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Fungizide Mittel
In der deutschen Patentschrift Nr. 1100372 wird beschrieben, dass Acylierungsprodukte des 2, 3-Di- mercaptochinoxalins und seiner kernsubstituierten Derivate (die beispielsweise nach den Angaben der deutschen Patentschrift Nr. 1088965 zugänglich sind), gute fungizide Eigenschaften gegenüber pflanzli- chen Krankheiten, die durch die Formen der echten Mehltaupilze ausgelöst werden, besitzen.
Es wurde nun gefunden, dass Mischungen dieser Acylierungsprodukte des 2, 3-Dimercaptochinoxalins und seiner kernsubstituierten Derivate mit bekannten gegen phytopathogene Pilze wirksamen Stoffen, eine fungizide Potenz aufweisen, die die zu erwartende rein additive Wirkung bei weitem übertrifft.
So werden die gegen echte Mehltaupilze nur wenig oder gar nicht wirksamen handelsüblichen protektiven Fungizide, wie z. B. dasN-Trichlormethylthio-tetrahydro-phthalimid, dasZinkäthylen-bis-di- thiocarbamat, das Zink-dimethyl-dithiocarbamat oder das 1-Chlor-2, 4-di-nitronaphthalin durch die Kombination mit Acylierungsprodukten des 2, 3-Dimercaptochinoxalins in ihrer Wirkung gegenüber pflanzenschädigenden Pilzen, wie Phytophtora infestans, Peronospora, Cladosporium fulvum, Fusicladium dentriticum, Septoria apii, Alternaria solani usw., derartig synergistisch verstärkt, dass durch die Gemische eine weitaus bessere Kontrolle der genannten Krankheiten als mit gleichen Mengen der reinen Wirk- stoffe ermöglicht wird bzw. zur Erzeugung des gleichen fungiziden Effektes nur Bruchteile dieser Wirkstoffe erforderlich sind.
Dieser Befund ist insofern überraschend, als die Acylierungsprodukte des 2, 3-Dimercaptochinoxalins gegen die vorgenannten Pilze nur schwach oder überhaupt nicht wirken.
Weiterhin wurde festgestellt, dass man die fungizide Wirkung der Acylierungsprodukte des 2, 3-Dimercaptochinoxalins und seiner kernsubstituierten Derivate gegenüber Mehltaupilzen in beträchtlicher Weise verstärken kann, indem man diese in Mischung mit andern, selbst nur schwach gegen Mehltau wirkenden protektiven Fungiziden, wie z. B. dem Tetramethylthiuram-disulfid, anwendet. Auch in diesen Fällen wird der zu erwartende rein additive Effekt bei weitem übertroffen.
Die zur synergistischen Verstärkung geeigneten Acylierungsprodukte des 2, 3-Dimercaptochinoxalins und seiner kernsubstituierten Derivate umfassen im weitesten Sinne alle die in der deutschen Patentschrift Nr. 1088965 genannten Verbindungen, die durch Umsetzung des 2, 3-Dimercaptochinoxalins und seiner kernsubstituierten Derivate mit Carbonsäurehalogeniden und-anhydriden, Thiocarbonsäurehalogeniden, Chlorameisensäureestern, Thiokohlensäureesterhalogeniden, Carbamidsäurehalogeniden, Thiocarbamidsäurehalogeniden, Isocyanaten, Isothiocyanaten, Phosgen, Thiophosgen, Isocyandihalogeniden, Cyanurchlorid, Sulfonsäurehalogeniden, Sulfinsäurehalogeniden, Sulfensäurehalogeniden, Sulfurylchlorid, Thionylchlorid, Schwefelchloriden usw., entstehen.
Das Mischungsverhältnis zwischen den Komponenten der genannten Fungizid-Kombinationen kann in weiten Grenzen variieren. Zur Erzielung einer optimalen Wirkung ist dieses speziell auf den zu synergisierenden Partner und den zu bekämpfenden Pilz einzustellen.
Die Anwendung der neuen kombinierten Schädlingsbekämpfungsmittel erfolgt in üblicher Weise als Spritz- oder Stäubemittel, wobei inerte flüssige oder feste Verdünnungsmittel, Netz-, Emulgier- und Haftmittel als Hilfsstoffe dienen.
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Beispiel l : Tomatenpflanzen wurden mit den im folgenden aufgeführten reinen fungiziden Wirkstoffen oder Wirkstoffkombinationen in den angegebenen Konzentrationen behandelt und 24 Stunden danach mit Phytophtora infestans infiziert. Nach 7 Tagen wurde der Befallsgrad ermittelt. Als Massstab für den Befallsgrad wurde der Wert 100 für die unbehandelten Kontrollpflanzen zugrunde gelegt.
EMI2.1
<tb>
<tb>
Phytophtora <SEP> (Tomaten)
<tb> Gesamtwirkstoffkonzentration <SEP> 0, <SEP> 025"/0 <SEP> O, <SEP> O06 <SEP>
<tb> N-Trichlormethylthio-tetrahydro-phthalimid <SEP> 26 <SEP> 50
<tb> 5 <SEP> Teile <SEP> N-Trichlormethylthio-tetrahydrophthalimid
<tb> 1 <SEP> Teil <SEP> 6-Methyl-chinoxalin-2,3-dithiocarbonat <SEP> 4 <SEP> 21
<tb> Zink- <SEP> äthy <SEP> len- <SEP> bis-dithíocarbamat <SEP> 24 <SEP> 47 <SEP>
<tb> 5 <SEP> Teile <SEP> Zink-äthylen-bis-dithiocarbamat
<tb> +1 <SEP> Teil <SEP> 6-methyl-chinoxalin-2,3-dithiocarbonat <SEP> 5 <SEP> 24
<tb> 6 <SEP> Teile <SEP> Zink-äthylen-bis-dithiocarbamat
<tb> + <SEP> 1 <SEP> Teil <SEP> 6-Methyl-chinoxalin-2, <SEP> 3-dithiocarbonat <SEP> 8 <SEP> 19
<tb> Tetramethyl-thiuram-disulfid <SEP> 52 <SEP> 64
<tb> 6 <SEP> Teile <SEP> Tetramethyl-thiuram-disulfid
<tb> + <SEP> 1 <SEP> Teil <SEP> 6-Methyl-chinoxalin-2,
3-dithiocarbonat <SEP> 27 <SEP> 56
<tb> Kontrolle <SEP> 100 <SEP> 100
<tb>
Beispiel 2 : Bei ähnlicher Versuchsführung, wie in. Beispiel 1 beschrieben, wurden an mit Peronospora infizierten Reben folgende Ergebnisse erzielt :
EMI2.2
<tb>
<tb> Peronospora <SEP> (Reben)
<tb> Gesamtwirkstoffkonzentration <SEP> 0, <SEP> 0062% <SEP> 0, <SEP> 0031%
<tb> N-Trichlormethylthio-tetrahydrophthalimid <SEP> 10 <SEP> 22
<tb> 5 <SEP> Teile <SEP> N-Trichlormethylthio-tetrahydrophthalimid
<tb> + <SEP> +1 <SEP> Teil <SEP> 6-Methyl-chinoxalin-2,3-dithiocarbonat <SEP> 0, <SEP> 6 <SEP> 11
<tb> Zink-äthylen-bis-dithiocarbamat, <SEP> 51 <SEP> 70 <SEP>
<tb> 5 <SEP> Teile <SEP> Zink-äthylen-bis-dithiocarbamat
<tb> +1 <SEP> Teil <SEP> 6-Methyl-chinoxalin-2,3-dithiocarbonat <SEP> 3,
<SEP> 14
<tb> Tetramethyl-thiuram-disulfid <SEP> 65 <SEP> 69
<tb> 6 <SEP> Teile <SEP> Tetramethyl-thiuram-disulfid
<tb> + <SEP> 1 <SEP> Teil <SEP> 6-Methyl-chinoxalin-2, <SEP> 3-dithiocarbonat <SEP> 14 <SEP> 43
<tb> Zink-dimethyl-dithiocarbamat <SEP> 44 <SEP> 54
<tb> 8 <SEP> Teile <SEP> Zink-dimethyl-dithiocarbamat
<tb> + <SEP> 1 <SEP> Teil <SEP> 6-Methyl-chinoxalin-2, <SEP> 3-dithiocarbonat <SEP> 26 <SEP> 47
<tb> Kontrolle <SEP> 100 <SEP> 100
<tb>
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Beispiel 3 : An mit echtem Mehltau (Erysiphe polyphaga) infizierten Gurkenpflanzen durchgeführ- ten Versuche (Methoden s.
Beispiel 1) ergaben folgendes Ergebnis :
EMI3.1
<tb>
<tb> Erysiphe <SEP> polyphaga <SEP> (Gurken)
<tb> Wirkstoffkonzentration <SEP> (%) <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> 0, <SEP> 025 <SEP> 0, <SEP> 0125 <SEP> 0, <SEP> 00625 <SEP>
<tb> 6-Methyl-chinoxalin-2, <SEP> 3-dithiocarbonat <SEP> 02 <SEP> 15 <SEP> 25
<tb> 6-Methy1-chinoxalin-2, <SEP> 3-dithiocarbonat <SEP>
<tb> + <SEP> 6fache <SEP> Menge <SEP> Tetrametilyl-thiuramdisulfid <SEP> 0 <SEP> 0 <SEP> 2 <SEP> 6
<tb> Kontrolle <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100
<tb>