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Überlastungsschutz für die Wellenlagerung von Maschinen
Es ist Gemeingut der Technik, bei Maschinenanlagen, die normalerweise nicht auftretenden aber doch nicht zu vermeidenden seltenen starken Überlastungen unterliegen können, Sicherungen für die wert- volleren Teile in der Form vorzusehen, dass gewisse billige und leicht ersetzbare andere Teile unter der
Wirkung der Überlast brechen und dadurch die wertvollen Teile entlasten. Als solche Bruchsicherungen sind beispielsweise Brechbolzen, Abscherbolzen, absichtlich schwach bemessene Schrauben, Keile, Wel- lenstücke u. dgl. bekannt und in Verwendung. Es existieren auch Anordnungen, bei denen in den in Betracht kommenden Kraftweg Gelenke oder Gestänge-Anordnungen eingeschaltet sind, die bei Überbean- spruchung ausknicken oder in anderer Weise ihre Lage verändern.
Bei der erstgenannten Gruppe besteht im allgemeinen die Gefahr, dass gebrochene Sicherungsteile entweder abspringen oder in lebenswichtige Teile der Anlage geraten und deren Funktionsfähigkeit beeinträchtigen oder dass sie ins Arbeitsgut fallen und Störungen hervorrufen. Es sind wohl Anordnungen von Brechbolzen oder Brechtöpfen bekannt, bei denen durch feste Ummantelung oder durch geschützten Einbau in die Maschine das Herausfallen von Bruchstücken unmöglich ist, doch ist damit der Nachteil verbunden, dass nach Eintreten des Bruchfalles das Austauschen gebrochener Teile und damit das Wiederinstandsetzen der Anlage nur umständlich und mit merkbarem Zeitverlust möglich ist.
Gestängesicherungen u. dgl. sind, wenn sie gut funktionieren sollen, teuer und müssen sorgfältig eingestellt werden.
Die Erfindung hat eine einfache Überlastungsschutzeinrichtung zum Gegenstand, die keine der vorerwähnten Nachteile aufweist und eine fast so bequeme Erneuerung nach dem Ansprechen gestattet wie es bei den bekannten Sicherungspatronen elektrischer Anlagen der Fall ist. Dieser Überlastungsschutz für die Wellenlagerung von Maschinen, insbesondere Walz-, Zerkleinerungs- und Mischmaschinen od. dgl. besitzt eine zwischen einem im Maschinenrahmen beweglichen Lager und dem einstellbaren Anschlag in der Maschine angeordnete Brechkapsel, die von der in Bewegungsrichtung des Lagers liegenden Lagerdruck-Komponente beansprucht wird. Gemäss Erfindung ist eine Hülse aus elastischem Stoff, z.
B. Gummi od. dgl. mit Durchbohrung für den Anschlag vorgesehen, welche Hülse die Brechkapsel aussen umschliesst und mit ihr zusammen einen einheitlichen Schutzkörper bildet, der im Betriebszustand der Maschine zumindest teilweise offen liegt, auch nach Zertrümmerung der innenliegenden Brechkapsel beim Ansprechen des Schutzes seinen Zusammenhang bewahrt und ohne Demontage weiterer Maschinenteile als Ganzes ausgewechselt werden kann.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines mit der Erfindung ausgestatteten Wellenlagers, wobei die wesentlichen auf die Erfindung bezughabenden Teile im Schnitt dargestellt sind. Fig. 2 ist ein Grundrissschnitt zu Fig. 1. Im einzelnen bezeichnet 1 einen Teil des Maschinenrahmens in dem das Lager 2 für die zu schützende Welle 12 beispielsweise in den oberen und unteren Gleitführungen 14 horizontal beweglich ist. Mit 11 wird der in der Büchse 15 des Lagers 2 laufende Wellenzapfen bezeichnet. Im normalen Betriebszustand ist das Lager 2 samt Welle 12 in der Betriebslage einerseits durch einen verstellbaren Anschlag 7, anderseits durch einen ebensolchen Anschlag 5 fixiert. Zwischen den Anschlagbolzen 5 und dem Lagerkörper 2 ist eine Brechkapsel 3 eingeschaltet.
Diese Brechkapsel ist allseits von der erfindungsgemäss vorgesehenen Hülse 4
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aus elastischem Stoff umgeben, welche Hülse eine Durchbohrung 13 für den Durchtritt des Abschlagbol- zens 5 bzw. von dessen Druckansatz 9 besitzt. Mit 8 ist eine Gegenmutter bezeichnet, welche die Lage des im Rahmenteil 6 beispielsweise mittels Schraubengewinde verstellbaren Anschlagbolzens 5 sichert.
Ebenso ist die Gegenmutter 16 zur Fixierung des im Rahmenteil 17 beispielsweise mittels Schraubenge- windes verstellbaren Anschlagbolzens 7 vorgesehen.
Die Brechkapsel 3 befindet sich an jener Seite des Lagers, nach der beim Arbeiten der Maschine die betriebsmässig auftretenden Lagerdrücke gerichtet sind. Solange sich diese Lagerdrücke in den normalen
Grenzen halten, ist die Brechkapsel imstande, die Druckkräfte des Lagerkörpers 2 auf den Druckteil 9 des Anschlagbolzens 5 zu übertragen. Die Hülse über der Brechkapsel beteiligt sich an dieser Druckübertragung praktisch nicht, da sie aus nachgiebigem Werkstoff hergestellt ist. Sobald jedoch, etwa infolge eines beim Durchfluss des Arbeitsgutes in die Maschine geratenen Fremdkörpers der Lagerdruck übermässig ansteigt, ist der Boden 10 der Brechkapsel 3 nicht mehr imstande, die Biegungs- und Schubbeanspruchung zu ertragen und die Brechkapsel wird zertrümmert.
Die starre Verbindung, die das Lager 2 nach der Seite der Druckkraft bisher in der Lage festhielt geht verloren, das Lager gibt nach und die Welle 12 kann dem durch die Maschine gehenden Fremdkörper ausweichen. Bei dieser Ausweichbewegung bleibt jedoch die Hülse 4 ungefähr an ihrer Stelle, verformt sich entsprechend und schliesst die Trümmer der Brechkapsel elastisch ein.
Es können keine Teile der Brechkapsel wegfliegen oder in die Maschine geraten. Zur Wiederinstand- setzung der Maschine wird die Hülse 4 nach Zurückstellen des Anschlages 5 mit den Trümmern der Brechkapsel herausgenommen, eine neue intakte Brechkapsel in die Hülse eingesetzt und das Lager samt dem Anschlag 5 wieder in die Arbeitsstellung gebracht. Der Anschlag 7 fixiert das Lager in seiner ursprünglichen Arbeitslage.
Andere Anordnungen und Verwirklichungen der Erfindung als in Beschreibung und Zeichnung dargestellt sind möglich.