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Maschine zum Entleeren von Milchtransportkannen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Entleeren von Milchtransportkannen u. ähnl., mit Flüssigkeit gefüllten Gefässen, die von wechselnder Grösse sein können, jedoch ein annähernd konstantes Verhältnis zwischen Höhe und Durchmesser aufweisen.
Eine vorbekannte Maschine zum Entleeren von Milchtransportkannen gemäss der schwedischen Patentschrift Nr. 129575 ist mit einem auf einer intermittierend angetriebenen umsteuerbaren Welle drehbar gelagerten Drehkörper versehen, der als ein Gehäuse für Getriebeteile ausgebildet ist und einen dem Heben eines Gefässes dienenden Anheber trägt. Die genannte Welle - die Hauptwelle - treibt zunächst den Anheber an, um das Gefäss in eine Lage zu heben, die durch einen Fühler für die Oberkante des Gefässes bestimmt ist, und wird dann durch Einwirkung des Fühlers mit dem Drehkörper gekuppelt, um den Drehkörper zu drehen und dadurch das Gefäss zu kippen. Nach dem Umkippen wird die Hauptwelle umgesteuert und es geht der Drehkörper mit den zugehörigen Teilen in die Ausgangslage zurück.
Die Gefässe werden in eine Abstürzwanne gekippt, durch welche ein Kettenförderer zum Weiterführen der Gefässe zentral verläuft.
Milchtransportkannen haben bekanntlich verschiedene Grössen ; bei einer kleinen Milchkanne wird die senkrechte Bewegung des Anhebers grösser sein, als bei einer grossen Milchkanne, weil ja der Fühler von einer kleinen Milchkanne später betätigt wird, als von einer grossen Milchkanne. Der Anheber besitzt eine Seitenstütze, gegen welche die Milchkanne sich während des ersten Teiles der Umkippbewegung abstützt. Die Milchkannen werden, gleichgültig wie gross sie sind, stets mit der einen Seite gegendiese Stütze eingebracht, wobei die Mittellirie einer kleinen Milchkanne näher zur Seitenstütze liegen wird, als die Mittellinie einer grossen Milchkanne.
Wenn die Hubbewegung des Anhebers eine reine Vertikalbewegung ist, was bei der oben erwähnten bekannten Maschine der Fall ist, wird die Mittellinie einer kleinen Milchkanne dem Rand der Abstützwanne näher liegen, als die Mittellinie einer grösseren Milchkanne ; bei der bekannten Einrichtung fallen die Milchkannen ausserdem bei dem Entleeren auf die Kante der Abstürzwanne und gleiten über diese Kante, um schliesslich auf den durch die Abstürzwanne verlaufenden Kettenförderer zu gelangen.
Diese bekannte Maschine hat also gewisse Nachteile. Weil die Milchkannen gegen eine feste Kanteden Rand der Abstürzwanne - fallen, ist die Gefahr des Ausspritzen von Milch besonders gross. Ausserdem werden nur die grössten Milchkannen mit ihren Mittelteilen über dem Kettenförderer zu liegen kommen, wogegen die kleineren Milchkannen mit ihrem Mündungsmittelpunkt in mehr oder weniger seitlichem Abstand von der Förderkette in einer im voraus unbestimmbaren Lage liegen werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die genannten Nachteile zu vermeiden, und diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst dass ein Anheber vorgesehen ist, der während seiner Hubbewegung auch eine Seitenbewegung ausführt, deren Grösse mit der Grösse der von der Höhe der Milchkanne bzw. des sonstigen Gefässes abhängigen Hubbewegung zunimmt (d. h. der Grösse der Hubbewegung annähernd proportional ist), so dass die Mittellinie der aufrecht stehend anzuhebenden Milchkanne nach vollzogener Hubbewegung stets, unabhängig von der Grösse der Milchkanne, ungefähr in einem und demselben Abstand von der Drehachse des Drehkörpers bzw.
von der Abstürzwanne und der Förderkette liegt und somit der Mittelpunkt der Mündungsöffnung der Milchkanne sich während des Umkippen unabhängig von der Grösse der Milchkanne annähernd in derselben kreisbogenförmigen Bahn bewegt. Die Milchkanne kann
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also zentral über der Förderkette fallen gelassen werden, ohne hiebei auf die feste Kante der Abstürzwanne aufzuschlagen. Während des ganzen Entleerungsvorganges ist die Milchkanne in Richtung zu der Mitte der Wanne gerichtet. Die am Anheber vorgesehene Seitenstütze für die Milchkanne soll derart ausgeführt sein, dass sie höher ist als die halbe Höhe der grössten Milchkanne, für welche die Maschine vorgesehen ist, damit die Milchkanne während des Kippens von dem Anheber erst dann abgleitet, wenn die Milchkanne zu der Mitte der Wanne bzw. der Förderkette gerichtet ist.
Die das Umkippen der Milchkanne bewirkende Drehbewegung des Drehkörpers schliesst sich der kombinierten Hub- und Seitenbewegung des Anhebers örtlich und zeitlich stufenlos an, wobei diese kombinierte Hub- und Seitenbewegung vorzugsweise eine Schwenkbewegung ist. Dabei v ! ird der Anheber von dem einen Ende eines Schwenkarmes getragen, dessen anderes Ende in dem Drehkörper auf einer mit der Hauptwelle in Antriebsverbindung stehenden liilfswelle angebracht ist, wobei der Anheber durch eine mit dem Schwenkarm parallele Gelenkstange parallel geführt ist. Die Schwenkbewegung des Anhebers, d. h. die kombinierte Hub- und Seitenbewegung desselben, und die Drehbewegung des Drehkörpers, d. h. die Kippbewegung, werde dabei ineinander übergehen.
Die Antriebsverbindung der Hilfswelle besteht vorteilhaft aus einem auf der Hilfswelle befestigten Schwinghebel, welcher mit einem Kurbelarm auf der Hauptwelle durch eine Kurbelstange verbunden ist und welcher gegenüber Drehkörper und Hauptwelle sperrbar ist, u. zw. durch eine aus Zylinder und Kolben bestehende hydraulische Kupplung, die durch Einwirkung des Fühlers allmählich sperrbar ist, so dass die Einleitung der Drehbewegung des Drehkörpers bereits unmittelbar vor Beendigung der Hub- und Seitenbewegung des Anhebers sperrbar ist.
Die Sperrung kann mittels eines Ventiles erfolgen, das durch einen auf der Hauptwelle verschiebbar gelagerten Verstellkörper steuerbar verstellbar ist, der seinerseits durch den Fühler betätigbar ist, und der ausserdem auf Sperrmittel einwirkt, durch die eine Drehung des Drehkörpers gegenüber dem Maschinengestell verhindert wird, bis der Fühler den Verstellkörper betätigt. Um die Bewegung des Drehkörpers bei Umkehrung und Anhalten zu dämpfen, ist eine aus Zylinder und Kolben bestehende pneumatische Bremse zwischen dem Drehkörper und dem einen Ende eines Hebels vorgesehen ; der Hebel ist auf der Hauptwelle schwenkbar und mit zwei Nasen versehen, die mit je einem feststehenden Anschlag zur Bestimmung der Endlagen (der Ausgangslage bzw. der Umkehrlage) des Drehkörpers zusammenwirken.
Eine erfindungsgemässe Ausführungsform, die eine Vorrichtung zum Entleeren von Milchtransportkannen betrifft, soll an Hand der Zeichnungen beschrieben werden. Die Fig. 1-5 sind schematische Darstellungen, die den Entleerungsvorgang bei zwei verschieden grossen Milchkannen veranschaulichen sollen. Fig. 1 ist eine Ansicht des Drehkörpers und des Anhebers mit einer der grössten zur Entleerung vorgesehenen Milchkanne in Ausgangslage. Fig. 2 ist eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht, die dieselbe Milchkanne in verschiedenen Stellungen während des Entleerungsvorganges und auch die Abstürzwanne mit Förderkette und Waage zeigt. Fig. 3 ist eine der Fig. 1 entsprechende Draufsicht, in der sowohl eine Milchkanne der grössten als auch eine Milchkanne der kleinsten Grösse durch ihre Umkreise gezeigt sind.
Fig. 4 ist eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht des Drehkörpers und des Anhebers mit einer Milchkanne der kleinsten Grösse. Fig. 5 ist eine der Fig. 2 ähnliche Ansicht des Drehkörpers und des Anhebers mit einer Milchkanne der kleinsten Grösse. Die Fig. 6 - 12 veranschaulichen beispielsweise eine bauliche Ausgestaltung der Maschine. Fig. 6 ist eine Vorderansicht der Maschine, teilweise in senkrechtem Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 8. Fig. 7 ist eine der Fig. 6 entsprechende Draufsicht der Maschine. Fig. 8 ist eine von links in Fig. 7 gesehene Ansicht der gesamten Maschine. Fig. 9 ist ein Querschnitt nach der Linie IX-IX in Fig. 6, der insbesondere die Verstelleinrichtung und die Sperrmittel für den Drehkörper darstellt. Fig. 10 ist ein Detail aus Fig. 9, gesehen in Richtung des Pfeiles X.
Fig. 11 ist eine teilweise nach der Linie XI-XI in Fig. 6 geschnittene Ansicht des Drehkörpers, die insbesondere das Kurbelgetriebe zwischen Hauptwelle und Hilfswelle, die hydraulische Kupplung (links in der Zeichnung) und die pneumatische Bremse (oben) zeigt. Fig. 12 ist ein Längsschnitt durch die hydraulische Kupplung mit Steuereinrichtung.
Zunächst soll die Einrichtung grundsätzlich und der Entleerungsvorgang unter Hinweis auf die Fig. 1 - 5 beschrieben werden.
In den Fig. 2 und 5 bezeichnet 2 die Abstürzwanne, 3 die durch dieselbe verlaufende Förderkette, und 4 einen Waagebehälter. Im übrigen bezeichnet 5 die Hauptwelle, 6 den Drehkörper, 7 den Anheber, 8 den Schwenkarm des Anhebers, 9 den am Anheber vorgesehenen Gelenkzapfen des Schwenkarmes, 10 die Hilfswelle, auf welcher der Schwenkarm befestigt ist, 11 die Parallelfühmngsgelenkstange des Anhebers, 12 den am Anheber vorgesehenen Gelenkzapfen der Gelenkstange, 13 den am Drehkörper vorgesehenen Gelenkzapfen der Gelenkstange, 14 den unten am Anheber vorgesehenen Querarm und 15,16 den am Querarm vorgesehenen Halter (Korb) für die Milchkannen, der aus den Bodenträgern 15 und den Sei-
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tf, nstützen 16 besteht.
Weiterhin bezeichnet 17 eine Milchkanne der grössten und 18 eine Milchkanne der kleinsten vorgesehenen Grösse. Der Fühler ist schliesslich mit 19 angedeutet.
Im Betrieb wird der Schwenkarm 8 mit Anheber 7 und Kanne 17 bzw. 18 durch die Hilfswelle 10 geschwenkt, wobei sich der Mittelpunkt der Mündungsöffnung der Kanne nach einer kreisbogenförmigen Bahn aufwärts und seitwärts (nach rechts in der Zeichnung) bewegt, bis der Rand der Mündungsöffnung mit dem Fühler 19 in Berührung kommt. Die Bahn dieser Bewegung ist in den Fig. 1 und 4 bei B'angedeutet. Durch die Einwirkung des Fühlers wird die kombinierte Hub- und Seitenbewegung des Anhebers angehalten, eine starre Verbindung zwischen Anheber und Drehkörper hergestellt und hierauf der Drehkörper in eine Drehbewegung mit der geometrischen Achse der Hauptwelle 5 als Mittelpunkt versetzt.
Diese Umkippbewegung ist in den Fig. 2 und 5 durch den Kreisbogen B"angedeutet. Die Kippbewegung wird fortgesetzt, bis die Kanne gegen die Förderkette 3 anstösst. Gleichgültig welche Grösse die Kanne hat, bewegt sich der Mittelpunkt der Mündungsöffnung stets annähernd in einer und derselben Bahn B".
Der Umstand, dass die Kannen unabhängig von ihrer Grösse durch eine kombinierte Hub- und Seitenbewegung in eine solche Stellung beim Beginn der Kippbewegung gebracht werden können, dass sich der Mittelpunkt der Mündungsöffnung der verschiedenen Kannen stets annähernd auf einer und derselben Stelle befindet, beruht darauf, dass das Verhältnis zwischen der Höhe und dem Bodendurchmesser der normengemässen Kannen unabhängig von den verschiedenen Grössen der Kannen praktisch konstant ist (zwischen ungefähr 1, 72 : 1 und 1, 78 : 1). Ausserdem können kleinere Schwankungen in diesem Verhältnis dadurch berücksichtigt werden, dass die beiden Seitenstützen 16 in passender Entfernung voneinander angebracht werden, so dass eine kleinere Kanne zwischen die Seitenstützen weiter hinein eingebracht werden kann, als eine grössere Kanne (Fig. 3).
Es ist gerade dieser Umstand, der dem Merkmal der Erfindung zugrundeliegt, gemäss dem das Ausmass der Seitenbewegung annähernd proportional zu dem Ausmass der Hubbewegung zunimmt.
In Fig. 1 ist auch dargestellt, dass die Seitenstützen 16, die auf dem am Anheber 7 angebrachten Querarm 14 befestigt sind, verhältnismässig hoch sind, u. zw. höher als die halbe Höhe der grössten vorgesehenen Kanne. Zufolge dieser Anordnung wird die umgekippte Kanne erst am Ende oder nahe der Beendigung der Umkippbewegung von den Seitenstützen die als reine Gleitstützen ausgebildet sind, abgleiten (vgl. Fig. 2).
Die in den Fig. l-5 veranschaulichten Merkmale der Erfindung sind auch bei der in den Fig. 6 - 12 dargestellten konstruktiven Ausgestaltung der Maschine angewendet, wobei in den letztgenannten Figuren diejenigen Teile, die schon aus den Fig. 1 - 5 hervorgehen, mit denselben Bezeichnungen versehen sind.
Wie insbesondere aus Fig. 6,7 und 8 hervorgeht, besteht das Maschinengestell aus zwei hohlenSäu- len 21 und 22, von denen die Säule 22 einem Kasten 23 angeschlossen ist. Die Säule 21 und der Kasten 23 sind durch zwei Rahmenröhren 24 und eine dazwischen befestigte Stehplaite 25 zusammengehalten. Zwischen den beiden Säulen 21 und 22 ist der als Getriebegehäuse ausgebildete hohle Drehkörper 6 drehbar gelagert, u. zw. auf den von je einer Säule vorspringenden feststehenden Nabenbüchsen 26 bzw. 27. In diesen Büchsen ist auch die Hauptwelle 5 drehbar gelagert. Die Hauptwelle 5 wird von einem Elektromotor 28 über ein Schneckengetriebe 29 angetrieben.
Die Hilfswelle 10, die in dem unteren Teil des Drehkörpers 6 drehbar gelagert und zu der Hauptwelle parallel ist, steht mit der Hauptwelle in Antriebsverbindung, u. zw. in folgender Weise (Fig. 6 und il) : Auf der Hilfswelle ist ein gabelförmiger Schwinghebel 30 befestigt, der durch eine Kurbelstange 31 mit einem Kurbelarm 32 der Hauptwelle 5 verbunden ist. Die Anordnung ist derart, dass die Hauptwelle nur einen Teil einer Umdrehung ausführt, ehe die Drehrichtung derselben umgekehrt oder umgesteuert wird, und dass das Kurbelgetriebe nur in dem ersten Teil der Drehbewegung der Hauptwelle (bzw. nur in dem letzten Teil der Rückbewegung nach Entleerung) betätigt wird. Die Hilfswelle ist also hin und her drehbar (schwingbar).
Nachdem die Hilfswelle 10 eine gewisse Drehung in der Richtung des Pfeiles in Fig. 11 ausgeführt hat, wird sie in bezug auf den Drehkörper 6 und die Hauptwelle 5 gesperrt, u. zw. durch eine aus Zylinder und Kolben bestehende hydraulische Kupplung, die durch Einwirkung des Fühlers 19 zwecks Einleitung der Drehbewegung des Drehkörpers 6 unmittelbar vor Beendigung der Hub- und Seitenbewegung des Anhebers 7, gesperrt wird.
Diese hydraulische Kupplung ist in Fig. 12 näher gezeigt und soll weiter unten genauer erläutert werden ; jedoch sei schon an dieser Stelle erwähnt, dass sie aus einem Zylinder 32, dessen Fussstück 33 auf einem in dem Schwinghebel 30 befestigten Achszapfen 34 drehbar gelagert ist, und aus einem Kolben 35 mit einer Kolbenstange 36, die in einem zwischen zwei Platten 38 an der Innenseite des hohlen Drehkörpers 6 gelagerten Verbindungsstück 37 befestigt ist, besteht. Die hydraulische Kupp-
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lurg ist durch ein Steuerventil 39 in Form einer Stange sperrbar.
Die Ventilstange 39 wird durch den auf der Hauptwelle 5 verschiebbar gelagerten Verstellkörper 40 gesteuert, der durch den Fühler 19 betätigt wird. Wie aus den Fig. 6,9 und 10 hervorgeht, besteht dieser Verstellkörper 40 aus einem aus zwei Hälften zusammengesetzten Ring, der mit senkrechtem Spiel in einer auf der Hauptwelle verschiebbaren Hülse 41 eingelegt ist. Der Verstellkörper 40 ist durch den Lagerzapfen 42 mit einem zweiarmigen Hebel 43 gelenkig verbunden. Der eine untere Arm des Hebels 43 ist auf einer quer verlaufenden Achse 44 befestigt, die ihrerseits in den im Drehkörper 6 ortsfest angebrachten Hülsen 45', 45"gelagert ist. Der andere obere Arm des Hebels 43 trägt eine Rolle 43', mit der er in das untere gabelförmige Ende eines Hebels 46 eingreift, dessen oberes Ende auf einem von dem Drehkörper 6 getragenen Zapfen 47 gelagert ist.
An einer Stelle zwischen seinen Enden trägt der Hebel 46 ein Paar Mitnehmerbolzen 48, die in einen Schaltring 49 auf der Ventilstange 39 eingreifen (s. auch Fig. 12).
An der Stelle, wo die Hülse 41 gelagert ist, besitzt die Hauptwelle 5 einen durchgehenden Schlitz 50 (Fig. 6 und 9) ; in diesem Schlitz ist ein plattenförmiges Querstück 51 verschiebbar angeordnet, das in der Hülse 41 befestigt ist. In dem Querstück 51 ist das eine Ende einer Kolbenstange 52 eingeschraubt, die sich durch eine Ausnehmung in der Hauptwelle erstreckt und deren anderes Ende in dem Kolben 53 drehbar aber unverschiebbar gelagert ist. Dieser Kolben ist in einer Zylinderhülse 54 verschiebbar, die in der Grundplatte eines haubenförmigen Gehäuses 55 angebracht ist, das seinerseits an der Säule 21 befestigt ist und eine mit dem Kolben 53 verbundene Kurbelstange 56 enthält. Diese Kurbelstange wird von dem Kurbelarm 57 der Welle 58 angetrieben, die aus dem Gehäuse 55 vorsteht und den Fühler 19 trägt.
Wenn der Fühler von einer Kanne betätigt wird, bewegt sich also der Verstellkörper 40 nach rechts (in Fig. 6), wobei auch die Ventilstange 39 nach rechts (in den Fig. 6 und 12) verschoben wird.
Die Verschiebung des Verstellkörpers erfolgt gegen die Wirkung einer Federkraft, u. zw. entgegen der Wirkung der Drehfeder 60, wie aus den Fig. 9 und 10 hervorgeht. Damit die Wirkung der genannten Feder auf den Verstellkörper 40 übertragen wird, ist der Verstellkörper durch einen Lagerzapfen 61 mit dem einen Arm eines Hebels 62 gelenkig verbunden, wobei dieser Hebel auf der Querachse 44 fest sitzt, u. zw. an der dem Hebel 43 entgegengesetzten Seite. Die Drehfeder 60 ist zwischen dem Hebel 62 und einer im Drehkörper 6 vorgesehenen Platte 63, die auch die Lagerhülse 45'trägt, eingespannt.
Wie schon erwähnt, werden durch den Verstellkörper 40 die Sperrmittel betätigt, die eine Drehung des Drehkörpers 6 in bezug auf das Maschinengestell verhindern, bis der Verstellkörper von dem Fühler betätigt wird. Hiezu ist der Hebel 62 mit einem Winkelarm 64 (Fig. 10) versehen, welche über ein Kugelgelenk 65 eine sich aufwärts erstreckende Stange 66 trägt, deren oberes Ende über das Kugelgelenk 67 mit einem Hebelarm 68 verbunden ist (s. auch Fig. 9). Das eine Ende dieses Hebelarmes ist auf einem im Drehkörper 6 fest angebrachten Lagerzapfen 69 gelagert, wogegen sein anderes Ende eine Rolle 70 trägt, die auf Grund der Wirkung der Feder 60 normalerweise in Eingriff mit der Aussparung 71 einer der Sperrscheibe 72 gehalten wird, die auf der Nabenbüchse 26 ortsfest angebracht ist (s. auch Fig. 6).
Wenn der Fühler den Verstellkörper nach rechts (in Fig. 6) verschiebt, bewirken also die Teile 64,66 ein Heben des Armes 68 und dadurch ein Ausheben der Rolle 70, so dass sich der Drehkörper 6 drehen kann. Während dieser Drehbewegung gleitet die Rolle 70 auf dem Stütznocken 73, der auf der Scheibe 72 befestigt ist.
Bei der Rückbewegung gelangt die Rolle 70 unter Einwirkung der Feder 60 und des Führungsnockens 74 schliesslich wieder in die Aussparung.
Die pneumatische Bremse für den Drehkörper 6 ist in den Fig. 6 und 11 näher gezeigt. Auf der feststehenden Nabenbüchse 27 ist der Hebel 76 mit seinem büchsenförmigen Ende 76'schwenkbar gelagert. An seinem andern Ende trägt der Hebel 76 über einen Lagerzapfen 77 das Fussstück des Zylinders 78. Der darin vorgesehene Kolben 79 trägt die durch den Zylinderkopf 80 vorstehende Kolbenstange 81, deren äusseres Ende mit einem Lagerzapfen 82 im Drehkörper 6 gelenkig verbunden ist. Mit 83 ist ein Einsaugund Ausblaseventil bezeichnet, das als einstellbares Nadelventil ausgebildet ist. Der Hebel 76 ist mit zwei Nasen 84, 85 versehen, die mit je einem ortsfesten Anschlag 86 bzw. 87 zur Bestimmung der Endlagen des Drehkörpers, d. h. der Ausgangslage bzw. Umkehrlage desselben zusammenwirken.
Die Anschläge 86,87 sind auf einer Platte 88 angeordnet, die mit einer auf der Nabenbüchse 27 ortsfest angebrachten Hülse 89 (Fig. 6) ein einheitliches Ganzes bilden.
Die Drehbewegung des Drehkörpers 6 während des Umkippens erfolgt über etwa 1600. Dieser Winkel ist in Fig. 11 zwischen der Ausgangslage des Lagerzapfens 82 und der Umkehrlage 82'desselben angedeutet (vgl. auch die Fig. 2 und 5). Dagegen ist der Hebel 76 nur über einen Winkel von etwa 1200, der von den feststehenden Anschlägen 86 und 87 in Zusammenwirkung mit den Nasen 84 bzw. 85 festgelegt ist, beschränkt drehbar. Dieser Winkel ist in Fig. 11 zwischen 85 und 87 angedeutet. Während des ersten Tei-
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les der Drehbewegung werden sowohl der Hebel 76 als auch die Bremse 78,79 die Bewegung mitmachen, u. zw. in gleichbleibender gegenseitiger Lage, die aus Fig. 11 hervorgeht. Nach einer Drehbewegung von 1200 gelangt die Nase 85 in Eingriff mit dem Anschlag 87, womit die Drehbewegung des Hebels 76 beendet ist.
Der Schwingungsmittelpunkt für die Bremse 78,79 wird nun zu dem jetzt stillstehenden Zapfen 77 in dessen Stellung 77'verlegt. Während der Fortsetzung der Drehbewegung wird daher die Kolbenstange 81 mit dem Kolben 79 gegen den Boden des Zylinders 78 verschoben. Die links vom Kolben befmdliche Luft wird teilweise durch ein kleines, in der Mitte der Wandung des Zylinders 78 vorgesehenes radiales Loch 117 ausgedrückt. Wenn der Kolben dieses Loch passiert hat, wird die verbliebene Luftmenge auf dem weiteren Arbeitsweg des Kolbens 79 zu dem Boden des Zylinders 78 komprimiert. An der Oberseite des Kolbens 79 wild Luft gleichzeitig durch das Loch 117 eingesaugt. Die Stellung der Bremse 78, 79 in zusammengedrücktem Zustand ist durch die strichpunktierte Linie 81'angedeutet.
Nach dem Umsteuern der Drehbewegung in der Umkehrlage 82'expandiert die Luft links vom Kolben 79, der in einer Neutrallage annähernd in der Mitte des Zylinders 78 verbleibt, bis die Nase 84 gegen den feststehenden Anschlag 86 auftrifft. Während der restlichen Drehbewegung wird die Luft an der Oberseite des Kolbens 79 komprimiert und durch das einstellbare Nadelventil 83 ausgeblasen. Damit ist also eine regelbare Bremswirkung beim Anhalten des Drehkörpers 6 geschaffen.
Wenn die Hauptwelle 5 ihre Drehbewegung ausführen soll, wird der Antriebsmotor durch einen Druckknopfschalter (nicht gezeigt) angelassen.. Nachdem die Hauptwelle etwas weniger als eine volle Umdrehung gemacht und der Drehkörper 6 seine Kippbewegung ausgeführt hat, wird der Motor umgesteuert. Diese Umsteuerung erfolgt dadurch, dass ein Nocken 90 (Fig. 6), der auf einen mit dem Drehkörper 6 fest vereinigten Ring 91 sitzt, eine Druckstange 92 betätigt, die in dem Kasten 23 senkrecht geführt ist und einen darin angeordneten elektrischen Umschalter (nicht gezeigt) für die Drehrichtung des Motors steuert. Auf der Hauptwelle 5 ist auch ein anderer Ring 93 befestigt, welcher einen Nocken 94 trägt, der eine in dem Kasten 23 senkrecht geführte Druckstange 95 betätigt.
Die Druckstange 95 steuert einen im Kasten vorgesehenen elektrischen Schalter (nicht gezeigt) um den Motor stillzusetzen, nachdem der Drehkörper in seine Ausgangslage zurückgekehrt ist.
Schliesslich soll die hydraulische Kupplung etwas ausführlicher unter Hinweis auf Fig. 12 erläutert werden. Das Verbindungsstück 37 ist hohl und als eine Vorratskammer 37'für die Kupplungsflüssigkeit, die vorzugsweise Öl ist, ausgebildet. Durch ein in der hohlen Kolbenstange 36 angeordnetes Rohr 97 sowie durch die Öffnung 98 steht die Kammer 37'mit dem unter dem Kolben 35 befindlichen Raum im Zylinder 32 in Verbindung. Diese Verbindung wird durch die Ventilstange 39 gesteuert. Die Kammer 37' steht auch mit dem über dem Kolben 35 vorhandenen Raum im Zylinder 32 in Verbindung, u. zw. durch eine Öffnung 99, eine ringförmige Nut 100, einen ringförmigen Zwischenraum 101 zwischen dem Rohr 97 und der Kolbenstange 36, einen in der Kolbenstange, nahe dem unteren Ende derselben vorgesehenen Schlitz 102, radiale.
Löcher 103 in der Führungshülse 104, eine ringförmige Kammer 105 im Zylinderkopf 106, ein durch das Rückschlagventil 107 gesteuertes Loch 108 in einer Zwischenwand im Zylinderkopf, eine ringförmige Kammer 109 im Zylinderkopf und ein Loch 110 in der unteren Endwand des Zylinderkopfes. Ausserdem ist zwischen den Kammern 105 und 109 ein Loch 111 vorhanden, dessen Durchlassquerschnitt durch ein Nadelventil 112 steuerbar ist. Die Löcher 108 und 111 bilden, mit dem Loch 110 zusammen, verengte Verbindungen, die zu dem Schlitz 102 parallel geschaltet sind. Diese Nebenverbindungen sind also auch in den Endlagen des Kolbens 35 offen.
Die hydraulische Kupplung wird mit Öl gefüllt, u. zw. in der Kammer 37'bis zu einer Höhe die durch den Messbolzen 113 bestimmt wird, der durch einenSchraubstöpsel 115 in dem Deckel 114 befestigt ist. Um das Füllen zu ermöglichen, besitzt der Drehkörper 6 einen Schraubdeckel 116, der dem Stöpsel 115 gerade gegenüber liegt.
Wenn die Hilfswelle 10 entgegen dem Uhrzeigersinn (Fig. 11) gedreht wird und sich der Schwinghebel 30 mit dem Achszapfen 34 dadurch hebt, wird die Kupplung zusammengeschoben, wobei das unter dem Kolben 35 befindliche Öl nach oben durch das Rohr 97 und die Öffnung 98 in die Kammer 37'hinein sowie dann nach unten durch die Öffnung 99, die Nut 100, den Zwischenraum 101, den Schlitz 102, die Kammer 105, das Loch 108 (wobei das Ventil 107 geöffnet wird), das Loch 111 und das Loch 110 in den Raum über dem Kolben 35 zurückfliesst, bis der Schlitz 102 mit dem Zylinderraum in Verbindung gekommen ist. Von da ab ist, weil das Öl direkt durch den Schlitz 102 in den Raum über dem Kolben austreten kann, eine ungehinderte Bewegung des Kolbens 35 möglich.
Wenn sich die Ventilstange 39 durch Einwirkung des Fühlers 19 nach rechts in Fig. 12 verschiebt, wird die Verbindung 98 gesperrt und es ist damit auch der Kolben 35 gegenüber dem Zylinder 32 gesperrt, so dass der Drehkörper 6 in bezug auf die Hauptwelle gesperrt ist. Nachdem der Drehkörper 6 seine Kippbewegung ausgeführt hat und in seine Ausgangslage zurückgekehrt ist, wird auch die Ventilstange 39 zurückbewegt und die Kupplung
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durch Einwirkung des Schwinghebels 30 auseinander gezogen. Das Öl strömt jetzt in einer Richtung, die der Strömungsrichtung bei dem Zusammenschieben entgegengesetzt ist, wobei das Öl zuerst durch den Schlitz 102 und dann, nachdem dieser Schlitz in der äusseren Endlage des Kolbens durch gegen die Führungshülse 104 abgeschlossen worden ist, ausschliesslich durch das Loch 111 fliesst.
Die Durchströmung ist also in den Endlagen vermindert.
Aus der obigen Beschreibung geht auch die Wirkungsweise der einzelnen Anordnungen hervor ; es soll nur noch kurz zusammengefasst werden :
Beim Einschalten des Stromes fängt die Hauptwelle 5 an, sich entgegen dem Uhrzeigersinn (Fig. 11) zu drehen. Durch das Kurbelgetriebe 30-32 wird auch die Hilfswelle 10 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, wobei sich der Anheber 7 aufwärts bewegt und dadurch die Kanne längs einem Kreisbogen hebt. Während dieser Bewegung wird die hydraulische Kupplung unter freiem Öldurchfluss zusammengeschoben. Der Drehkörper 6 steht zunächst still, indem er durch die Sperrmittel 70-72 gesperrt ist.
Sobald der obere Rand der Kanne gegen den Fühler 19 auftrifft, wird das damit verbundene Bewegungsübertragungssystem betätigt, wodurch einerseits die Sperrolle 70 aus der Aussparung 71 gehoben und der Drehkörper dadurch freigegeben wird, und anderseits die Ventilstange 39 nach rechts (Fig. 12) bewegt wird. Wenn der Öl- durchfluss dadurch ganz gesperrt worden ist, ist auch die Kupplung gesperrt und es steht die Hauptwelle 5, da die Gelenke zur Hilfswelle 10 blockiert sind, in starrer Verbindung mit dem Drehkörper 6, so dass dieser das Umkippen der Kanne zu besorgen beginnt.
Die Ventilstange 39 sperrt allmählich das Durchströmen in der Kupplung und bewirkt allmählich einen stetig ansteigenden Strömungswiderstand, so dass die durch den Drehkörper 6 bewirkte Umkippbewegung langsam einsetzt, l1. zw. kurz bevor die Bewegung des Anhebers vollständig durchgeführt ist. Hiedurch wird ein stufenloser Übergang zwischen der bogenförmigen Hebebewegung und der bogenförmigen Umkippbewegung bewirkt. Dieser sanfte Übergang zwischen den beiden Bewegungen tritt unabhängig von der Höhe der Kanne stets dann ein, wenn die Kante der Mündungsöffnung der Kanne mit dem Fühler in Berührung gelangt und denselben betätigt. Bei Beginn der durch den Drehkörper 6 bewirkten Umkippbewegung gleitet die Rolle 70 auf den Stütznocken 73 hinauf, um während des restlichen Teiles der Umkipp- bewegung auf demselben zu rollen.
Wenn die Umkippbewegung so weit fortgeschritten ist, dass die Kanne sich nach unten gekehrt hat, d. h. spätestens wenn die Kanne umgestülpt durch die Vertikalstellung gegangen ist, wird der Motor durch Einwirkung des Nockens 90 umgesteuert.
Die Hauptwelle 5 fängt also an, sich in der entgegengesetzten Richtung zu drehen (in dem Uhrzeigersinn in Fig. 11). Wenn der Drehkörper 6 wieder seine Ausgangslage (Fig. 11) erreicht, tritt die Sperrrolle 70 unter Mithilfe des Führungsnocken 74 und der Feder 60 in die Aussparung 71. Das mit dem Hebelarm 68 der Rolle 70 verbundene Bewegungsübertragungssystem wird gedreht bzw. verschoben, u. zw. nach links (Fig. 6), wobelder Fühler 19 nach abwärts geschwenkt und die Ventilstange 39 aus der Kupplung herausgezogen wird, so dass der Öldurchfluss freigegeben wird. Die Drehbewegung des Drehkörpers 6 wird also von der Sch'. venkbewegung des Anhebers nach abwärts abgelöst und auch dieser Übergang erfolgt stufenlos und sanft.
Die Schwenkbewegung nach abwärts wird zum Schluss durch den verminderten Öl-
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bei der Motor durch Einwirkung des Nockens 94 zum Stillstand gebracht wird.
Die erfindungsgemässe beschriebene Maschine arbeitet nicht nur sanft sondern auch zuverlässig und ist im Stande, die Ablegung der gestülpten Kannen annähernd zentral über der Förderkette zu sichern, ti. zw. unabhängig von der Grösse der Kannen. Ausserdem hat die Maschine eine grössere Leistungsfähigkeit als bekannte Maschinen mit rein senkrecht verlaufender Hebebewegung.
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