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Zementgebundener armierter Schleifstein zur Erzeugung von Holzschliff und Verfahren zu dessen Herstellung
Zur Erzeugung von Holzschliff werden in der Papier-bzw. Zellstoffindustrie zementgebundene Schleifsteine verwendet, die, um ihnen bei ihrer Grösse (z. B. 1, 5 m Durchmesser und über 1 m Breite) genügende Festigkeit zu verleihen, eine Armierung im Betonbern aufweisen. Das Schleifholz wird in entsprechenden Maschinen unter Wasserberieselung an den Stein gepresst, wobei in der aus einem schlechten
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trog, wo das zerfaserte Holz im dünnbreiigen Zustande abgeführt wird, eine Temperatur von etwa 800 C und weniger herrscht.
Durch diesen für zementgebundene Steine hohen Temperaturunterschied entstehen im Stein starke Spannungen, u. zw. treten am Umfange Druckspannungen auf, die sich in radialer Richtung als Zugspannung'auswirken. Derartige Spannungen bringen die Gefahr des Ausbrechens einzelner Stücke aus der Schleifbahn und damit des Unbrauchbarwerdens des ganzen Steines mit sich.
Es sind zwar bereits Holzschleifersteine bekannt, bei denen keine solchen Druckspannungen in der Umfangszone auftreten. Hiebei handelt es sich aber um Steine, die aus auf einem Betonkern aufgeschraubten keramischen Segmenten bestehen, in deren Zwischenräume Hartgummiplatten eingebettet sind. Derartige Steine haben den Nachteil eines erhöhten Herstellungsaufwandes, sind nur unter bestimmten Schleifbedingungen verwendbar und können zufolge der Schraubverankerung der Segmente nur bis zu einem verhältnismässig grossen Mindestdurchmesser abgenützt werden, wobei ausserdem die Gefahr der Segmentlockerung besteht.
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Mängel und die Schaffung eines üblichen Schleifsteines zur Herstellung von Holzschliff, der sich durch erhöhte Temperaturunempfindlichkeit und damit grössere Betriebssicherheit auszeichnet.
Die Erfindung geht von einem zementgebundenen, armierten Schleifstein aus und besteht im wesentlichen darin, dass in der Schleifzone des aus einem Stück bestehenden Schleifsteines Dehnfugen vorgesehen sind, die sich in radialer Richtung vom Umfang des Steines zweckmässig bis zur Steinarmierung erstrecken und in an sich bekannter Weise mit einem nachgiebigen, gegebenenfalls thermoplastischen Material ausgefüllt sind. Durch diese Fugen wird der Schleifzone Dehnungsmöglichkeit gegeben ; es werden also die Druckspannungen am Steinumfang aufgenommen und dadurch radiale Zugspannungen, die zu einem Ausbrechen von Einzelstücken aus der Schleifzone führen könnten, vermieden. Das Abbröckeln der Kanten der Dehnfugen bei der Arbeit wird durch die Fugenausfüllung verhindert.
Zur Ausfüllung kann beispielsweise Teerpappe, eingegossener thermoplastischer Kunststoff oder eine eingelegte und dann mit Zement vergossene Folie aus ähnlichem Material verwendet werden. Die Dehnfugen erstrecken sich im allgemeinen in axialer Richtung, und liegen in durch die Steinachse gehenden Ebenen. Es kann aber auch vorteilhaft sein, wenn die Dehnfugen am Umfange des Steines nach einer Schraubenlinie verlaufen.
Es sind zwar schon Schleifscheiben mit radialen Schlitzen bzw. mit Unterbrechungen in der Arbeitsfläche bekannt, jedoch handelt es sich dabei nicht um Dehnfugen, die sich von den Schlitzen od. dgl. der bekannten Scheiben dadurch unterscheiden, dass sie in einer wesentlich geringeren Anzahl angeordnet und viel schmäler ausgebildet sind. Dagegen wird bei den bekannten Scheiben darnach getrachtet, möglichst viele und auch genügend weite Schlitze vorzusehen, um viele Schleifkanten an den Schlitzrändern zur Erhöhung der Griffigkeit und eine möglichst gute Selbstkühlung zu erhalten. Ausserdem dienen die bekannten, nur verhältnismässig kleinen Scheiben ganz andern Zwecken, beispielsweise zur Lederbearbeitung, zum Schleifen von Dentalmaterial oder zum Werkzeugnachschliff mit Durchsicht auf das Werk-
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stück.
Während die Schlitzung von Kleinscheiben wegen der geringen Abmessungen und Massenkräfte unbedenklich ist, war es überraschend, dass aus einem Stück bestehende Grossschleifsteine mit Dehnungsfugen ausgestattet werden können, ohne dass sich eine Gefährdung der Steinfestigkeit ergibt. Im Gegenteil, durch die erfindungsgemässen Dehnfugen wird die bisherige Gefahr des Ausbrechens einzelner Stücke auf Grund von Wärmespannungen auf ein bedeutungsloses Mass herabgesetzt.
Zur Herstellung des erfindungsgemässen Schleifsteines hat sich ein Verfahren besonders bewährt, das darin besteht, dass zunächst in üblicher Weise ein fugenloser Stein gefertigt wird und die Dehnfugen dann vor der vollständigen Erhärtung der Steinmasse ausgekratzt bzw. eingeschnitten und schliesslich ausgefüllt werden. Es ist zwar auch möglich, die Fugen durch entsprechende Einlagen von vornherein auszusparen, doch wird durch die Einlagen das Stampfen der Steinmasse beeinträchtigt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, u. zw. zeigt die Fig. 1 einen Schleifstein zur Herstellung von Holzschliff in Ansicht und die Fig. 2 einen Axialschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
Der erfindungsgemässe Schleifstein besteht aus der Schleifzone 1 und dem armierten Kern 2, wobei die Armierung aber nicht dargestellt ist. In der Schleifzone 1 sind Dehnfugen 3 vorgesehen, die sich in radialer Richtung vom Umfange des Steines bis zum armierten Kern erstrecken. Die Dehnfugen sind mit einem nachgiebigen, gegebenenfalls thermoplastischen Material 4 ausgefüllt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zementgebundener, armierter Schleifstein zur Erzeugung von Holzschliff, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schleifzone (1) des aus einem Stück bestehenden Schleifsteines Dehnfugen (3) vorgesehen sind, die sich in radialer Richtung vom Umfange des Steines zweckmässig bis zur Steinarmierung erstrekken und in an sich bekannter Weise mit einem nachgiebigen, gegebenenfalls thermoplastischen Material ausgefüllt sind.