oxdiazoloder Imidazolone,- phenanthreno-9', 10' : 4,5-oxazol, Thiazole, beispielsweise 2- (4'-Dimethylaminophenyl)-6-methoxy- - benzthiazol ; Triazine, beispielsweise 3- (4'-Dimethylaminophenyl)-5, 6-di- (4*-phenoxyphenyl)- - 1, 2,4-triazin, Hydrazone, wie 4-Dimethyl-amino-benzaldehydisonicotin-säurehydrazon oder Anthracen-
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- 9-aMehyd-phenylessigsäurehydrazon in Frage.
Als niedermolekulare Photoleiter, die alkalilöslich sind, seien genannt : Aromatische Sulfonamide, wie Anthracen-2-sulfanilid, aromatische heterocyclische Kerne enthaltende Sulfonamide, wie 2,5-Bis- [ 4'-toluolsolfonamidophenyl- (l') ] -1, 3, 4-oxdiazol sowie Triazole und Imidazole, wie 2, 5-Bis- [4'-di- äthylaminophenyl- (l') ]-1, 3, 4-triazol, und 6- Amino-2- (4' -amino-styryl) -benzimidazol.
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alkalilösliche- 1, 3, 4, und Carbonsäuren, zweckmässig aromatische Carbonsäuren, wie Naphthalincarbonsäuren, Benzolcarbonsäuren, insbesondere die Aminobenzoesäuren und ihre N-Alkyl-mono-und-di-substitutionsprodukte.
Letztere haben sich ganz besonders gut bewährt, weil auch grosse Mengen dieser substituierten Benzoesäuren den Photoleiterschichten zugesetzt werden können. beispielsweise bis zu etwa 600/0, berechnet auf den Photoleiter, ohne dass ein nachteiliger Einfluss auf die Aufladefähigkeit der Schicht bewirkt wird. Ein Zusatz von solch grossen Mengen an alkalilöslichen Substanzen zu den Photoleiterschichten erleichtert ungemein die Überführung des elektrophotographischen Bildes in Druckplatten. Man kann bereits mit wässerig alkalischen Lösungen, die keine organischen Lösungsmittel enthalten, diese Überführung vornehmen.
Die Schichten können ferner organische Harze gemeinsam mit den Photoleitern enthalten, In Frage kommen natürliche Harze, wie Balsamharze, Kolophonium, Schellack und künstliche Harze, wie mit Kolophonium modifizierte Phenolharze, und andere Harze mit massgeblichem Kolophoniumanteil, Cumaronharze, Indenharze, abgewandelte Naturstoffe, wie Celluloseäther, Polymerisate, wie Vinylpolymerisate,
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B.butylen, chlorierter Kautschuk. Polykondensate, z. B. Polyester, wie Phthalatharze, Alkydharze, Maleinatharze, Phenol- Formaldehyd - Harze, besonders kolophoniummodifizierte Phenol- Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Melamin-Formaldehyd-Harze, Ketonharze, besonders A W 2-Harze, Polyamide, Polyaddukte, wie Polyurethane, Polyolefine, wie Polyäthylen, Polypropylen. Die photoleitenden Substanzen, das.
Harz und die niedermolekularen alkalilöslichen Substanzen werden vorzugsweise im Ver- hältnis 1-1 : 0. 5 in der photoleitenden Schicht angewendet. Jedoch bekommt man auch bei weiten Variationen der Mischungsverhältnisse noch sehr gute Bilder. Der Anteil an alkalilöslichen Substanzen soll vor- zugsweise 10% des Photoleiteranteils nicht unterschreiten, um eine leichte Überführung in Druckformen bewirken zu können. Ferner soll der Anteil des Photoleiters nicht wesentlich unter 20% liegen, um ein gutes Bild zu gewährleisten.
Als alkalische Substanzen zur Überführung der elektrophotographischen erfindungsgemässen Bilder in die Druckformen verwendet man anorganische, alkalische Substanzen, wie Ammoniak, Alkalimetall-und Erdalkalimetall-hydroxyde, Alkaliphosphate, z.B. Natriumphosphat, Alkalipolyphosphate, wie Natriumpolyphosphat, zweckmässig in frischen Lösungen, denen man auch noch organische Lösungsmittel zufügen kann oder organische basische Substanzen, wie primäre, sekundäre und tertiäre niedere, gesättigte Amine, wie Trimethylamin, Äthylamin, Diäthylamin, Triäthylamin, Propylamin, Butylamin, ferner Piperidin, N-Methyl-piperidin, Morpholin, ausserdem besonders Aminoalkohole, beispielsweise Äthanolamin, Di- äthanolamin, Triäthanolamin, N-Äthyl-diäthanolamin, Diamine und Polyamine, wie Äthylendiamin,
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kommen Wasser und bzw. oder organische Lösungsmittel in Betracht.
Als organische Lösungsmittel werden solche vorgezogen, die Sauerstoff im Molekül in Form von Äther-, Keton-, Alkohol-oder Estergruppen enthalten, beispielsweise Äther, wie Dibutyläther, Äthylbutyläther, Diisopropyläther, Dioxan, Tetra- hydrofuran, niedere Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Dipropylketon, niedere Ester, wie Methylacetat, Äthylacetat, Methylbutyrat und Alkoholgruppenenthaltende Lösungsmittel, wieMethanol, Äthanol, Propanol, Isobutanol, Äthylenglykol, Polyäthylenglykol, Glycerin, Äthylenglykolmonomethyläther, Gly- cerinmonoäthyläther. Besonders vorteilhaft sind die mehrwertigen Alkohole, wie Äthylenglykol, Glycerin, Polyäthylenglykol, auch feste höhermolekulare Polyglykole.
Man kann auch Mischungen verschiedener Lösungsmittel anwenden, jedoch sind im allgemeinen rein wässerige Lösungen vorzuziehen.
Es ist oft vorteilhaft, den alkalischen Flüssigkeiten Verdickungsmittel zuzusetzen, um die Viskosität zu erhöhen und die Handhabung zu erleichtern. Es können Polyvinylalkohol, Celluloseprodukte. wie Carboxymethylcellulose oder Alkylcellulose, oder lösliche Stärkeprodukte üblicherweise zugesetzt werden.
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Um die Hydrophilie der bildfreien nichtdruckenden Stellen der Druckformen zu erhöhen, kann es ebenso vorteilhaft sein, den alkalischen Flüssigkeiten wasserlösliche Silikate zuzusetzen, wie Natriumsilikat, Kaliumsilikat, Natrium-Kalium-Silikat. Anschliessend an die Behandlung mit der alkalischen Flüssigkeit wird vorteilhaft die Druckplatte mit Wasser nachgespült und gegebenenfalls durch Überwischen mit einer verdünnten Phosphorsäurelösung die Hydrophilie noch weiter erhöht. Nach Einfärben mit fetter Farbe kann auf bekannte Weise gedruckt werden.
Beispiel l : Zur Herstellung einer Druckform auf Papierbasis beschichtet man eine Papierfolie, die beispielsweise nach dem in der USA-Patentschrift Nr. 2,681, 617 beschriebenen Verfahren hergestellt wurde, mit einer Lösung, die in 80 Vol.-Teilen Toluol und 20 Vol.-Teilen Dimethylformamid 5 Gew.-
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mittels haftet die Schicht sehr gut auf der Papieroberfläche.
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diewurde, mit einer Lösung, die in 80 Vol.-Teilen Toluol und 20 Vol. -Teilen Dimethylformamid, 5 Gew. - Teile Polyvinylcarbazol, 3 Gew.-Teile4-Äthylpropylaminobenzoesäure, 0, 002 Gew.-Teile Viktoriarein- blau (Schutz, a. a.
O., Nr. 822) enthält. Nach Verdunsten des Lösungsmittels haftet die Schicht sehr gut auf der Papieroberfläche. In der im Beispiel 1 beschriebenen Weise werden von diesem Elektrokopiermaterial Kopien hergestellt.
Zur Umwandlung in eine Druckform werden die Kopien mit einer Lösung behandelt, die aus 5 Vol. Teilen Monoäthanolamin. 15 Vol.-Teilen Glycerin, 10 Vol.-Teilen Glykol und 70 Vol.-Teilen einer wässerigen 51vingen Natriumsilikatlösung besteht. Nach Abspülen mit Wasser wird anschliessend mit fetter Farbe eingefärbt. Von der so hergestellten Druckform können Abdrucke hergestellt werden.
Beispiel 5 : In 150 Vol. -Teilen Toluol und 15Vdl. -Teilen Dimethylformamid werden 9, 75 Gew.- TeilePolyvinylcarbazol, 9. 75Gew.-Teile2, 5-Bis- [4'-diäthylaminophenyl- (l')]-l, 3, 4-triazol, 4, 5 Gew. - Teile 4-Dipropylaminobenzoesäure gelöst. Dazu wird eine Lösung, bestehend aus 0, 045 Gew.-Teilen
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Lösung beschichtet und anschliessend getrocknet. Das so hergestellte Elektrokopiermaterial wird durch eine Coronaentladung negativ aufgeladen und in einem photographischen Vergrösserungsgerät ein LeicaDiapositiv mit einer Beleuchtungsstärke von 3 Lux 1 min auf das aufgeladene Elektrokopiermaterial projiziert. Anschliessend wird mit einem Harzpulver entwickelt und 30 sec auf 1600 erwärmt.
Zur Umwandlung in eine Druckform wird mit einer Lösung behandelt, welche aus 55 Teilen Äthylalkohol, 25 Teilen Triglykol und 20 Teilen Triäthanolamin besteht. Nach kurzem Spülen mit Wasser und Einreiben mit einer verdünnten Phosphorsäurelösung zur Erhöhung der Hydrophilie an den nicht vom Licht getroffenen Stellen wird mit fetter Farbe eingefärbt. Von der so hergestellten Druckform können Abdrucke hergestellt werden.