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Puppenkopf.
Die Erfindung betrifft einen Puppenkopf. Bei derselben kommt es darauf an, dass in dem Puppenkopf eine selbsttätige Stimme angeordnet ist, welche zum Ertönen gebracht werden kann, ohne dass es der Anordnung und Bewegung von ausserhalb der Puppe gelegenen Schnüren oder dgl. bedarf und ohne dass die Bewegung irgendeines Körperteiles einer mit einem solchen Kopf versehenen Puppe gegenüber anderen Körperteilen zu geschehen braucht.
Vielmehr wird die Stimme durch blosse Lagenveränderung des Puppenkopfes bezw. der ganzen mit einem solchen Kopf versehenen Puppe zum Ertönen gebracht. Es kann daher ein solcher Puppenkopf mit selbsttätiger Stimme an Puppenkörpern beliebiger Art angebracht werden. Der gewünschte Zweck wird dadurch erreicht, dass an der Stimme, welche beispielsweise von einem im Innern des hohlen Kopfes angeordneten Blasebalg gebildet wird, Gewichte angeordnet sind, mit deren Hilfe der Blasebalg zusammengedrückt und auseinander gezogen werden kann. Dies wird stets dann eintreten, wenn die Lage des Puppenkopfes in soclher Weise verändert wird, dass die Gewichte infolge ihrer Schwöre
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Fernerhin ist es möglich, eine solche selbsttätige Stimme in einem Puppenkopfe anzuordnen, dessen Mundstück beweglich und zu gleichzeitiger Bewegung mit an sich be- kannten Schlafaugen kuppelbar ist.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsformen dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen vertikalen Längsschnitt in der wagerechten Schlaflage, und zwar mit nicht abgestelltem Blasebalg, Fig. 2 einen vertikalen Längsschnitt in der senkrechten Wachlage, und zwar mit nicht abgestelltem Blasebalg, Fig. 3 eine vergrösserte Draufsicht einiger Einzelteile, Fig. 4 die Hinteransicht zu Fig. 2, d. h. mit nicht abgestelltem Blasebalg, Fig. 5 einen vertikalen Längsschnitt einiger Einzelteile in der senkrechten Lage, und zwar mit abgestelltem Blasebalg, Fig. 6 die Hinteransicht zu Fig. 5, d. h. mit abgestelltem Blasebalg und Fig. 7 eine andere Ausführungsform im vertikalen Längsschnitt in der Schlaftage.
Die beiden Augen a sind an einem gemeinsamen Bügel b im Innern des Puppen- kopfes 10 in Auflagern c drehbar angeordnet. An der Hinterseite des Bügels b ist für die Augen a ein Gegengewicht d an einem starren Hebelarm e und ein Bügellager f für einen in demselben drehbaren Gelenkhebel g befestigt. An dem unteren Ende des letzteren und an einem Bügel li, welcher in der Nase starr befestigt ist, ist ein Schwingstück i frei drehbar angelenkt, an welchem gegenüber der stets offenen Mundöffnung o der Puppenkopfwandung w eine Aussparung bezw. ein Einschnitt k vorgesehen ist.
Statt des Bügollagers/können in dem Bügel b auch Stifte zum Einhängen des Gelenkhebels g vorgesehen sein, welcher letztere alsdann an seinem oberen Teil ösenartig auszubilden ist.
Die Fläche l des Schwingst. lickes i ist derart bemalt bezw. ausgestaltet, dass oberhalb des Einschnittes k Zähne m bezw. Zahnfleisch mit Zunge-je nach Stellung der zwangsschlüssig verbundenen vorbeschriebenen Teile-durch die stets offene Mundöfnung o
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sichtbar sind. Zur Schonung der beweglichen bezw. schwingenden Einzelteile sind für den Bligel b und für das Gegengewicht'd elastische Anschläge q und r vorgesehen. Zur Sperrung der Augen und des Mundstückes kann der Pfropf t dienen, der zweckmässig mittels Kette an dem Puppenhals befestigt wird.
Die Anbringung der selbsttätigen Stimme in dem vorbeschriebenen Puppenkopf ist folgende : Auf einer leistenartigen Unterlage, welche an der Innenseite der Puppenkopfwandung wo befestigt ist, befindet sich ein Blasebalg 2, an den mittels öse 3 eine Hebelstange 4 angelenkt ist. Das freie Ende der letzteren umfasst den starren Hebelarm e des Gewichtes d derart, dass die Hebelstange 4 sich an dem Hebelarm e frei führt und z. B. aus der Stellung (Fig. 1), in welcher der Blasebalg 2 auseinander gezogen ist, in die Stellung (Fig. 2), in welcher der Blasebalg zusammengedrückt ist, gelangen kann.
Die im Innern des Blasebalgs befindliche Stimmzunge wird durch die Ventilklappe 5 überdeckt, welche um ein Lederscharnier oder dgl. 6 drehbar ist. Die Betätigung dieses Ventils geschieht mit Hilfe einer an einem Bügel 7 angeordneten Spiralfeder 8, deren inneres Ende 9 sich an einem gekröpften Haken 10 führt. An das äussere Ende 11 der Spiralfeder 8 ist eine Stange 12 an gelenkt, deren freies Ende sich in einem auf der Ventilklappe 5 angeordneten Ösenl1aken 13 frei führt und deren mittlerer Teil ausserdem noch in einer Schlaufe 14 Führung erhält. Letztere Schlaufe bildet das freie Ende eines auf der Oberseite des Blasebalgs 2 befestigten Halters 15.
Während das Öffnen der Ventilklappe 5 durch die Zugstange 12 vermittels der Spiralfeder 8 und der Gegengewichtanordnung 4, e, d erfolgt, wird das Schliessen der Ventilklappe 5 durch die auf dem Bügel 17 angeordnete Spiralfeder 16 bewirkt, deren eines Ende 18 auf der Oberseite des Blasebalgs 2 und deren anderes Ende 19 auf der Ventilklappe 5 ruht.
Die Handhabung bezw. Wirkungsweise des Puppenkopfes ist folgende : In der Vertikalstellung des Puppenkopfes bezw. der Puppe (Fig. 2), in welcher also der die Stimme erzeugende Blasebalg 2 zusammengedrückt ist, befindet sich das Schwingstück i in der Hochlage, d. h. der Einschnitt k und die Zähne m gegenüber der stets offenen Mund- öffnung o und die Augen a gegenüber den entsprechenden stets offenen Augenöffnungen.
Wird in dieser Vertikalstellung des Puppenkopfes (Fig. 2) die Sperrung t durch die Mundöffnung o in den Einschnitt k des Schwingstückes i gesteckt, so bleiben Augen und Zähne beim Umlegen des Kopfes diesem gegenüber unbeweglich. Wird aber die
Sperrung aus dem Einschnitt k des Schwingstückes t herausgezogen, so wird in der ge- neigten Lage bezw. in der Ilorizontallage (Fig. 1) durch das Gegengewicht bewirkt, dass die Augeu a unter die Augenöffnungen herunterklappen und das Schwingstück i sich derart herumdreht, dass statt der Zähne m das Zahnfleisch Pi der {undÖffnung 0 gegenUher- tritt. In dieser Stellung macht die Puppe den Eindruck, als ob sie schlafen würde.
Die in dem Puppenkopf angeordnete Stimme kann mit einer Abstellvorrichtung ver- bunden spie, um je nach Wunsch den Blasebalg 2 in oder ausser Gebrauch setzen zu können.
Zu diesem Zwecke ist an der Aussenwandung des Hinterkopfes an Lappen 20 ein von Hand botätigbarer l (lappbtigel 21 angeordnet, mit welchem ein Zugorgan 22 verbunden ist. Dieses ist seinerseits an den Blasebalg 2 z. B. an eine Öse 23 angeschlossen und zweckmässig in einer zweiten Öse 24 geführt. Es ist ohne weiteres ersichtlich, dass bei looch, stellung (Fig. 1, 2,4) des Klappbugeis 21 die selbsttätige Stimme gebrauchsfähig ist, während bei Tiefstellung (Fig. 5 und 6) desselben der Blasebalg 2 festgehalten wird, so dass die Stimme nicht ertönen kann.
Bei der in Fig. 7 in der Schlaflage gezeigten Ausführungsform des Puppenkopfes besitzt der Blasebalg, welcher die Stimme in Tätigkeit versetzt, zwei besondere Gewichte M, welche an der oberen beweglichen Wand des Blasebalgs seitlich befestigt sind. Das umklapphare Mundstück i ist unabhängig von dem Mechanismus der Schlafaugen angeordnet. Auf diese Weise wird es ermöglicht, alle drei Mechanismen für sich allein in Tätigkeit zu versetzen.
Mittels eines an dem Bügel 21 angebrachten einarmigen, entsprechend gebogenen Hebels 2G kann nämlich das die Schlafaugen betätigende Gewicht d fest gegen das Klappmundstück i gepresst werden, so dass beim Umlegen des Kopfes in die sogenannte Schlaflage ds Gewicht der Schlafaugen nicht seiner natürlichen Schwere folgend, nach unten sinken kann. Infolgedessen bleiben die Augen offen und da das Gewicht gegen das Klappmundstück gepresst wird, so kann auch dieses nicht umschlagen und auch die Zähne bleiben sichtbar. Richtet man jetzt den Puppenkopf wieder in die Höhe, so tritt allein der Mechanismus der Stimme in Tätigkeit.
Ferner kann man in gewöhnlicher Weise durch einen eingesteckten Pfropf das Um- schlagen des Klappmundstilckes verhindern, während man den Sperrhebel für die Schlafangon nicht andrückt, so dass sich beim Umlegen des Kopfes die Augen schliessen und also der Mechanismus für die Augen und derjenige für die Stimme gleichzeitig in Tätigkeit treten, nicht aber derjenige für das Klappmundstück.
Endlich kann man beispielsweise
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mittels eines an der Oberseite des Blasebalgs befestigten und durch die Hinterhauptöffnung nach aussen geführten Bindfadens 27 auch eine Abstel1vorricbtung für den Blasebalg allein schaffen, so dass, wenn man diesen Faden straff nach unten zieht und dann den aufrechtstehenden Kopf in die wagerechte Lage bringt, ohne den Hebel 26 nach unten zu drücken, die Augen sich schliessen und die Zunge des Klappmundstückes zum Vorschein kommt, während beim Wiederaufrichten des Kopfes die Stimme nicht ssftönen kann.
Selbstverständlich ist es auch möglich, bei dieser Art der Einrichtung, wo also Blasebalg und Klappaugen je für sich besondere Gewichte besitzen, beide Mechanismen miteinander zu verbinden, so dass beide durch ein und dieselbe Abstellvorrichtung ausser Tätigkeit gesetzt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Puppenkopf mit Schlafaugen und beweglichem Mundstück, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Kopf eine selbsttätige, durch blosse Lagenänderung des ganzen Kopfes ohne Ausübung eines äusseren Druckes oder Zuges betätigbare Stimme angeordnet ist.