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Verfahren zur Herstellung von Isoharnstoff-Derivaten Es wurde gefunden, dass man Isoharnstoff-Derivate der allgemeinen Formel
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in der Ar einen gegebenenfalls kernsubstituierten aromatischen Rest, z. B. einen gegebenenfalls durch Halogen oder eine niedere Alkylgruppe substituierten Phenylrest und Alk einen aliphatischen Rest, z.
B. einen niederen Alkylrest mit vorzugsweise 1-4 Kohlenstoffatomen, der auch substituiert oder durch Heteroatome unterbrochen sein kann, bedeuten und R und R', die gleich oder voneinander verschieden sein können, für Wasserstoff, einen insbesondere niedrigen Alkylrest, Aryl- oder Cycloalkyl-Rest stehen, wobei R und R'auch Reste darstellen können, die zusammen mit dem Stickstoff einen fünf-oder sechsgliedri- gen, gegebenenfalls durch Heteroatome unterbrochenen Ring bilden, erhält, wenn man Aryliminohalogen- kohlensäureamide mit aliphatischenAlkoholen oder Aryliminohalogenkohlensaurealkylester mit primären oder sekundären Aminen umsetzt.
Die beiden Verfahrensvarianten gehen aus folgendem Formelschema hervor.
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Die Symbole des Formelschema haben dieselbe Bedeutung wie vorher angegeben, Hal bedeutet Halogen.
Die oben erwähnten Ausgangsmaterialien können nach bekannten Methoden erhalten werden, d. h. durch Umsetzung von Arylisocyanid-dihalogeniden mit Ammoniak oder beliebigen primären oder sekundären aliphatischen, cycloaliphatischen, aromatischen oder heterocyclischen Aminen, wobei die Aryliminohalogenkohlensäureimide (1) erhalten werden, oder sie sind bekannt aus Journal of the American Chemical Society 16,391 (Aryliminohalogenkohlensäurealkylester).
Die schon bei Raumtemperatur, u. zw. exotherm, verlaufenden Reaktionen führt man zweckmässig in organischen Lösungsmitteln, wie Alkoholen, Aceton, Tetrachlorkohlenstoff, Chlorbenzol oder ähnli-
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eben durch ; doch kann man zuweilen auch in wässerigen Medien arbeiten, wenn man anorganische Basen oder tertiäre Amine als Halogenwasserstoff-Acceptoren zusetzt.
Für die erste oben geschilderte Verfahrensvariante geeignete Alkohole sind Methanol, Äthanol, ss-Chloräthznol.Trichloräthanol. Allylalkohol, Butanol, Glykolmonomethyläther, Äthylenglykol u. a. m.
Für die oben beschriebene zweite Verfahrensvariante geeignete Amine sind u. a. Methylamin, Dimethylamin, Allylamin, Dipropylamin, Dodecylamin, Cyclohexylamin, Piperidin, Morpholin, Anilin oder N-Methylanilin.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren herstellbaren Verbindungen eignen sich als Wirkstoffe für Pflanzenschutzprodukte, besonders als Herbizide oder als Unkrautbekämpfungsmittel, als Entblätterungsmittel und allgemein als pflanzenwachstumshemmende Mittel.
An Hand des folgenden Beispiels wird das erfindungsgemässe Verfahren näher erläutert :
Beispiel 1:43,5 g p-Chlorphenylimino-chlorkohlensärue-dimethylamid werden in 100 ml Ben- zol gelöst und bei Raumtemperatur tropfenweise mit 40 ml 5n-Natriummethylatlösung versetzt. Hiebei soll die Temperatur 400C nicht übersteigen. Man führt nach dem Zutropfen eine Zeitlang nach, schüttelt die Reaktionslösung mit Wasser durch und engt die abgetrennte Benzollösung anschliessend ein. Durch Destillation im Vakuum erhält man 17 g des N-(p-Chlorphenyl)-N',N'-dimethyl-O-methylisoharnstoffs mit Kp,14 :155-160 C.
Das als Ausgangsmaterial verwendete p-Chlorphenylimino-chlorkohlensäure-dimethylamid kann auf folgende Weise hergestellt werden :
31,3 g p-Chlorphenylisocyanid-dichlorid werden in 130 ml Benzol gelöst und unter Eiswasserkühlung mit 13,8 g Di-methylamin versetzt. Nach Beendigung der Reaktion saugt man vom Dimethylamin-chlorhydrat ab und erhält nach Verdampfen des Lösemittels 33 g des p-Chlorphenylimino-chlorkohlensäure- dimethylamids, Kp. : 157-160 C.
Beispiel 2 : 16 g p-Chlorphenyliminochlorkohlensäuremethylester werden In 100 ml Benzol ge-
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Man schüttelt die Reaktionslösung mit Wasser aus, trocknet die organische Schicht über Natriumsulfat und erhält nach Verdampfen des Benzols 20 g (941'/0 der Theorie) N-Phenyl-N', N'-dimethyl-O-methyliso- harnstoffvomKp-24 :126-128 C
Der im vorhergehenden Beispiel beschriebene N-Phenyl-N', N'-dimethyl-o-methylisoharnstoff wird unter Zusatz von Lösungsmittel und Emulgator auf gemischte Senf/Hafer-Aussaaten 24 Stunden nach der Aussaat in einer Aufwandmenge von 3 kg/ha aufgespritzt. Senf und Hafer laufen zunächst normal auf, sterben dann aber im Verlauf von 14 Tagen vollständig ab.