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Einrichtung an Wirkmaschinen mit Mustergliederketten, insbesondere an Raschelmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Wirkmaschinen mit Mustergliederketten, insbesondere an Raschelmaschinen, für die Herstellung von Mustern bei Netzstoffen, z. B. Gardinen, Stores, Spitzen, Spitzenstoffen u. dgl., wobei die Riegel der Legeschienen von Tastern gesteuert werden, welche die Mustergliederketten abtasten und im Antrieb der Legeschienen eine Entkupplungsvorrichtung vorgesehen ist.
Die Mustergliederketten der bekanntenMaschinen steuern sowohl die Legung des Musters als auch das Einbinden der Musterfäden in den Grund. Sie sind aus den für das Legen des Musters notwendigen Musterkettengliedern und aus den für das Einbinden der Musterfäden notwendigen, sogenannten blinden Kettengliedern gebildet. Schon bei einer kleinen Musterlegung werden für das Einbinden eines Fadens etwa 150 und mehr blinde Kettenglieder benötigt. Bei der Herstellung von aufeinanderfolgenden Gardinen oder Stores in einem Stück, die als Abschluss eine Bordüre oder ein Muster in grossen Abständen aufweisen, sind die Musterfäden über grosse Grundzelle der Gardinen oder Stores blind einzubinden.
Solche musterlose Grundteile können sich über etliche hundert Reihen erstrecken und jede Kette müsste daher ein Vielfaches dieserReihenanzahl an blindenKettengliedernnurzum Einbinden desMusterfadens aufweisen. Durch diese grosse Anzahl von blinden Kettengliedern ist es unmöglich, eine Bordüre auf diese Weise herzustellen, denn jede der Ketten ist derart lang und schwer, dass ihr Transport eine die Maschine gefährdende Belastung bedeutet. Zudem verursachen so lange Ketten, die schwer zu spannen sind, Störungen, wie Fadenund Nadelbrüche, und sind durch die grosse Kettengliederanzahl wirtschaftlich untragbar.
Die Erfindung zielt darauf ab, Muster mit grossen Rapporten mit Ketten herzustellen, die nur aus den Mustergliedern und gegebenenfallsaus den wenigen notwendigenKettengliedernfürdie versetzten Anfänge der Musterlegung bestehen.
Die Erfindung besteht im Wesen darin, dass die Riegel und Tasten entkuppelbar sind und jeder Riegel im entkuppelten Zustand mit seinem freien Ende an einer Kurvenscheibe anliegt, die eine entsprechend der Grundbindung grosse Anzahl von Nocken aufweist.
Die Mustergliederketten steuern bei der erfindungsgemässen Einrichtung über die Taster und Riegel die Legeschienen nur während der Legung des Musters. Nach Fertigstellung des Musters sind sie durch das Entkuppeln der Riegel und Taster ausser Betrieb gesetzt und haben mit dem Einbinden der Fäden nichts mehr zu tun, so dass alle Nachteile, die durch die vielen blinden Kettenglieder für die Fadenbindung entstehen, vermieden sind. Es spielt nunmehr die Entfernung von Muster zu Muster praktisch keine Rolle, wie auch der Mustergestaltung fast keine Grenzen gesetzt sind, da die Ketten zur Gänze den Musterkettengliedern zur Verfügung stehen.
Erfindungsgemäss sind bei einer Ausführungsform die Riegel ausrückbar, wobei zu ihrer Ausrückung eine oder, wenn die Riegel gruppenweise ausrückbar sind, für jede Riegelgruppe eine Ausrtlckvorrichtung vorgesehen ist, die durch eine oder mehrere Schaltketten oder-bänder steuerbar sind. Die Schaltketten oder-bänder laufen synchron mit den Mustergliederketten und rücken die Riegel aus bzw. ein, wenn das Muster bzw. das Einbinden fertiggestellt ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Die
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lung.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 ist die erfindungsgemässe Einrichtung
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für eine Maschine bestimmt, die mit zwölf Legeschienen zum Legen der ; Muster ausgerüstet ist, Die nicht dargestellten Legeschienen werden von Riegeln 1, die in Gruppen zu sechs in zwei Riegelkästen 2,3 verschiebbar gelagert sind, über Verbindungsstangen 4,5 verschoben. Jeder Riegel wird durch eine Mustergliederkette fi gesteuert, die mit den Ketten der ändern. Riegel Über eine Trommel 7 geführt und aus den für die Legung eines Musterfadens notwendigen Kettengliedern 8 gebildet ist.
Die Verbindung zwischen den Riegeln und Ketten ist durch Taster 9 hergestellt, die kniehebelförmig ausgebildet und auf einer ge- meinsamen Achse 10 gelagert sind. Jeder Taster fühlt mit dem Arm 11 seine Mtistergliederkette ab und wird entsprechend den verschiedenen Höhen der Kettenglieder mehr oder weniger verschwenkt, wobei er mit seinem zweiten Arm 12, der an einer am Riegel vorgesehenen Schulter 13 anliegt, den Riegel verschiebt.
Die Riegel sind an ihren freien Enden mit Rollen 14 versehen, die für das Abtasten von Scheiben 15 bestimmt sind. Jede Scheibe weist an ihrem Umfang Nocken 16 auf, u. zelf. in einer Anzahl, die der Bindung des Musterfadens in den Grund entspricht. Die Nocken besitzen erfindungsgemäss eine radiale Höhe, die mindestens der Höhe des kleinsten verwendeten Kettengliedes gleich ist, so dass die Rollen der Riegel an den Scheiben während der Legung des Musters nicht anliegen können. Erst wenn die Riegel und Taster entkuppelt werden, d. i. nach Beendigung des Musters, steuern die Kurvenscheiben die Riegel zum Einbinden der Musterfäden.
Das Entkuppeln der Riegel und Taster erfolgt durch Ausrücken der Riegel, wobei die Riegel aus dem Bereich der ortsfesten Taster gerückt werden, so dass diese nicht mehr an den Schultern 13 der Riegel anliegen. Die Riegel werden nun von nicht dargestellten Federn zu den Kurvenscheiben hin verschoben und kommen über die Rollen 16 mit den Kurvenscheiben in Eingriff.
Die Riegelkästen 2,3 sind zu diesem Zweck auf Schlitten 17 angeordnet, die mittels Ausrückstangen
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19 verschiebbar sind.tätigt, die ihrerseits durch bekannte und nicht dargestellte Mittel von dem Musterapparat gesteuert wird.
Die Schwenkhebel lagern auf einer Achse 22 und weisen Arme 20'auf, an deren Enden Bolzen angeordnet sind, die in an den freien Enden der A usrückstangen vorgesehene Langlöcher eingreifen. Die Schwenkhebel sind weiters mit je zwei Armen 24, 25 versehen, welche die um eine Rolle 23 geführte Schaltkette umfas- sen und die zueinander in Richtung der Achse versetzt sind. Die Arme 25 bewirken bei Umlauf der Schaltkette, z. B. im Uhrzeigersinn, das Ausrücken und die Arme 24 das Einrücken der Riegel. Die Schaltkette ist aus Stäben 26 gebildet, an welchen zur Steuerung jedes Schwenkhebels zwei Nocken befestigbar sind, wobei diese einen Längsabstand, der sich nach der Grösse des Musterrapportes richtet, und einen Querabstand, der der Versetzung der Arme 24, 25 entspricht, aufweisen müssen. So arbeitet z.
B. bei dem Schwenkhebel, der die Riegel des Kastens 2 ausrückt, die Nocke 27 mit dem Arm 25 und die Nocke 28 mit dem Arm 24 zusammen. Wenn die Schaltkette sich im Uhrzeigersinn bewegt, so stellt die Nocke 27, sobald sie an die am Ende des Armes 25 vorgesehene Stellschraube anstösst, den Schalthebel um, wodurch sich sein Arm 20'im Uhrzeigersinn verschwenkt und die Riegel des Kastens 2 ausrückt (Fig. 3). In gleicher Weise verschwenkt die Nocke 28 den Hebel und den Arm entgegen dem Uhrzeigersinn und die Riegel werden eingerückt.
Die Anzahl der Stäbe 26 der Schaltkette kann so gross sein wie die Anzahl der Nadelreihendes Musterrapportes, über welche die Musterfäden einzubinden sind. In diesem Fall muss aber die Geschwindigkeit der Schaltkette gleich der des Musterapparates sein. Die Schaltkette kann aber auch, insbesonderebei grossen Rapporten, weniger Stäbe aufweisen, als den Nadelreihen entspricht, und mit entsprechend untersetzter Geschwindigkeit abrollen, wozu ihr Antrieb durch Wechselräder regelbar ist. Ebenso kann die Schaltkette als Band ausgebildet sein, das zur Befestigung der Nocken, z. B. mit Löchern, versehenist.
Wenn die Riegel in kleineren Gruppen in drei oder vier Riegelkästen gelagert sind, so können die drei oder vier notw endigen Ausrückvonichtungen von einem oder mehreren Schaltketten oder-bändern betätigt werden.
In nur ganz wenigen Fällen werden die Fäden der einzelnen Musterteile mit der Legung gleichzeitig beginnen. Zumeist sind die Anfänge der Musterteile zueinander versetzt, so dass die Legung der Fäden hintereinander erfolgt. Daher müssen bei einer gemeinsamen Ausrückung aller an der Legung beteiligten Riegel den für die Legung der Musterteile notwendigen Kettengliedern der Ketten, die der ersten Kette nachfolgen, eine den versetzten Anfängen entsprechende Anzahl von blinden Kettengliedern vorgeschaltet werden. In den meisten Fällen sind nur wenige Stücke dieser blinden Kettenglieder erforderlich ; ihre Anzahl reicht bei weitem nicht an die heran, welche nach der bekannten Arbeitsweise zur Überbrückung des Rapports auch bei dichten Musterzeichnungen einzusetzen sind.
Bei einer Entkupplung jedes einzelnen Riegels ist die Vorschaltung der die Fadenlegung verzögernden blinden Kettenglieder nicht notwendig.
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Nach Fig. 4 ist an dem Riegel 29 ein Hebel 30 drehbar befestigt, dessen Stirnfläche 31 die Schulter für den Taster bildet. Der Hebel weist einen Ansatz 32 auf mit einem Stift 33, der in eine Kulisse 34 eines Schiebers35 eingreift. Der Schieber Ist über nicht dargestellte Übertragungselemente von einer Schaltkette verschiebbar, wodurch der Hebel beieiner Bewegung des Schiebers nach links entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt wird, wodurch der Riegel und der Taster entkuppelt sind.
Die Ausrückung der Riegel oder die Verschwenkung der Hebel von den R1egeln kann erfwdungsgemäss auch durch Lochkartensteuer-oder Filmbandgeräte gesteuert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung an Wirkmaschinen mit Mustergliederketten, insbesondere an Raschelmaschinen, für die Herstellung von Mustern bei Netzstoffen, z. B. Gardinen, Stores, Spitzen, Spitzenstoffen u. dgl., wobei die Riegel der Legeschienen von Tastern gesteuert werden, welche die Mustergliederketten abtasten, und im Antrieb der Legeschienen eine Entkupplungsvorrichtung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Riegel (1) und Taster (9) entkuppelbar sind und jeder Riegel im entkuppelten Zustand mit seinem freien Ende an einer Kurvenscheibe (15) anliegt, die eine entsprechend der Grundbindung grosse Anzahl von Nocken (16) aufweist.