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Zusatzmittel zu Tierfutter
Die Erfindung betrifft Stoffzusammensetzun- gen, die sich als Zusatzmittel für Tierfutter eignen und in denen das Antibiotikum Ole- andomycin (ursprünglich Amimycin genannt) zusammen mit mindestens einem Antibiotikum der Tetracyclinreihe wie Tetracyclin.
Oxytetracyclin, Chlortetracyclin oder einer andern strukturell verwandten Verbindung, ge- gebenenfalls in Kombination mit einem ge- eigneten Träger, enthalten ist.
Es wurde gefunden, dass ein derartiges Antibiotikagemisch als Zusatz zu Tierfutter wertvolle Eigenschaften, insbesondere eine deutliche wachstumfördernde Wirkung z. B. bei Geflügel, besitzt.
Oleandomycin ist der Gattungsname für das Antibiotikum PA-105, das in der USAPatentschrift Nr. 2, 757. 123 beschrieben ist. Es ist gegen eine Vielzahl von Mikroorganismen sehr wirksam und wird durch Züchtung eines Stammes von Streptomyces antibioticus (der bei der amerikanischen Kulturensammlung unter der Nr. 11891 hinterlegt ist) unter aeroben Bedingungen in einem Nährmedium erhalten, aus dem es durch verschiedene Verfahren, z. B. Lösungsmittelextraktion, gewonnen werden kann.
Tetracyclin, Oxytetracyclin und Chlortetracyclin sind bekannte Antibiotika, die in zahlreichen Artikeln der chemischen und medizinischen Literatur beschrieben und gekennzeichnet wurden. Oxytetracyclin kann aus den Stoffwechselprodukten von Streptomyces rimosus gewonnen werden, wie in der USAPatentschrift Nr. 2, 516. 080 beschrieben ist.
Chlortetracyclin lässt sich aus den Stoffwechselprodukten von Streptomyces aureofaciens gewinnen, wie in der USA-Patentschrift Nr. 2, 482. 055 beschrieben ist, und Tetracyclin kann leicht durch die in der USA-Patentschrift Nr. 2, 699. 054 beschriebene katalytische Enthalogenierung von Chlortetracyclin oder direkt durch Gärungsverfahren mit ausgewählten Streptomyces-Arten hergestellt werden.
Der Ausdruck "Oleandomycin-Antibioti- kum" bezieht sich auf die verschiedenen auch therapeutisch wirksamen Formen dieser Anti- biotika, wie die freie Base, das Hydrochlorid, das Phosphat und die Salze anderer geeigneter
Säuren, ferner auf Antibiotika, die struktur- verwandte Formen des Oleandomycins dar- stellen, wie das Antibiotikum Chloroleando- mycin, das durch Einleiten von wasserfreiem
Chlorwasserstoff in eine Lösung von Oleando- mycin in einem organischen Lösungsmittel hergestellt und durch übliche Verfahren in das Hydrochlorid, das Phosphat oder Salze anderer geeigneter Säuren umgewandelt wer- den kann.
Die Bezeichnung Tetracyclin-Antibioti- kum" umfasst "Tetracyclin-Antibiotika", "Oxy- tetracyclin-Antibiotika","Chlortetracyclin- Antibiotika" und andere strukturverwandte Verbindungen. Zu den Tetracyclin-Anti- biotika", "Oxytetracyc1in - Antibiotika" und Chlortetracyclin-Antibiotika"gehören auch die verschiedenen therapeutischen wirksamen Formen dieser Antibiotika, wie das Hydrochlorid und andere Säuresalze und die Metallsalze des Oxytetracyclins, z. B. das Natriumund das Kaliumsalz sowie ähnliche Salze.
Die Zusammensetzungen der Erfindung können ein Oleandomycin-Antibiotikum in verschiedenen Mengenverhältnissen mit mindestens einem der andern Antibiotika enthalten. Die Mengen können zwischen 90 und 10 Gew.-o/o Oleandomycin (bezogen auf die Aktivität) schwanken ; vorzugsweise verwendet man jedoch einen kleineren Anteil Ole- andomycin zusammen mit einem grösseren Anteil des andern Antibiotikums. Am besten eignet sich der Bereich zwischen 80 und 10 Gew.-o/o Oleandomycin auf Aktivitätsbasis. Eine besonders vorteilhafte Stoffzusammensetzung enthält zwei Gewichtsteile eines Oxytetracyclin-Antibiotikums und einen Gewichtsteil eines Oleandomycin-Antibiotikums Selbstverständlich können die Mengen je nach den in besonderen Fällen auftretenden Bedürfnissen geändert werden.
Die Antibiotika können in reiner Form, in verdünnter Form oder in Form von rohen Konzentraten Verwendung finden, solange nur jedes Antibiotikum in ausreichenden Mengen verwendet wird, dass biologisch wirksame Materialien
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mit den angegebenen Mengenverhältnissen erhalten werden.
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Eignung und der chemischen Beschaffenheit des jeweiligen Trägers abhängen.
Beispiel l : Eine grössere Zahl weiblicher und männlicher Küken der Rasse Nicholas White Cross wurde in zwei gleich grosse Gruppen geteilt. Jede Gruppe erhielt eine Grundration, deren Zusammensetzung den üblichen Futtermitteln für die Aufzucht von Geflügel entsprach und welche alle wichtigen Nährstoffe in sorgfältiger Auswahl enthielt. Zu der Grundration der einen Gruppe wurde ein Gemisch von 67 Gew.-"/o Oxytetracyclinhydrochlorid und 33 o/o Oleandomycinphosphat in einer Menge von 4 g pro Tonne Futtermittel zugesetzt. Nach einer Fütterungsperiode von zwei Wochen wurden die Küken gewogen und das Gewicht der Küken aus der Gruppe, die einen Antibiotikazusatz erhalten hatten, mit dem Gewicht derjenigen Küken, die die normale Grundration erhalten hatten, verglichen.
Es zeigte sich, dass das Gewicht der Küken, deren Futter die erfindungsgemässe Antibiotikamischung enthielt, durchschnittlich um 8 o/o grösser war als das Gewicht derjenigen, die keinen Zusatz erhalten hatten.
Beispiel 2 : Zwei Gruppen von Küken der gleichen Rasse wie in Beispiel 1 wurden mit einer ähnlichen Grundration gefüttert, nur dass der Grundration der einen Gruppe eine Mischung von 80 Gew.-"/o Oxytetra- cyclinhydrochlorid und 20 Gew.-o/o Oleandomycinphosphat zugesetzt war. Gewichtsver- gleiche nach einer vierwöchigen Fütterungsperiode ergaben, dass das durchschnittliche Gewicht der Küken, welche einen Antibiotikazusatz zum Futter erhalten hatten, um ungefähr 5 o/o höher war als das durchschnittliche Gewicht derjenigen, die diesen Zusatz nicht erhalten hatten.
PATENTANSPRÜCHE :-
1. Zusatzmittel zu Tierfutter, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Tetracyclinantibiotikum (z. B. Tetracyclin, Oxytetracyclin oder Chlortetracyclin bzw. deren Derivate) und ein Oleandomycin-Antibiotikum, gegebenenfalls in Kombination mit einem geeigneten Träger, enthält.