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Verfahren zum gleichzeitigen Einbringen von Saatgut und Dünger in
den Boden Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gleichzeitigen Einbringen von
Saatgut und Dünger in den Boden, bei dem das Saatgut getrennt vom Dünger dem von
einer Bodenbearbeitungseinrichtung gelockerten Boden zugeführt wird und der Dünger
ein tiefere Lage im Boden als das Saatgut erhält, wobei eine Bodenverdichtungseinrichtung
zum Andrücken des gelockerten Bodens eingesetzt ist.
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Ein derartiges Verfahren wird durch die NL-OS 71 11 043 im Zusammenhang
mit der hierin offenbarten Bodenbearbeitungsmaschine beschrieben. Bei diesem Verfahren
wird der Dünger in Breitverteilung in das von einer Fräse nach hinten ab geworfene
Erdreich eingebracht, so daß er mit Erde vermischt in die oberen Bodenschichten
gelangt. Diese lockere Bodenschicht wird anschließend mit Hilfe der Bodenverdichtungseinrichtung
in Form von zwei hintereinander angeordneten und aus Scheiben bestehenden Bodendruckrollen
angedrückt. Anschließend wird ebenfalls in Breitverteilung das Saatgut auf diese
angedrückte obere Bodenschicht aufgesät und danach durch eine bis auf die Bodenoberfläche
reichende Plane aus slastischem Werkstoff leicht mit Erde bedeckt.
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Bei Anwendung dieses Verfahrens wird zumindest bei den tiefer
in
der oberen Bodenschicht befindlichen Düngerteilchen ein ausreichender Bodenschluß
erreicht, so daß auch bei trockener Witterung die infolge der Kapillarwirkung des
verdichteten Bodens von unten aufsteigende Bodenfeuchtigkeit für eine für die Pflanzenbildung
vorteilhafte schnelle Auflösung dieser Düngerteilchen sorgt. Andererseits ist nachteilig,
daß ein großer Prozentsatz der Düngerteilchen dicht unter der Bodenoberfläche liegenbleibt,
wo sich die Kapillarität des verdichteten Bodens bei Trockenheit erst wesentlich
später auswirken kann. Ferner ist von besonderem Nachteil, daß sich das Saatgut
nach der Aussaat ausschließlich auf der angedrückten Bodenoberfläche befindet, wo
sich die Kapillarität des Bode überhaupt nicht auswirken kann1 so daß sich bei trockenen
Witterungsverhältnissen ein späteres und unregelmäßiges Aufgehen der Saat ergibt.
Infolge seines lockeren Aufliegens auf der verdichteten Bodenoberfläche wird ferner
das Saatgut bei dem Zustreichvorgang mit Hilfe der Plane erneut bewegt und wie mit
einem Besen zu Ansammlungen zusammengefegt, während an anderen Stellen auf der Bodenoberfläche
kaum Saatgut liegenbleibt. Schließlich besteht die Gefahr, daß das Saatgut durch
Windeinflüsse verweht werden kann.
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Aus der DT-OS 22 59 545 ist ein weiteres Verfahren zum gleichzeitigen
Einbringen von Saatgut und Dünger in den Boden bekannt.
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Bei diesem Verfahren wird der Dünger vor der als Kreiselegge ausgebildeten
Bodenbearbeitungseinrichtung dem Boden zugeführt, während das Saatgut hinter der
Kreiselegge und vor der Bodenverdichtungseinrichtung auf den Boden gelangt. Auch
bei diesem Verfahren wird die Durchmischung von Dünger und Erdreich erreicht, wobei
sich nach der Bearbeitung des Bodens durch die freiselegge die Düngerteilchen in
unregelmäßiger Verteilung innerhalb der
bearbeiteten Bodenschicht,
d.h. auch an der Bodenoberfläche befinden. Die Aufgabe des Saatgut es vor der ßodenverdichtungseinrichtung
führt zu dem Vorteil, daß die Samenkörner nach der Aussaat in den Boden eingedrückt
werden und daher einen ausreichenden Bodenschluß erhalten, so daß sich die Kapillarität
des verdicht-ten Bodens auswirken kann und ein frühes Keimen und Aufgehen der Saat
auch bei trockener Witterung erreicht wird. Außerdem liegen die Samenkörner so fest
im Boden, daß sie weder bei einem evtl. anschließenden Zustreichvorgang oder durch
Windeinwirkung zu größeren Ansammlungen zusammengebracht werden können. Nachteilig
ist bei diesem Verfahren jedoch, daß sich einige Düngerpartikel direkt neben Samenkörnern
befinden, wodurcii sich bei hohem Stickstoffgehalt des Düngers Keim- und Auflaufschäden
des Saatgutes ergeben. Außerdem befinden sich die Düngerpartikel nicht nur unter
sondern auch im Bereich neben und über den Samenkörnern im Boden. Das nachteilige
Ergebnis hiervon ist, daß sich die Wurzeln der Samenkörner zunächst flach unter
der Bodenoberfläche entwickeln und erst zu einem späteren Zeitpunkt in die tieferen
Bodenschichten vordringen. ZusAmmenfassend kann also festgestellt werden, daß auch
bei Anwendung dieses Verfahrens ein verspäteter und unregelmäßiger Aufgang der Saat
nicht vermieden wird.
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Schließlich ist durch die DT-OS 20 16 231 im Zusammenhang mit der
hierin beschriebenen Maschine ein Verfahren bekannt, bei dem die Bodenlockerung
durch zwei Krümelwalzen und die Einbringung des Saatgutes und/oder des Düngers in
den Boden mit Hilfe von Packerringen erfolgt, wobei diese Güter den von den Packerringen
in den Boden eingedrückten Furchen zugeführt werden.
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Weitere in der gleichen Furche abrollende Packerringe dienen
zum
Eindrücken der Güter in den bereits stark verdichteten Boden, wonach eine dritte
Krümelwalze für das Einebnen des Bodens und damit Ausfüllen der Furchen mit lockerer
Erde vorgesehen ist.
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Dieses Verfahren weist zunächst den Nachteil auf, daß Dünger und Saatgut
in eine Furche gestreut werden, wodurch vor allem bei stark stickstoffhaltigen Düngersorten
Xeimschäden am Saatgut unausbleiblich sind. Ferner besteht die Gefahr, daß die Gutkörner
durch die anschließenden zweiten Packerringe vor allem auf schweren Boden zerdrückt
oder zumindest beschädigt werden, was sich zwar für den Dünger günstig auswirkt,
für das Saatgut jedoch den doppelten Nachteil mit sich bringt, daß die Samenkörner
nicht nur beschädigt werden sondern auch darüberhinaus an ihren Verletzungsstellen
besonders intensiv mit den zerdrückten Düngerpartikeln in Berührung kommen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene
Verfahren und seine Anwendung so zu verbessern, daß ein rasches und gleichmäßiges
Aufgehen der Saat urdein schnelles Wirksamwerden des Düngers auch bei trockener
Witterung erreicht werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Saatgut
in an sich bekannter Weise vor der Bodenverdichtungseinrichtung dem Boden zugeführt
und daß der Dünger hinter der Bodenverdichtungseinrichtung in tieferer Lage als
das Saatgut in den Boden eingebracht wird. Infolge dieser Msßnshoen wird zunächst
erreicht, daß sich das Saatgut nach den Sä- und Andrückvorgang mit all den sich
hieraus ergebenden Vorteilen innerhalb der verdichteten oberen Bodensclicht befindet.
Ferner ergeben sich
durch das anschließende Einbringen des Düngers
in einer tieferen Lage als das Saatgut in den Boden durch die hierzu verwendeten
Mittel ein nochmaliges Verdichten des Bodens um das Saatgut und eine rasche Auflösung
der Düngerpartikel. Dieses wirkt sich insofern günstig auf das Auflaufen der Saat
aus, daß einerseits die Kapillarität des Bodens erhöht wird und daß sich andererseits
die Wurzelkeime nach unten in Richtung auf die mit den nährstoffhaltigen Dünger
angereichterte Bodenfeuchtigkeit entwickeln.
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Bei einer Maschine zur Durchführung des Verfahrens, welche mit je
einer Bodenbearbeitungs-, Bodenverdichtungs-, Düngerstreu und Säeinrichtung ausgestattet
ist, sieht die Erfindung zur Erreichung der vorstehend beschriebenen Vorteile vor
daß die Bodenverdichtungseinrichtung in an sich bekannter Weise mit Packerringen
versehen ist, wobei der Dünger den von den Packerringen erzeugten Furchen zugeführt
wird. Infolge dieser Maßnahmen werden nicht nur die Bodenverdichtung um das Saatgut
sondern auch die Packerwirkung in der tieferen Bodenschicht, in welcher der Dünger
abgelegt wird, verbessert. Außerdem wird eine gleichmäßige Tiefenlage des Düngers
im Boden erreicht. Schließlich kann als zusätzlicher Vorteil der Leistungsbedarf
der Maschine in verhältnismäßig niedrigen Grenzen gehalten werden.
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Ist hierbei die Bodenverdichtungseinrichtung mit einer Rüttelegge
ausgestattet, so entsteht eine für das Saatgut besonders günstige Auflockerung und
Krümelung des Bodens, bei welcher gröbere Bodenteilchen in dünner Ablage über eine
Schicht feiner Bodenteilchen gelangen. Bei Breitverteilung fallen dann is Samenkörner
in die Lücken zwischen den gröberen Bodenteilchen
und werden leicht
und ohne Beschädigungsgefahr auf und tn die Schicht der feinen Bodenteilchen von
der Bodenv-rdichtungseinrichtung gedrückt, so daß sich für das Saatgut ein einwandfreier
Bodeuschluß ergibt.
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In einer vorteilhaften Ausführung der Maschine sieht die Erfindung
vor, daß die Bodenverdichtungseinrichtung mit Packerringen verbundene Druckringe
aufweist, deren Außendurchmesser geringer als der der Packerringe ist und vor denen
das Saatgut in Reihen biv. Bändern dem Boden zugeführt wird, daß die Seitenflächen
der Packerringe nach außen aufeinander zu gericht-t sind sowie sich in einer Kante
berühren und daß die Druckringe mit einer breiten Auflagefläche ausgestattet sind.
Hierdurch wird bei der Reihen- und Bandablage des Saatgutes eine exakte Tiefenlage
in einer angedrückten Bodenschicht erreicht, wobei der Boden um die Samenkörner
wiederum zusätzlich mit Hilfe der Packerringe angedrückt und verdichtet wird. Für
den Dünger ergibt sich außerdem im Bereich der Ablage eine optimale Bodenverdichtung,
bei welcher infolge der gleichsam einstechenden Wfrkung der Packerringe auch auf
schweren Böden die in der darunter befindlichen Bodenschicht evtl. vorhandenen Hohlräume
beseitigt werden und eine unbehinderte Bodenkapillarität auf die Düngerpartikel
einwirken kann.
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Weiterhin ist hierbei erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Seitenflächen
der Packerringe an der Außenkante einen spitzen Winkel zueinander bilden sowie in
Richtung nach innen nach einer konkaven Biegung einen konvex nach außen gewölbten
Bereich aufweisen, und daß die Ajflageflächen jedes Durckringes in Richtung
auf
die sich an sie anschließende Seitenfläche des Packerringes ansteigt sowie über
je eine sanfte Biegung einerseits in diese Seitenfläche andererseits in ihre steler
nachnnen abfallende seitliche Begrenzungsfläche übergeht.
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Diese Maßnahmen führen insofern noch zur Verbesserung des Verfahren
bzw. der zu seiner Anwendung bestimmten Maschine, daß auch bei größeren Fahrgeschwindigkeiten
die Bodenteilchen sich schnell von den Packer- und Druckringen lösen können, so
daß eine Bildung von Querrissen im Boden vermieden wird.
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Schließlich soll gemäß der Erfindung das Saatgut vor den Auflageflächen
der Druckringe mit Hilfe von Säscharen in den Boden eingebracht werden und hinter
der Zuführung des Düngers eine Zustreicheinrichtung angeordnet sein. Diese Maßnahmen
ergeben die zusätzithen Vorteile, daß das Saatgut bereits durch die Druckringe mit
angedrückter und verdichteter Erde bedeckt wird und daß die von den Druck- und Packerringen
gebildeten Furchen in einem Arbeitsgang mit lockerer Erde ausgefüllt werden, wodurch
eine feinkrümelige Oberfläche entsteht. Diese Form der Oberfläche ermöglicht einerseits
eine gute Keimentwicklung für die Schlossen des Saatgutes, andererseits verhindert
sie in optimal möglicher Weise eine Austrecknung des Bodens.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der in der beigefügten Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 eine Maschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in Einsatzstellung und in Seitenansicht,
Fig. 2 den unteren
Teil eines Packerringes der gleichen Maschine im vergrößerten Maßstab und Querschnitt,
Fig. 3 den unteren Teil eines anderen Packerringes der gleichen Maschine im vergrößerten
Maßstab sowie im Quersthnitt und Fig. 4 die vom Packerring nach Fig. 3 eingedrückte
Furche im zugestrichenen Zustand im Querschnitt.
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Die Maschine weist eineWkahmen l auf, welcher sich über die Laufräder
2 auf den Boden abstützt und an seinem vorderen Ende mit der Zugeinrichtung 3 zur
Anhängung an die Kuppelvorrichtung 4 eines nicht weiter dargestelltenfichleppers
ausgestattet ist. An dem Rahmen 1 befinden sich ferner der vordere Kraftheber 5,
an dem die Bodenbearbeitungseinrichtung 6 in Form einer Rüttelegge angebaut ist,
der mittlere itraftheber 7, an dem die Bodenverdichtungseinrichtung 8 angeschlossen
ist und der hintere Kraftheber 9, welcher zum Anbau evtl. weiterer Maschinen und
Einrichtungen dienen soll. Schließlich sind auf dem Rahmen 1 die Säeinrichtung 10
und die Düngerstreueinrichtung 11 aufgebaut.
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Hierbei erfolgt der Antrieb der Rüttelegge 6 von der Sclileppernormsapfwelle
übcr die Gelenk,welle 12, während die Säeinrichtung 7 über dem Kettentrieb 13, das
Regelgetriebe 14 und den Kettentrieb 15 vom rechten Laufrad 2, die Düngerstreueinrichtung
11 über den Kettentrieb 16, das Regelgetriebe 17 und den Kettentrieb 18 vom linken
Laufrad 2 angetrieben werden.
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Die Bodenverdichtungseinrichtung 8 ist mit mehreren der gewünschten
Arbeitsbreite
und Reihenzahl entsprechenden und nebeneinander angeordneten Andrückrollen 19 ausgestattet.
Wie die Fig. 2 zeigt, sind auf jeder dieser Andrückrollen 19 die Druckringe 20 und
die sich daran anschließenden Packerringe 2i angebracht, welche einstückig hergestellt
sind. Hierbei besitzen die Packerringe 21 einen größeren Außendurchmesser als die
Druckringe 20. Außerdem sind die Druckringe 20 mit der breiten Auflagefläche 22
ausgestattet, welche in Richtung auf die Packerringe 21 nach innen geneigt ist,
während die Seitenflächen 23 und 24 der Packerringe 21 nach außen spitz aufeinander
zulaufen und sich in der Kante 25 berühren. Schließlich ist an der Bodenverdichtungseinrichtung
8 die nach hinten ragende Zustreicheinrichtung 26 in Form eines bekannten Saatstriegels
angeordnet.
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Wie in Fig. 3 dargestellt ist, kann jede Andrückrolle 19 auch mit
dem Druckring 27 und dem daran anschließenden Packerring 28 versehen sein, wobei
diese Ringe wiederum einstückig hergestellt sind. Hierbei hat der Druckring 27 die
noch breitere Auflagefläche 29, welche im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach
Fig. 2 in Richtung auf den Packerring 28 leicht ansteigt, Bei dem Packerring 28
bilden die Seitenflächen 30 und 31 an der Außenkante 25 einen spitzen Winkel zueinander
und gehen in Richtung zur Rollenzmitte nach einer konkaven Biegung 32 in einen konvex
gewölbten Bereich 33 über. Außerdem schließt die Auflagefläche 29 des Druckringes
27 iiber eine eantte Biegung 34 an der Seitenfläche 3G an und geht über eine ebensolche
Biegung in ihre steiler in Richtung auf die Rollenmitte abfallende seitliche Begrensonggfläche
35 über<
Im Betrieb wird das in der Säeinrichtung 10 befindliche
Saatgut 36 über die Saatieitungsschläuche 37 und die Schare 38 dem Boden in Reihebugeführt,
wobei die Ablage des Saatgutes 36 entsprechend der vor den Auflageflächen 22 bzw.
29 der Druckringe 20 bis 27 erfolgt so daß sich die in den Fig. 2 und 4 dargestellte
Lage des Saatgutes 36 ia der von den Druckringen 20 bis 27 und den Seitenflächen
23 bzw. 30 der Packerringe 21 bzw. 28 angedrückten Bodenschicht 39 ergibt.
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Demgegenüber fällt der in der Düngerstreu-inrichtuag 11 befindliche
Dünger 40 über die elastischen Schläuche 41 hinter den Andrückrollen 19 in die von
den Packerringen 21 bzw. 28 in den Boden gedrückten spitzen Furchen 42, wobei sioh
die in der Fig.
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4 wiedergegebene Lage im untersten Teil der Furchen 42, d.h.
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unmittelbar über dem stark verdichteten Bodenbereich 43 ergibt.
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Durch die anschließenden Zustreicher wird dann die gesamte Furche
mit lockerer Erde 44 ausgefüllt, wobei die fein gekrümelte Bodenoberfläche 45 entsteht.