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Rückstossdämpfer für Feuerwaffen
Die Erfindung betrifft einen Rückstossdämpfer für Feuerwaffen mit einer Gruppe von diametral ge- genüberliegenden, in einer durch die Achse des Rückstossdämpfers gelegten horizontalen Ebene zur Dämpfung des Rückstosses nach rückwärts gerichteten und nahe der Mündung vorgesehenen Gasaustrittsöffnun- gen.
Die bekannten Rückstossdämpfer besitzen eine Anzahl Gasauslassöffnungen, deren Achsen in bezug auf die Achse der Schusswaffe nach rückwärts geneigt sind. Diese nach rückwärts geneigten Gasaustritts- öffnungen sind in der Regel über den ganzen Umfang des Rückstossdämpfers gleichmässig verteilt und weisen erhebliche Nachteile auf. Durch sie wird ein beträchtlicher Teil der Pulvergase gegen den Schützen gelenkt und wirkt dort störend. Ausserdem behindern die nach aufwärts ausgestossenen Pulvergase die Sicht des Schützen, während die nach abwärts gegen den Boden gerichteten Gase Staub und Schmutz aufwirbeln und so dem Schützen die Sicht noch mehr nehmen.
EinTeil dieser Nachteile konnte dadurch vermiedenwerden, dass die Gasaustrittsöffnungennur in einer durch die Achse des Rückstossdämpfers gelegten Ebene angeordnet wurden. Dadurch wurde eine Behinderung des Schützen durch Staubaufwirbelung und durch im Bereich der Visierlinie ausgestossene Pulvergase vermieden. Nichtsdestoweniger wird auch durch solche Einrichtungen der grösste Teil der Pulvergase seitlich gegen den Schützen gelenkt und dieser dadurch belästigt. Es ist auch schon versucht worden, eine Belästi- gung des Schützen dadurch zu vermeiden. dass bei den radial über den Umfang des Rückstossdämpfers gleichmässig verteilten Öffnungen weitere Öffnungen zur Ablenkung der Gase vom Schützen vorgesehen wurden.
Dies ist zwar gelungen, doch ergaben sich noch grössere Störungen durch Staubaufwirbelung und durch sich im Visierbereich ansammelnde Gase.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Störung zu vermeiden oder wesentlich zu vermindern.
Hiezu ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass bei dem eingangs erwähnten Rückstossdämpfer eine weitere Gruppe in der gleichen Ebene diametral gegenüberliegender Öffnungen vorgesehen ist, die in an sich bekannter Weise nach vorwärts gerichtet und hinter der ersten Gruppe der Öffnungen angeordnet sind, wobei die zweite Gruppe der Öffnungen winkelig geneigte Löcher oder Öffnungen umfasst, durch die die daraus austretenden Gase in an sich bekannter Weise gegen die aus der ersten Gruppe nach rückwärts gerichteter Öffnungen austretenden Gase-d. h. weg vom Schützen - leitbar sind.
Zur besseren Erläuterung der Erfindung wird auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen, die diesbezügliche Ausführungsbeispiele darstellen. Fig. 1 gibt im Schnitt einen erfindungsgemltlkon- struierten Rückstossdämpfer wieder, der am Lauf der Schusswaffe ausgebildet ist. Fig. 2 ist ein Schnitt der Vorrichtung im Grundriss nach Fig. 1. Fig. 3 stellt einen Querschnitt längs der Linie A-A der Fig. 1 dar. Fig. 4 zeigt einen Grundrissschnitt eines ähnlichen Rückstossdämpfers, der mit dem Lauf der Schusswaffe verbunden werden kann. Fig. 5 ist ein Grundrissschnitt einer abgeänderten Ausbildungsform eines Rückstossdämpfers gemäss der vorliegenden Erfindung.
Der in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Rückstossdämpfer 1 weist zwei Reihen von Gasauslaf3öffnun- gen 3 und 5 auf ; die eine Reihe 3 befindet sich in dem links gelegenen Kreis eines Querschnittes der Vorrichtung rechtwinkelig zur Bohrung 7 des Laufes 9 (in Richtung auf die Mündung gesehen), wenn der Lauf in normaler horizontaler Lage ist, die andere Reihe 5 befindet sich in dem rechts gelegenen Kreis des genannten Querschnittes, wie in Fig. 3 dargestellt.
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Die Gasaustrittsöffnungen 3 und 5 weisen vorzugsweise eine einfache Form auf und sind so ausgebil- det, dass sie das Gas nach rückwärts, d. h. von der Mündung weg ablenken. Sie können beispielsweise mit Hilfe einer Anzahl von kreisförmigen Schneidscheiben 11 und 13 erzeugt werden, die strichpunktiert angedeutet sind und die sich um eine Achse drehen, die im wesentlichen parallel zur Achse des Laufes 9 verläuft. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind die Öffnungen 3 und 5 an der Aussenseite des Laufes weiter als an der Bohrung, wobei die vordere Flanke 15 jeder Öffnung in einer zur Achse des Laufes 9 senkrechten
Ebene liegt, während die rückwärtige Flanke 17 nach aussen zum Verschlussende des Laufes geneigt ist.
Die erste Gasaustrittsöffnung 3 und 5 jeder Reihe beginnt vorzugsweise in kurzer Entfernung (zirka 1, 5 cm) von der Mündung des Laufes 9. und die beiden Reihen sind diametral zueinander angeordnet. Sie können aber aus der beschriebenen und dargestellten'diametralen Lage näher zur Ober- oder Unterseite des Halb- kreises nach oben oder nach unten versetzt sein, um gegebenenfalls auch einer aufwärts wirkenden oder gegenteiligen Tendenz der Waffe mit einem Rückstossdämpfer entgegenwirken zu können.
Um die für den Benützer unangenehme Wirkung der nach rückwärts gerichteten Gase, die aus den Öffnungen 3 und 5 entweichen, zu vermeiden oder zu vermindern, sind zusätzliche Öffnungen 19 und 21 in Form Durchtrittsöffnungen vorgesehen, die mit der Laufbohrung in Verbindung stehen. Sie befinden sich hinter den genannten Öffnungen 3 und 5 in einer Linie. Die Öffnungen 19 und 21 sind nach vorne geneigt, vorzugsweise unter einem Winkel von zirka 600 zu der Achse des Laufes 9, wie in Fig. 2 ersichtlich, und können'als Löcher durch Bohren oder als Schlitze durch Fräsen gebildet werden.
In der in Fig. 4 gezeigten Anordnung ist der Rückstossdämpfer mit dem oben beschriebenen im we- 'sentlichen identisch ; die Vorrichtung ist jedoch nicht einstückig mit dem Laufe. sondern als ein selbständiger Teil ausgebildet, den man an dem Lauf der Schusswaffe befestigen kann. Bei dieser abgeänderten Konstruktion hat das-Mündungsende des Laufes 9 einen schwächeren Teil, an dem ein Schraubengewinde 25 ausgebildet ist, das mit einem in der Bohrung des Rückstossdämpfers 1 befindlichen Innengewinde verschraubt werden kann, wodurch die Vorrichtung fest mit dem Ende des Laufes verbunden wird.
Gemäss einem weiteren in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem der Rückstossdämpfer einen integralen Teil des Laufes der Schusswaffe bildet, sind die Gasaustrittsöffnungen in der bereits be- schriebenen Art mit Bezug auf die in den Fig. l, 2 und 3 gezeigte Konstruktion und Ausgestaltung gebildet und angeordnet, die Umrisslinien der Reihe der Öffnungen 3a und 5a sind jedoch abgeändert, um die Ablenkung der Gase nach rückwärts etwas zu vermindern ; ferner ist hinter jeder Reihe der Öffnungen 3a und 5a ein Paar nach vorne geneigter Öffnungen 19a und 21a vorgesehen.
Wie bei der erstbeschriebenen Konstruktion sind die Gasaustrittsöffnungen 3a und 5a von einfacher Form, können mit einer Reihe von Schneidscheiben maschinell erzeugt werden und sind an der Aussenseite des Laufes weiter als an der Bohrung. Es liegen aber bei diesem Ausführungsbeispiel die vorderen und rückwärtigen Flanken jeder Öffnung in einer zur Achse des Laufes senkrechten Ebene, wodurch die Gase mehr nach aussen als nach rückwärts und weg von der Mündung abgelenkt werden. -
Selbstverständlich könnte ein Rückstossdämpfer gemäss der vorliegenden Erfindung leicht mit einem Mündungsfeuerdämpfer kombiniertwerden, der als ein weiter nach vorne vorspringender Fortsatz des Rückstossdämpfers ausgebildet ist.
Ein solcher Mündungsfeuerdämpfer könnte mit dem Rückstossdämpfer einen Teil'des Laufes der Schusswaffe oder den Teil einer selbständigen Vorrichtung bilden. In jedem Fall beginnt die erste Gasaustrittsöffnung 3 und 5 jeder Reihe zirka 5 cm von der Mündung des Laufes entfernt, statt 195, cm. und im vorderen Teil des Laufes der Bremsvorrichtung ist eine Anzahl von diagonal angeordneten Löchern (vorzugsweise drei) vorgesehen, die mit der Laufbohrung in Verbindung stehen und in bekannter Weise ein Mittel zur Dämpfung des Mündungsfeuers schaffen.