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Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibiotikums
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines neuen, therapeutisch wertvollen Breitbandantibiotikums.
Es wurde gefunden, dass bei Verwendung einer neuenArt von Streptomyceten eine antibiotische Substanz in hoher Konzentration in der Fermentationsbrühe gebildet wird, die von den bisher bekannten Substanzen verschieden ist, dass dieses Produkt unter geeigneten, im folgenden beschriebenen Verfahrensbedingungen isoliert werden kann und dass diese Substanz schliesslich Eigenschaften aufweist, die sie zu einem neuen und wertvollen Therapeutikum machen. Das neue Antibiotikum wurde als F. I. 1600 oder Amminosydin bezeichnet und unter diese Bezeichnung fallen sowohl die freie Base als auch ihre Salze und deren Lösungen. Der neue Organismus, welcher die Herstellung des Antibiotikums F.
I. 1600 gestattet, wurde Streptomyces Krestomyceticus (n. sp.) benannt und in der National Collection of Industrial Bacteria hinterlegt ; er erhielt dort die Indexnummer von N. C. I. B. 8995. Weiterhin wurde S. Krestomyceticus im Commonwealth Mycological Institute unter der Nummer 79589 hinterlegt.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung eines neuen Antibiotikums unter Züchtung eines Streptomyceten-Stammes in einem wässerigen Medium, welches eine Quelle für Kohlenstoff und Stickstoff sowie Mineralsalze enthält, unter aeroben Bedingungen, bis das Medium eine wesentliche antibakterielle Wirksamkeit besitzt, worauf das Antibiotikum vom Medium abgetrennt wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass als Streptomyceten-Stamm Streptomyces Krestomyceticus N. C. I. B. 8995 bzw.
Commonwealth Mycological Institute No. 79589 oder seine Mutanten oder Varianten verwendet werden und dem Nährmedium vorzugsweise Schwermetallspuren, insbesondere Spuren von Kupfer, Zink, Mangan, Eisen oder Chrom, zugesetzt werden, worauf die Züchtung bei einer Temperatur von 24 bis 320C während eines Zeitraumes von 2 Tagen bis zu einer Woche und bei einem pH-Wert von 6,3 bis 7,8 submers mit Belüften und Rühren des Mediums durchgeführt wird und schliesslich der Wirkstoff aus dem Medium durch Adsorption an einem festen Adsorbens, darauffolgende Eluierung und Eindampfen des gegebenenfalls filtrierten Eluats gewonnen und gegebenenfalls durch Umkristal1isieren aus organischen Lösungsmitteln, wie vorzugsweise Methanol und/oder Aceton, gereinigt und in Salze Übergeführt wird.
Der Stamm S. Krestomyceticus wurde in einer bei Massa Marittima (Grosseto) entnommenen Bodenprobe gefunden, isoliert und sowohl auf synthetischen als auch organischen Medien innerhalb eines Temperaturbereiches von 28 bis 37"C gezüchtet. Unter dem Elektronenmikroskop zeigt S. Krestomyceticus glatte Sporen, die ziemlich regelmässig zylindrisch oder oval geformt und etwas transparent sind. Die Hyphen sind gewöhnlich gerade, aber manchmal werden auch Haken oder Spiralen beobachtet. Der Stamm S.
Krestomyceticus wurde für seine Klassifikation geprüft ; In Tabelle 1 sind die Ergebnisse verschiedener Züchtungsversuche angegeben.
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EMI2.1
EMI2.2
<tb>
<tb> Zuchtmedium <SEP> Ergebnis
<tb> Agar-Glyzerin-Glyzin <SEP> Gutes <SEP> Wachstum <SEP> der <SEP> Kultur, <SEP> farblose
<tb> Kolonie <SEP> mit <SEP> starker <SEP> Sporenbildung,
<tb> Lufthyphen <SEP> und <SEP> Sporen <SEP> weiss.
<tb>
Bodenextrakt <SEP> Agar <SEP> Gutes <SEP> Wachstum <SEP> der <SEP> Kultur, <SEP> farblose
<tb> Kolonie, <SEP> bedeckt <SEP> mit <SEP> mässig <SEP> gebildetem <SEP> weisslichem <SEP> Luftmycel.
<tb>
Czapek <SEP> Agar <SEP> Sehr <SEP> oberflächliches <SEP> Wachstum <SEP> der
<tb> Kultur, <SEP> farblose <SEP> Kolonie <SEP> mit <SEP> guter
<tb> Sporenbildung, <SEP> Sporen <SEP> weiss.
<tb>
YED <SEP> Salz <SEP> Agar <SEP> (Hefe-Voluminöse <SEP> Kultur, <SEP> gelbliche <SEP> Koloextrakt <SEP> und <SEP> Salze) <SEP> nie, <SEP> reicht <SEP> nichtsehrtief <SEP> indas <SEP> Sub- <SEP>
<tb> strat <SEP> ; <SEP> mässige <SEP> Sporenbildung, <SEP> Sporen
<tb> weiss.
<tb>
Pepton <SEP> und <SEP> Salzagar <SEP> Gutes <SEP> Wachstum <SEP> der <SEP> Kultur, <SEP> Kolonie <SEP> farblos <SEP> bis <SEP> gelblich, <SEP> mit <SEP> guter
<tb> Sporenbildung, <SEP> Sporen <SEP> weiss, <SEP> sehr
<tb> kurze <SEP> Hyphen.
<tb>
Glyzerin-Aga <SEP> ! <SEP> Voluminöse <SEP> Kultur, <SEP> Kolonie <SEP> fast
<tb> farblos, <SEP> schüttere <SEP> Bildung <SEP> von <SEP> Luft-
<tb> . <SEP> mycel. <SEP>
<tb>
Asparagin-Dextroseagar <SEP> Gelbliche, <SEP> kleine <SEP> Kolonien, <SEP> trüb,
<tb> flach <SEP> und <SEP> wachsig, <SEP> nicht <SEP> sehr <SEP> auffällig. <SEP> ohne <SEP> Luftmycel.
<tb>
Kartoffel-Dextroseagar <SEP> Nicht <SEP> sehr <SEP> voluminöses <SEP> Wachstum
<tb> der <SEP> Kultur, <SEP> Kolonie <SEP> farblos, <SEP> mit
<tb> schütterem, <SEP> weisslichem <SEP> Luftmycel.
<tb>
Typische <SEP> konzentrische <SEP> Risse <SEP> oder
<tb> Sprünge <SEP> am <SEP> Boden <SEP> der <SEP> Kulturen.
<tb>
Kaseinhydrolysat-Agar <SEP> Geringes, <SEP> schütteres <SEP> Wachstum <SEP> der
<tb> versehen <SEP> mit <SEP> Salzen <SEP> und <SEP> Kultur, <SEP> farblose <SEP> Kolonie, <SEP> kein <SEP> LuftAminosäuren <SEP> mycel.
<tb>
PYS-4gar <SEP> (Pepton, <SEP> Hefe, <SEP> Starkes <SEP> Wachstum <SEP> der <SEP> Kultur, <SEP> farbSalze) <SEP> lose, <SEP> flache <SEP> Kolonie <SEP> mit <SEP> schütterem
<tb> Luftmycel, <SEP> Oberflächenrisse.
<tb>
Kartoffelstücke <SEP> Ausgezeichnetes <SEP> Wachstum <SEP> der <SEP> Kultur <SEP> durch <SEP> das <SEP> ganze <SEP> Stück, <SEP> welches
<tb> völlig <SEP> mit <SEP> gut <SEP> sporuliertem <SEP> Luftmycel <SEP> bedeckt <SEP> ist.
<tb>
Emersons-Agar <SEP> Gelbliche <SEP> Kolonie <SEP> mit-welliger
<tb> Oberfläche, <SEP> die <SEP> viele <SEP> Sprünge <SEP> zeigt.
<tb>
Die <SEP> ganze <SEP> Oberfläche <SEP> ist <SEP> mit <SEP> einem
<tb> sehr <SEP> kurzen, <SEP> weisslichen <SEP> Luftmycel
<tb> bedeckt. <SEP> das. <SEP> dort, <SEP> wo <SEP> die <SEP> Kolonie
<tb> dicker <SEP> ist, <SEP> auffäliger <SEP> ist.
<tb>
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EMI3.1
<tb>
<tb>
Zuchtmedium <SEP> Ergebnis
<tb> Kaseinhydrolysat-Agar <SEP> Sehr <SEP> starkes <SEP> und <SEP> dickes <SEP> Wachstum
<tb> der <SEP> Kultur, <SEP> reicht <SEP> nicht <SEP> sehr <SEP> tief <SEP> in
<tb> das <SEP> Substrat, <SEP> auffällige <SEP> Sprünge <SEP> mit
<tb> nach <SEP> innen <SEP> verlaufenden <SEP> Rändern,
<tb> gleichmässig <SEP> verteiltes, <SEP> kurzes <SEP> aber
<tb> starkes <SEP> Luftmycel. <SEP> Die <SEP> Rückseite <SEP> ist
<tb> stark <SEP> gelb.
<tb>
Sojabohnenmehl-Agar <SEP> Gewelltes <SEP> Wachstum <SEP> der <SEP> Kultur, <SEP> sie
<tb> zeigt <SEP> Sprünge; <SEP> gelbliches <SEP> vegetatives <SEP> Mycel, <SEP> bedeckt <SEP> mit <SEP> sehr <SEP> kurzem, <SEP> weisslichem <SEP> Luftmycel.
<tb>
Sojabohnenmehl-Gly-Flache, <SEP> trübe <SEP> und <SEP> bräunliche <SEP> Kolozerin-Agar <SEP> nien <SEP> mit <SEP> sehr <SEP> kurzem <SEP> Luftmycel <SEP> am
<tb> Boden <SEP> der <SEP> Kultur.
<tb>
Getreideweiche-Agar <SEP> Ähnlich <SEP> wie <SEP> Sojabohnen-Agar.
<tb>
Pepton-Getreideweiche-Flaches <SEP> Wachstum <SEP> der <SEP> Kultur, <SEP> gelbAgar <SEP> liche <SEP> Kolonie <SEP> mit <SEP> wenig <SEP> Sprüngen,
<tb> kurzes <SEP> kräftiges <SEP> Luftmycel, <SEP> auffälliger <SEP> an <SEP> den <SEP> Kulturrändern.
<tb>
Anderson <SEP> Sporulations-Im <SEP> allgemeinen <SEP> flaches <SEP> Wachstum
<tb> medium <SEP> der <SEP> Kultur, <SEP> gelbliche <SEP> Kolonie <SEP> mit
<tb> Sprüngen, <SEP> wo <SEP> das <SEP> Agar <SEP> dicker <SEP> ist.
<tb>
Etwas <SEP> Luftmycel <SEP> an <SEP> den <SEP> Falten.
<tb>
Trypton-Agar <SEP> Ähnlich <SEP> wie <SEP> Andersons <SEP> Medium <SEP> aber
<tb> mit <SEP> farblosem, <SEP> vegetativem <SEP> Mycel <SEP> ; <SEP>
<tb> starkes <SEP> Luftmycel.
<tb>
NZ <SEP> Aminasparagin-Agar <SEP> Flache, <SEP> gelbe <SEP> Kolonien <SEP> mit <SEP> kleinen
<tb> Tupfen <SEP> von <SEP> weissem <SEP> Luftmycel.
<tb>
Pridhams <SEP> Medium <SEP> mit <SEP> Flache, <SEP> gelbliche <SEP> Kolonien, <SEP> die
<tb> Stärke <SEP> und <SEP> anorganischen <SEP> dort, <SEP> wo <SEP> das <SEP> Substrat <SEP> dicker <SEP> ist, <SEP> falSalzen <SEP> tiger <SEP> sind.
<tb>
Hafermehl-Agar <SEP> Flache, <SEP> gelbliche <SEP> Kolonien <SEP> mit <SEP> farblosen <SEP> Rändern, <SEP> Luftmycel <SEP> fehlt <SEP> im
<tb> allgemeinen, <SEP> erscheint <SEP> nur <SEP> gelegentlich <SEP> an <SEP> einigen <SEP> Falten.
<tb>
Sabouraud <SEP> Agar <SEP> Gutes <SEP> Wachstum <SEP> der <SEP> Kultur, <SEP> Kolonie
<tb> farblos <SEP> oder <SEP> cremegefärbt, <SEP> bedeckt
<tb> mit <SEP> starkem, <SEP> weissem <SEP> Luftmycel.
<tb>
Hefebrühe <SEP> Oberflächliches, <SEP> voluminöses <SEP> Wachstum <SEP> der <SEP> Kultur, <SEP> gelbliche <SEP> Kolonie,
<tb> bedeckt <SEP> mit <SEP> weissem <SEP> Luftmycel.
<tb>
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S. Krestomyceticushydrolysiert sowohl Stärke als auch Gelatine und zersetzt Tyrosin innerhalb 6 Ta- gen.
Unter Verwendung der folgenden Substanzen als einzige Kohlenstoffquelle werden Säuren gebildet : Blulin, Threhalose, Lävulose, Sorbit, Mannose, Galaktose, Laktose, Adonit, Mannit, Maltose, Gly- zerin, Dextrose, Dextrin.
Milch wird nach 13 Tagen nur schwach koaguliert. Neutrale Reaktion, keine Peptonisation.
Die Züchtungseigenschaften des Stammes, welcher F. 1. 1600 produziert, wurden mit den Eigenschaften bereits bekannter Stämme verglichen.
Von diesen unterscheiden sich S. Virgatus und S. flocculus vom vorliegenden Stamm, da deren vegetatives Mycel grünlich ist und ersterer auch in einigen Medien ein braunes Pigment produziert. Ausserdem hat S. flocculus seine Oberfläche mit einem samtigen oder wattigen Luftmycel bedeckt.
S. thermophilus zeigt ein tiefes Wachstum in das Medium und ein weissliches Luftmycel ; ausserdem liegt sein Wachstumsoptimum bei 500C. Der Stamm, welcher F. 1. 1600 produziert, zeigt ein sehr gutes Wachstum bei 37 C, es werden aber bei 330C oder darüber nur sehr geringe Mengen an Antibiotikum erzeugt.
S. Kanamyceticus eigteintiefes Wachstumindas Substratund manchmal grünliche oder rosige Schatten im vegetativen Mycel. Manchmal produziert er auch ein braunes Pigment. Keiner der vorerwähnten Stämme zeigt jedoch die typischen Risse an der Oberfläche der Kultur, welche die besten Charakteristika des F. I. 1600 produzierenden Stammes sind. Auf Grund dieser Eigenschaften, die mit keinem der bekannten Stämme übereinstimmen, wurde S. Krestomyceticus als neuer Stamm betrachtet. Die Herstellung des Antibiotikums F. 1. 1600 wurde durch Fermentierung in submersen belüfteten Kulturen in einer wässerigen Nährlösung, welche Quellen für Stickstoff, Kohlenstoff und Mineralsalze enthielt, durchgeführt.
Als Stickstoffquelle wurden die besten Resultate unter Verwendung von proteinhaltigem Material, wie Gerstenmalzextrakt, Getreidemalzextrakt, Getreidequellflüssigkeit, enzymatisches Kaseinhydrolysat, Erdnussmehl, Sojabohnenmehl, Baumwollsamenmehl sowie Fleischextrakt erhalten.
Als Quelle von assimilierbarem Stickstoff eignen sich auch die anorganischen Ammoniumsalze, wie Ammonsulfat und Ammonphosphat. Es können auch organische Stoffe als Stickstoffquelle verwendet werden, wie z. B. die Aminosäuren und verschiedene proteinhaltige Naturstoffe.
Als Kohlenstoffquelle kann entweder ein lösliches Kohlehydrat, wie Dextrose, oder ein unlösliches, wie Stärke, beispielsweise Getreidestärke, verwendet werden. Eine gute Ausbeute an Antibiotikum wird auch mit Maltose, Dextrin, Laktose und andern Zuckern erhalten. Als Mineralsalze, welche für das Fermentationsmedium notwendig sind, werden vorzugsweise Phosphate verwendet, welche entweder als Ammonphosphat oder als Metallphosphat, wie z. B. als Kaliumphosphat, vorliegen können, weiterhin Chloride, wie Kochsalz und Sulfate, wie Ammonium- oder Magnesiumsulfat.
Geeignete Puffer sind Kalziumkarbonat und Salze organischer Säuren, wie Zitrat, Acetate und Laktate, welche dazu dienen, den pH-Wert innerhalb des geeigneten Bereiches zu halten.
Manchmalistes notwendig, auch Schwermetalle zuzusetzen, die gegebenenfalls auch bereits als Ver- unreinigungen anwesend sein können ; unter diesen befinden sich Kupfer, Zink, Mangan, Eisen und Chrom.
Bei sehr grossen Fermentationsgefässen ist die Verwendung von Entschäumungsmitteln wünschenswert. obwohl dieses Schäumen bei der Fermentation kein besonders schwierige Problem darstellt und leicht durch die Verwendung von üblichen Entschäumungsmitteln, wie Oktadekanol in Schweineschmalz, oder andern geeigneten handelsüblichen Entschäumungsmitteln, wie Silikonen, kontrolliert werden kann.
Das relative Verhältnis der Bestandteile des Fermentationsmediums wurde mengenmässig wie folgt festgelegt :
EMI4.1
<tb>
<tb> Stickstoffquelle <SEP> 0, <SEP> 5-4 <SEP> % <SEP>
<tb> Kohlenstoffquelle <SEP> 1 <SEP> - <SEP> 5 <SEP> elm <SEP>
<tb> Phosphate <SEP> 0, <SEP> 01-0, <SEP> 3% <SEP>
<tb> Sulfate <SEP> 0, <SEP> 05 <SEP> - <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP> 0/0
<tb> CaCO <SEP> 0, <SEP> 1-0, <SEP> 7-% <SEP>
<tb> Chloride <SEP> 0, <SEP> 1-0, <SEP> 3 <SEP> % <SEP>
<tb> Spurenelemente <SEP> 0, <SEP> 0001 <SEP> - <SEP> 0, <SEP> 0005 <SEP> 0/0. <SEP>
<tb>
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Die genauen Mengen all dieser Substanzen sind in den Beispielen besonders angegeben. Die Fermencation wird bei einer Temperatur von 24 bis 320C während eines Zeitraumes von 2 Tagen bis zu 1 Woche bei einem PH von 6, 3 bis 7, 8 durchgeführt. Der Anfangs-pH-Wert, welcher den günstigsten Fermentationsprozess sicherstellt, beträgt 6, 4-6, 7 ; er steigt gegen Ende der Fermentation auf 7, 6-7, 8.
Um eine gute Ausbeute zu erhalten, muss auch gelüftet werden. Das Verhältnis zwischen der Luftmenge, die in den Fermentationstank eingebracht werden muss, und dem Volumen der Kulturflüssigkeit schwankt während den Fermentationsphasen zwischen 0, 1 und 0, 8.
F. 1. 1600 kann sowohl als Hydrochlorid als auch als Sulfat aus der Fermentationsbrühe abgetrennt werden, wobei nach dem angegebenen Gewinnungsverfahren ein Produkt erhalten wird, das frei von inaktiven Verunreinigungen und von andern gleichzeitig in der Brühe gebildeten antibiotischen Substanzen ist. Dieses Verfahren wird im folgenden angegeben. Im Grunde besteht es aus folgenden Schritten : a) Ausfällen von Kalzium++ mit Oxalsäure und Abfiltrieren von Mycel und Kalziumoxalat nach Einstellen des pH-Wertes auf 7-7. 5.
EMI5.1
bis der pH-Wert auf 7-7, 5 steigt und anschliessendes Filtrieren. d) Einengen der filtrierten Lösung unter Vakuum zur Trockene. e) Auflösen des Antibiotikums in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, wie Methanol. f) Ausfällen des F.
I. 1600-Hydrochlorids durch Zusatz von Aceton zur organischen Lösung. g) Das filtrierte F. I. 1600-Hydrochlorid wird in Wasser gelöst und die wässerige, filtrierte Lösung wird nach Einengen auf ein kleines Volumen unter Vakuum mit Triäthylaminsulfat behandelt. Nach Filtrieren wird die Lösung unter Rühren zu Methanol zugesetzt. Das F. I. 1600-Sulfat wird filtriert, mit Methanol gewaschen und im Vakuum über P205 bei 500C getrocknet.
Es wurde gefunden, dass das Antibiotikum F. 1. 1600 auch durch Absorbieren mit Kohle und darauffolgendes Eluieren gewonnen werden kann, wobei vorzugsweise bei einem pH über 7 gearbeitet wird.
F. 1. 1600 kann von Kohle entweder mit Hilfe wässeriger Lösungen, mit Hilfe von alkoholischen Lösungen oder mit Hilfe von anorganischen oder organischen Säuren eluiert werden.
F. 1. 1600 ist eine basische Substanz und ist wasserlöslich. In Form des Sulfates oder Hydrochlorids ist es ein weisses Pulver. löslich in Wasser und unlöslich in fast allen organischen Lösungsmitteln. Das Hydrochlorid von F. 1. 1600 ist löslich in Methanol.
EMI5.2
440 m p.
Das In-7, 28p, 7, 46p, 10, 70p, 11, 17p, 11, 62p, 13, 08p und Minima bei 3, 09p und 10, 23p, was für die Anwesenheit folgender Gruppen spricht :
EMI5.3
Es besteht kein Hinweis auf Karbonylgruppen in Keto-, Amid- oder Esterform.
EMI5.4
EMI5.5
EMI5.6
Tabelle 2
EMI5.7
<tb>
<tb> F. <SEP> I.
<SEP> 1600-Salze <SEP> C% <SEP> H% <SEP> N% <SEP> S% <SEP> Cl% <SEP>
<tb> Hydrochlorid <SEP> 33, <SEP> 79 <SEP> 6, <SEP> 76 <SEP> 3, <SEP> 17-21, <SEP> 05 <SEP>
<tb> Sulfate <SEP> 30, <SEP> 57- <SEP> 6, <SEP> 44- <SEP> 7, <SEP> 19- <SEP> 8, <SEP> 99- <SEP>
<tb> 30, <SEP> 8 <SEP> 7, <SEP> 00 <SEP> 7, <SEP> 38 <SEP> 9, <SEP> 08 <SEP>
<tb> p <SEP> -Hydroxy-phenylazo) <SEP> -benzol-sulfonat <SEP> 58,58 <SEP> 5,25 <SEP> 10,27 <SEP> 7,72
<tb> Helianthinsalz <SEP> 51, <SEP> 29 <SEP> 6, <SEP> 20 <SEP> 12, <SEP> 23 <SEP> 7, <SEP> 50 <SEP>
<tb>
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EMI6.1
von F. 1. 1600-Sulfat und seinen Abbauproduktenhin. gefunden, dass 1 Mol Pentaacetyl-F. 1. 1600 in 0,02 molarer Perjodatlösung bei Raumtemperatur 2, 95 Mole Perjodat verbraucht.
Auf Grund der Elementaranalyse, der Grundeigenschaften des Produktes, der Tatsache, dass der gesamte Stickstoff basisch ist sowie auf Grund seines U. V. - und I. R. Spektrums wird eine polypeptidartige
EMI6.2
1600 eine Struktur ähnlichsischen, wasserlöslichen Oligosaccharid-Antibiotika, wie Streptomycin und Neomycin besitzt.
Chromatographisch kann F. I. 1600 von Streptomycin, Dihydrostreptomycin, Neomycin, Viomycin und andern glykopeptidischen basischen Substanzen, wie Streptotricin und den Geomycinen unterschieden werden.
Längere saure Hydrolyse von Neomycinen oder von Catenulin (J. W. Davisson u. a., Antibiot. and Chem. , 1952, Seite 460) ergibt ein mikrobiologisch aktives Bruchstück, das durch Papierchromatographie als Neamin identifiziert wurde.
Saure Hydrolyse von F. 1. 1600 mit 6n HCI ergibt kein aktives Bruchstück.
Tabelle 3 zeigt die Unterschiede zwischen F. 1. 1600 und den andern Antibiotika der gleichen Gruppe.
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Tabelle 3
EMI7.1
<tb>
<tb> Antibiotikum <SEP> Organismus <SEP> Analyse <SEP> des <SEP> Sulfats <SEP> [α]D <SEP> des <SEP> Sulfats <SEP> Andere <SEP> Eigenschaften <SEP> und <SEP> Unterschiede
<tb> F. <SEP> I. <SEP> 1600-Sulfat <SEP> Strept. <SEP> C= <SEP> 30, <SEP> 8-30, <SEP> 57 <SEP> +51 <SEP> Durch <SEP> Saurehydrolyse <SEP> keine <SEP> Bildung
<tb> Krestomy- <SEP> H=7,00-6,44 <SEP> eines <SEP> mikrobiologisch <SEP> aktiven
<tb> ceticus <SEP> N <SEP> =7,19-7,38 <SEP> Bruchstücks.
<tb>
S <SEP> = <SEP> 8. <SEP> 99-9, <SEP> 08 <SEP>
<tb> empirische <SEP> Formel
<tb> C23H45N5O14
<tb> 2, <SEP> 5H2SO4. <SEP> 2H2O <SEP>
<tb> Neomycin-sulfat <SEP> Strept. <SEP> C <SEP> = <SEP> 29, <SEP> 35 <SEP> a) <SEP> Durch <SEP> Säurehydiolyse <SEP> Bildung <SEP> eines
<tb> fradiae <SEP> H=6,86 <SEP> (1) <SEP> R=+56(2) <SEP> aktiven <SEP> Bruchstückes <SEP> (Neamin)
<tb> N= <SEP> 9, <SEP> 21 <SEP> b) <SEP> Infrarotspektrum <SEP> ist <SEP> verschieden <SEP> von
<tb> SO4 <SEP> = <SEP> 28, <SEP> 3 <SEP> dem <SEP> von <SEP> F. <SEP> 1. <SEP> 1600 <SEP>
<tb> c) <SEP> Es <SEP> ist <SEP> chromatographisch <SEP> verschieH=6,14 <SEP> den <SEP> von <SEP> F. <SEP> L1600
<tb> C <SEP> (2) <SEP> C=+82(2)
<tb> N=8,93
<tb> S= <SEP> 9, <SEP> 90 <SEP>
<tb> Strepto-Strept.
<SEP> C <SEP> = <SEP> 34, <SEP> 62 <SEP> -79 <SEP> (3) <SEP> a) <SEP> Infrarotspektrum <SEP> ist <SEP> verschieden
<tb> mycinsulfat <SEP> griseus <SEP> H=5,77 <SEP> von <SEP> dem <SEP> von <SEP> F. <SEP> 1. <SEP> 1600 <SEP>
<tb> N <SEP> = <SEP> 13, <SEP> 45 <SEP> b) <SEP> Es <SEP> ist <SEP> chromatographisch <SEP> verschieS <SEP> = <SEP> 6, <SEP> 61 <SEP> den <SEP> von <SEP> F. <SEP> 1. <SEP> 1600. <SEP>
<tb>
Catenulinsulfat <SEP> nicht <SEP> be- <SEP> C <SEP> = <SEP> 31, <SEP> 53 <SEP> a) <SEP> Infrarotabsorption <SEP> (nicht <SEP> angegeschrieben <SEP> 31, <SEP> 58 <SEP> ben) <SEP> ist <SEP> typisch <SEP> für <SEP> ein <SEP> PolypepH <SEP> = <SEP> 5, <SEP> 29 <SEP> tidspektrum <SEP> (4)
<tb> 5, <SEP> 26 <SEP> (4) <SEP> + <SEP> 51, <SEP> 9 <SEP> (4) <SEP> b) <SEP> durch <SEP> saure <SEP> Hydrolyse <SEP> Bildung
<tb> N= <SEP> 7,92 <SEP> eines <SEP> aktiven <SEP> Bruchstückes <SEP> (Ne-
<tb> 7, <SEP> 93 <SEP> a <SEP> min) <SEP> (4)
<tb> SO <SEP> = <SEP> 28, <SEP> 11 <SEP> c) <SEP> Es <SEP> zeigt <SEP> Kreuzresistenz <SEP> mit
<tb> 28, <SEP> 13 <SEP> Neomycin <SEP> (6)
<tb>
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EMI8.1
<tb>
<tb> Antibiotikum <SEP> Organismus <SEP> Analyse <SEP> das <SEP> sulfats <SEP> D <SEP> des <SEP> Sulfats-andere <SEP> Eigenschaften <SEP> und <SEP> Unterschiede
<tb> Kanamycinsulfat <SEP> Strept. <SEP> C <SEP> = <SEP> 37, <SEP> 3 <SEP> Infrarotspektrum <SEP> ist <SEP> verschieden <SEP> von
<tb> Kanamy-37, <SEP> 4 <SEP> dem <SEP> von <SEP> F. <SEP> 1. <SEP> 1600. <SEP>
<tb> ceticus <SEP> H <SEP> = <SEP> 6, <SEP> 8 <SEP>
<tb> 6, <SEP> 3 <SEP> (5) <SEP> +146 <SEP> (5)
<tb> N=9, <SEP> 3
<tb> 9, <SEP> 6 <SEP>
<tb> S <SEP> = <SEP> 5, <SEP> 5 <SEP>
<tb> Hydroxymycin <SEP> Strept.
<SEP> N=6,2 <SEP> (7) <SEP> +51 <SEP> (7) <SEP> Sein <SEP> Pentabenzoat, <SEP> löslich <SEP> in <SEP> 5 <SEP> Teilen
<tb> paucis- <SEP> Angegebene <SEP> (7) <SEP> heissem <SEP> Methanol, <SEP> schmilzt <SEP> bei <SEP> 233 C
<tb> porogenes <SEP> wahrscheinliche <SEP> unter <SEP> Zersetzung;[α]=+36; <SEP> diese
<tb> empirische <SEP> Formel <SEP> Eigenschaften <SEP> sind <SEP> verschieden <SEP> von
<tb> der <SEP> Base <SEP> den <SEP> Eigenschaften <SEP> von <SEP> F. <SEP> 1. <SEP> 1600-Pen- <SEP>
<tb> C25H47N5O15 <SEP> tabenzoat. <SEP> Die <SEP> Formel <SEP> der <SEP> Base <SEP> ist
<tb> verschieden <SEP> von <SEP> F. <SEP> 1. <SEP> 1600. <SEP>
<tb>
Paromomycin-Strept. <SEP> Angegebene <SEP> (8) <SEP> +50,5 <SEP> (8) <SEP> Infrarotspektrum <SEP> ist <SEP> verschieden <SEP> von
<tb> sulfat <SEP> rimosus <SEP> wahrscheinliche <SEP> F. <SEP> 1. <SEP> 1600 <SEP> (Abwesenheit <SEP> einiger
<tb> forma <SEP> paro- <SEP> empirische <SEP> Formel <SEP> Absorptionsbanden) <SEP> und <SEP> auch <SEP> die
<tb> momysinus <SEP> der <SEP> Base <SEP> : <SEP> empirische <SEP> Formel <SEP> ist <SEP> verschieden.
<tb>
(C20H18-22N2O6H2SO4)X
<tb>
EMI8.2
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Aus obigem ist ersichtlich, dass F. 1. 1600 ein neues Antibiotikum von der Gruppe der basischen wasserlöslichen Oligosaccharic ! - Antibiotika ist.
Pharmakologische Eigenschaften
F. 1. 1600 zeigt folgende pharmakologische Eigenschaften : a) Breites, antibiotisches Spektrum, das grampositive, gramnegative und säureresistente Bakterien umfasst. b) Hemmwirkung gegen die vorerwähnten Organismen in sehr niedriger Konzentration. c) Wirksam gegen antibiotisch resistente Stämme. d) Sehr geringe Toxizität.
Tabelle 4 zeigt die Minimaldosis in ig/ml (MID) von F. I. 1600-Sulfat, welche das Wachstum des jeweils erwähnten Mikroorganismus in Hefeextraktbrühe hemmt.
Tabelle 4
EMI9.1
<tb>
<tb> Testorganismus <SEP> Nach <SEP> 24 <SEP> Stunden <SEP> Nach <SEP> 48 <SEP> Stunden
<tb> BebrUtung <SEP> Bebrütung
<tb> M. <SEP> pyogenes <SEP> aureus <SEP> 1 <SEP> 1
<tb> B. <SEP> subtilis <SEP> 1 <SEP> 1
<tb> S. <SEP> faecalis <SEP> 1 <SEP> 1
<tb> Mycobacterium <SEP> 607 <SEP> 1 <SEP> 5
<tb> M. <SEP> phlei <SEP> 1 <SEP> 5
<tb> A. <SEP> bostromi <SEP> A <SEP> 1 <SEP> 1 <SEP>
<tb> E. <SEP> coli <SEP> 5 <SEP> 5
<tb> K. <SEP> friedländeri <SEP> 5 <SEP> 25
<tb> P. <SEP> vulgaris <SEP> 25 <SEP> 25
<tb> P. <SEP> aeruginosa <SEP> 100 <SEP> > <SEP> 100
<tb> S. <SEP> flexneri <SEP> Y <SEP> 25 <SEP> 25
<tb> O. <SEP> albicans <SEP> > <SEP> 100 <SEP> > <SEP> 100
<tb> G. <SEP> graphii <SEP> > <SEP> 100 <SEP> > <SEP> 100 <SEP>
<tb> I.
<SEP> mentagrophytes <SEP> > <SEP> 100 <SEP> > <SEP> 100
<tb>
Die gleiche Konzentration des Antibiotikums hemmt das Wachstum von M. tbc oder M. 607 und das von vielen andern antibiotisch resistenten Stämmen der gleichen Species (s. Tabelle 5).
<Desc/Clms Page number 10>
Tabelle 5
EMI10.1
<tb>
<tb> Testorganismus <SEP> MID <SEP> pg/ml <SEP> flüssiges <SEP> Dubos <SEP> Medium
<tb> M. <SEP> Tuberculosis <SEP> H <SEP> 37 <SEP> Rv <SEP> 1
<tb> M. <SEP> tbc-isoniazide <SEP> res. <SEP> 2,5
<tb> Mycobaeterium <SEP> sp. <SEP> ATCC <SEP> 607 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> M. <SEP> 607 <SEP> Strept. <SEP> resistent <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> M. <SEP> 607 <SEP> Chlortetracyclresistent <SEP> 2,5
<tb> M. <SEP> 607 <SEP> Oxytetracycl. <SEP> resistent <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> M. <SEP> 607 <SEP> Neom. <SEP> resistent <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP>
<tb> M. <SEP> 607 <SEP> Viom.
<SEP> resistent <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> M. <SEP> 607 <SEP> Oxam. <SEP> resistent <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> M. <SEP> 607 <SEP> Eritrom. <SEP> resistent <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP>
<tb> M. <SEP> 607 <SEP> Vancom. <SEP> resistent <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP>
<tb> M. <SEP> phlei <SEP> 0, <SEP> 98 <SEP>
<tb> M. <SEP> para' <SEP> :'smegmatis <SEP> 0, <SEP> 124 <SEP>
<tb>
Tabelle 6 zeigtdie relativen Mengen in g/ml (MID) von F. I. 1600-Sulfat, welche benötigt werden, um eine Anzahl von repräsentativen Organismen in verschiedenen Kulturen zu hemmen.
<Desc/Clms Page number 11>
Tabelle 6 In der Tabelle werden die Werte von baktereostatischen und bakteriziden Konzentrationen von F. 1. 1600 in verschiedenen Kulturmedien angegeben.
EMI11.1
<tb>
<tb>
MID <SEP> in <SEP> g/ml
<tb> Testorganismus <SEP> Hsfebtühe <SEP> Nährbrühe <SEP> Penessay-Brühe <SEP> Gehirn-Herz-Infusion
<tb> Difco <SEP> Difco
<tb> baktereostatisch
<tb> Staphyl. <SEP> aureus <SEP> 114 <SEP> 0, <SEP> 35 <SEP> 0, <SEP> 6 <SEP> 1, <SEP> 6 <SEP> 3, <SEP> 8 <SEP>
<tb> Staphyl. <SEP> aureus <SEP> 209 <SEP> P <SEP> 0, <SEP> 62 <SEP> 1, <SEP> 05 <SEP> 4, <SEP> 0 <SEP> 12, <SEP> 0 <SEP>
<tb> Staphyl. <SEP> aureus <SEP> 503 <SEP> MB <SEP> Q, <SEP> 075 <SEP> 0, <SEP> 31 <SEP> 0, <SEP> 13 <SEP> 0, <SEP> 35 <SEP>
<tb> Staphyl. <SEP> aureus <SEP> CAMP <SEP> - <SEP> 0, <SEP> 15 <SEP> 1, <SEP> 45 <SEP> 4, <SEP> 8 <SEP>
<tb> Staphyl. <SEP> Londres <SEP> 0, <SEP> 15 <SEP> 0, <SEP> 45 <SEP> 3, <SEP> 5 <SEP> 6, <SEP> 0 <SEP>
<tb> bakterizid <SEP> nach <SEP> 24 <SEP> Stunden
<tb> Staphyl.
<SEP> aureus <SEP> 114 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> 10 <SEP> > <SEP> 20
<tb> Staphyl. <SEP> aureus <SEP> 209 <SEP> P <SEP> 10 <SEP> 20 <SEP> 20 <SEP> > <SEP> 20
<tb> Staphyl. <SEP> aureus <SEP> 503 <SEP> MB <SEP> 0, <SEP> 3 <SEP> 1, <SEP> 25 <SEP> 20 <SEP> 5
<tb> Staphyl. <SEP> aureus <SEP> CAMP <SEP> 5 <SEP> 20 <SEP> 5 <SEP> 10
<tb> Staphyl. <SEP> Londres <SEP> 5 <SEP> 5 <SEP> 10 <SEP> 20
<tb> bakterizid <SEP> nach <SEP> 48 <SEP> Stunden
<tb> Staphyl. <SEP> aureus <SEP> 114 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> 10 <SEP> > <SEP> 20
<tb> Staphyl. <SEP> aureus <SEP> 209 <SEP> P <SEP> 10, <SEP> 0 <SEP> 20 <SEP> 20 <SEP> > <SEP> 20
<tb> Staphyl. <SEP> aureus <SEP> 503 <SEP> MB <SEP> 0, <SEP> 3 <SEP> 1, <SEP> 25 <SEP> 20 <SEP> 5
<tb> Staphyl. <SEP> aureus <SEP> CAMP <SEP> 5, <SEP> 0 <SEP> 20 <SEP> 5 <SEP> 10
<tb> Staphyl.
<SEP> Londres <SEP> 5 <SEP> 5 <SEP> 10 <SEP> 20
<tb>
<Desc/Clms Page number 12>
In den folgenden Beispielen ist die Herstellung und Gewinnung von F. 1. 1600 durch Fermentation unter submersen aeroben Bedingungen angegeben. Die gleichen Medien können zur Fermentation in Schüttelflaschen in kleinerem Massstab oder in Tanks in grösserem Massstab verwendet werden.
Die Erfindung soll jedoch nicht auf die in den Beispielen angegebenen Einzelheiten beschränkt sein ; der Fachmann auf diesem Gebiet kann zahlreiche Modifikationen an Verfahren und Material durchführen, ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.
Beispiel 1s Es werden 300 ml Kolben mit je 60 ml eines Mediums folgender Zusammensetzung :
EMI12.1
<tb>
<tb> Sojabohnenmehl <SEP> 2 <SEP> 0/0
<tb> NaCl <SEP> 2, <SEP> 5%
<tb> Dextrose <SEP> 3 <SEP> 0/0
<tb> GetreideQuellflüssigkeit <SEP> 1,5%
<tb> CaCO <SEP> 0, <SEP> 7 <SEP> 0/0 <SEP>
<tb>
EMI12.2
angeimpft.
Die Kolben werden bei 280C auf einer Schüttelmaschine bebrütet. Innerhalb 7-8 Tagen wird ein gutes Wachstum erhalten und es werden ungefähr 500 jug/ml Antibiotikum produziert.
Beispiel 2 : 2000 ml Erlenmeyerkolben mit je 500 ml eines geeigneten Mediums folgender Zusammensetzung :
EMI12.3
<tb>
<tb> Dextrin <SEP> 2 <SEP> %
<tb> Kasein <SEP> 0, <SEP> je
<tb> CaCO <SEP> 0, <SEP> 4% <SEP>
<tb> MgSO4 <SEP> 0,1%
<tb> (NH4)2SO4 <SEP> 0,1%
<tb> ZnSO4. <SEP> 7H2O <SEP> 0,0002%
<tb>
EMI12.4
EMI12.5
<tb>
<tb> Krestomyceticus <SEP> angeimpft.Dextrin <SEP> 2 <SEP> %
<tb> Kasein <SEP> 0, <SEP> äla
<tb> CaCO <SEP> 0,4%
<tb> (NH4) <SEP> 2SO4 <SEP> 0, <SEP> 1% <SEP>
<tb> K2HPO <SEP> 0,01%
<tb> Getreide-Quellflüssigkeit <SEP> 0,5%
<tb> (PH <SEP> nach <SEP> Sterilisation <SEP> = <SEP> 6, <SEP> 6). <SEP>
<tb>
Nach siebenstündiger Fermentierung unter Rühren bei 28 C unter aeroben Bedingungen (l, l l/min) hat die Kultur ihr maximales Wachstum erreicht.
Beispiel 3 : Ein 2000 ml-Kolben mit 500 ml eines Mediums folgender Zusammensetzung :
EMI12.6
<tb>
<tb> Kaseinhydrolysat <SEP> 1 <SEP> %
<tb> NaCl <SEP> 0, <SEP> 2%
<tb>
EMI12.7
<Desc/Clms Page number 13>
EMI13.1
EMI13.2
<tb>
<tb> bebrütet.Sojabohnenmehl <SEP> 2 <SEP> 0/0
<tb> Dextrin <SEP> 2 <SEP> %
<tb> CaCO <SEP> 0, <SEP> 3% <SEP>
<tb> (PH <SEP> = <SEP> 6, <SEP> 16) <SEP>
<tb>
Nach 36-stündiger Fermentierung unter Rühren bei 2SoC unter aeroben Bedingungen werden ungefähr 15% der Kultur in einen 1000 I-Tank überführt, welcher ein Medium folgender Zusammensetzung enthalt :
EMI13.3
<tb>
<tb> Sojabohnenmehl <SEP> 2, <SEP> 5%
<tb> Dextrin <SEP> 2, <SEP> 5%
<tb> Trebern <SEP> (Distillers) <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> % <SEP>
<tb> NaCl <SEP> 0, <SEP> 25 <SEP> Ob <SEP>
<tb> Sojabohnenöl <SEP> 0,03%
<tb> CaCO <SEP> 0, <SEP> 03 <SEP> % <SEP>
<tb> (PH <SEP> = <SEP> 6, <SEP> 4 <SEP> - <SEP> 6, <SEP> 5)
<tb>
Die Fermentierung wird 80-90 Stunden lang bei 280C unter Rühren und unter aeroben Bedingungen fortgesetzt.
Beispiel 4 : Zu ungefähr 5001 Fermentationsbrühe wird unter Rühren Oxalsäure zugesetzt (in einer Menge, die den in der Brühe enthaltenen Ca++-Ionen entspricht), worauf der pH-Wert mit Natronlauge auf 7-7, 5. eingestellt wird. Das Rühren wird 30 min lang fortgesetzt und die Suspension wird filtriert.
Der Filterkuchen wird mit Wasser gewaschen.
Die filtrierte Lösung wird über 5 l IRC 50 (Natriumphase) absorbiert.
Bei der Eluierung mit In HCI werden verschiedene getrennte Fraktionen erhalten.
Die aktiven Fraktionen werden mit einem Anionenaustauscherharz neutralisiert, unter Vakuum zur Trockene eingedampft und der Rückstand wird 2-3 mal mit 1 l Methanol behandelt, wobei jeweils 30 min lang gerührt wird ; die Suspension wird jedesmal filtriert. Durch Zusatz der Methanollösung vom 2-3 fachen Volumen Aceton wird das F. I. 1600-Hydrochlorid erhalten ; das weisse flockige Produkt wird abfiltriert, mit Aceton gewaschen und getrocknet ; Ausbeute 80-90 g.
Beispiel P : Das F. I. 1600-Hydrochlorid wird in Wasser gelöst und die Lösung wird filtriert. Das Filtrat wird unter Vakuum auf ein kleines Volumen eingeengt, worauf Triäthylaminsulfat zugesetzt wird.
Nach Kühlen in einem Kühlschrank wird das ausgeschiedene Kalziumsulfat abfiltriert. Die filtrierte Lösung wird unter Rühren zu Methanol zugesetzt. Nach Ende des Zusatzes wird 30 min lang weitergerührt, worauf das F. I. 1600-Sulfat abfiltriert und mit Methanol gewaschen wird ; es wird im Vakuum bei 500C über P2O5 getrocknet. Das rohe Sulfat wird durch Chromatographie auf Kohle und Celit und darauffolgende Eluierung mit verdünnter Schwefelsäure gereinigt.
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trium-p-hydroxy-phenylazobenzol-sulfonat behandelt. Das ausgefällte Farbstoffsalz wird abfiltriert und mehrere Male aus heissem Wasser umkristallisiert. Aus diesem Salz kann auf folgende Weise ein sehr reines Sulfat hergestellt werden : Das Farbstoffsalz, suspendiert in Methanol, wird mit getrockneter Salzsäure behandelt.
Aus der so erhaltenen Lösung wird das Hydrochlorid mit Aceton ausgefällt (Ausbeute 0, 6 g). Durch Auflösen des Hydrochlorids in Wasser und Zusatz von 3 ml Triäthylaminsulfatlösung (mit einem Gehalt von 0, 25 g SO4"/ml) wird das Sulfat erhalten. Das Produkt wird auf einem Filter gesammelt, mit Aceton gewaschen und ge-
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<Desc/Clms Page number 14>
1600-Sulfat beträgt 0, 65Prüfung von F. I. 1600
Ein mikrobiologisches Verfahren zum Feststellen der Wirkung von F. 1. 1600 beruht auf der Messung der Hemmzonen um die Agarwälle, welche Lösungen von verschiedenen Verdünnungsserien des Antibiotikums enthalten, gegen ein mit B. subtilis A TCC 6633 angeimpftesAgarmedium. Es wird eine wässerige Lösung von F. I. 1600-Sulfat verwendet.
Toxizität
Toxizität für Mäuse :
DL 50 (intravenös verabreicht) = 110 mg/kg
DL 50 (subkutan verabreicht) = 1, 062 g/kg
DL 50 (oral verabreicht) = 25 g/kg.
Toxizität für Hunde :
Die Verabreichung einer Dosis von 20 mg/kg (intravenös) an einen gesunden Hund verursacht lediglich ein leichtes astenisches Syndrom.
Toxizität für Kaninchen :
Eine Dosis von 2,5 mg (intracisternal) wirkt nicht toxisch.
Es wurde gefunden, dass Mäuse Injektionen von 200 mg/kg (pro Tag) 2 Monate lang ohne Krankheitserscheinungen überleben.
Es wurde gefunden, dass Mäuse Injektionen von 200 mg/kg (pro Tag) 2 Monate lang ohne Krankheitserscheinungen überleben.
Ratten zeigen ebenfalls keine Beeinflussung bei einer täglichen subcutanen Injektion von 200 mg/kg während 2 Monaten.
Katzen, welche täglich intramuskuläre Injektionen von 50 mg/kg erhalten, zeigen keine neurotoxisehen Symptome.
Beispiel 7 : 1, 4 g F. I. 1600-Sulfat und 5 g Kaliumbikarbonat werden in 20 ml Wasser gelöst. Es werden 3 ml Benzoylchlorid obiger Lösung bei OOC zugesetzt und die Mischung wird 1 Stunde lang bei 00C gerührt, dann über Nacht zwischen 0 und 50C und schliesslich bei Raumtemperatur einige Minuten lang stehen gelassen. Der Niederschlag wird abfiltriert, mit einer wässerigen Natriumbikarbonatlösung, dann mit Wasser und schliesslich mit Äther gewaschen. Das Produkt wird aus 40 Teilen heissen Methanols umkristallisiert. Es werden so 0, 34 g F. I. 1600-Pentabenzoat als weisse Kristalle, die bei 208 - 211 Oc ohne
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140/0wird über Nacht bei Raumtemperatur stehen gelassen.
Hierauf werden 3 Vol. -Teile Aceton zugesetzt ; der Niederschlag wird in wässerigem Methanol gelöst und dann mit Aceton ausgefällt. Es werden 0,31 g Pentaacetat von F. 1. 1600 als amorphes Produkt mit einem Schmelzpunkt von 198 bis 2040C erhalten.
[α]D=+62,6¯2 (c = 10/0 in Methanol).
Die Analyse ergibt 43, 23% Kohlenstoff, 7, leo Wasserstoff und 7, 45% Stickstoff. Das Produkt hat die
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5H20 (berechnet : C 43, 27 ;stant).
Beispiel 9: In einer Kulturbrühe, welche 266 γ/ml des Antibiotikums F. 1. 1600 enthält (Volumen 4 1, Gesamtgehalt 1, 06 g) wird der PH-Wert auf 8,5 eingestellt und die Mischung wird 2 mal 1 Stunde lang bei Raumtemperatur mit 40 g Kohle (Darco G 60) gerührt.
Die zwei abfiltrierten Kohlekuchen werden 1 Stunde lang in 600 ml einer 50% gen wässerigen Lösung gerührt, welche durch Zusatz von wässeriger Salzsäure auf einen pH-Wert von ungefähr 3 gebracht wurde.
Die Mischung wird filtriert, das Filtrat wird mit wässeriger Natronlauge neutralisiert und auf 210 ml eingeengt (Gehalt 2100 y/ml F. 1. 1600). Die Lösung wird zur Trockene eingedampft, der Rückstand wird in Methanol aufgenommen, filtriert und zur filtrierten Methanollösung werden 3 Vol.-Teile Aceton zugesetzt. Das Produkt wird abfiltriert und getrocknet. Ausbeute 1, 06 g mit einem Gehalt an 33% Antibiotikum.