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Mittel zum Färben von lebenden Haaren u. a. Keratinfasern
Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Färben von tierischen Fasern, insbesondere lebenden und toten Haaren. Das Patent Nr. 198431 betrifft ein Mittel zum Färben tierischer Fasern, insbesondere lebender Haare, mittels einer wässerigen Lösung eines direkt aufziehenden Farbstoffes, dessen wesentliches Merk-
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nOHKohlenstoffatomen, der durch sein lineares Kettenglied mit dem Polyoxythylenrest verbunden ist und n einen Wert von 1 bis einschliesslich 4 bedeuten. Mit Hilfe dieses Mittels können dauerhafte Färbungen bei Zimmertemperatur erzielt werden.
Es wurde nun gefunden, dass man zu ähnlichen Ergebnissen gelangen kann, wenn das Farbbad als indifferentes alkoholisches Lösungsmittel einen oder mehrere mit Wasser mischbare Alkohole mit einem einkernigen aromatischen, hydroaromatischen oderheterocyclischenRingwiez. B. Benzylalkohol, ss-Phe- nyläthylalkohol, Cyclohexanol oder Furfurylalkohol enthält. Durch diesen Zusatz wird eine grosse Zahl von Farbstoffen anwendbar, die unter üblichen Anwendungsbedingungen nur eine schwache oder überhaupt keine Affinität zum Haar haben und bis jetzt als praktisch unbrauchbar zum Färben desselben angesehen wurden.
Die zugesetzte Menge des gewählten Alkohols richtet sich nach dem gewünschten Effekt und nach seiner Mischbarkeit mit Wasser. Beispielsweise kann Benzylalkohol in einer Menge bis zu etwa 4 Gew. %, und ss -Phenyläthylalkohol in einer Menge bis zu etwa 1 Gel.-% zugegen sein. Es können auch zwei oder mehrere der oben genannten Verbindungen verwendet werden, wobei im allgemeinen die Menge, wie sie für eines dieser Lösungsmittel allein erforderlich wäre, etwas herabgesetzt werden muss.
Schliesslich ist es auch möglich, neben einem oder mehreren der oben angeführten Lösungsmittel ein oder mehrere der Zusatzmittel, die Gegenstand von Patent Nr. 198431 sind, zuzusetzen, wobei deren Mengenverhältnisse entsprechend verändert werden müssen.
Für die Durchführung der Erfindung sind die gleichen Farbstoffe geeignet, die in der Patentschrift Nr. 198431 angegeben sind. Es seien beispielsweise genannt : Nitrofarbstoffe, insbesondere Methylisopicraminsäure und l-Oxy-S-amino-S-nitro-benzol ; Azofarbstoffe, besonders das sogenannte"Supracide" (Comp. Française des MatiaresColorantes),"Supramin" (Bayer),"Kiton" (Ciba AG),"Cibacete" (CIBA), "Solacete" (I. C. I. Ltd.), beide letztgenannten nur insofern als sie tatsächlich Azofarbstoffe darstellen ; Anthrachinonfarbstoffe, besonders die unter der Handelsbezeichnung"Solway" (I. C. I. Ltd.),"Celliton" (BASF), "Acetoquinon" (Comp.
Francise des Matières Colorantes)"Cit ; acete'* (CIBA),"Cellit" (BASF) und"Fenacet" (General Dyestuff Corp. N. Y.) im Verkehr befindlichen, die vier letztgenannten allerdings nur, sofern sie tatsächlich Anthrachinonfarbstoffe darstellen; wasserunlösliche Pigmentfarbstoffe wie die-
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Es ist besonders zu beachten, dass die meisten der oben angeführten Farbstoffe, sofern sie zur Durchführung vorliegender Erfindung geeignet sind, solche Farbstoffe sind, die hauptsächlich zum Färben von Acetatseide, Baumwolle und andern cellulosehaltigen Materialien benutzt werden. Um so bemerkenswerter ist es, dass man von solchen Farbstoffen ausgehend, gemäss der Erfindung eine sehr befriedigende Färbung von keratinhaltigen Fasern, wie Wolle oder Haare, u. zw. sogar bei gewöhnlicher Temperatur, erhält.
Selbstverständlich kann man die vorgenannten Farbstoffe nicht nur einzeln anwenden, sondern auch zwei oder mehrere derselben in der gleichen Farblösung in den gleichen oder verschiedenen Mengenver- haltnissen vereinigen, um zu allen möglichen, besonders zu den natürlichen Nuancen der Haare zu gelangen. Ferner kann man im Rahmen der Erfindung den Färbelösungen Schaum- oder Weichmachungsmittel und andere Produkte, die das Gewebe bzw. das Aussehen des Haares verbessern bzw. glänzend machen, zusetzen.
In den nachfolgenden Beispielen werden zur näheren Erläuterung der Erfindung die Resultate beschrieben, die mittels der erfindungsgemässen Farbstoffe der vorgenannten Typen enthaltenden Färbelösungen erhalten wurden. Sämtliche Farbstoffehaben unter den bisher bekannten Bedingungenbei Zimmertemperatur nur eine sehr schwache oder überhaupt keine Affinität zu tierischen Fasern. Bei allen Beispielen sind die Bestandteile in Gewichtsprozenten angegeben.
Beispiel l : Die Färbelösung hat folgende Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> Supracide <SEP> Braun <SEP> 4.R. <SEP> 3%
<tb> Benzylalkohol <SEP> 3%
<tb> Milchsäure <SEP> 3 <SEP> % <SEP>
<tb> Wasser <SEP> bis <SEP> zu <SEP> 100%
<tb>
Man bringt diese Lösung bei Zimmertemperatur auf lebendes,natürlich weisses Haar auf, lässt sie 15 bis 20 Minuten einwirken und spült mit klarem Wasser. Man erhält ein kräftiges Braun mitrosafarbenem Stich.
Beispiel2 :ManbereitetfolgendeLösung:
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<tb>
<tb> Supracide <SEP> Schwarz <SEP> l <SEP> %) <SEP>
<tb> ss-Phenyläthylalkohol <SEP> l <SEP> % <SEP>
<tb> Milchsäure <SEP> 3%
<tb> Wasser <SEP> bis <SEP> zu <SEP> 100 <SEP> % <SEP>
<tb>
Man geht wie in Beispiel 1 vor und erhält ein anhaltendes Grau.
Beispiel 3 : Man stellt folgende Lösung her :
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<tb>
<tb> Supracide <SEP> Braun <SEP> 4. <SEP> R. <SEP> 30/0.
<tb>
Cyclohexanol <SEP> 3%
<tb> Milchsäure <SEP> 3 <SEP> % <SEP>
<tb> Wasser <SEP> bis <SEP> zu <SEP> 100 <SEP> % <SEP>
<tb>
Man geht wie in Beispiel 1 und 2 vor und erhält eine schöne Beige-Nuance mit rosafarbenem Stich.
Beispiel 4 : Man stellt folgende Lösung her :
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<tb>
<tb> Supracide <SEP> Schwarz <SEP> 1 <SEP> % <SEP>
<tb> 2-Butoxyäthanol <SEP> 7%
<tb> Benzylalkohol <SEP> 30/0
<tb> Milchsäure <SEP> 3 <SEP> % <SEP>
<tb> Wasser <SEP> bis <SEP> zu <SEP> 100 <SEP> % <SEP>
<tb>
Man geht wie in den vorhergehenden Beispielen vor ; man erhält ein sehr kräftiges Grau.