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Zusatzgerät für Kinoprojektoren zur Projektion von farbigen bewegten Mustern
Bis jetzt wird die Reklameprojektion in den Kinos auf die leere Fläche der Leinwand geworfen. Diese Art der Reklame ist für das Publikum langweilig und ermüdend. Die Projektion von Reklamediapositiven ist stillstehend und wirkt daher tot Durch die Verwendung der Erfindung erhält die Kinoreklame eine bewegte und künstlerische Note. Die Erfindung besteht in der Projektion verschiedener Muster, belebender Art. wodurch die Aufmerksamkeit des Publikums wesentlich stärker als bisher auf die Leinwand konzentriert wird.
Man kennt wohl bereits verschiedene Apparate zur Erzielung ähnlicher Effekte, doch sind diese im Gegensatz zu der Erfindung sehr kompliziert. Es bedarf zweier Projektoren mit eigener Lichtquelle.
Eine derartige Anlage beansprucht ziemlich viel Platz und ist für die meist nicht sehr geräumigen Vor- ftihrkabinen nicht sehr praktisch. Man hat verschiedene Versuche mit diesen Werfern angestellt. Doch ist eine kommerzielle Verwendung dieser Projektoren infolge zu hoher Kosten nicht in Frage gekommen.
In der Praxis hat man sie fast nur in Theatern für BtihÌ1eneííekte verwendet. Die Grundidee der Erfindung besteht in einem Zusatzgerät für Kinoprojektoren zur Projektion von farbigen bewegten Mustern zur Ausfüllung leerer Flächenteile der Projektionsfläche und zur Erzeugung von Buhneneffekten in Lichtspieltheatern, bei dem im Strahlengang eines Projektors, zwischen dem Kondensor und dem Objektiv mehrere Glasscheiben um eine ausserhalb des Strahlenbündels des Projektors liegende Achse drehbar angeordnet sind, von denen einige aus Klarglas bestehen und verschiedenfärbige Sektoren besitzen, während die andern aus Reliefglas bestehen, wobei mindestens eine Reliefglasscheibe mittels einer Antriebsvorrichtung in ständige Drehung versetzt werden kann.
Die bis jetzt verwendete Diapositivreklame wird mit der Erfindung kombiniert. Der bewegte Hintergrund ist stets in dunklen Farben gehalten. Das Bild oder die Schrift werden in helleren Farben auf diesen Hintergrund projiziert. Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Auf jeder Kinoapparatur befindet sich ein konkaver Sammelspiegel B, der das Bogenlicht der Kohlen A in einem konvergenten Lichtkegel M auf die Filmtür C des Kinoprojektors wirft (Fig. l).
In den Lichtstrahl M wird ein Konvexspiegel D mit Drehhebel eingebaut, der den Lichtstrahl M auffängt und einen Parallelstrahl N weiter reflektiert. Dieser Parallelstrahl wird wieder von einem Planspiegel E aufgefangen und in ursprünglicher Richtung auf einen plankonvexen Kondensor F gestrahlt, durch den er in leicht konvergentem Lichtstrahl U auf die bikonvexe Linse K fällt, um endlich nach Passieren dieser die Filmleinwand zu erreichen.
Zwischen dem Kondensor F und dem Objektiv K werden die Glasscheiben G, H, J montiert. DieAch- sen P, R, auf denen die Scheiben montiert sind, liegen parallel zur optischen Achse. Die Scheibe G ist aus Sektoren von verschiedenem farblosem Reliefglas zusammengesetzt (Fig. 2) und nach beiden Seiten drehund einstellbar. Der Operateur kann das erwünschte Muster nach Belieben einstellen. Die Scheibe H besteht ebenso aus farblosem Reliefglas, aber zum Unterschied von der Scheibe G, die sich aus verschiedenen Reliefsektoren zusammensetzt, besteht die Scheibe H nur aus einem Stück eines bestimmten Glasmusters. Die Scheibe wird von einem kleinen Elektromotor angetrieben, und die Drehrichtung kann mittels Kippumschalters 13 vorn Operateur bestimmt werden (Fig. 6).
In Serienschaltung an diesem Motor ist auch ein Potentiometer 11 angeschlossen, das die Geschwindigkeit der Rotation dieser Scheibe zu regulieren ermöglicht. Während der Vorführung kann also der Operateur Richtung und Geschwindigkeit nach Belieben regeln und das Gerät mittels eines Kippschalters 10 in Betrieb setzen und durch eine Signalglimm-
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lampe 12 kontrollieren. Die aus einem Stück bestehenden Scheiben können vom Operateur jeweils auch ausgewechselt werden.
Die Scheibe J besteht aus mehreren Sektoren färbiger Klargläser 14, blau, grün, rot usw.,. und ist auf der Achse R einstellbar gelagert, so dass der Operateur wieder nach Belieben wählen kann. in Fig. 3 ist auf der Skizze S die bisherige Projektionsweise der Reklamedias in der Leinwandmitte dargestellt. Bislang war die Fläche Z zwischen dem Diabild in der Mitte und dem schwarzen Rahmen unausgefüllt, leer. Die
Diareklameprojektion war zufolge der Starre und Unbewegtheit tot.
Zum Unterschied von der bisherigen Projektionsweise ist auf der Skizze T die ganze Leinwand mit herrlichen, lebendigen Farbbrechungen, Mustern und bewegtem Spiel ausgefüllt. Die Muster und Farben sind in dauernder Bewegung, laufen ineinander über und vermitteln solchermassen eine einzigartige Mög- lichkeit, die die toten Dias zu besonderem Effekt bringt. Der Eindruck ist angenehm, die Vorführung der
Diapositive erfährt eine überraschende Belebung, die dem Effekt eines lebendigen Films nahe kommt.
Die Kombination des starren Bildteiles mit dem bewegten Untergrund geschieht in folgender Weise :
In den öffentlichen Lichtspieltheatern sind überall zwei Projektoren für die pausenlose Wiedergabe norma- ler Tonfilme, u. zw. der Linksprojektor 16 und der Rechtsprojektor 17, in Verwendung (Fig. 4). Auf einem dieser Projektoren ist üblicherweise das Zusatzgerät für die Projektion der Reklamediapositive DLG mon- tiert, durch das die Projektion DP der Diapositive erfolgt (Skizze S in Fig. 3).
Auf dem zweiten Projektor, der bisher nur für die Wiedergabe der Filme und sonst für keine andern
Zwecke benmzt wurde, wird nunmehr das neue Zusatzgerät CEG montiert, das durch eine gesonderte
Projektion das Lichtstrahlenbündel EP auf die Leinwand 15 wirft (Skizze T). Es liegen also gleichzeitig zwei Projektionen, DP und EP, auf der'Leinwand.
Die Projektion EP erzeugt den gewünschten Hintergrundeffekt auf der ganzen Leinwand. Die beweg- ten Dessins, Farben sind immer dunkel gehalten, also dunkelblau, dunkelrot, dunkelgrün usw. Prinzipiell hat der Filmvorführer darauf zu achten, dass der Hintergrund immer dunkler zu halten ist als die projizierte Reklameschrift oder das Reklamebild, was bei diesen beiden getrennten Projektionen leicht durchführbar ist. Das erfindungsgemässeZusatzgerät besorgt lediglich die Projektion der farbigen bewegtenDessins, keinesfalls aber die Projektion von Bildern oder Schriften.
Die Projektion DP der Reklamediapositive, die im Gegensatz zum dunkleren bewegten Dessinhintergrund grundsätzlich immer in einer lichten Farbe gehalten sein muss, also in lichtblau, lichtrot, lichtgrün, weiss usw-, fällt gleichzeitig im vorgesehenen Bildausmass auf die Leinwand.
Es ist ganz natürlich, dass die helleren und lichteren Farbtöne oder gar das weisse Licht dunklere Töne des Hintergrundes überdecken. Rundherum wird aber die Leinwand vom dunkleren und bewegten Dessinhintergrund überflutet, was auf den Beschauer sehr gut und angenehm wirkt.
Der Spiegel D ist beweglich und wird bei Benützung des Zusatzgerätes so eingestellt, dass der Strahlenkegel M abgelenkt und für die Projektionszwecke des Zusatzgerätes Verwendung findet. In dem normalen Zustand fällt der Lichtkegel wie üblich auf den Film C (Fig. l). Auf diese Art wird eine und dieselbe Lichtquelle sowohl für die Filmprojektion als auch für die Projektion durch das Zusatzgerät benützt.
Zufolge der Verschiedenheit der jeweils benützten Farben und Dessins ergeben sich durch geschickte Kombination der Scheiben eine entsprechende Anzahl von Möglichkeiten (z. B. bei 8 Farben und Dessins ergeben sich 8x8=64 verschiedene Möglichkeiten). Von den Farbüberschneidungen und Brechungen wird hiebei ganz abgesehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zusatzgerät für Kinoprojektoren zur Projektion von farbigen bewegten Mustern, insbesondere zur AusfüllungleererFlächenteile auf der Projektionsfläche, z. B. Untergrund von Schriften udgl, dadurchge- kennzeichnet, dass im Strahlengang eines Projektors, zwischen dem Kondensor und dem Objektiv. mehrere Glasscheiben um eine ausserhalb des Strahlenbündels des Projektors liegende Achse drehbar angeordnet sind, von denen einige aus Klarglas bestehen und verschiedenfärbige Sektoren besitzen, während die andern aus Reliefglas bestehen, wobei mindestens eine Reliefglasscheibe oder mehrfarbig Glasscheibe mittels einer Antriebsvorrichtung in ständige Drehung versetzt werden kann.