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Vorrichtung zum Befestigen von Gummi- oder Kunststoffsohlen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen von Gummi- oder Kunststoffsohlen mit Hilfe von Wärme und Druck an Schuhschäften, wobei während der Formung der Sohle in ihrer dem Leisten zugekehrten Fläche durch Stifte oder Kerne Ausnehmungen gebildet werden.
Es sind Schuhe mit Luftpolstersohlen bekannt geworden, bei denen die Sohle mit Luftkammern für sich getrennt hergestellt und die fertige Sohle dann an dem Schaft befestigt, beispielsweise geklebt oder angeschweisst wird. Auch sind Vorrichtungen bekannt, bei denen in der Fersenpartie der Sohle mit Hilfe von am Leisten unmittelbar angebrachten Stiften Hohlräume hergestellt werden.
Demgegenüber macht sich die Erfindung zur Aufgabe, einen Schuh mit federnder, elastischer Sohle zu schaffen, bei dem die Laufsohle auf ihrer ganzen Länge Ausnehmungen besitzt und in einem Arbeitsgang am Schuhschaft befestigt wird.
Die Erfindung besteht darin, dass am Leisten eine mit diesem lösbar verbundene Platte bzw. Brandsohle vorgesehen ist, die auf der ganzen Sohlenlänge Stifte oder Kerne aufweist.
Neu und vorteilhaft ist ferner, dass die Kerne aus einer Hülle mit einer Füllung aus Sand, Flüssigkeit, Gasen oder Chemikalien bestehen.
Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, dass die Platte an ihrer dem Leisten zugekehrten Fläche Haken aufweist, die in Vertiefungen des Leistens ragen.
Die Erfindung lässt sich in verschiedener Weise ausführen, sie ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, u. zw. zeigt : Fig. l den Leisten mit der leicht. lösbar verbundenen Platte, auf der in der Gelenk-und Vorderpartie Stollen angebracht sind, Fig. 2 die Vulkanisiervorrichtung für die Gummisohle beispielsweise an mit Rahmen versehenen Schuhschäften, Fig. 3 einen Schnitt durch den so hergestellten fertigen Schuh mit federnder Laufsohle, Fig. 4 eine andere Ausführung von Fig. 2 für die Verwendung von Schuhschäften mit Brandsohlen, Fig. 5 den Leisten mit den zur Erzeugung der federnden Laufsohle dienenden Kernen.
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geteilter Ausführung gezeichnet, da diese vorteilhaft ist. Es kann aber auch ohne Schwierigkeiten mit einem ungeteilten Leisten gearbeitet werden.
Der Leisten besitzt einenLeistenboden 2, unter dem im Bereich des Fersenstückes la eine dünne Auflage 13 vorgesehen ist. Der Leisten besitzt auf seiner ganzen Sohlenlänge Stifte 14 bzw. Stollen. Das Fersenstück la des Leistens 1 mit Auflage 13 und Stiften 14 kann einstückig ausgeführt sein, diese Teile können aber auch unabhängig voneinander hergestellt und beispielsweise durch Schrauben miteinander fest verbunden sein.
Auf Vorder- und Gelenkpartie des Leistenbodens 2 ist leicht löslich eine Platte 15, die ebenfalls mit Stiften, die vorzugsweise leicht konisch sind, versehen ist, angebracht. Die Platte 15 wird durch Haken 16, 17 am Leisten 1 gehalten und kann durch Verschieben zur Leistenspitze hin leicht abgenommen werden.
In Fig. 2 ist schematisch dargestellt, wie die Laufsohle 11 an den Schuhrahmen 19, der an dem unteren Rand des Schaftes 9 angenäht ist und an den Schaftrand selbst in an sich bekannter Weise anvulkanisiert wird. Die Vulkanisierform besitzt die Seitenteile 18 und den Bodenstempel 20, der zur Erzeugung des Vulkanisierdruckes durch nicht gezeigte Mittel hochgefahren wird. Leisten und Vulkanisierform sind durch nicht dargestellte Mittel vorzugsweise elektrisch beheizt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, wird der Schuh ohne Brandsohle vulkanisiert. Es sind daher-nicht gezeig-
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te - Mittel vorgesehen, um den Schaft 9 so lange über dem'Leisten 1 zu halten, bis die Seitenteile 18 der Vulkanisierform geschlossen sind, während andere-ebenfalls nicht dargestellte - Mittel das Hochfliessen des zu Beginn der Vulkanisation flüssigen Gummis zwischen Leisten 1 und Schaft 9 verhindern.
Nach Beendigung des Vulkanisiervorganges fahren die Seitenteile 18 auseinander und der Bodenstempel 20 senkt sich.
Beim Ausleisten des Schuhes wird durch die Relativbewegung zwischen dem Schuh und dem Leisten die Platte 15, da die Stifte 14 oder Stollen in der Sohle 11 verankert sind, vom Leistenboden 2 gelöst. Die Platte 15 verbleibt also noch nach dem Ausleisten im Schuhinneren. Der Haken 1'7 kann mit einem Loch versehen sein, in das mit einem geeigneten Werkzeug eingegriffen werden kann, so dass die Platte 15 aus dem Schuhinneren ohne Schwierigkeiten entfernt werden kann, um-sie wieder auf dem Leisten 1 zu befestigen. Das leichte Entfernen der Platte 15 aus dem Schuhinneren wird begünstigt durch die konische Ausbildung der Stifte 14 bzw. der Stollen. Vorteilhaft werden diese auch vor der Vulkanisation mit einem Gummitrennmittel, wie beispielsweise Silikon, eingestäubt.
Es ist wichtig, dass die Stifte 14 in der Fersenpartie das Ausleisten des fertig vulkanisierten Schuhes nicht behindern, auch wenn sie-wie in Fig. 1 dargestellt-fest mit dem Fersenstück la verbunden sind.
Die Platte 15 kann auch bis über den Absatz hinaus verlängert werden, so dass sie den gesamten Leistenboden 2 bedeckt.
In Fig. 3 ist der fertige Schuh im Längsschnitt dargestellt. Die Sohle 11 weist Hohlräume 14a auf, die durch die Stifte 14 erzeugt wurden. Nach Entfernung der Platte 15 werden die Hohlräume 14a durch eine Decksohle 12 abgedeckt, die der Stärke der Platte 15 entspricht, damit das Schuhinnere dem ursprüngli-
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sohle 11 und die in den Hohlräumen 14a enthaltene Luft bewirken eine gute Federung und Luftzirkulation.
Um den Schuh möglichst leicht zu machen und teure Gummimischung zu sparen, ist in Fig. 3 weiter gezeigt, dass in den Absatz ein Füllstück 21 aus Holz, Filz, Kork oder ähnlichem Material mit einvulkanisiert wurde. Es ist aber auch möglich, die Stifte 14 in der Absatzpartie so zu verlängern, dass die Hohlräume 14a bis etwa zur unteren Fläche des Füllstückes 21 reichen. Auch durch diese Ausführung würde der Schuh leicht gehalten und Gummimischung erspart.
In Fig. 4 ist ein anderes Ausführungsbeispiel dargestellt, u. zw. ist hier der Schaft 9 auf die Brandsohle 10 normal gezwickt. An den Zwickeinschlag 9a und die Brandsohle 10 ist in bekannter Weise die Gummisohle 11 mittels Leisten l, Seitenteilen 18 und Bodenstempel 20 der Vulkanisierform, die auch durch geeignete Mittel beheizt sind, anvulkanisiert, wobei der Bodenstempel 20 hochgefahren wird und den Vulkanisierdruck erzeugt. Die Stifte 14 sind in der Absatzpartie verlängert, um den Schuh leicht zu halten. Bei dieser Ausführungsform wird ein ungeteilter Leisten verwendet.
Der Unterschied gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 3 besteht darin, dass der Schaft 9 auf eine Brandsohle 10 gezwickt ist und die Stollen 14 durch Ausnehmungen 10. der Brandsohle 10 hindurch in den Vulkanisierraum ragen. Die Brandsohle 10 ist also genau entsprechend der Verteilung der Stifte 14 bzw.
Stollen mit Löchern versehen. Nach dem Ausleisten und nach dem Entfernen der Platte 15 werden die Löcher der Brandsohle 10 durch eine Decksohle 12 abgedeckt, die wiederum die Stärke der Platte 15 besitzt. Der Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass Schuhfabrikanten, die einen kompletten Zwicksatz haben und die Schäfteherstellung nicht verändern möchten, ebenfalls Schuhe mit federnder Laufsohle und Luftzirkulation produzieren können.
Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel. Der Schaft 9 ist auf die Brandsohle 10 normal gezwickt.
Auf dem Zwickeinschlag 9a und/oder der Brandsohle 10 sind vor der Anvulkanisierung der Sohle 11 Kerne 22 befestigt, vorzugsweise geklebt. Diese Kerne bestehen aus einer Hülle 22a und einer Füllung'22b.
Die Füllung 22b kann beispielsweise aus Sand bestehen, sie kann aber auch gasförmig sein, beispielsweise aus Luft bestehen. In diesem Falle müssen die Kerne 22 allerdings entsprechend grösser ausgebildet sein, um tatsächlich die Hohlräume in der gewünschten Grösse zu erhalten, da die gasförmige Füllung durch den Druck des Bodenstempels 20 zusammengedrückt wird. Möglich wäre es auch, die Kernfüllung aus Chemikalien herzustellen, die in einer Hülle eingeschlossen sind. Die Chemikalien vergasen durch die Vulkanisiertemperatur und erzeugen so die Hohlräume, ähnlich wie es bei der Produktion von Gummibällen geschieht.
Ferner wäre es möglich, als Füllung der Kerne eine Flüssigkeit zu wählen, deren Verdampfungstemperatur unter der Vulkanisiertemperatur liegt. In diesem Fall muss jedoch die Menge der Flüssigkeit so abgestimmt werden, dass sie im gasförmigen Zustand die Grösse des gewünschten Hohlraumes ergibt.
Nach Anvulkanisierung der Gummisohle 11 und Entfernung des Leistens 1 wird durch die kleinen Bohrungen lOb der Brandsohle 10 die Füllung 22b der Hülle 22a entfernt und eine Deckbrandsohle 12 einge-
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legt, die relativ dünn sein kann, da die Bohrungen lOb lediglich einen kleinen Durchmesser besitzen.
Durch die mittels der Kerne 22 erzeugten Hohlräume wird zusammen mit den Stegen Ha der Sohle 11 die gleiche Federung und Luftzirkulation wie bei der Ausführung gemäss Fig. 1 - 4 erzielt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Befestigen von Gummi- oder Kunststoffsohlen mit Hilfe von Wärme und Druck an Schuhschäften, wobei während der Formung der Sohle in ihrer dem Leisten zugekehrten Fläche durch Stifte Ausnehmungen gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, dass am Leisten (1) eine mit diesem lösbar verbundene Platte (15) bzw. Brandsohle (10) vorgesehen ist, die auf der ganzen Sohlenlänge Stifte (14) oder Kerne (22) aufweist.