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Entfernungsmesser
Die vorliegende Erfindung dient zur Entfernungsmessung mittels eines Seiles und einem davon betriebenen, ziffernzeigenden Umdrehungszählwerk. Die sichdaraus ergebenden Vorteile gegenüber der herkömmlichen Messung mittels eines Stampiglienmessbandes sind enorm. Durch den Kreis- statt Rechteckquerschnitt ist die Gefahr des Knickens, sei es durch Verdrehung oder Überfahren des Bandes, bedeutend geringer. Die umständliche Art der Reparatur des Stampiglienmessbandes, in der Art, dass nach einem Bandriss ein Stück Messband eingenietet wird, wobei dessen Bezifferung mit dem zu ersetzenden Teilstück fast nie übereinstimmt, gibt zu Fehlern Anlass. Ferner wird durch die vorhandenen Nieten das Aufrollen des Bandes sehr erschwert.
EineReparatur inder geschilderten Form gibt es bei der vorliegenden Erfindung nicht, da ein Seilriss praktisch unmöglich ist. Weiters ist die Ablesung am Bande, infolge der Beschriftung, nur von einer Seitenrichtung möglich und gibt ebenfalls zu Fehlern Anlass (2. B. Verwechslung der Ziffern
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für abzulotende Punkte. Dadurch, dass nur die vollen Meter beschriftet sind, wird die Ablesung ebenfalls erschwert. Bei windigen Tagen hat der Luftdruck, bedingt durch den Rechteckquerschnitt, eine grosse Angriffsfläche und verfälscht das Ergebnis. Durch die direkte Bezifferung sind die Stampiglienmessbänder temperaturabhängig und bedürfen einer ständigen Überprüfung auf ihren Sollwert. Der Fehlbetrag muss für sehr genaue Messungen als Korrektur angebracht werden.
Durch das Gleiten des Bandes am Boden bzw. das ständige notwendige Putzen werden die Zahlen mit der Zeit unleserlich und damit das Band unbrauchbar.
(Vor der gänzlichen Unbrauchbarkeit des Bandes können schon Verwechslungen der Ziffern 8 und 3 infolge Beschädigung dieser auftreten.) Ein weiterer Nachteil der Stampiglienmessbänder besteht darin, dass die Ablesung im gespannten Zustand des Bandes vorgenommen werden muss oder die Ablesung behelfsmässig mit einem Finger festgehalten wird.
Die deutsche Patentschrift Nr. 840160 behandelt ein Gerät in Form eines auf einer Trommel aufgespulten Seiles, desgleichen die österr. Patentschrift Nr. 182237. Die deutschen Patentschriften Nr. 812612 und Nr. 930046 seien auch noch erwähnt.
Sowohl für die deutsche Patentschrift Nr. 840160 als auch für die österr. Patemschrift Nr. 182237 gilt, dass die Bedienung der darin beschriebenen Geräte nicht von einer Person gehandhabt werden kann, weil zu dieser gleichzeitig drei Handgriffe erforderlich sind. Eine Hand muss das Gerät halten, die andere die Kurbel bedienen, welche infolge Fehlens einer Sperre nicht ausgelassen werden darf. Der dritte Handgriff besteht in der Bandklemmung, um im spannungslosen Zustand ablesen zu können, was wesentlich ist.
DiebeiStampiglienmessbändern übliche Art der Kurbelfixierung, in der Form, dass der Handgriff umgeklappt und dadurch die Kurbelbewegung gesperrt wird, ist hier unmöglich, da die Messung infolge der bei dieser Klemmungsart bedingten, noch kleinen Bewegungsmtglichkeit des Bandes, bis der Anschlag erfolgt, verfälscht würde. Ferner können mehrere Entfernungsmessungen, in der Art, dass jede weitere Messung sich auf der vorhergehenden aufbaut, nicht ausgeführt werden. Ein Gerät, welches eine Staffelmessung nicht zulässt, ist aber für die Praxis ungeeignet. Die Bedienung der dazu nötigen Sperrvorrichtung erfordert, wie bereits erwähnt, einen gleichzeitig auszuführenden dritten Handgriff, welcher aber unmöglich zur selben Zeit vorgenommen werden kann.
Dieser Handgriff ist aber auch bei Einzelmessungen notwendig, um im spannungslosen Zustand ablesen zu können. Dabei besteht die Gefahr, dass die Klemmungen des Seiles-beiden Geräten der erwähnten Patentschriften-im Laufe der Zeit das Seil beschädigen würden und dass diese Vorrichtung überhaupt dem starken Zug des Seiles niche standhalten und damit Fehler verursachen könnte. Die Deformationen des dünnen Seiles infolge der Klemmungen würden zu Fehlern beim Abrollen Anlass geben und das Messergebnis verfälschen.
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Eine Klemmung der Trommel, die bei den bekannten Vorrichtungen jedoch nicht vorgesehen ist, wäre für genaue Arbeiten unbedingt erforderlich. Das Seil hat die Tendenz, sich zu lockern, und es müssen daher durch einen Handgriff gleichzeitig die Sperrung der Zählvorrichtung und die Sperrung des Seiles auf der Seiltrommel vorgenommen werden.
Das "ZÅahlermessband" der deutschen Patentschrift Nr. 812612 weist fast alle Nachteile eines gewöhnlichen Rollmessbandes, ausser der Abnützung der Bezifferung und der einseitigen Ablesemöglichkeit, auf.
Als weiterer, schwerwiegender Nachteil gegenüber den gewöhnlichen Stampiglienmessbändern ist aber jener anzusehen, dass eine Reparatur des Bandes wegen der Lochung nicht in Frage kommt. Für die Praxis ist ein solches Gerät nicht brauchbar.
Das"Längenmessgerät"der deutschen Patentschrift Nr. 930046 weist eine unübersichtliche Ablesung und durch die vielen Zahnräder eine Gefahr der Ungenauigkeit infolge Gleitens des Seiles auf.
Alle Geräte der angeführten Patentschriften, die mit Seil und Zählwerk arbeiten, haben gemeinsam, dassbeiderAbrollungdesSeilesdasaufder Trommel verbleibende Seil die Tendenz zeigt, sich zu lockern, was aber nicht unterbunden wird. Diese Lockerung des Seiles muss aber verhindert werden, da sonst die gleichmässige Aufrollung auf der Seiltrommel zerstört wird. Die gleichmässige Aufrollung des Seiles ist für ein klagloses Funktionieren des Gerätes unbedingt erforderlich.
Ferner wäre die Sicherheit einer genauen Staffelmessung nicht gegeben, wenn eine gleichzeitige Sperrung der Seiltrommel mit dem Umdrehungszählwerk unterbliebe, da sonst ohneweiters das Seil über die Scheibe des gesperrten Umdrehungszählwerkes gezogen werden könnte.
Die vorliegende Erfindung soll sämtliche. hier angeführte Mängel beheben. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die Fig. la stellt das Gerät im Schrägriss dar, während die Fig. lb den Schnitt A-B zeigt. In der Fig. 2 wird im Schnitt der Kurbelantrieb der Seiltrommel gezeigt. Die Fig. 3a zeigt den Aufriss, 3b den Grundriss und 3c den Kreuzriss eines Teiles der Seiltrommel. Die Fig. 4a stellt im Schnitt bzw. Schrägriss die Sperrvorrichtung der Seiltrommel und des Zählwerkes dar. Die Fig. 4b und 4-c zeigen im Aufriss bzw.
Grundriss die Wirkung des Sperrhebels an dem Zahnrad zwecks Klemmung der Seiltrommel. Die Fig. 4d stellt den Schnitt C-D dar. Die Fig. 5 veranschaulicht die Seilscheibe und das mit dieser Scheibe fest verbundene Sperrzahnrad.
Der Entfernungsmesser arbeitet mit einem Messseil 25, welches auf einer Trommel 7 aufgerollt und über eine Seilscheibe 24 geführt ist, welche beim Abrollen des Messseiles in Drehung versetzt wird und damit ein Zählwerk 5 mittels Welle 26 betätigt. Erfindungsgemäss sind zwei Sperrvorrichtungen 17 und 22 mit einer beiden gemeinsamen Betätigungsvorrichtung vorgesehen, wobei die eine Sperrvorrichtung mit der Seiltrommel 7 und die andere mit der Seilscheibe 24 zusammenwirkt, so dass Seiltrommel und Seilscheibe stets gemeinsam festgelegt bzw. zur Drehung freigegeben sind.
Die Seiltrommel 7 ist vom Gehäuse 1 bzw. 2 zum Teil umgeben. Zur leichteren Handhabung des Gerätes dient eine umklappbare Fussraste 38. Das Zählwerk 5 ist im Gehäuseteil 2 untergebracht.
Am Gehäuse 1 sind die Träger 10, deren Enden der Haltegriff 42 verbindet, befestigt. Die Teile 10 haben an der Innenseite Rillen in der Längsrichtung, in welchen Gestänge 18 durch einen Sperrgriff 12 horizontal verschoben werden können. Durch den Sperrhebel 17 wird bei einer solchen Verschiebung (in Richtung Haltegriff 42) eine Sperrung der Seiltrommel 7 infolge Eingriffes dieses in das Zahnrad 8 eintreten.
Gleichzeitig wird aber durch eine solche Bewegung in der angegebenen Richtung das mittels Gelenk 19 verbundene, nach unten führende Gestänge 18 eine Sperrung des Zählwerks 5 durch Eingriff der Klinke 22 im Zahnrad 23 bewirken.
Nach Besagtem wäre also erfindungsgemäss als eine gemeinsame Betätigungsvorrichtung ein Sperrgriff 12 vorgesehen, der in Richtung des Haltegriffes 42 für den Entfernungsmesser entgegen einer Federkraft 14 gezogen werden kann und der bei dieser Bewegung über ein Gestänge 18 einerseits einen Sperrhebel 17 in ein Zahnrad 8 des Seiltrommelantriebes einführt und anderseits eine Klinke 22 mit einem mit der Seilscheibe 24verbundenen Zahnrad 23in Eingriff bringt.
Zur Fixierung des Sperrgriffes 12 in seiner Sperrlage ist eine über einem Halbzylinder 11 drehbar angeordnete Hülse 37 mit einer Längsausnehmung vorgesehen, wobei der Sperrgriff 12 bei seiner Bewegung in die Sperrlage durch diese Längsausnehmung in die Hülse 37 eingeführt wird und durch deren Drehung in ihr festgehalten werden kann.
Bei Freigabe der Sperrlage durch Verdrehung der Hülse 37 wird der Sperrgriff 12 mittels der Federn 14 automatisch in entgegengesetzter Richtung bewegt werden und damit die Blockierungen der Seiltrommel als auch der Seilscheibe sowie des Zählwerkes aufgehoben sein.
Um eine gleichmässige Seilaufrollung auf der Seiltrommel 7 zu sichern, weist erfindungsgemäss die
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Seiltrommel feststehende, seitliche Begrenzungswände auf, in denen radial verlaufende Rillen zur Führung eines zylindrischen Körpers 30 vorgesehen sind, der durch auf ihn über die zylindrische Haube 31 und die Kugeln 32 einwirkende Federn 6 gegen die Seilwicklung gedrückt wird und somit eine Lockerung des aufgerollten Seiles verhindert. Beim Aufrollen des Seiles 25 mittels der Kurbel 3,4 über die Zahn- radübersetzungen 9, 8,28, 29 bzw. beim Abspulen des Seiles durch Zug am Seil wird durch dieses der zylindrische Körper 30 in Rotation versetzt, wobei durch die Federkraft 6 sich dieser ständig dem Durchmesser der aufgerollten Seilwindungen anschmiegt.
Die Federn 6 sind einerseits an der Stirnwand der Seiltrommel 7 und anderseits an der zylindrischen Haube 31 die über die Kugeln 32 mit dem Zylinder 30 in Verbindung steht, gelagert.
Das Aufrollen des Messseiles erfolgt, wie vorher geschildert, über ein Zahnradgetriebe 8 und 9, an welches gleichzeitig die Zahnräder 28 und 29 zwecks Antriebes der an sich bekannten Aufspulvorrichtung
33,34, 35, die eine gleichmässige Wicklung des Seiles 25 auf der Seiltrommel 7 und somit ein gleich- mässiges Aufliegen des zylindrischen Körpers 30 gewährleistet, angeschlossen sind.
Diese bekannte Vorrichtung arbeitet derart, dass über eine rotierende, mit Gewinde versehene Achse
34 eine in einem Gleitstück 33 befestigte, am unteren Ende mit einem Öhr für das Seil 25 versehene Gabel 35, horizontal hin und her bewegt wird und dadurch eine gleichmässige Aufrollung des Messseiles ge- währleistet. Die Drehbewegung der Achse 34 erfolgt mittels der Zahnradübersetzung 28 und 29 gleich- zeitig beim Seilaufrollen mittels der Kurbel 3,4.
Der Vorgang einer mit diesem Gerät auszuführenden Messung sei anschliessend geschildert :
Das Messgerät wird über dem Standpunkt des Beobachters derart gehalten, dass sich die Nullmarke, z. B. Gehäusewand 39, in der die Austrittsöffnung des Seiles ist, oder eine Marke an der Gehäusewand, die zur Seilrichtung parallel liegt, darüber befindet. Das Seil 25 wird von der Seiltrommel 7 abgewickelt und bei Erreichung des Endpunktes der zu messenden Strecke, ein am Seilende befestigter Ring, der als Nullmarkenring dient, über diesen gehalten. Die Spannung des Seiles wird vorgenommen-die Fussraste 38 bietet dabei eine Hilfe - und im richtigen Augenblick wird der Sperrgriff 12 zurückbewegt und mittels der Hülse 37 fixiert. Dadurch wird eine Sperrung der Seiltrommel 7 als auch der Seilscheibe 24und damit des Zählwerkes 5 erreicht.
Die Entfernungsablesung kann in aller Ruhe am Umdrehungsziffernzählwerk 5 erfolgen. Für weitere Messungen werden die Sperrungen durch eine Verdrehung der Hülse 37 gelöst, indem hiebei die Federn 14, die in den teilsrohrförmig ausgebildeten Trägern 10 angeordnet sind, den Sperrgriff 12 in Richtung Seiltrommel 7 zurückbewegen. Nach der letzten vorzunehmenden Messung wird das Seil 25 mit der Kurbel 3,4 aufgespult, bis der Nullmarkenring des Seiles bei der Nullmarkenebene 39 angelangt ist. Zweckmässigwird ein drallarmes, verzinktes Seil, welches als Seele Spagat hat, verwendet.
Das Ziffernzählwerk muss mittels Rückstellscheiben auf den Stand 0 gebracht werden können.
Der Nullmarkenring wird mittels Schrauben am Seil fixiert und eventuell als Schutz des Seiles eine Schutzhülse über das Seil an dieser Stelle gezogen. Die Lage des Nullmarkenringes wird von Zeit zu Zeit dadurch überprüft, dass man feststellt, ob das Ziffernzählwerk auf Null steht, wenn der Ring sich an der Nullmarkenebene 39 befindet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Entfernungsmesser mit einem Messseil (25), welches auf einer Trommel (7) aufgerollt und über eine Seilscheibe (24) geführt ist, welche beim Abrollen des Messseiles (25) in Drehung versetzt wird und damit ein Zählwerk (5) betätigt, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Sperrvorrichtungen (17,22) mit einer beiden gemeinsamen Betätigungsvorrichtung (12) vorgesehen sind, wobei die eine Sperrvorrichtung mit der Seiltrommel (7) und die andere mit der Seilscheibe (24) zusammenwirkt, so dass Seiltrommel (7) und Seilscheibe (24) stets gemeinsam festgelegt bzw. zur Drehung freigegeben sind.