AT213355B - Kettbaumnachlaß-Vorrichtung an einem Webstuhl - Google Patents

Kettbaumnachlaß-Vorrichtung an einem Webstuhl

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AT213355B AT644958A AT644958A AT213355B AT 213355 B AT213355 B AT 213355B AT 644958 A AT644958 A AT 644958A AT 644958 A AT644958 A AT 644958A AT 213355 B AT213355 B AT 213355B
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Rueti Ag Maschf
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    Kettbaumnachlass-Vorrichtung   an einem Webstuhl 
Bei einem Webstuhl wird der Kettbaum bei fortschreitendem Webprozess durch das Nach- ziehen der Kettfäden gedreht. Damit aber die
Kettfäden ständig die für das Weben notwendige
Spannung haben, darf der Kettbaum nicht lose drehbar sein, sondern die Bewegung des Kettbaumes muss unter Kontrolle stehen. 



   Es sind Kettbaumnachlass-Vorrichtungen bekannt, bei welchen die Kettfäden über eine an einem Schwenkhebel gelagerte Streichwalze laufen, die unter dem Einfluss einer Feder gegen die Kettfäden gedrückt wird, wobei der Schwenkhebel mir dem einen Ende eines Seiles in Verbindung steht, das eine mit dem Kettbaum verbundene Bremstrommel umschlingt. Diese bekannten   Kettbaumnachlass-Vorrichtungen haben   den Nachteil, dass die Bremstrommel mit dem Kettbaum direkt verbunden ist und deshalb zum Bremsen grosse Kräfte notwendig sind, so dass die von der Streichwalze ausgehende Steuerbewegung durch Hebel od. dgl. verhältnismässig stark untersetzt werden muss. Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus dem Unterschied zwischen der Haftreibung und der Gleitreibung des Bremsseiles auf der Bremstrommel. 



  Bekanntlich ist der   Haftreibungs-Koeffizient   erheblich grösser als der Gleitreibungs-Koeffizient. Die Haftreibung lässt sich nur durch Aufwendung einer verhältnismässig grossen Kraft überwinden. Der Kettbaum bleibt somit bei zunehmender Spannung der Kettfäden zunächst noch lange im Stillstand gebremst. Die Bremse muss verhältnismässig stark gelüftet werden, bis sich der Kettbaum zu drehen beginnt. In diesem Augenblick wechselt aber die Haftreibung in die niedrigere Gleitreibung, für welche die Bremse nun zu stark gelüftet ist. Der Kettbaum dreht sich daher sprungartig um einen zu grossen Winkel, so dass die Kettfäden vorübergehend locker werden, weil die Bremse zu spät reagiert.

   Anstatt einer gleichmässigen Bremsung und Drehung des Kettbaumes ergibt sich ein sprunghaftes Drehen und Stillstehen des Kettbaumes, was für den Webvorgang und das zu erzeugende Gewebe nicht günstig ist. 



   Es ist auch eine Vorrichtung bekannt, bei welcher zwischen dem Kettbaum und der Brems- trommel ein übersetzendes Getriebe angeordnet ist, doch wird in diesem Fall die Bremstrommel weder von einem Seil umschlungen noch erfolgt die Bremsung in Abhängigkeit von der mittels einer Streichwalze ermittelten Spannung der Webkette, sondern in Abhängigkeit vom Durchmesser des Kettbaumes, so dass allenfalls auftretende Änderungen in der Bremswirkung nicht automatisch ausgeglichen werden. 



   Zum Drehen des Kettbaumes von Hand sind auch schon Mittel bekannt geworden, die über ein das Drehen erleichterndes Übersetzungsgetriebe auf den Kettbaum einwirken. 



   Die Erfindung betrifft eine Kettbaumnachlass-Vorrichtung an einem Webstuhl, bei welchem die Kettfäden in bekannter Art über eine an einem Schwenkhebel gelagerte Streichwalze laufen, die unter dem Einfluss einer Feder gegen die Kettfäden gedrückt wird, wobei der Schwenkhebel mit dem einen Ende eines Seiles in Verbindung steht, das eine mit dem Kettbaum verbundene Bremstrommel umschlingt, und mit Mitteln zum Drehen des Kettbaumes von Hand über ein Übersetzungsgetriebe. 



   Gegenüber bekannten Vorrichtungen dieser Art unterscheidet sich diejenige gemäss der Erfindung im wesentlichen dadurch, dass in an sich bekannter Weise ein Übersetzungsgetriebe zwischen dem Kettbaum und der Bremstrommel angeordnet ist, welches der Bremstrommel eine grössere Umdrehungszahl verleiht als der Kettbaum sie besitzt, und dass die Mittel zum Drehen des Kettbaumes von Hand aus einen auf der Achse der Bremstrommel lose schwenkbar gelagerten Betätigungshebel und an der diesem zugekehrten Stirnseite der Bremstrommel vorgesehene Mitnehmer bzw. Vertiefungen aufweisen, mit denen der Betätigungshebel wahlweise in oder ausser Eingriff gebracht werden kann. 



   Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal kann am Webstuhl ein Halter für den erwähnten Betätigungshebel vorhanden sein, welcher den Betätigungshebel in einer aus dem Bereich der Mitnehmer ausgerückten Lage zu halten vermag. 



   Durch die erfindungsgemässe Vorrichtung ergeben sich folgende Vorteile : Zum Bremsen 

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 der Bremstrommel wird bedeutend weniger Kraft gebraucht, so dass die von der Streichwalze hervorgerufenen Steuerbewegungen nicht mehr so stark untersetzt zu werden brauchen, was raschere Reaktionen der Bremse ermöglicht. Zweitens werden die beim Übergang von der Haftreibung in die Gleitreibung auftretenden sprunghaften Drehbewegungen der Bremstrommel durch die Übersetzung in nur viel kleinerem Masse auf den Kettbaum übertragen, so dass sie auf den Webvorgang und das Gewebe praktisch keinen störenden Einfluss mehr ausüben. Das Übersetzungsgetriebe ermöglicht ferner, den Kettbaum mit geringerem Kraftaufwand von Hand zu drehen, indem man die Bremstrommel mittels des Betätigungshebels antreibt. 



   Ein weiterer, nicht unwesentlicher Vorteil der Vorrichtung liegt darin, dass der Kettbaum abgenommen und ausgewechselt werden kann, ohne dass man das Bremsseil von der Bremstrommel abzunehmen oder die Bremstrommel vom Kettbaum abzukuppeln braucht. An der Bremsvorrichtung muss beim Abnehmen und Anbringen des Kettbaumes überhaupt nichts gemacht werden, da die Zahnräder des Übersetzungsgetriebes beim Abheben des Kettbaumes selbsttätig ausser Eingriff und beim Auflegen des Kettbaumes selbsttätig in Eingriff gelangen. 



   Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung folgen aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung. Fig.   l   zeigt einen Teil der Kettbaumnachlass-Vorrichtung von der Rückseite des Webstuhls gesehen, teils im senkrechten
Schnitt ; Fig. 2 ist eine Seitenansicht von links in Fig. 1 gesehen, und Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung die Anordnung der Sreichwalze. 



   Der Kettbaum 10 eines'Webstuhls ist drehbar auf einer Achse 11 angeordnet, die am Web- stuhlgestell 12 befestigt ist. Auf der Achse 11 ist ein Zahnrad 13 drehbar gelagert, das mit dem Kettbaum 10 in Verbindung steht und mit einem Ritzel 14 kämmt. Das Ritzel 14 sitzt fest auf einer Welle 15, die ebenfalls im Webstuhlgestell 12 drehbar gelagert ist und eine Bremstrommel 16 trägt. Ein Drahtseil 17 ist in mehreren Windungen schraubenlinienförmig um den Umfang der glatten Trommel 16 gewickelt. Das eine Ende   17 a   des Drahtseils 17 ist an einem Bolzen 18 fest verankert, der am Webstuhlgestell 12 angeordnet ist. Das andere Ende 17 b des Seiles 17 ist mit Hilfe einer Klemmbride 19 am kürzeren der ungleich langen Arme eines Winkelhebels 20 verankert, der um den Bolzen 18 schwenkbar gelagert ist.

   Eine Torsionsfeder 21 ist um den Bolzen 18 gewickelt und greift mit ihrem einen Ende am Winkelhebel 20 an, während das andere Ende der Torsionsfeder 21 mit Hilfe eines Klemmstückes 22 am Bolzen 18 befestigt ist. Die Torsionsfeder 21 ist bestrebt, den Winkelhebel 20 so zu verschwenken, dass das Drahtseil 17 um die Trommel 16 ge- spannt wird.

   Durch die relativ grosse Anzahl der Windungen des Drahtseiles 17 auf der Trom-   mel 16   wird erreicht, dass durch eine verhältnis- mässig kleine Zugkraft am einen Ende des Drahtseiles 17 ein verhältnismässig grosses Bremsmoment auf die Trommel 16 ausgeübt werden kann.
Der andere, längere Arm des Winkelhebels 20 ist mit dem einen Ende eines Zugseiles 23 verbunden, dessen anderes Ende am einen Arm eines zweiarmigen Schwenkhebels 24 angreift, welcher um eine Achse 25 schwenkbar am Webstuhlgestell angeordnet ist (Fig. 3). Der andere Arm des Schwenkhebels   24 trägt   die sogenannte Streichwalze 26, über welche die Kettfäden 27 laufen, die vom Kettbaum 10   abgewickelt   werden. 



  Der Schwenkhebel 24 steht unter dem Einfluss einer Feder   28,   die bestrebt ist, die Streichwalze 26 nach oben zu bewegen und an die Kettfäden 27 zu drücken. 



   Auf der Achse 15 der Bremstrommel 16 ist ein einarmiger Betätigungshebel 29 schwenkbar gelagert, der bei Nichtgebrauch in einem beispielsweise als federnde   Klammer   ausgebildeten Halter 30 am Webstuhlgestell feststellbar ist. Die Trommel 16 weist an ihrem Umfang an ihrer nach aussen gekehrten Stirnseite einen axial vorspringenden Rand 31 auf, der in regelmässigen Abständen mit Aussparungen 32 versehen ist, in welche der Betätigungshebel 29 wahlweise eingerückt werden kann. Die durch die Aussparungen 32 voneinander getrennten Teile des Randes 31 dienen als Mitnehmer, mit denen der Betätigungshebel 29 in Eingriff gebracht werden kann. Ist der Hebel 29 in der Klammer 30 arretiert, so ist er aus den Aussparungen 32 und aus dem Bereich der Mitnehmer ausgerückt. 
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 EMI3.1 
 



    WirkungsweisePATENTANSPRÜCHE :    l. Kettbaumnachlass-Vorrichtung an einem Webstuhl, bei welchem die Kettfäden über eine an einem Schwenkhebel gelagerte Streichwalze laufen, die unter dem Einfluss einer Feder gegen die Kettfäden gedrückt wird, wobei der Schwenkhebel mit dem einen Ende eines Seiles in Verbindung steht, das eine mit dem Kettbaum verbundene Bremstrommel umschlingt, und mit Mitteln zum Drehen des Kettbaumes von Hand über ein Übersetzungsgetriebe, dadurch gekennzeichnet, dass in an sich bekannter Weise ein Übersetzungsgetriebe (13, 14) zwischen dem Kettbaum (10) und der Bremstrommel   (16)   angeordnet ist, welches der Bremstrommel eine grössere Umdrehungszahl verleiht als der Kettbaum (10) sie besitzt, und dass die 
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 trommel   (16)   lose schwenkbar gelagerten Betätigungshebel (29)

   und an der diesem zuge- 
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 hebel   (29)   wahlweise in oder ausser Eingriff gebracht werden kann.

Claims (1)

  1. 2. Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass am Webstuhl ein Halter (30) für den Betätigungshebel (29) vorhanden ist, welcher den Betätigungshebel (29) in einer aus dem Bereich der Mitnehmer (31) ausgerückten Lage zu halten vermag.
AT644958A 1958-03-31 1958-09-15 Kettbaumnachlaß-Vorrichtung an einem Webstuhl AT213355B (de)

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