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Österreichische PATENTSCHRIFT Nu 21100. MAX RÜDIGER IN BRESLAU.
Felgenbremse für Fahrräder u. dgl.
Bei den bekannten Felgenbremsen, bei welchen die die Bremsbacken tragenden Arme durch eine sich nach oben verjüngende Gabel an die Folge angedrückt werden, schwingen die Bremsarme in radialer Ebene gegen die Felge, so dass sich die Angriffspunkte der Gabel an den Bromsarmen verschieben, sobald die Gabel niedergedrückt wird. In der Zeichnung ist diese Konstruktion in den Fig. 1 und 2 schematisch dargestellt. Man ersieht daraus, dass sich die Punkte 1 :, an welchen sich die Gabelarme an die Bremsarme anlegen, während der Niederhewegung der Gabel an den Bremsarmen verschieben. Bei der Ruhelage der Bremse besitzen diese Berührungspunkte x die Entfernung y von den Drehpunkten der Bremsarme.
Wird die Bremse in Tätigkeit gesetzt und die Gabel niederbewegt, so verschieben sich die Angriffspunkte x in der Richtung nach den Drehpunkten der Bremsarme, so dass sich die Hebelarme y, an welchen die bremsende Kraft angreift, auf yl verkürzen. Ausserdem wird aber die Winkelstettung, unter welcher der Angriff der bremsenden Kraft erfolgt, zum Nachteil der Bremswirkung geändert. Bei der Stellung nach Fig. 1 liegen die Bremsarme und Gabelarme parallel, so dass die Cosinus-Komponente der Bremskraft, die auf Zurückdrücken der Gäbe ! wirkt, so klein wird, dass sie bei der Beurteilung der Bremswirkung vernachlässigt werden kann.
Wird die Gabel dagegen niedergedrückt. das heisst in die Stellung nach Fig. 2 gebracht, so dass a) ch der Winkel zwischen den Gabolarmen und den Bremsarmen vergrössert, so drücken die Bremsarme von unten gegen die Gabelarme und sind bestrebt, die Gabel anzuheben bezw. leisten dem Niederdrücken erheblichen Widerstand. ledenfalls würde bei der Lage der Teile nach Fig. 2 der Zeichnung ein Niederhalten der Bremsgabel ohne besondere Kraftanstrengung nicht mehr möglich sein.
Derselbe Übelstand tritt natürlich auch bei den allgemein bekannten tangential zum Rad- kranz liegenden Felgenbremsen auf, bei denen die Bremsbacken durch zangenartig an-
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Die Erfindung wird nun in der Vereinigung der an sich bekannten in radialer Richtung verschiebbaren Gabel und den in bekannter Weise in einer zum Felgenkranz tangentialen Ebene schwingenden Bremsklötzen gesehen. Durch diese Vereinigung soll er- reicht werden, dass das Übersetzungsverhältnis zwischen der am Bremshebel wirksamen Handkraft und den am Felgenkranz angreifenden Bremskräften gleich bleibt. Hiedurch wird der Fahrer in den Stand gesetzt, die Handkraft leichter entsprechend der Stärke der erforderlichen Bremskraft zu bemessen.
Die Wirkungsweise der neuen Anordnung ist schematisch in den Fig. 3 und 4 dargestellt.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, ändert sich beim Verschieben der Gabel der Hebeiarm y, an welchem die Gabel am Bremsarm angreift, nicht, sondern behält immer die gleiche Grösse y und ferner hat auch die Winkeländerung der Gal) elarme beim Zu- sammendrücken der Bremsbacken auf die Längsverschiebung der Gabel keinen Einfluss, so dass es durch die Kombination gemäss vorliegender Erfindung erst möglich ist, die Bremse ohne besondere Kraftanwendung anzuziehen und die Bremsbacken in angezogener Lage zu halten, ohne dass die Hand des Fahrers einer durch die Bremswirkung hervorgerufenen Kraft Widerstand leisten müsste. In den Fig. 5, 6 und 7 ist die neue Bremse in Vorderansicht, Seitenansicht und Draufsicht zur Darstellung gebracht.
Die Arme a, welche die Bremsbacken tragen, sind durch die Gelenke c und die Schellen d mit den Gabelarmen e
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drehbar verbunden. Durch Führungsschlitze in den Armen a sind die Schenkel f einer Gabel hindurchgeführt, die an der Schubstange h des Bremsgestänges befestigt ist. Diese
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backen b sind an dem Gestell i derart angebracht, dass sie in der Ebene A-B, welche tangential zu der Felge i liegt, schwingen können und daher bei der Bremswirkung nur auf Zug beansprucht werden. Die Wirkungsweise der neuen Bremse ist aus der Zeichnung zu ersehen.
Sobald die Schubstange h durch den Bremshebel niedergedrückt wird, bewegen die Schenkel der Gabel 9 die Arme a mit den Bremsbacken b nach der Felge zu und pressen sie mit starkem Druck gegen dieselbe.
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