AT218017B - Verfahren zur Herstellung von Ketonen des 4-Hydroxy-cumarins - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Ketonen des 4-Hydroxy-cumarins

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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Ketonen des 4-Hydroxy-cumarins 
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Ketonen des 4-Hydroxy-cumarins, welche bedeutende antikoagulierende Eigenschaften besitzen und als Medikamente und Ratizide verwendbar sind. Die meisten der   erfindungsgemäss   herstellbaren Verbindungen sind bisher unbekannt. 



   Organische Verbindungen mit antikoagulierenden und ratiziden Eigenschaften sind bereits bekannt. Es sind dies besonders die   2-Aryl-indan-1, 3-dione,   deren Herstellung und Verwendung in der franz. Patentschrift 1. 085. 097 beschrieben wird. Bekannt ist auch das gleichermassen wirkende   3, 3'-Methylen-bis-4-   hydroxy-cumarin oder-dicumarol, welches in der Natur im Honigklee vorkommt. Es sind auch synthetische Verbindungen, die einen in 3-Stellung substituierten 4-Hydroxy-cumarinkern besitzen und die gleichen Eigenschaften gewährleisten, dargestellt worden. 



   Es ist ferner bekannt, dass man durch Kondensation von 3-Brommethyl-4-acetoxy-cumarin mit Benzoylessigsäure-äthylester in Gegenwart von Natriumäthylat oder Kaliumtertiärbutylat, das 2-Benzoyl-3-   äthyl-4-hydroxy-cumarin   erhält, welches von beachtlicher antikoagulierender Aktivität ist. (Veröffentlichung D. MOLHO, Lyon, November 1953. ) Das zur Kondensation verwendete 3-Brommethyl-4-acetoxycumarin wurde durch Acetylierung und Bromierung des 3-Methyl-4-hydroxy-cumarins erhalten. 
 EMI1.1 
 einer Mannichbase in 3-Stellung des 4-Hydroxy-cumarins mit Acetophenon oder o-Hydroxyacetophenon bekannt geworden. 



   Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Derivaten, die dem 2-Benzoyl-3-äthyl- 4-hydroxy-cumarin entsprechen oder sich von diesem ableiten lassen und die eine überragende antikoagulierende Wirksamkeit besitzen. Die erfindungsgemäss herstellbaren Verbindungen besitzen die allgemeine Strukturformel : 
 EMI1.2 
 Hierin bedeuten R ein Wasserstoffatom oder einen Methylrest und   R'einen Phenyl-oder Naphthylrest,   der gegebenenfalls durch mindestens eine Alkyl-, Aryl-, Hydroxy-, Hydroxyalkyl-oder Nitrogruppe oder durch ein Halogenatom substituiert ist. 



   Ordnet man der Seitenkette die Enolform   zu :   
 EMI1.3 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 so stellt man eine starke Ähnlichkeit mit der Strukturformel des Dicumarols fest : 
 EMI2.1 
 
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass man 4-Hydroxy-cumarin mit einer Mannichbase eines Arylmethylketons nach dem folgenden Reaktionsschema umsetzt : 
 EMI2.2 
 
 EMI2.3 
 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> 



  Dosen <SEP> in
<tb> mg/kg
<tb> Verbindung <SEP> Tiergewicht
<tb> 2-Phenyl-indan-1,3-dion <SEP> 100
<tb> 2-Benzoyl-3-äthyl-4-hydroxy-cumarin <SEP> .................... <SEP> 60-80
<tb> 3,4-Dimethoxy-2-benzoyl-3-äthyl-4-hydroxy-cumarin <SEP> ....... <SEP> 50
<tb> 2-p-Phenyl-benzoyl-3-äthyl-4-hydroxy-cumarin............ <SEP> 30
<tb> 
 
Sämtliche dieser Verbindungen bewirken, dass die normale Koagulationszeit 48-72 Stunden nach der Verabfolgung wieder hergestellt ist. Es ist jedoch möglich, durch wiederholte Verabfolgung schwächerer Dosen die Zeit von Quick auf einem erhöhten Wert aufrechtzuerhalten. 



   Die untersuchten Verbindungen besitzen Antivitamin-K-Aktivität, da die Zeit der Koagulationsverlängerung durch Verabfolgung von Vitamin   Ki   auf ihren normalen Wert herabgedrückt werden kann. 



   Die Verabfolgung der oben genannten Verbindungen in Mischung mit einem Futter als vergiftete Lockspeise führt bei schädlichen Nagetieren innerhalb kurzer Zeit den Tod durch innere Blutungen herbei. 



   Beispiel 1 : 2-Benzoyl-3-äthyl-4-hydroxy-cumarin,   CigHO.   



   Diese Verbindung ist bereits bekannt, sie entspricht der angeführten Strukturformel, wenn   R'= C Hs   ist. 



   Man vermischt 0, 01 Mol des Chlorhydrates von   ss-Piperidino-propiophenon   mit 0, 01 Mol 4-Hydroxycumarin und erwärmt 15 Minuten im Metallbad auf 150  C. Nach dem Abkühlen setzt man   10% igue   Natronlauge sowie Äther zu, rührt um und dekantiert. Darauf wird die alkalische Lösung angesäuert. 



  Es bildet sich ein Niederschlag, welchen man aus Methanol umkristallisiert. Fp. = 152   C, Ausbeute   50%.   



   Beispiel2 :2-p-Methoxy-benzoyl-3-äthyl-4-hydroxy-cumain,C19H16O5. a) Zu 2, 84 g des Chlorhydrates von   ss-Piperidino-p-methoxy-propiophenon   gibt man 1, 6 g 4-Hydroxycumarin, erwärmt 15 Minuten auf 180   C und setzt nach   dem Abkühlen   ein   wenig Alkohol, 5%ige   wässerige Natronlauge und danach Äthyläther zu. Nach Schütteln und Dekantieren wird die wässerige Lösung angesäuert. Es bildet sich ein Harz, welches in siedender Essigsäure aufgenommen wird. Eine Fraktion von Dicumarol bleibt ungelöst. Aus den sauren Mutterlaugen kristallisieren beim Einengen leicht farblose Nadeln.

   Fp. =   1730 C,   Ausbeute   30%.   b) 2, 84 g (0, 01 Mol) des Chlorhydrates von   ss-Piperidino-p-methoxy-propiophenon   werden zu 1, 6 g (0, 01 Mol) 4-Hydroxy-cumarin gegeben und das ganze in 15 cm3 Pyridin gelöst. Man erwärmt zwei Stunden auf etwa   1300 C.   Nach dem Abkühlen wird verdünnte Natronlauge zugefügt und mit Äther extrahiert. Aus der angesäuerten wässerigen Lösung fällt dann ein Niederschlag aus, der aus Alkohol umkristallisiert wird. Fp. =   173O C,   Ausbeute   85%.   Im Verlaufe dieser Reaktion bildet sich kein Dicumarol. 
 EMI3.2 
 aus.

   Fp. =   187-1880 C   (Nach Umkristallisation aus Essigsäure). b) Zum Vergleich wurde diese neue Verbindung gemäss dem in der USA-Patentschrift Nr.   2, 789, 986   beschriebenen Verfahren hergestellt. Hiezu gibt man 1 Molekül der ersteren Verbindung zu ungefähr 1, 5 Molekülen der zweiten und erwärmt die Mischung 10 Minuten auf 160   C. Zu der erhaltenen braunen Lösung wird Äthylalkohol, 5% wässerige Natronlauge und Äther zugesetzt. Die abgetrennte alkalische Lösung wird angesäuert. Der gebildete Niederschlag wird abgeschleudert und in siedendem Alkohol aufgenommen. Die unlösliche Fraktion (Dicumarol) wird abgetrennt. Die alkalische Lösung wird dann bis zur Trockne eingedampft und in Essigsäure aufgenommen. Es bilden sich gelbe Kristalle vom Schmelzpunkt   Fp. 187-188     C.

   Die Ausbeute ist jedoch gering, denn das bei der Kondensation entstehende Produkt besteht zum grössten Teil aus Dicumarol. 



   Beispiel 5 : 2-ss-Naphthoyl-3-äthyl-4-hydroxy-cumarin, C22H16O4. 



   Bei der Herstellung geht man aus vom Chlorhydrat des   ss-Piperidino-ss-propionaphtons   und 4-Hydroxycumarin. Fp. = 192  C (nach der Umkristallisation aus Essigsäure). 



   Beispiel 6 : 2-p-Chloro-benzoyl-3-äthyl-4-hydroxy-cumarin,   CisHCCl.   



   Bei der Herstellung geht man vom Chlorhydrat des   ss-Piperidino-p-chlorpropiophenons   und dem 4-Hydroxy-cumarin aus. Fp. = 216   C (nach Umkristallisation aus Essigsäure). 



   Beispiel 7 : 2-p-Bromo-benzoyl-3-äthyl-4-hydroxy-cumarin,   CigHigOBr.   



   Bei der Herstellung geht man vom Chlorhydrat des   ss-Piperidino-p-bromopropiophenons   und dem 4-Hydroxy-cumarin aus. Fp. = 230   C (nach Umkristallisation aus Essigsäure). Diese Verbindung bildet ein im kalten Wasser wenig lösliches Natriumsalz, welches sich zur Reinigung eignet. 



   Beispiel 8 : 2-p-Phenyl-benzoyl-3-äthyl-4-hydroxy-cumarin,   CHO.   

 <Desc/Clms Page number 4> 

 



   Bei der Herstellung geht man vom Chlorhydrat des   ss- (N-DimethyIammo)-p-phenylpropiophenons   und 4-Hydroxy-cumarins aus. Fp. =   1800 C   (nach Umkristallisation aus Essigsäure). Das Natriumsalz dieser Verbindung ist ebenfalls in kaltem Wasser wenig löslich. 
 EMI4.1 
 und 4-Hydroxy-cumarin aus. Fp. = 126   C (nach Umkristallisation aus wässerigem Alkohol). 



   Beispiel 11 : 2-p-Methyl-benzoyl-3-äthyl-4-hydroxy-cumarin,   CHC.   



   Man vermischt 0, 01 Mol des Chlorhydrates von   ss-Piperidino-p-propiophenon,   0, 01 Mol 4-Hydroxycumarin und 0, 02 Mol Natriumäthylat in absolutem Alkohol und erhitzt drei Stunden am Rückfluss. Nach Beendigung der Reaktion setzt man verdünnte Natronlauge hinzu und extrahiert mit Äther. Nach dem Ansäuern der wässerigen Lösung bildet sich ein Niederschlag, welcher aus Alkohol umkristallisiert wird. 



  Fp. =   1750 C, Ausbeute 30%.   Aus der alkoholischen Mutterlauge lässt sich nicht umgesetztes 4-Hydroxycumarin zurückgewinnen. 



   Beispiel12 :3,4-Dimethoxy-benzoyl-3-äthyl-4-hydroxy-cumarin,C20H18O6. 



   Diese Verbindung erhält man durch Kondensation des Chlorhydrates von ss-Piperidino-3, 4-dimethoxypropiophenon mit 4-Hydroxy-cumarin in Pyridin. Fp. = 1890 C (nach Umkristallisation aus Äthylalkohol). 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von Ketonen des 4-Hydroxy-cumarins der Formel : 
 EMI4.2 
 worin Rein Wasserstoff atom oder einen Methylrest und   R'einen Phenyl-oder Naphthylrest,   der gegebenenfalls durch mindestens eine Alkyl-, Aryl-, Hydroxy-, Hydroxyalkyl-, Nitrogruppe oder ein Halogenatom substituiert ist, bedeutet, dadurch gekennzeichnet, dass 4-Hydroxy-cumarin mit einer Mannichbase eines Arylmethylketons der Formel : 
 EMI4.3 
 worin   Rj   und R2 zwei Wasserstoffatome oder Alkylgruppen bedeuten oder einem gemeinsamen heterocyclischen Ringsystem angehören, kondensiert wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion bei einer Temperatur über 100 : C ausgeführt wird.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung des 4-Hydroxy-cumarins mit einer Mannichbase in Gegenwart eines Alkalialkoholates ausgeführt wird.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung des 4-Hydroxy-cumarins mit einer Mannichbase in einer organischen Base ausgeführt wird.
AT602459A 1958-08-18 1959-08-17 Verfahren zur Herstellung von Ketonen des 4-Hydroxy-cumarins AT218017B (de)

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