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Käsewender
Die vorliegende Erfindung betrifft Käsewender, welche die oft sehr schwere Arbeit des in regelmässi- gen Zeitabständen erforderlichen Wendens der noch nicht reifen Käsestücke im Käselager erleichtern und verkürzen sollen.
Bekannte Käsewender fassen die Käsestücke einzeln aus den Stellagen und wenden sie anschliessend.
Derartige Wender erleichtern zwar die Wendearbeit bedeutend, doch erfordert das Wenden bei einer grö-
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mehrere Käsestücke gleichzeitig gewendet werden können. Bekannte Käsewender dieser Art weisen an einem vorzugsweise fahrbaren Gestell eine drehbar gelagerte Wendeeinheit auf, welche mehrere übereinander angeordnete Fächer für die Aufnahme von Käsestücken aufweist und derart eingerichtet ist, dass sie um eine zur Längsrichtung der Fächer parallele Achse um einen Winkel von mindestens 1800, gedreht werden kann, wobei an den Hinterrädern der Fächer eine Abstützvorrichtung zur Verhinderung des Herausfallens der Käsestücken aus den Fächern bei der Drehung der Wendeeinheit vorgesehen ist.
Solche Käsewender haben noch den Nachteil, dass an frisch hergestellten Käsestücken Beschädigungen in Form von bleibenden Eindrücken auftreten, weil die Käsestücke auch nach dem Wenden an der Abstützvorrichtung der mit Fächern ausgestatteten Wendeeinheit anliegen.
Dieser Nachteil wird bei Käsewendern der beschriebenen Art gemäss der Erfindung dadurch vermieden, dass die Abstützvorrichtung in Richtung der auf denfächern liegenden Käsestücke vor und zurück verschiebbar ist, wobei sie vor oder während der Umdrehung selbsttätig eine Bewegung gegen die Käsestücke und nach Beendigung der Umdrehung eine hiezu gegensinnige Bewegung vollführt. Zweckmässig weist die Abstützvorrichtung einen Nockenabtaster auf, der vorzugsweise aus Rollen besteht und zwangsweise mit einer auf dem Gestell angebrachten Nocken- oder Steuerscheibe zusammenwirkt, welche eine die gewünschte Bewegung ergebende Form aufweist.
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gesehene Seitenansicht dar.
Die Fig. 3 und 4 zeigen in etwas grösserem Massstab in Richtung B gesehene Seitenansichten des inFig. 1 dargestellten Käsewenders nach der Erfindung in zwei verschiedenen Arbeits- lagen.
Der dargestellte Käsewender besteht aus einem Gestell 1, das an beiden Seiten je zwei Laufräder 3 aufweist. Ferner trägt das Gestell 1 zwei Lagerböcke 5,7, die durch den Knotenpunkt von je zwei zueinander geneigten Streben gebildet werden.
Die eigentliche Wendeeinheit besteht aus einem Rahmen 15 und in diesem angeordneten Fächern 13 und ist mit seinen Lagerzapfen 9 bzw. 41 in den Lagerböcken 7 bzw. 5 drehbar gelagert. Die Lagerzapfen sind in der Mitte von Seitenteilen des Rahmens angebracht. An dem einen Seilenstück des Rahmens 15 ist ferner eine verzahnte Scheibe 19 befestigt, die mit einem am Lagerbock 7 auf einem Zapfen 25 drehbar gelagerten Zahnrad 23 zusammenwirkt. Die Drehung des Zahnrades 23 erfolgt mittels einer Kurbel 27. Die von dem Rahmen 15 und den Fächern 13 gebildete Einheit 11 kann so um 1800 gedreht werden, wobei Anschläge 21 gewährleisten, dass die Wendeeinheit jeweils in einer senkrechten Lage zum Stillstand kommt.
Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich, ist an der Lagerstelle des Zapfens 41 der Wendeeinheit 11 am Gestell 5 eine Nockenscheibe 43 befestigt. Diese Nockenscheibe 43 weist eine Steuerkurve auf, die grösstenteils konzentrisch zum Zapfen 41 verläuft und an jedem Ende Einbuchtungen 44 aufweist. Mit der Nockenscheibe 43 wirkt ein Nockenabtaster in der Form einer Rolle 45 zusammen, die in einem mittels
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Schrauben 49 an einem Teil 51 befestigten Halter47 gelagert ist. Dieser Teil 51 verbindet den Halter 47 mit einer Abstützvorrichtung 17, die Querlatten j. 8 trägt.
Zwischen dem Teil 51 und der Abstützvorrich- tung 17 sind ferner in geeigneter Weise Streben 61 vorgesehen und zwischen der Abstützvorrichtung 17 und dem Rahmen 15 ist eine Druckfeder 53 angebracht, welche die Abstützvorrichtung von dem Rahmen zu entfernen trachtet.
Da frisch hergestellte Käsestücke eine wesentlich weichere Konsistenz aufweisen als Käsestücke, die schon eine längere Zeit gelagert worden sind, können durch feststehende Abstützvorrichtungen an Käsewendem Beschädigungen inForm von Eindrücken an den Stellen der Käsestücke hervorgerufen werden, die wäh- rend der Wendung an den Querlatten der Abstützvorrichtung anliegen. Diese Eindrückungen verschwinden aber wieder nach kurzer Zeit, wenn dafür Sorge getragen wird, dass der Kontakt zwischen den Käsestücken und den Querlatten unmittelbar nach dem Wenden wieder beseitigt wird. Dies bewirkt bei einem Käsewender nach der Erfindung der beschriebene Mechanismus, durch welchen die Abstützvorrichtung 11 nach dem Wenden von den Käsestücken entfernt wird.
Die Fig. 3 zeigt die Wendeeinheit in der Ruhelage, in welcher die Rolle 45 in einer Einbuchtung an dem linken Ende derNockenscheibe 43 liegt, wobei dieFeder53 die Abstützvorrichtung in einem Abstand von den Fächern hält, der durch Schrauben 55 od. dgl. an den oberen und unteren Enden derWendeeinheit bestimmt ist. Diese Schrauben durchsetzen nämlich Löcher 57 in der Abstützvorrichtung 17 und weisen Köpfe 59 auf, welche nicht durch die Löcher 57 gehen können.
Wenn die Wendeeinheit gedreht werden soll, wird der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Kurbelmechanismus betätigt, wobei die Rolle 45 angehoben wird und zum Anliegen an denerhöhtenMittelteilder Steuerkurve 43 kommt, wobei die Abstützvorrichtung 17 gegen die Wirkung der Feder 53 in Richtung zu den Fächern 13 bewegt wird. Nach einer Drehung um 900 kommt die Wendeeinheit. 11 in die in Fig. 4 gezeigte Lage, in welcher die Abstützvorrichtung an den Hinterrändern derfächer anliegt und das ganze Gewicht derkäsestücke trägt.
Nach weiterer Drehung um 900 kommen die Käsestücke auf den vor dem Wenden oben liegenden Fächern zu liegen ; gleichzeitig gelangt die Rolle 45 in die Einbuchtung 44 am entgegengesetzten Ende der Steuerkurve 43, so dass die Druckfeder die Abstützvorrichtung 17 von den Käsestükken entfernen und in jene Endlage bringen kann, die von den Schrauben 55 an den Enden der Abstützvorrichtung bestimmt ist.
Durch diese Bewegung der Abstützvorrichtung wird erreicht, dass nach dem Wenden von der Abstützvorrichtung kein Druck auf die Käsestücke ausgeübt wird und daher keine bleibenden Eindrückungen in den Käsestücken entstehen können.
EineAbstützvorrichtung, welche durch die Nockensteuerung 43 unddie damitzusammenwirkende Rolle 45 bewegt wird, stellt nur ein mögliches Ausführungsbeispiel dar ; die gewünschte Bewegung kann natürlich auch mittels anderer mechanischerMittel bewirkt werden. Wesentlich ist eine relative Bewegung zwischen den Fächern 13 und einer die Käsestücke während des Wendens stützenden oder tragenden Vorrichtung 17 ; diese Bewegung soll die folgenden Teilbewegungen umfassen : a) eine Annäherung der Stützvorrichtung 17 an die auf denFächern liegendenKäsestücke (oder umgekeht derkäsestücke an die Stützvor- richtung) vor dem Wenden und b) eine Entfernung der Fächer von der Stützvorrichtung (oder umgekehrt) nach dem Wenden.
Die wichtigste von diesen relativen Teilbewegungen ist die letztgenannte, während die
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Auch in anderer Beziehung ist die gezeigte und beschriebene Konstruktion nur als eine vorteilhafte Ausführungsform zu betrachten, auf welche sich die Erfindung nicht beschränkt.
Käsewender nach der Erfindung können einerseits als permanente und stationäre Einrichtung zum Lagern von Käsestücken verwendet werden. Die Käsewender können dazu in dichten Reihen aufgestellt werden, wobei zur Wendung der Käsestücke zuerst jeder Käsewender einzeln aus seiner Reihe so herausgeschoben wird, so dass seitlich ein die Wendung gestattender freier Raum ist und sodann die Wendung durch Betätigung der Kurbel 27 vorgenommen wird, worauf der Käsewender wieder in die Reihe hineingeschoben wird.
Man kann den Käsewender anderseits aber auch als Hilfsmittel bei üblichen stationären Lagerfächem für Käsestücken verwenden, indem die Käsestücken von solchen Fächern auf den erfindungsgemässen Käsewender geschoben werden, wonach durch Betätigung der Kurbel 27 die Wendeeinheit 11 um 1800 gedreht und dadurch die Wendung sämtlicher Käsestücke im Wender vollzogen wird ; anschliessend können die Käsestücke wieder in die stationären Fächer eingeführt werden. Die Verwendung des erfindungsgemässen Käsewenders ergibt auch in diesem Zusammenhang eine erhebliche Erleichterung der Wendearbeit und beansprucht weniger Zeit als der übliche manuelle Wendevorgang.