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Klemme für elektrische Leitungen
Es sind Klemmen für elektrische Leitungen bekannt, deren Klemmbacken durch seitlich von der Lei- terauflage angeordnete Schrauben aufeinanderdrückbar sind, wobei ein Klemmbacken mit Lappen verse- hen ist, die eine gegenseitige Verschiebung beider Klemmbacken ohne Scherbelastung der Schraubenbol- zen verhindern sollen. Diese Lappen sind gleichzeitig ein Mittel zur seitlichen Führung von zwei aufein- ander zu klemmenden Leitern und sitzen paarweise an den Enden des einen Klemmbackens, während die
Leiter im Mittelabschnitt der beiden Klemmbacken seitlich nicht geführt sind.
Beim Aufeinanderpressen der Klemmbacken suchen die Leiter also im Mittelbereich der Klemmbacken seitlich einander auszuwei- chen, wobei sie sich gegen das Gewinde der die Klemmbacken aufeinander pressenden Schraube drücken, so dass sie nicht mehr dem gewünschten kräftigen Kontaktdruck unterworfen sind.
Diese Nachteile sind gemildert bei einer bekannten Klemme, deren Klemmbacken die Leiter mindestens auf einer Länge des dreifachen Klemmbackennutdurchmessers klemmen und durch seitlich von der Leiterauflage angeordnete Schrauben aufeinanderdrückbar sind und deren einer Klemmbacken zur Aufnahme beider Leiter eine Nut besitzt, deren parallele Seitenwände auf die ganze Backenlänge durchlaufen und etwa doppelt so tief wie breit sind, während der andere Klemmbacken ein in die Nut einführbares Klemmstück trägt. Dieses Klemmstück klemmt einen Leiter auf ein in der Nut in Klemmrichtung verschiebbares Einsatzstück, welches seinerseits den andern Leiter gegen ein im Grund der Nut sitzendes Klemmstück trägt.
Die beiden Klemmstücke und das Einsatzstück haben dabei Einwölbungen, deren Radien etwa dem halben Seildurchmesser entsprechen und den ganzen Seitendruck der Leiter aufnehmen, der quer zur Klemmrichtung wirkt, so dass die Klemmbacken selbst blechartig schwach ausgebildet werden können. Selbst wenn das eine Klemmstück einstückig mit dem einen Klemmbacken und das andere Klemmstück einstückig mit dem andern Klemmbacken ist, hat eine solche Ausbildung den Nachteil, dass die Stromleitung praktisch nur über das Einsatzstück erfolgt, da die Leiter mit den Wänden der Nut nicht in direkten Kontakt kommen. Wenn der Strom bei dieser bekannten Klemme einen andern Weg als den über das Einsatzstück nehmen wollte, müsste er von einem Klemmbacken zum andern überspringen, so dass dieser andere Weg praktisch vom Strom nicht gewählt wird.
Um auch den die Nut bildenden Klemmbacken zur Stromleitung heranzuziehen und um einen möglichst grossen Teil des Leiterumfanges dem Stromübergang nutzbar zu machen, ist erfindungsgemäss der Grund der Nut dem Durchmesser der aufzunehmenden Leiter angepasst und ist der Radius der Wölbung der Druckfläche des Druckstücks erheblich grösser als der halbe Nutdurchmesser.
Wird in an sich bekannter Weise ein Einlagestück zwischen die beiden Leiter gelegt, so erhält dieses im Sinne der Erfindung eine solche Gestalt, dass die Radien der beiderseitigen Einwölbungen dieses Zwischenstückes erheblich grösser sind als der halbe Nutdurchmesser.
Da ein solches Zwischenstück ziemlich schmal ist, führt es sich nur schlecht in der Nut des Klemmbackens. Deshalb wird es gemäss weiterer Ausbildung der Erfindung durch Nasen od. dgl. in Rillen der Nutwand geführt, welche nur eine Verschiebung des Zwischenstückes in Richtung des Klemmdruckes zulassen.
Die Zahl der Einzelteile der Klemme wird verringert und die Demontage erleichtert, wenn gemäss weiterer Ausbildung der Erfindung der die Nut besitzende Klemmbacken seitlich Ansätze zur Aufnahme
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einer einseitig geschlossenen Gewindebohrung hat, in welche Schrauben einschraubbar sind, die durch in seitliche Ansätze des andern Klemmbackens vorgesehenen Bohrungen hindurchgeführt sind. Diese Anord- nung vermeidet das Verrosten der Bolzenenden, was in der Praxis dazu führt, dass die Muttern der Bolzen gar nicht oder nur unter grossen Schwierigkeiten wieder zu lösen sind. Ausserdem bietet diese Anordnung die Möglichkeit, die Klemme allseitig weitgehend abzurunden, so dass freie scharfe Kanten der Bolzen- enden vermieden werden, welche unter Umständen zu starken Koronaabstrahlungen führen können.
Der das Druckstück tragende Klemmbacken kann auch aus Kunststoff bestehen.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch noch Klemmen bekannt sind, deren einer Klemm- backen unmittelbar zur Stromführung dient, da die beiden Leiter direkt an die Wand der Nut eines Klemmbackens gedrückt werden. Diese bekannte Klemmenart gehört jedoch einer andern Klemmengattung an, nämlich einer solchen, deren einer Klemmbacken aus einem geschlitzten Schraubenbolzen besteht, über den eine Klemm-Mutter geschraubt ist. Diese bekannten Klemmen könnendie Leiter nur auf eine kurzeLän- ge klemmen, die im allgemeinen nur wenig grösser ist als der Seildurchmesser.
Die auf dem geschlitzten Bolzen aufgeschraubte Klemm-Mutter kann auch keinen grossen Klemm- druck ausüben, da sie bei starkem Anziehen die beiden Teile des geschlitzten Bolzens zusammendrückt und dann von dem Bolzen abrutscht. Diese bekannte Klemmengattung kann daher den Anforderungen, die an Klemmen derjenigen Gattung gestellt werden, auf die sich die Erfindung bezieht, nicht genügen.
Die Zeichnung erläutert die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen, u. zw. zeigt : Fig. l die Ansicht einer Klemme nach der Erfindung mit zwei Klemmschrauben, Fig. 2 einen Schnitt gemäss II-II der Fig. l und Fig. 3 eine Ansicht von unten der Klemme gemäss Fig. 2. Die Fig. 4 und 5 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Klemme in Draufsicht und Seitenansicht.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. l - 3 hat der eine Klemmbacken 1 eine tiefe Nut 2, deren Tiefe etwas grösser als die doppelte Nutbreite ist. Die Nuttiefe ist in Fig. l durch die gestrichelte Linie 3 angedeutet. Die Nut läuft über die ganze Länge des Backens durch und hat über diese ganze Länge parallele Seitenwände. In der einen Seitenwand der Nut 2 ist eine senkrechte Rille 4 angeordnet, in welcher eine Nase 5a eines Zwischenstückes 5 gleiten kann. Dieses Zwischenstück ist beiderseitig konkav gewölbt und dient als Zwischenlage zwischen zweiLeitern 6 und 7, die mittels der Klemme geklemmt werden sollen. Die Nase 5a, die in der Rille 4 gleitet, verhindert eine Bewegung des Zwischenstückes 5 in Nutlängsrichtung.
Selbstverständlich kann das Zwischenstück 5 in Abweichung von dem gezeichneten Ausführungsbeispiel auch an jeder Seite eine Nase 5a besitzen, wenn auch auf der andern Wand der Nut eine der Rille 4 entsprechende Rille vorgesehen ist. Der Klemmbacken 1 hat an beiden Seiten in der Mitte seinerLänge je einen Ansatz 8, der so stark ist, dass er geschlossene Gewindebohrungen 9 für Klemmschrauben 10 aufnehmen kann. Der Klemmbacken 1 und seine seitlichen Ansätze sind, wie die Fig. l, 2 und 3 zeigen, allseitig so abgerundet, dass die Möglichkeit einer Koronaabstrahlung vermieden ist. Die beiden Schrauben 10 dienen dazu, den Klemmbacken 11 gegen den Klemmbacken 1 zu drücken. Der Klemmbacken 11 seinerseits hat ein Druckstück 12, dessen Breite und Länge so bemessen sind, dass das Druckstück in die Nut 2 passend eingeführt werden kann.
Seine Druckfläche 12a ist ebenfalls konkav gewölbt. Seine Länge entspricht der Länge der Klemmbacken 1 und 11, also etwa dem FünffachendesLeiterdurch- messers. Während der Grund der Nut des Klemmbackens 1 dem Durchmesser der Leiter 6 und 7 angepasst ist, sind die Radien der konkaven Wölbungen des Druckstücks 12 und des Zwischenstückes 5 viel grösser als der halbe Nutdurchmesser. Dabei wird der Leiter 6 auf etwa Dreiviertel seines Umfanges und der Leiter7 auf der Hälfte seines Umfanges gegen die Nutwände des Klemmbackens 1 gedrückt, so dassdieseretwa im gleichen Masse wie das Zwischenstück 5 zur Stromleitung dient.
Beim Anziehen der Klemmschrauben 10 werden die in die Nut 2 eingelegten Leiter 6 und 7 auf der ganzen Backenlänge gleichmässig aufeinander gepresst. Hiebei haben sie entweder unmittelbar Kontakt oder Kontakt über das eingelegte Zwischenstück 5. Sie haben aber weiterhin auch Kontakt über den Klemmbacken 1. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel kommt also als Weg für den Strom von dem einen Leiter 6 zu dem andern Leiter 7 nicht nur der Weg über das Zwischenstück 5, sondern auch der Weg über den Klemmbacken 1 in Frage. Während der Leiter 6 nach dem Einklemmen fast allseitig eine strom- übertragende Kontaktanlage an die Backe 1 und das Zwischenstück 5 hat, hat der Leiter 7 eine solche elektrisch günstige Kontaktanlage mindestens an 3/4 seines Umfanges, so dass die Klemme gemäss der Erfindung ausserordentlich gute Kontaktverhältnisse bietet.
Die Enden der Schraubenbolzen 10 sind gegen Verrosten geschützt, da die Bohrungen 9 geschlossen sind, Falls ein Lösen der Klemme notwendig Ist, ist dies also jederzeit ohne Schwierigkeiten durchzuführen.
EMI2.1
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im wesentlichen nur dadurch, dass an Stelle von zwei Klemmschrauben 10 vier Klemmschrauben 20 vorgesehen sind. Dementsprechend hat der Klemmbacken 21 an jeder Seite zwei seitliche Ansätze 22, die zur Aufnahme von Gewindebohrungen für Schrauben 20 dienen. Der andere Klemmbacken 23 hat insgesamt vier seitliche Ansätze 24, durch deren Bohrungen die Schrauben 20 hindurch gesteckt sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Klemme zum Aufeinanderklemmen von zwei parallelen Leitern, deren Klemmbacken die Leiter mindestens auf einer Länge des dreifachen Klemmbackennutdurchmessers klemmen und durch seitlich von der Leiterauflage angeordnete Schrauben aufeinanderdrückbar sind, und deren einer Klemmbacken zur Aufnahme beider Leiter eine Nut besitzt, deren parallele Seitenw nde auf die ganze Backenlänge durchlaufen und etwa doppelt so tief wie lang sind, während der andere Klemmbacken ein in die Nut passend einführbares Druckstück trägt, dadurch gekennzeichnet, dass der Grund der Nut (2) dem Durchmesser der aufzunehmenden Leiter angepasst ist und der Radius der Einwölbung der Druckfläche. des Druckstücks (12) erheblich grösser ist als der halbe Nutdurchmesser.