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Düngerstreuer, insbesondere Reihendüngerstreuer
Verschiedene Kulturpflanzen, so auch in Reihen gesäte Zuckerrüben, erhalten nach dem Aufgang der Saat zusätzlich eine Kunstdüngergabe, vor allem stickstoffhaltige Dünger zu der bereits vor der Aussaat gegebenen Grunddüngung. Dies wurde bisher mit besonderen, von Hand aus bzw. durch Zugtiere oder durch Schlepper gezogene Reihendüngerstreuer ausgeführt. Erst in letzterer Zeit wurden Reihendüngerstreuer am Schlepper frontseitig angeordnet und der Düngerstreuer gleichzeitig mit der am Heck des Schleppers angebauten Hackmaschine in Betrieb genommen, so dass der Kopfdunger gleichzeitig mit der Hacke in einem Arbeitsgang in den Boden gebracht wurde.
Dies brachte Arbeitsersparnis ein ; jedoch wird beim Hacken in der Regel durch Schutzscheiben ein Streifen, auf dem die Pflanzen stehen, gegen die Hackmesser abgedeckt und unbearbeitet gelassen ; auf diesen Streifen wird der Kunstdünger gestreut. Da das Erdreich im Bereich dieses Streifens in der Regel hart, ja sogar häufig verkrustet ist, löst sich der Kunstdünger nur schwer, insbesondere dann, wenn nach dem Düngerstreuen längere Zeit der Regen ausbleibt.
Gemäss der Erfindung wird nun zur Vermeidung dieses Nachteils vorgeschlagen, eine übliche Ausdünnmaschine mit einer Streuvorrichtung für Kunstdünger zu kombinieren, welche den Dünger im Bereich der Ausdünnwerkzeuge dem Boden zuführt. Vorzugsweise besteht die Düngerstreueinrichtung aus einzelnen Streuapparaten, deren Anzahl der Anzahl der Ausdünnvorrichtung entspricht. Hiedurch ergeben sich zunächst folgende Vorteile :
Die Ausdünnwerkzeuge lockern den Boden auch in dem Bereich, in dem die Pflanzen stehen, so dass eine vorhandene Kruste gebrochen wird. Zwar wird durch die Erdbewegung der Werkzeuge der Kunstdünger mit den abgeschnittenen Pflanzen etwas von der Reihe seitlich verschoben, er wird dabei aber mit der bewegten, unten stets feuchten Erde vermengt.
Hiedurch wird eine rasche Lösung des Düngers ermöglicht, so dass er sofort den stehengebliebenen Pflanzen als Nährstoff zugeführt wird. Auf den von den Ausdünnwerkzeugen nicht berührten Abschnitten bleibt der Kunstdünger zunächst liegen und löst sich später, z. B. nach einem Regen. Dies ist ein weiterer Vorteil der Erfindung, weil das Angebot an Kunstdünger demnach in zwei Raten erfolgt und somit allgemein eine bessere Wirkung erzielt werden kann.
Verschiedene Kulturen, so auch Zuckerrüben, erhalten zu dem im Herbst eingepflügten Kunstdünger vor dem Anbau noch eine Kunstdüngergabe, vor allem stickstoffhaltige Dünger. Die erfindungsgemässe Kombination ermöglicht nun das gleichzeitige Streuen des Düngers mit dem Säen, wenn hiezu statt der Ausdünnwerkzeuge Sävorrichtungen vorgesehen werden. Gegenüber dem bisher vorwiegend üblichen Bestreuen des Bodens auf der ganzen Fläche (Breitstreuen) bringt das Streuen des Düngers direkt auf die Saat- : eihe gleichzeitig mit dem Anbau verschiedene Vorteile : Der Kunstdünger wird in einem zirka 15 cm oreiten Streifen auf die Saatreihe gestreut. Ein Teil wird durch die dem Säschar vor-und nachlaufende Druckrolle in den Boden gepresst, dadurch rasch gelöst und kommt beim Ankeimen des Samens zur Wirkung.
Der restliche Teil wird durch den dem Säschar und der zweiten Druckrolle nachfolgenden Zustrei- : her mit loser Erde vermischt und gelangt in leicht angehäufelter Form auf die Pflanzenreihe und kommt ipäter zur Lösung. Ein"Stickstoffschock"auf die noch jungen Pflanzen wird hiedurch vermieden. Die all- ähnlich erfolgende Zufuhr von Kunstdünger wirkt sich auf das Wachstum günstig aus.
Auch bringt die Reihendüngung eine wesentliche Einsparung an Kunstdünger gegenüber dem breitwür- figen Streuen bei gleicher oder sogar verbesserter Wirkung auf die Pflanze. Das zwischen den Reihen aufkeimende Unkraut erhält nämlich keinen Kunstdünger und wird im Wachstum nicht gefördert.
In der Zeichnung ist als Beispiel schematisch eine erfindungsgemässe Düngerstreumaschine veranchaulicht, u. zw. zeigt Fig. l die Maschine von hinten, Fig. 2 von der Seite und Fig. 3 von oben.
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Die Maschine ruht auf Gitterrädern l, von welchen der Antrieb der Ausdünnwerkzeuge hergeleitet wird. Hiefür ist in üblicher Weise eine Antriebswelle 2 vorgesehen, mit der die Räder 1 drehfest verbunden sind. Unter Einhaltung eines bestimmten Abstandes a, der dem Abstand der einzelnen Pflanzenreihen entspricht, sind mehrere Ausdünnvorrichtungen, meist sechs, angeordnet, die aus einem Winkelgetriebe 3, einer Antriebswelle 4 und Ausdünnwerkzeugen 6 bestehen. Wie dies ebenfalls bekannt ist, sind in der Nähe der Werkzeuge 6 in der Höhe stufenlos verstellbare Druckrollen 7 vorgesehen, die den Tiefgang der Werkzeuge 6 steuern. Auf einem festen Tragrahmen 8 sind oberhalb der Ausdünnwerkzeuge Düngerstreuvorrichtungen angeordnet. Diese bestehen aus einem Behälter 9, einer Streuwelle 10 und Streublechen 11.
Ein Kettenradantrieb 12 ermöglicht den Antrieb der Streuwellen, die untereinander durch Kupplungen 13 drehfest verbunden sind. Die Streubleche sind schwenkbar angeordnet. Durch Anordnung von verbreiterten Streublechen kann der für Reihen- und Kopfdüngung verwendete Düngerstreuer auch zum Breitstreuen für die Grunddüngung verwendet werden.
Gegebenenfalls kann eine über die gesamte Breite der Ausdünnmaschine reichende Düngeeinrichtung verwendet werden, die Auslässe für den Dünger im Bereich jeder Ausdünnvorrichtung aufweist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Düngerstreuer, insbesondere Reihendüngerstreuer, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Ausdünnmaschine eine Düngerstreueinrichtung montiert ist, die den Dünger im Bereich der Dünnwerkzeuge oder der statt dieser montierten Sävorrichtungen dem Boden zuführt.