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Fördereinrichtung für Stallmist Zum Abtransport des im Stall täglich anfallenden Mistes sind eine Reihe maschineller Hilfseinrichtungen in Anwendung gebracht worden, um diese schwere und schmutzige Arbeit zu erleichtern. Es wurden hiefür Förderbänder oder Schubstangen-Systeme verwendet, die den Mist von der Kotplatte auf den Stapelplatz transportierten. Alle diese Einrichtungen haben jedoch den grossen Nachteil, dass sie im Winter in ihren ausserhalb des Stalles liegenden Abschnitten einfrieren und damit die ganze Anlage ausser Betrieb setzen.
Ausserdem sind bereits Entmistungsanlagen bekannt, bei welchen der Stallmist mit Wasser aufgeschlämmt und durch Rohrleitungen zu einer Sammelgrube gepumpt wird, aus welcher die Jauche und das Wasser wieder abgepumpt werden muss. Abgesehen vom grossen Wasserbedarf ist eine Aufschlämmung namentlich von strohigem Mist nicht möglich und führt zu Verstopfungen. Schliesslich ist noch eine Entmistungsanlage bekannt, bei welcher der Mist unterhalb des Stallbodens durch eine Sohübschnecke in einer offenen Kotrinne zum Stapelplatz geschoben wird, wodurch jedoch mangels einer allseitigen Führung des Mistes und einer geeigneten Druckvorrichtung gleichfalls Verstopfungen nicht verhindert werden können, wodurch die ausserdem sehr teure und komplizierte Anlage unwirksam wird.
, Dem gegenüber besteht die erfindungsgmässe Fördereinrichtung aus einer Druckrohrleitung, die einerseits im Stallboden in einer zweckmässigerweise trichterförmigen Einfüllöffnung und anderseits am Stapelplatz ausmündet, in welcher im Bereich der Einfüllöffnung Druokorgane vorgesehen sind, die den Mist in der Druckrohrleitung verdichten und strangmrmig zum Stapelplatz fördern. Weitere Kennzeichen der Erfindung liegen in besonderen Ausbildungen der Fördervorrichtung zum Zweck der frostsicheren und gleichmässigen Verteilung des Miststranges auf den Stapelplatz.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u.
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Fig. 3 zusammen mit Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform des Erfin- dungsgegenstandes darstellt.
Gemäss Fig. 1 und 4 ist am Ende einer Rohr- leitung 11 eine Druckschnecke drehbar-gelagert, oberhalb welcher ein Fülltrichter 2 zur Einschüt- tung des anfallenden Mistes und zur Ableitung der anfallenden Jauche vorgesehen ist. Mit der
Schnecke 1 kämmt ein nichtangetriebenes Schnek- kenrad 3 lose, dessen Zähne 4 in an sich bekann- ter Art mit der Schnecke zusammenwirken. Die
Schnecke 1 wird von einem Motor aus angetrieben. Der am Stalliboden anfallende Mist wird entweder händisch oder durch eine Entmistungs- einrichtung, die den anfallenden Stallmist von der Kotplatte zum Einfülltrichter 2 automatisch transportiert, in den Fülltrichter 2 eingeschüttet und die Transportschnecke 1 in Umlauf gesetzt.
Dadurch wird'der Mist in der Rohrleitung 11, die mit der Rohrleitung 12 (Fig. 4) verbunden ist, verdichtet und als Miststrang zum Stapelplatz weitertransportiert. Die Rohrleitung 12, die zweckmässigerweise unterirdisch frostsicher verlegt ist, mündet unterhalb des Stapelplatzes 13, wodurch über die ganze Transportlänge hinweg ein Einfrieren des Rohrinhaltes ausgeschlossen Ist.
Um nun bei voll gefüllter Schnecke 1 eine Walzenbildung, des Mistes um, die. Schnedke herum und damit ein an Ort umlaufendes Leerdrehen des Mistes mit der Schnecke 1 zu verhindern, ist das Schneckenrad 3 vorgesehen, von welchem jeweils ein oder mehrere Zähne 4 in die Schnecke eingreifen und ein Mitdrehen des die Schnecke 1 einhüllenden Mistes an Ort verhindern.
Das Schneckenrad 3 sichert daher auch bei vollgestopfter Schnecke und geringem Nachfülldruck im Schütttrichter 2 in allen Fällen einen Weitertransport des in die Rohrleitung 11 eingedrückten Miststranges. Um die Gleitfähigkeit des in der Rohrleitung 11 bzw. 12 inliegenden Miststranges zu erhöhen, wird auch die im Stall anfallende Jauche durch den Fülltrichter 2 in das Rohrleitungssystem 11, 12 eingeleitet, wodurch bei Umdrehung der Schnecke 1 eine Vermengung und Zusammenpressung des Viehkotes, des Streustrohes mit der im Rohr stehenden Jauche bewirkt wird und damit die Gleittfähigkeit des Miststranges im Rohr dauernd erhalten bleibt.
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Ein Anlegen und Austrocknen des Miststranges an den Rohrwandflächen ist ausgeschlossen, weil der Luftzutritt zur Rohrleitung einerseits durch die Schnecke 1 am Anfang derselben und durch den am Stapelplatz die andere Rohrmündung überdeckenden gestapelten Mist unterbunden ist, wodurch der im Rohr inliegende Miststrang seine Gleitfähigkeit an den glatten Rohrwänden (die zweckmässigerweise aus Beton bestehen und mit einer an sich bekannten bituminösen Gleitschicht bestrichen sind) dauernd beibehält. Der am Sta- pelplatz aus der Rohrleitung 12 im Sinne des
Pfeiles b nach entsprechendem Vorschub durch die Transportschnecke 1 austretende Miststrang wird von unten dem Stapelplatz zugeführt und sich dort kraterförmig ausbreiten, ohne dass eine händische Verteilung hiezu erforderlich wird.
Bei grösseren Stapelplätzen kann das Ende. der Rohr- leitung 12 auch in mehrere, einzeln verschliess- bare Zweigrohre-ausmünden, die je nach dem
Stapelfortschritt geöffnet und geschlossen wer- den und so eine systematische Verteilung des aus der Rohrleitung austretenden Miststranges auf dem Stapelplatz bewirken (in Fig. 4 nicht ge- zeichnet).
Um die wertvolle Jauche wieder zu gewinnen, kann der Boden des Stapelplatzes 13 in an sich bekannter Art an einer oder mehreren Stellen mit einem Gitter versehen werden, von welchem aus in einem Sammelrohr die durch den Stapel- druck am Stapelplatz wieder ausgepresste Jauche einer geschlossenen Jauchezisterne zugeführt wird, um dadurch den Verlust wertvollen Stickstotff- materials zu vermeiden (in Fig. 4 nicht gezeich- net).
Die Funktion der Einrichtung ergibt sich aus der Darstellung : In den Fülltrichter 2 im Stall- 'hoden wird einerseits die Stalljauche eingeleitet und anderseits in zeitlichen Abständen der an- fallende Mist der Stallkotpla. tte-eingeschüttet, die Schnecke 1 durch einen Motor im Sinne des Pfeiles a angetrieben, wodurch das Schneckenrad 3 leer mitgedreht wird und seine Zähne 4 daher zur Verhinderung einer Mitrotation des Kotstranges störend eingreifen. Der Kotstrang wird solcherart in der Rohrleitung 11 im Sinne des Pfeiles b verdichtet und strangförmig weiter transportiert, bis er an der Unterfläche des Stapelplatzes frei austritt und sich dort ikegel- artig stapelt, wodurch ebensowohl ein Luftzutritt zur Rohrleitung als auch ein Einfrieren des Rohrleitungsinhaltes ausgeschlossen ist.
Gemäss Fig. 3 wird an Stelle der als Schnecke und Schneckenrad ausgebildeten Druckvorrich- tung der Fig. 1 ein Press'kolben 6 verwendet, dessen Kolbenstange 5. durch einen Motor angetrieben wird. Der durch. den Fülltrichter 7 eingeschüttete Mist wind beim Presshulb c des Kolbens 6 in der Rohrleitung 8 über ein Rückschlag- ventil 9 sodann in die Rohrleitung 10 im Sinne des Pfeiles F gedrückt, von wo er bei weiterem Nachschub in die damit in Verbindung stehende Rohrleitung 12 und. damit zum Stapelplatz 13 gelangt. Beim Rückgang des Kolbens im Sinne des Pfeiles g wird das Rückschlagventil 9 im Sinne'des Pfeiles N geschlossen und verhindert damit ein Rücksaugen des ausgepressten Miststranges.
Die übrige Funktionsweise ist die gleiche, wie die oben bei Fig. l beschriebene.
Gegenüber den bekannten Fördereinrichtungen
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zug billigerer Anschaffungskosten der Fördereinrichtung zum Stapelplatz, da er lediglich eine einfache Rohrleitung mit einer einfachen Druckvorrichtung benötigt. Er unterliegt ferner keinen mechanischen Störungen und ist durch seine frostsichere Anlage und seinen luftdichten Abschluss
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bei strengster WinterkälteMistes auch nicht eingeengt, so dass der Stapelplatz von allen Seiten für das'Wegführen des Mistes erreichbar bleibt und den Abtransport bzrw. das Beladen der Transportfahrzeuge nicht behindert. Die vulkanartige Ausbereitung des Mistes von unten enthebt auch von der Not- wendigkeit, iden gestapelten Mist händisch am Stapelplatz zu verteilen.
Für allfällige Verstopfungen der Rohrleitungen können an geeigneten Stellen derselben Putzlöcher kanalartig vertieft angebracht werden. Namentlich die Ausführung gemäss Fig. l mit Druckschnecke und Schneckenrad gibt auch die Möglichkeit, alle Bestandteile . des anfallenden Stallmistes zu einem gleitfähigen Strang zu vermischen, wodurch auch die Mistverrottung am Stapelplatz leichter und gründlicher vor sich geht. Jaucheverluste und Verdunstungsverluste am Transportweg und damit auch Geruchsbehelligungen der Umgebung werden weitestgehend ausgeschlossen. Der Luftabschluss der Rohrleitung an ihren beiden Enden verhindert ihren Wandbelag und damit ihre Verkrustung, so dass die Anlage dauernd betriebsfähig bleibt.
Schnecke und Schneckenrad können etwa aus Gusseisen hergestellt werden, welches erfahrungsgemäss einer Korrosion auch gegenüber Ammoniak langjährig standhält. Allenfalls können diese Teile auch aus Bronze hergestellt werden.
Je nach dem Niveau von Stapelplatz und Fülltrichter 2 bzw. 7 können im Fülltrichter 2 bzw. 7 auch Anschlussleitungen zur Jauchezisterne, durchgeführt sein, welche ein überfliessen der allenfalls die Rohrleitung 11, 12 erfüllenden Jauche durch den Fülltrichter 2 in, den Stallboden verhindern (in der Zeichnung nicht dargestellt).
Zur Beschüttung der beschriebenen Fördereinrichtung können auch alle tbekannten Misttransportsysteme der Innenstalleinrichtung herangezogen werden, sofern ihre Transportendpunkte oberhalb des Fülltrichters 2 bzw. des Fülltrichters 7 münden.
Die Fördereinrichtung kann ebensowohl zum Transport für Stallmist als auch ähnliche Ma-
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rerialien, wie z. B. Futtermaische oder andern breiigen Massen verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Fördereinrichtung für Stallmist mit einer unterhalb des Stallbodens zu einem ausserhalb des Stalles befindlichen Stapelplatz verlaufenden Rohrleitung, durch die der über eine Einfüll- öffnung zugeführte Stallmist dem Stapelplatz zugeleitet wird, gekennzeichnet durch eine Druckrohrleitung (10 bzw. 11, 12), die einerseits im Stalliboden in einer zweckmässigerweise trichterförmigen Einfüllöffnung (2 bzw. 7) und anderseits im Stapelplatz (13) ausmündet und in wel-
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Druckrohrleitung verdichten und strangförmig zum Stapelplatz (13) fördern.