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Elektromagnetischer Abstimmungsapparat.
Die vorliegende Erfindung hat eine Einrichtung zum Gegenstande, welche sich eine wesentliche Vereinfachung aller Abstimmungen grösserer Versammlungen, bei höchster Verlässlichkeit und Kontrollierbarkeit, zum Ziele macht. Um das numerische Stimmen verhältnis festzustellen, kann jeder Abstimmende von seinem Platze aus vermittels einer elektromagnetischen Einrichtung eine Zählkugel oder einen anderen einem gleichen Zwecke dienlichen Körper aus einem gemeinsamen Magazin fallen lassen, welche Körper nach einem Zählautomaten gelangen, der die Anzahl der ihn passierenden Körper anzeigt. Die elektromagnetische Einrichtung wird durch Schliessen eines am Pulte des Abstimmers befindlichen Stromschlüssels betätigt.
Erfolgen doppelte Abstimmungen, z. B. Pro und Kontra, so gelangen zwei völlig gleiche Einrichtungen zur Anwendung, die insofern voneinander abhängig sind. als bei einer erfolgten Stimmenabgabe für Pro oder Kontra der Apparat ein zweites Abstimmen im einen oder anderen Sinne innerhalb ein und derselben Abstimmung unmöglich macht.
Bevor nämlich die freigegebene Kugel in die Sammelrinne des Zählautomaten gelangt, bewegt sie durch ihr Herabfallen einen Schalter, der dadurch den einzelnen Apparat oder das einzelne für den betreffenden Abstimmenden vorgesehene Apparatpaar von der Stromquelle abschaltet. Hiebei sind dann auf jedem Pulte der Abstimmenden zwei Schalter, zwecks Abgabe der Stimme, je einer für Pro und Kontra oder ein Wendeschalter, der zwei Schaltungen zulässt, angeordnet. Auf diese Weise ist innerhalb einer und derselben Abstimmung der zweimalige Gebrauch ein und desselben Tasters oder auch beider ausgeschlossen. Die beiden Zählautomaten zeigen dann das richtige Stimmvorhältnis.
Um aber auch dem Abstimmenden die Möglichkeit einer Kontrolle über das richtige Funktionieren des Apparates zu bieten, als auch um den übrigen Abstimmenden den Entschluss jedes einzelnen Teilnehmers bekanntzugeben, wird in den Stromweg eine Einrichtung eingeschaltet, der in einiger Hinsicht die Tableaux oder Indikateure unserer heutigen Haus. und Hôteltelegraphell vorbildlich sein können.
Ein solches entsprechend gross gehaltenes Tableau zeigt der Versammlung einer der voraussichtlichen Anzahl der Abstimmenden gleiche Menge leerer, d. i. dunkler Öffnungen.
Durch das erfolgte Abstimmen erscheint an der korrespondierenden Stelle des Apparates eine Tafel, welche sei es den Namen des Abstimmenden, eine identische Nummer oder ein Zeichen weist, oder auch bloss durch ihr Erscheinen am bestimmten Platze den Entschluss des Abstimmenden kundgtbt. Bedingen es die räumlichen Verhältnisse oder die Anzahl der Abstimmenden, so können sich diese Tableaux zu zwei oder auch mehreren Apparatschränken erweitern, von denen die einen für Pro, die anderen für Kontra gelten.
Nach erfolgter Abstimmung werden sämtliche Tafeln oder Scheiben gemeinsam in ihre Ruhelage zurückgeführt, womit auch der Apparat zu einer weiteren Abstimmung bereit ist. Wird geheime Abstimmung gewünscht, so werden die Tafeln oder Scheiben in der einen oder anderen Lage festgelegt. Es werden dann durch die Betätigung der Taster nur die Kugeln ausgelöst und nur das numerische Stimmenverhältnis festgestellt. Um eine Ab- stimmung freizugeben oder zu beendigten, kann am Präsidententisch ein Schalter vorgesehen sein. durch welchen die Stromquelle aus- oder eingeschaltet wird.
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Die Zeichnung gibt je einen Abstimmapparat für Pro und Kontra, die zugehörigen beiden Taster, Stromquelle und'Leitungen schematisch wieder. Hiebei sind 16 und 161 die Vorderwände der beiden Apparatschränke für Pro und Kontra, 15 und 15'die in der Ruhelage befindlichen Signalscheibe, 2 und 24 die Elektromagnete, welche durch die Stromquelle 9 nach Schliessung der Tasten 26 und 27 erregt werden. 19 ist das Kugelmagazin und 22 die Kugelsammelrinne, welche zum Zählautomaten fahrt.
Im einzelnen ist die Wirkungsweise des Apparates folgende : Benützt der Abstimmende den Taster für Pro 26, so geht der betätigende Strom von der Stromquelle 9 über Leitung 10, 1, Elektromagnet 2, Leitung 3, 4, Kontakt 5, Leitung 6, Kontakt 7, Leitung 8 zur Stromquelle 9 zurück. Der Elektromagnet 2 wird hiebei erregt, zieht den Anker 11 an. Hiedurch wird die Signalscheibe 15 frei und durch ihre Spiralfeder in die strichlierte Stellung gebracht. Am Klappenschrank, oder wie man ihn nennen mag, erscheint somit an der dem betreffenden Abstimmer zugedachten Stelle die seine Wahl für Pro kundgebende Scheibe. Der Anker 11 ist jedoch ein Teil des Hebelwerkes 11, 12, 13.
Durch seine Bewegung wurde auch der Schlitzverschluss-M betätigt, welcher im Momente des Anziehens eine Kugel aus der Kugelrinne 19 hinabfallen lässt. Dieselbe war früher durch 18 und den festen Klotz 20 gehalten. Im Fallen schlägt die Kugel auf den leicht beweglichen Hebel 21, nimmt denselben mit, löst hiedurch den Kontakt bei 7 und fällt dann in die
Rinne 22, welche die Kugeln nach dem automatischen Zählwerk leitet. Durch die Unterbrechung bei 7 ist aber die Stromquelle 9 abgeschaltet. Es kann somit nicht mehr ein zweitesmal abgestimmt werden-weder Pro noch Kontra-bevor nicht durch Betätigung an den Spannvorrichtungen 17 und 25 sowohl die Scheibe als auch der Hebel 21 in ihre
Ruhestellung gelangen.
Völlig konform ist der Vorgang bei einer Abstimmung für Kontra. Die aus 18' fallende Kugel verschiebt den Hebel 21'aus der Kontaktstellung und unterbricht somit den Kontakt bei 5.
Ist eine geheime Abstimmung vorzunehmen, so ist nur die Spann vorrichtung 17 und 17' in der Tiefstellung festzuhalten. Dieselbe schnellt sonst normal sofort, nachdem sie durch
Erreichung dieser Lage alle Signalscheiben in die Ruhelage brachte, zurück, um die Be- tätigung des Apparates freizugeben.
Die Spannvorrichtung selbst kann von Hand aus oder auch elektromagnetisch aus- gelöst werden. Die Regelung des Apparates ist vom Pulte des Vorsitzenden oder eines speziellen Funktionärs aus gedacht und hätte folgende Griffe zu umfassen : 1. Einschalten der Stromquelle z. B. durch einen Hebelschalter in Leitung 10. 2. Festlegen von 17, 17/ in der Tiefstellung für geheime Abstimmung. 3. Betätigung von 17, 17'zur Wieder- herstellung des status quo nach vorgenommener Abstimmung.
EMI2.1
PATENT-ANSPRÜCHE :
1.
Ein elektrischer Abstimmungsapparat, bei welchem durch Betätigung eines beim Sitze des Abstimmenden befindlichen Schalters auf einem Tableau die Stimmenabgabe ersichtlich wird, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig durch die Betätigung des Schalters (26 oder 27) eine Zählkugel oder dgl. freigegeben wird.