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Reit-und Fahrsattelbaum.
Die vorliegende Erfindung hat eine Neuerung an Reit- und Fabrsattelbäl1men zum Gegenstande und bezweckt, in einfacher und doch wirksamer Weise das Bogen-oder Kopf- stück des Sattels zu verstärken, ohne sein Gewicht zu vergrössern. Sie ermöglicht es, einen Sattelbaum von gegebenem Gewicht viel stärker als einen gleich grossen älterer Konstruktion herzustellen oder die gleiche Stärke des Sattels bei erheblicher Gewichtsverminderung zu erzielen.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsformen veranschaulicht.
Fig. 1 ist eine schaubildliche Ansicht eines Reitsattels, teilweise im Schnitt, mit gemäss der Erfindung eingerichteter Verstärkung ; Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt durch den Sattelkopf und die Spitzen, Fig. 3 eine Einzelansicht des Verstärkungsstückes, das in den Sattelkopf eingelegt wird, Fig. 4 eine schaubildliche Ansicht des vorderen Teiles des Sattelbaumes, teilweise im Schnitt, und zeigt diesen Teil ohne Verstärlmngsstlick und ohne die beiden Deckplatten, Fig. 5 ist ein Querschnitt durch das Kopfstück in grösserem Massstabe, Fig. 6 zeigt eine andere Ausführungsform des Versteifungsstückes, Fig. 7 ist ein Querschnitt durch den Bogen des Sattelbaumes in einer anderen Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, Fig.
8 zeigt einen der hiefür benutzten Nieten, Fig. 9, 10, 11 und 12 sind Querschnitte durch den Bogen des Sattelbaumes, Fig. 13 ist eine schaubildlich Ansicht eines Gigsattels, der gemäss der vorliegenden Erfindung versteift, jedoch ohne die obere und die untere Platte der vorderen Sattelkammer dargestellt ist, um das Verstärkungsstück zu zeigen, Fig. 14 ist ein Schnitt durch das Bogenstück und die Seiten des Sattels in grösserem Massstabo, Fig. 15 eine Ansicht des metallenen Verstärkungstückes, das in das Bogenstück dieses Sattels eingelegt wird, Fig. 16 ist eine Oberansicht hiezu und Fig. 17'eine Seitenansicht, Fig. 18 und 19 zeigen eine weitere Abänderung des Sattelbogens.
Bei der in Fig. i bis 5 veranschaulichten Ausführungsform der Erfindung ist in dem Holt des Kopfes 1 ein Schlitz 2 ausgeschnitten, der in der Längsrichtung des Bougons verläuft und entweder vollständig durch das Holz hindurchgeht oder, wie im folgenden erörtert, sich nur durch einen Teil der Holzstärke erstreckt. Dieser Schlitz endet zweckmässig in den Punkten 5,6, in welchen die Seitenteile 7, 8 des Sattels mit dem Sattel-
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beträgt. Dieser gebogene Streifen 9 wird auf diese Weise, wie aus Fig. 1, 2 und 5 ersichtlich, zwischen der oberen Deckplatte ; M und der unter dem Bogen liegenden Platte 11 eingeschlossen, so dass er mit diesen beiden Platten 10, 11 einen Träger von 1-Querschnitt bildet.
Die obere Platte 10, der senkrechte Streifen 9 und die untere Platte 11 werden durch Niete miteinander verbunden, die in verschiedener Weise angeordnet sein können. Beispielsweise kann man, wie in Fig. 1, 2 und 5 dargestellt, gewöhnliche Niete 12 verwenden, die an beiden Seiten der senkrechten Rippe 9 versetzt angeordnet sind und durch Löcher in den Platten 10 und 11, sowie durch den Holzbestandteil des Sattelhaumos treten.
Wie aus Fig. 6 ersichtlich, können die Niete, die in diesem Falle mit 13 bezeichnet sind, auch als Zinken an den beiden Rändern des Streifens 9 ausgebildet sein und durch entsprechende Löcher in der oberen Platte 10 und der unteren Platte 11 treten, auf deren Aussenseite sie umgenietet werden. Wie in Fig. 7 und 8 dargestellt, kann man auch Niete 14 verwenden, die einen zentralen Längsschlitz 15 besitzen, durch welchen der Streifen 9 hindurchgesteckt wird (Fig. 7), während die Enden der Niete 14 durch Löcher in der oberen Platte 10 und der unteren Platte 11 hindurchtreten und in der üblichen Weise vernietet sind. Doch kann man auch zur Verbindung der Platten 10 und 11 und des Streifens 9 noch andere Hilfsmittel benutzen.
Auf diese Weise wird das liopf-oder Bogenstlick des Sattels ganz erheblich verstärkt, so dass eine besondere Unterlagsplatte in Fortfall kommen kann und die obere Platte 10, sowie die untere Platte 11 erheblich dünner und leichter hergestellt werden können, als es sonst erforderlich ist, wodurch das Gewicht des Sattelbaumes für eine gegebene Festigkeit ganz wesentlich vermindert wird.
Die Erfindung kann in gleicher Weise für die verschiedenartigsten Herren-oder Damensättel Vorwendung nnden und auch zur Verstärkung der Spitzen 3,4 des Sattelbaumes benutzt werden.
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Die Verstärkungsrippe oder-platte 9 ist zweckmässig, wie oben beschrieben, getrennt von der Deckplatte 10 und der Unterplatte 11 hergestellt, kann jedoch auch mit einer der beiden Platten 10 oder 11 in einem Stück gefertigt werden, so dass eine T-Schiene oder eine Winkelschiene entsteht, oder es können beide Platten 10 und 11 T-oder Winkelquerschnitt erhalten und mit ihren senkrechten Rippen in dem Schlitz 2 zusammengepasst werden. Diese Ausfulirungsformen sind in Fig. 9 bis 12 veranschaulicht. Gemäss Fig. 9 ist die. Verstärkungsrippe 9 mit der oberen Platte 10 in einem Stück hergestellt, welches daher T-Querschnitt besitzt, während die untere Platte 11 die gewöhnliche Form hat.
Nach Fig. 10 ist die Verstärkungsrippe 9 in einem Stück mit der unteren Platte 11 ausgebildet, so dass die letztere T-Querschnitt und die obere Platte 10 die gewöhnliche Form besitzt.
Gemäss der Darstellung in Fig. 11 sind beide Platten 10 und 11 mit je einer senkrechten Rippe 16, 17 ausgestattet, so dass beide Rippen in den Schlitz 2 des Sattelbaumes hineinpassen und so zusammen denselben Zweck erfüllen wie der vorstehend beschriebene Streifen 9. Fig. 12 endlich zeigt die beiden bogenförmigen Versteifungsplatten 18, 19 aus Winkeleisen gefertigt, ihre senkrechten Rippen reichen zusammen in den Schlitz 2, während ihre äusseren Rippen sich gegen die beiden Deckplatten 10 und 11 legen.
Der Verstärkungsstreifen 9 wird vorteilhaft in dem Schlitz 2 des Holzstückes befestigt, ehe das letztere mit Leinwand oder dgl. überzogen wird, so dass dieser Üherzug die Rippe 9 verdeckt und den Schlitz auf beiden Seiten des Streifens 9 verschliesst.
In ähnlicher Weise, wie vorstehend mit Bezug auf einen Reitsattel beschrieben, kann die Erfindung auch für Gig- oder andere Fahrsättel zur Anwendung gelangen, in welchen) Falle man den Verstärkungsstreifen 9, wie in Fig. 13,14, l a, 16 und 17 veranschaulicht, mit einem Auge 20 in der Mitte versieht, weiches eine senkrecht verlaufende vierkantige oder anders gestaltete Bohrung 21 zur Aufnahme des Schaftes des auf den Sattel aufgesetzten Bockes besitzt. Die Enden 22, 23 der bogenförmigen Verstärkungsrippe 9 sind zweckmässig verbreitert und greifen in entsprechende Löcher in dem Holzteile des Sattelbaumes (Fig. 14), was zur weiteren Verstärkung des Sattelbogens beiträgt, da hiedurch ein seitliches Ausweichen der Seitenteile verhindert wird.
Wie bereits erwähnt, kann der in den Holzteil des Sattel gestells eingeschnittene Schlitz 2, welcher die bogenförmige Verstärkungsrippe 9 aufnimmt, entweder vollständig durch den Sattelbaum hindurchgehen (Fig. 1-17), was die vorzugsweise angewendete Ausführungsform ist, so dass der Streifen 9 durch seine Befestigungsnieten zwischen der Oberplatte 10 und der Unterplatte 11, diese Platten berührend, eingescMossen ist, oder aber der Schlitz oder Einschnitt 2 kann, wie in Fig. 18 und 19 zur Darstellung gebracht ist, nur eine beschränkte Tiefe in dem Holzteil besitzen. In diesem Falle bleibt, wenn der Einschnitt 2 längs des oberen Randes dos Sattelbogens hergestellt ist, eine gewisse Holzstärke zwischen dem Bodenrande des Streifens. 9 und der Platte 11.
Ist der Einschnitt auf der Unterseite des Sattelbogens hergestellt, so reicht er nicht bis zu dessen oberer Seite und es bleibt eine gewisse lIoltstärke zwischen dem oberen Rande der Verstärkungrippe 9 und der Unterseite der oberen Platte 10. Zweck dieser Anordnung ist in jedem Falle, das Holz nicht so sehr zu schwächen, wie es geschieht, wenn der Schlitz 20 vollständig durch das Holl. hindurehgeht, wie bei den in Fig. 1-17 dargestellten Ausführungsformen. Die Erfindung kann auch für Kummets zur Anwendung kommen.