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Verfahren und Anlage zur kontinuierlichen Herstellung von plattenförmigen Körpern aus schüttbarem, mit Bindemittel versehenem Fasermaterial, insbesondere Holzspanplatten aus Kunstspänen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur kontinuierlichen Herstellung von plattenförmigen Körpern aus schüttbarem, mit Bindemittel versehenem Fasermaterial, d. h. Material, welches aus Fasern aufgebaut ist, z. B. Holzabfälle aller Art, Stroh, Häcksel, Schilfrohr u. dgl., insbesondere Holz-Kunstspäne zur Herstellung von Holzspanplatten, welches Fasermaterial aus mindestens einer Schüttvorrichtung in bestimmter Menge auf ein endloses, intermittierend bewegtes Förderband gebracht wird, während sich dieses bewegt, und bezweckt, den Herstellungsprozess für Platten dieser Art rationeller als bisher zu gestalten.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung mehrschichtiger Spanplatten ist das sogenannte NovopanTakt-Form-Verfahren. Bei diesem erfolgt die Formung der Spanplatten in der Weise, dass das beleimte Spangut in einzelne Formkästen eingestreut wird, die von Schüttstation zu Schüttstation vorgeschoben werden und während der manuellen Einstreuung jeweils stillstehen. Auf dem Boden der Formkästen sind
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Spanplattenbekannt. Bei diesem Verfahren wird das Spangut von Anfang an auf Pressbleche aufgetragen und vor dem Vorpressen abgelängt.
Demgegenüber wird gemäss dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung das zusammenhängende Vlies aus Fasermaterial auf dem Förderband zu einem Kuchen vorgepresst, worauf der Kuchen auf demselben Förderband allseitig vorbesäumt und anschliessend vom Förderband auf ein Pressblech geschoben, auf dem der Kuchen durch andere Fördermittel zur Fertigpressunggeführt wird.
Die Anlage zur Ausübung dieses Verfahrens weist ein endloses Förderband, wenigstens eine über demselben angeordnete, das Fasermaterial enthaltende Schüttstation, eine Vorpresse, Längs- und Querkreissägen zum Vorbesäumen der Kuchen und Mittel zur Fertigpressung zu Platten auf und ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass die Schüttstation, die Vorpresse und die Längs- und Querkreissägen längs ein und desselben Förderbandes angeordnet sind, das zwischen Pressstempel und Auflage der Vorpresse durchläuft und mäanderförmig um den Bewegungsraum der Querkreissägen geführt ist, und dass sich an das Förderband eine weitere Fördereinrichtung anschliesst, die mit Pressblechen beschickt wird, auf denen die vom Förderband zugeschobenen vorgepressten und vorbesäumten Kuchen zur Fertigpressung, z.
B. in einer Etagen-Heizpresse, weitergeleitet werden.
Die Vorteile des erfindungsgemässen Verfahrens und der zu dessen Durchführung vorgeschlagenen Anlage gegenüber den bekannten Takt-Form-oder Band-Form-Verfahren bestehen in folgendem. Durch die Zusammenfassung mehrerer Verfahrensstufen in den Bereich einer einzigen Fördereinrichtung kann die Anlage hinsichtlich Aufbau und Steuerung vereinfacht werden, in dem hiefür nur eine einzige Antriebsvorrichtung und in diesem Bereich keine Mittel zur Koordinierung der Geschwindigkeiten mehrerer Bänder erforderlich sind. Der Übergang vom Förderband zu der lediglich für die Einführung der Kuchen in die Heizpresse bestimmten weiteren Fördereinrichtung befindet sich an einer Stelle im Zuge der Verfahrensabschnitte, die besonders geeignet ist, um die Transportgeschwindigkeit dem jeweiligen Verfahrensablauf optimal anzupassen.
Während das Vlies bis zum Vorliegen des vorgepressten und vorbesäumten
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Kuchens in regelmässigem Takt intermittierend vorgeschoben werden kann, erfordert die Beschickung der Etagenpresse Transportmittel mit anderem Geschwindigkeitsverlauf, um den Fluss in der Herstellung nicht zu stören. Gegenüber den bekannten Verfahren lassen sich nun unter Berücksichtigung dieses Umstandes
Verbesserungen erzielen, die es ermöglichen, den automatischen Betrieb rationeller zu gestalten. Die Vorbesäumung ist mit Schwierigkeiten verbunden, wenn sie vor der Vorpressung, also im Zustand der losen Schichtung, vorgenommen wird, ferner wenn das Vlies in dieser Verfahrensstufe bereits auf Pressblechen liegt. Diese Schwierigkeiten entfallen beim erfindungsgemässen Verfahren.
Nachstehend wird das Verfahren nach der Erfindung an Hand der in der beigefügten Zeichnung sche- matisch dargestellten beispielsweisen Ausführungsform einer erfindungsgemässen Anlage zur Herstellung von Holzspanplatten näher erläutert. In der Zeichnung sind alle Einzelheiten der Anlage, die an sich bekannt und für das Verständnis der Erfindung nicht notwendig sind, weggelassen worden.
Fig. l zeigt schematisch eine Seitenansicht und Fig. 2 den Grundriss einer Anlage, die aus zwei hintereinander angeordneten, je eine der genannten Fördereinrichtungen enthaltenden Teilen besteht, die in den Fig. 1 und 2 untereinander dargestellt sind ; in Fig. 3 ist eine Vorrichtung. zum Zuführen der Beschickungsbleche gezeigt, während in Fig. 4 ein beispielsweises Betriebsdiagramm der wesentlichen Anlageteile nach den Fig. 1 und 2 dargestellt ist. Fig. 5 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform einer Anlage nach der Erfindung, die in ihrem Aufbau im wesentlichen derjenigen nach den Fig. 1 - 3 entspricht, bei der jedoch die elektrischen Einrichtungen zur Steuerung des automatischen Ablaufs des Herstellungsprozesses schematisch angedeutet sind.
Die erste Fördereinrichtung enthält ein endloses Förderband 1 aus elastischem Material, z. B. Gummi, das durch einen Elektromotor 2 angetrieben, über Rollen 3 geführt und durch Gewichte 4 gespannt wird. Über dem Förderband 1 sind im vorliegenden Beispiel drei Schüttvorrichtungen 5,6 und 7 in bestimmten Abständen hintereinander angeordnet, die das mit Bindemittel, z. B. mit Urea-Formaldehyd-Leim, versehene Fasermaterial, z. B. Holzkunstspäne, sogenannte Schneid-Kunstspäne, in weiter unten beschriebener Weise von den Silos 8,9 und 10 empfangen und gleichmässig auf das Förderband 1 schütten. Die Anzahl der zum Einsatz kommenden Schüttvorrichtungen richtet sich nach der Zahl der zu erzeugenden Fasermaterialschichten, im vorliegenden Fall Spanmaterialschichten, und der pro Schicht zu schüttenden Spanmaterialmenge.
Ein Teil der Schüttvorrichtungen kann dabei anderes Spanmaterial enthalten als die übrigen Schüttvorrichtungen. Das Spanmaterial in den einzelnen Schüttvorrichtungen kann z. B. von unterschiedlichem Feinheitsgrad sein, wie es die Erzeugung verschiedenartiger Schichten (Deckschicht oder Zwischenschicht) erfordert, wobei das Material für die verschiedenen Schichten mit Vorteil aus dem aus Zerspanern anfallenden Spanmaterial ausgesiebt wird. Nach den Schüttvorrichtungen folgt bezüglich der Bewegungsrichtung der Fördereinrichtung die Vorpresse 11 zum Vorpressen des Spanmaterials zu einem Kuchen, wozu das Förderband 1, das zwischen der Auflage 12 und dem Press-Stempel 13 der Vorpresse verläuft, jeweils stillgesetzt wird.
Unmittelbar nach der Vorpresse 11 sind zu beiden Seiten des Förderbandes 1 Längskreissägen 14 ortsfest angeordnet, die durch je einen Elektromotor 15 angetrieben werden und während der Bewegung des Förderbandes den vorgepressten Kuchen auf eine bestimmte Breite sägen.
Zur Umgehung der Bahn der Längskreissägen ist das Förderband 1 an dieser Stelle zu einer nach unten ge- richteten Schleife 16 gelegt. Im folgenden Teil der Fördereinrichtung sind zwei Querkreissägen 17 und 18 vorgesehen, die bei Stillstand des Förderbandes 1 den vorgepressten Kuchen quer zur Bewegungsrichtung des Förderbandes auf eine bestimmte Länge sägen. Zum Antrieb der Querkreissägen 17 und 18 dienen ebenfalls Elektromotoren 19 und 20. Im übrigen sind die Querkreissägen mit ihren Antriebsmotoren je auf einem in der Zeichnung nicht dargestellten, längs des Förderbandes 1 verschiebbaren Gestell angeordnet, an dem der Vorschubantrieb der Querkreissägen montiert ist.
Durch Umlenkrollen, die ebenfalls an dem verschiebbaren Gestell gelagert sind, wird das Förderband 1 an den Schnittstellen zur Erzeugung eines Spaltes für die Bahn der Querkreissägen wiederum in Schleifen 21 und 22 geführt.
Die Schüttvorrichtungen 5,6 und 7 sind als Waagen ausgebildet und weisen zur Steuerung der Ent- nahme des Spanmaterials an der Entnahmeöffnung Drehkreuze 23 auf. An der Entnahmeöffnung der Silos 8, 9 und 10 sind zu demselben Zweck Drehkreuze 24 angeordnet. Diese Drehkreuze 23 bzw. 24 sind durch die Elektromotoren 25 bzw. 26 getrennt antreibbar. Den unteren Abschluss der Schüttvorrichtungen bilden Rtittelsiebe 27 zur gleichmässigen Verteilung des ausgeschütteten Spanmaterials auf dem Förderband 1, deren Antrieb durch die Elektromotoren 28 erfolgt. Es können selbstverständlich auch mehrere Rüttelsiebe pro Schüttstation vorhanden sein.
Zweckmässig wird die Anordnung so getroffen, dass die pro Zeiteinheit den Schüttvorrichtungen entlommene Spanmaterialmenge einstellbar ist. Dies kann beispielsweise durch Verändern der Winkelgeichwindigkeit oder des Drehwinkels der Drehkreuze 23 geschehen. Die Steuerung kann z. B. in der Weise
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erfolgen, dass einerseits die Drehzahl der Antriebsmotoren 26 von der Differenz zwischen der Sollmenge und der in der betreffenden Schüttvorrichtung tatsächlich vorhandenen Spanmaterialmenge und anderseits die Winkelgeschwindigkeit der Drehkreuze von der Drehzahl der Antriebsmotoren abhängig ist. Es ist ferner von Vorteil, Mittel zum Abstellen der Entnahme des Spanmaterials aus den Schüttvorrichtungen vorzusehen, z.
B. durch Stillsetzung der Drehkreuze 23, welche Mittel zur Wirkung gelangen, wenn die
Auffüllung der Schiittvorrichtungen auf ein bestimmtes Gewicht nicht innerhalb einer vorgeschriebenen
Zeit vollendet ist, und zugleich eine Signalvorrichtung betätigen.
Die zweite, an die erste anschliessende Fördereinrichtung besteht aus einem durch den Elektromotor
29 angetriebenen Förderband 30, das die vom Förderband 1 gelieferten vorbesäumten Kuchen auf Be- schickungsblechen weiterleitet und der Heizpresse 31 zuführt. Als Heizpresse dient eine an sich bekannte
Etagenpresse. Für die Beschickung derselben ist eine besondere Ladevorrichtung vorgesehen, die in der
Zeichnung nicht dargestellt ist.
Die Laufgeschwindigkeit des Förderbandes 30 ist vorzugsweise zwei-bis viermal höher als diejenige des Förderbandes l. Seitlich des Förderbandes 30 ist ein weiteres Förderband
32 für die Zuführung der Beschickungsbleche angeordnet, von dem die Beschickungsbleche mit Hilfe einer pneumatischen Hebevorrichtung 33 abgehoben und auf das Förderband 30 zur Aufnahme der vorgepressten und vorbesäumten Kuchen übertragen werden.
Die pneumatische Hebevorrichtung ist in Fig. 3 schematisch dargestellt. Sie besitzt eine Ansaug- platte 34, die über eine Schlauchleitung 35 mit einer Pumpe 36 verbunden ist. An einem das Förderband
30 und das Förderband 32 überbrückenden Gestell (nicht dargestellt) sind durch einen Elektromotor 37 an- getriebene und über Rollen 38 geführte, endlose Hebe- und Verschiebebänder 39 angeordnet, an denen die Ansaugplatte 34 aufgehängt ist, so dass letztere zwischen den beiden Fördereinrichtungen 30 und 32 hin-und herbewegt und auf diese abgesenkt werden kann.
Der automatische Betrieb der beschriebenen Anlage wickelt sich in folgender Weise ab : Das Förderband 1 und das Förderband 30 werden intermittierend betrieben und befinden sich abwechselnd in Be- wegung. Sobald die Spanmaterialmengen in den Schüttvorrichtungen 5,6 und 7 das vorgeschriebene
Gewicht erreicht haben, wird das Förderband 1 in Gang gesetzt. Dit.. Einschaltung des Elektromotors 2 erfolgt unmittelbar durch von den Waagensystemen gesteuerte Kontakte. Gleichzeitig treten die Drehkreuze 23 in den Entnahmeöffnungen der Schüttvorrichtungen und die Rüttelsiebe 27 in Tätigkeit, deren Antriebsmotoren 26 bzw. 28 ebenfalls von den Waagen aus gesteuert werden. Die Schüttvorrichtungen erzeugen nun auf dem Förderband 1 ein aus drei Schichten bestehendes, gleichmässiges Vlies aus dem mit Bindemittel versehenen Fasermaterial.
Beim Durchgang unter der Presse 11 wird das Spanmaterial gepresst. Während der Bewegung des Förderbandes 1 sind auch die Längskreissägen 14 in Betrieb und sägen den aus der Vorpresse 11 kommenden, vorgepressten Kuchen auf die vorgeschriebene Breite. Gleichzeitig wird der am Ende des Förderbandes 1 befindliche, vorbesäumte Kuchen auf das auf dem derzeit ruhenden Förderriemen 30 bereitgelegte Beschickungsblech geschoben. Nachdem das Beschickungsblech durch den vorgeschobenen Kuchen vollständig belegt ist, wird das Förderband 1 durch elektrische, z. B. photoelektrische Mittel zum Stillstand gebracht. Die Länge des Weges, den das Förderband 1 während seiner Bewegung zurückgelegt hat, ist etwa gleich der Länge eines vorbesäumten Kuchens einschliesslich des zwischen zwei Kuchen verbleibenden Abfalls.
Im Moment der Stillsetzung des Förderbandes 1 werden durch die automatische Steuerung folgende Verfahrensabschnitte eingeleitet : Die Elektromotoren 26 und 28 werden ausgeschaltet und dadurch die Drehkreuze 23 und die Rüttelsiebe 27 stillgesetzt, womit die weitere Schüttung unterbunden wird. Die zugleich in Bewegung versetzten Drehkreuze 24 an der Entnahme- öffnung der Silos 8,9 und 10 bewirken die Nachfüllung der Schüttvorrichtungen. Die Vorpresse 11 beginnt ihre Tätigkeit und presst den unter dem Stempel 13 befindlichen Teil des Vlieses auf dem Förderband zu einem Kuchen. Ausserdem werden die Querkreissägen 17 und 18 und deren Vorschubeinrichtungen angelassen, wodurch der zuvor aus der Vorpresse 11 ausgestossene Kuchen auf die vorgeschriebene Länge gesägt wird.
Schliesslich kommt im gleichen Moment das Förderband 30 in Bewegung, das den vorher darauf deponierten Kuchen mit erhöhter Geschwindigkeit der Ladevorrichtung der Etagenpresse 31 zuführt. Sobald der Kuchen mit dem Beschickungsblech das Förderband 30 verlässt, schaltet ein mit einem Fühlhebel ausgerüsteter Kontakt den Antriebsmotor 29 des Förderbandes 30 aus. Inzwischen hat die Ansaugplatte 34 der Hebevorrichtung 33 ein durch das Förderband 32 zugeführtes, leeres Beschickungsblech aufgenommen und legt dieses nun auf das jetzt stillstehende Förderband 30 ab. Inzwischen sind die Schüttvorrichtungen 5,6 und 7 wieder nachgefüllt worden und der Vorgang beginnt von neuem.
Fig. 4 ist ein Diagramm über den beispielsweisen zeitlichen Ablauf der Vorgänge, wobei die Zahlen am Anfang der Zeitachsen t die in den Fig. 1 - 3 verwendeten Bezugszeichen der betreffenden Anlageteile bedeuten. In diesem Diagramm ist auch die Zeit, während der die Vorschubeinrichtung V für die
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Querkreissägen 17,18 im Betrieb ist, angegeben. Die Dauer der durch die Vorpresse 11 ausgeübten
Pressung ist im Diagramm durch eine besonders dicke Zeitmarkierung angedeutet. Als Beispiel für die Dauer eines gesamten, oben geschilderten Vorganges ist T = 96 sec angenommen.
Im Normalbetrieb wird die Ladevorrichtung der Etagenpresse jeweils nach Aufnahme eines Kuchens um eine Stufe gehoben, um den nachfolgenden Kuchen aufnehmen zu können. Auf dem Förderriemen 30 befindet sich in diesem Betriebszustand immer nur ein Kuchen. Während der Zeit aber, da die Ladevor- richtung-vollständig belegt ist, wird das Förderband 30 in den jeweiligen Betriebsphasen nur um etwa Kuchenlänge vorgeschoben. Hiebei kann das Förderband 30 nacheinander insgesamt drei Kuchen aufnehmen. Die zu diesem Zweck erforderliche vorzeitige Stillsetzung des Förderbandes 30 wird durch längs desselben angeordnete Kontakte mit Fühlhebelnherbeigeführt, die zur Wirkung kommen, sobald ein Beschickungsblech die Fühlhebel anläuft.
Diese Zwischenkontakte sind im Normalbetrieb unwirksam ; erst wenn die Ladevorrichtung vollständig belegt ist und die Kuchen auf dem Förderband 30 gespeichert werden sollen, betätigt die Ladevorrichtung beim Erreichen ihrer oberen Endlage einen Schalter, der den Programmwechsel veranlasst.
Die auf dem Förderband 1 zwischen den vorgepressten Kuchen verbleibenden Abfälle werden durch eine an der Übergangsstelle zwischen Förderband 1 und Förderband 30 wirksame Absaugvorrichtung (nicht dargestellt) ausgeschieden und in die der Schüttvorrichtung für die Mittelschicht vorgelagerten Silos zu- rückgeführt.
Die Anlage nach Fig. 5 enthält wiederum zwei hintereinander angeordnete Fördereinrichtungen, nämlich ein Förderband 41, das durch den Elektromotor 42 angetrieben wird, und einen Förderriemen 43 mit dem Antriebsmotor 44. Die Bewegungsrichtung dieser Fördereinrichtungen ist durch Pfeile angedeutet. Vier als Waagen ausgebildete Schüttvorrichtungen 45,46, 47 und 48 sind über dem ersten Teil des Förderbandes 41 angeordnet. Sie sind ebenfalls mit Drehkreuzen 49 und je einem Rüttelsieb 50 für die gleichmässige Entnahme des Schüttgutes ausgerüstet. Die Elektromotoren für deren Antrieb sind mit 51 und 52 bezeichnet.
An die Schüttvorrichtungen schliesst sich die hydraulisch betriebene Vorpresse an mit dem Auflagetisch 53 und dem Press-Stempel 54, dessen Antriebszylinder das vom Kompressor 55 gelieferte Druckmittel über die mit einem Ventil 56 versehene Leitung 57 zugeführt wird. Der Antrieb des Kompressors 55 erfolgt durch den Elektromotor 58, und zur Betätigung des Ventils 56 dient ein elektromagnetisches Antriebssystem 59. Die Längskreissäge 60 und die Querkreissägen 61 mit ihren Antriebsmotoren 62 bzw. 63 und 64 bilden wiederum den Abschluss des ersten, im Bereich des Förderbandes 41 liegenden Teils der Anlage. Am Anfang des an das Förderband 41 anschliessenden Förderriemens 43 befindet sich die Hebevorrichtung 65 für die Zuführung der Beschickungsbleche, deren Aufbau beispielsweise aus Fig. 3 hervorgeht und deren Antriebsmotor mit 66 bezeichnet ist.
Am Ende des Förderriemens 43 ist eine hydraulisch betriebene Vorrichtung 67 zum Beschicken der dahinter liegenden Heizpresse 68 angeordnet, die mit einer Anzahl Schubfächern 69 versehen ist, in die die vom Förderriemen 43 vorgeschobenen, mit den vorgepressten Kuchen beladenen Beschickungsbleche nacheinander eingeschoben werden, wobei die Beschickungsvorrichtung 67 stufenweise nach jedem Einschub um Fachhöhe gehoben wird. In der Druckmittelzuleitung 70 zum Antriebszylinder 71 der Beschickungsvorrichtung 67 ist ebenfalls ein Ventil 72 eingeschaitet, das durch ein elektromagnetisches Antriebssystem 73 betätigt wird.
Die zeitliche Folge der verschiedenen Vorgänge wird durch eine Programm-Schalteinrichtung 75 gesteuert, der die elektrische Energie über die Leitung 76 zugeführt wird und aus der die verschiedenen Antriebsmotoren über die durch ausgezogene Linien dargestellten Leitungen gespeist werden. Die Programm-Schalteinrichtung 75 enthält mehrere, nicht dargestellte elektronische Zeitrelais, die mit einer lurch das Licht einer Lampe 77 beaufschlagten Photozelle 78 und mit mehreren, entlang des Förderiemens 43 und am Ausgang der Beschickungsvorrichtung 67 angeordneten Endschaltern 79,80 und 81, lie durch das Fördergut beeinflusst werden, über die durch gestrichelte Linien dargestellten Steuerleitun- en verbunden sind.
Die Drehzahl der Elektromotoren 51 der die Schüttgutentnahme steuernden Drehkreuze 49 wird durch elektronische Regulierapparate 82 kontrolliert, die ihrerseits durch die Waagenysteme der Schüttvorrichtungen 45 - 48 gesteuert werden.
Der automatische Betrieb der eben beschriebenen Anlage wickelt sich in folgender Weise ab : Das : Förderband 41 und der Förderriemen 43 werden wie bei der Anlage nach den Fig. 1 - 3 intermittierend letrieben und befinden sich abwechselnd in Bewegung. Das Förderband 41 wird durch ein Zeitrelais der 'rogramm-Schalteinrichtung, das den Elektromotor 42 einschaltet, in Gang gesetzt. Gleichzeitig treten
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notoren 51 und 52 ebenfalls durch Zeitrelais eingeschaltet werden. Die Schüttvorrichtungen erzeugen nun cuf dem Förderband 41 ein aus vier Schichten bestehendes, gleichmässiges Vlies aus dem mit Bindemittel
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versehenen Fasermaterial.
Während der Bewegung des Förderbandes 41 ist auch die Längskreissäge 60 in
Betrieb und sägt den aus der Vorpresse kommenden, vorgepressten Kuchen auf die vorgeschriebene Breite.
Gleichzeitig wird der am Ende des Förderbandes 41 befindliche, vorbesäumte Kuchen auf das auf dem derzeit ruhenden Förderriemen 43 bereitgelegte Beschickungsblech geschoben. Nachdem das Beschik- kungsblech durch den vorgeschobenen Kuchen vollständig belegt ist, spricht die Photozelle 78 an, indem der auf diese gerichtete Lichtstrahl durch den Kuchen unterbrochen wird. Diese schal- tet die Zeitrelais in der Programm-Schalteinrichtung 75 ein, so dass das Förderband 41 zum Still- stand gebracht wird. Die Länge des Weges, den das Förderband 41 während seiner Bewegung zu- rückgelegt hat, ist etwa gleich der Länge eines vorbesäumten Kuchens einschliesslich des sich zwischen zwei Kuchen ergebenden Abfalls.
Im Moment der Stillsetzung des Förderbandes 41 werden durch die automatische Steuerung folgende Verfahrens abschnitte eingeleitet : Die Elektromotoren 51 und 52 wer- den ausgeschaltet und dadurch die Drehkreuze 49 und die Rüttelsiebe 50 stillgesetzt, womit die weitere
Schüttung unterbunden wird. Die Vorpresse beginnt beim Betätigen des Ventils 56 zu arbeiten und presst den unter dem Stempel 54 befindlichen Teil des Vlieses auf dem Förderband zu einem Kuchen. Ausser- dem werden die Antriebsmotoren 63,64 der Querkreissägen 61 und deren Vorschubeinrichtungen (nicht dargestellt) angelassen, wodurch der zuvor aus der Vorpresseausgestossene Kuchen auf die vorbestimmte
Länge gesägt wird.
Schliesslich kommt im gleichen Moment der Förderriemen 43 in Bewegung, der den vorher darauf deponierten Kuchen mit erhöhter Geschwindigkeit der Beschickungsvorrichtung 67 zuführt, bis das beladene Beschickungsblech den Endschalter 81 erreicht, der hierauf die Stillsetzung des Förderriemens 43 veranlasst. Die Hebevorrichtung 65 legt ein leeres Beschickungsblech auf den jetzt still- stehenden Förderriemen 43. Inzwischen sind die Schüttvorrichtungen 45 - 48 wieder nachgefüllt worden und der Vorgang beginnt nach Ablauf des an den Zeitrelais eingestellten Zeitintervalls von neuem.
Während der Unterbrechung der Schüttung wird der verbleibende Inhalt der Schüttvorrichtungen auf sein Gewicht geprüft. Bei zu grosser oder zu geringer Entnahme (das Vlies war dementsprechend zu dick bzw. zu dünn) werden für die nächste Entnahme die Motoren 51 in ihrer Drehzahl korrigiert. Ist bei der Nachfüllung das Sollgewicht innerhalb einer einstellbaren Zeitdauer nicht erreicht, so wird der weitere Ablauf unterbunden und Alarm ausgelöst. Durch Druckknopfbetätigung kann dann die Nachfüllung der betreffenden Schüttvorrichtungen beendet und damit die Blockierung der Anlage aufgehoben werden.
Im Normalbetrieb wird die Beschickungsvorrichtung 67 jeweils nach Aufnahme eines Kuchens um eine Stufe gehoben, um den nachfolgenden Kuchen aufnehmen zu können. Auf dem Förderriemen 43 befindet sich in diesem Betriebszustand immer nur ein Kuchen. Während der Zeit aber, da die Beschickungsvorrichtung vollständig belegt ist, wird der Förderriemen 43 in den jeweiligen Betriebsphasen nur um etwa Kuchenlänge vorgeschoben. Hiebei kann der Förderriemen 43 nacheinander insgesamt drei Kuchen aufnehmen. Die zu diesem Zwecke erforderliche vorzeitige Stillsetzung des Förderriemens 43 wird durch die Endschalter 79 und 80 herbeigeführt, die beim Auflaufen der Beschickungsbleche zur Wirkung kommen.
Diese Endschalter sind im Normalbetrieb wirkungslos erst wenn die Beschickungsvorrichtung 67 vollständig belegt ist und die Kuchen auf dem Förderriemen 43 gespeichert werden sollen, betätigt die Beschickungsvorrichtung beim Erreichen ihrer oberen Endlage einen Schalter 83, der den Programmwechsel veranlasst. Die Aufspeicherung der Beschickungsbleche dient dazu, den unregelmässigen Bewegungsablauf der Beschickung der Heizpresse dem periodischen Bewegungsablauf der Schüttung anzupassen.
Die in den beschriebenen Ausführungsbeispielen einer Anlage nach der Erfindung angegebenen Drehkreuze 23 bzw. 49 una Rüttelsiebe 27 bzw. 50 dienen, wie ausgeführt worden ist, unter anderem dazu, das Schüttmaterial möglichst gleichmässig auf das Förderband 1 bzw. 41 zu verteilen. Um homogene Platten von gleicher Dichte über den ganzen Querschnitt und die ganze Länge zu erhalten, ist eine besonders gleichmässige Verteilung des Fasermaterials auf dem Förderband 1 bzw. 41 erforderlich. Eine wesentliche Verbesserung kann nun dadurch erreicht werden, dass zwischen allen oder einzelnen Schüttvor- richtungen und dem (Haupt-) Förderband 1 bzw. 41 noch ein zusätzliches Förderband angeordnet wird, das in gleicher Weise bewegt wird wie das Hauptförderband.
Das durch das Rüttelsieb fallende Spanmaterial gelangt somit zuerst auf das zusätzliche Förderband und erst dann von diesem auf das Hauptförderband.
In der Anlage nach Fig. 5 sind bei den Schütt vorrichtungen 47 und 48 solche zusätzliche Förderbänder rein schematisch dargestellt und mit 84 bzw. 85 bezeichnet. Der Antrieb erfolgt durch Elektromotoren 86 bzw. 87, die z. B. durch das gleiche Zeitrelais der Programm-Schalteinrichtung 75 eingeschaltet werden, das auch den Elektromotor 42 für den Antrieb des Förderbandes 41 steuert, womit die gleichzeitige Ingangsetzung der Förderbänder 41 bzw. 84 und 85 gewährleistet ist. Es ist aber auch möglich und in vielen Fällen zweckmässig, die zusätzlichen Förderbänder 84 und 85 über besondere Übertragungsmittel durch den Elektromotor 42 antreiben zu lassen.
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